Moinsen
Zitat
Und ich freue mich auch schon aufs nächste Update mit der angekündigten Bastelei.
Und genau diese werde ich euch jetzt servieren
Kommen wir aber erstmal zur Entstehungsgeschichte:
Ursprünglich hatte ich ja vor, mit meinen Eigenbauhäusern einen beidseitig bebauten Staßenzug nachzubilden. Nach mehreren Stellproben musste ich aber feststellen, das von den mit viel Fleißarbeit gestalteten Häusern später die Hälfte kaum bis garnicht mehr sichtbar wäre Also suchte ich nach einer Lösung. Da es in den von mir dargestellten 80´ger-Jahren ja schon fast Mode war, durch Ortskernsanierungen teilweise ganze Stadtviertel umzugraben, nahm ich diese Tatsache als Steilvorlage zur Lösung des Dilemmas. Somit wurde fiktiv im Rahmen einer solchen Sanierung die rechte Seite der Bebauung kurzerhand abgerissen und es entsteht ein Neubau. Hier werde ich nun eine Baugrube darstellen, in welcher sich das Kellergeschoss des Neubaues gerade im Aufbau befindet. So bleibt der Blick auf die Altbauten frei, und es entsteht ein weiterer Eyecatcher . Natürlich darf auf einer solchen Baustelle ein entsprechendes Hebezeug nicht fehlen. Da der Markt für Baumaschinen in Spur N doch sehr überschaubar ist, blieb nur der Selbstbau. Als ungefähres Vorbild dient mir ein Kran der in Ulm ansässigen Firma "Reich" Typ N 12/14 von 1966 mit einer Traglast von 1200 Kg und 650 Kg bei maxiamler Ausladung von 24 m, welchen ich auch in meiner Heimatstadt sehr häufig im Einsatz gesehen habe.
http://www.baumaschinenbilder.de/forum/a...hmentid=1072885
Meiner bekommt allerdings die Werksfarben ziegelrot und grün. ( grün war gegeben und ziegelrot hab ich zufällig da )
Als Rohmaterial kamen Arnold-Oberleitungsmasten, ein Spritzling eines Pola-Bausatzes und diverse Polystyrolreste zum Einsatz.
Aus dem Spritzling benötigte ich in erster Linie die kleinen, runden Gießäste, aus welchen später die Seilrollen und die Kabeltrommel entstehen.
Dem ehemaligen Turmmast habe ich das Fundament per Dremel amputiert und die Aufnahmebohrungen für die Quertragwerke mit 0,5 mm PS verkleidet. das stellt später die Kranführerkabine dar. Darüber wurde dann das Fachwerk ausgeschnitten, und beide Enden zu einer Spitze verjüngt.
In diese Spitze kamen dann die ersten Seilrollen aus besagtem Spritzling
Ebenfalls aus dem Spritzling entsand die turmrückwärtige Umlenkung
Der Unterwagen besteht aus einer 3 mm starken Grundplatte mit einer Verkleidung aus 0,5 mm PS
Ebenfalls aus 0,5 mm PS habe ich dann den "A-Bock" geschnitzt. Der Ausleger entstand wieder aus zwei OL-Masten, diesmal die Streckenausführung, welcher an einem gebogenen 0,5 mm Messingdraht angelenkt ist. Von dieser Anlenkung habe ich blöderweise kein Einzelbild . Dann habe ich aus dem Spritzling noch 2 Seiltrommen ausgedremelt, aufgeklebt, und der Kran wurde das erste mal gestellt.
Da solche Krane konstruktionsbedingt einen toten Raum haben, wurden sie zu 90 % auf einer Kranbahn gestellt.
Das Vorbild zur Kranbahn,
http://www.baumaschinenbilder.de/forum/a...hmentid=1085579
und mein Nachbau:
Nun folgt der Unterwagen in "H"-Form aus 3 mm PS. Auf eine Nachbildung der, beim Vorbild verdeckt liegenden, Laufrollen habe ich bewusst verzichtet, wären sie doch selbst im Makro nahezu nicht sichtbar.
Zur Stromversorgung des Kranes wird aber noch eine Kabeltrommel benötigt, welche sich syncron zur Bewegung auf der Bahn auf/abspult. Diese habe ich mittels "Drehbank für Arme " aus dem Spritzling herausgeschnitzt.
Hier die fast ferige Trommel mit aufgespulter Litze als Kabelimmitation. Im Hintergrund liegt der bereits lackierte Unterwagen mit einer 4mm- Unterlegscheibe als Drehkranzimmitat, sowie der nur insgesammt 3 mm lange Haken. Dieser entstand wieder aus einem kleinen, runden Stück des Spritzlinges, sowie 0,3 mm Kupferlackdraht. An letzteren habe ich dann 0,1 mm Lackdraht als Hubseil angelötet.
Die fertige Trommel:
Ebenfalls mit 0,1 mm Draht habe ich dann das Auslegerseil eingeschert. Hierbei habe ich aber auf die komplette Nachbildung verzichtet, und nur die wichtigsten Einscherungen dargestellt. Es war ohnehin eine wahnsinnige Pfriemelsarbeit
Zu guter Letzt habe ich aus Fliegendraht und abisolierter Litze ein Bewährungsmattenpaket geschnürt, welches der Kran an den Haken bekommt, und ich eine Abladescene darstellen kann.
Und nun kommt das fertige Modell, an welchem ich über 10 Stunden "getüddelt" habe:
Zum Abschluss gibt es heute noch ein paar Betriebsbilder:
218 306 steht mit dem Ng nach Güntersbach abfahrbereit
Direkt nebenan wartet 220 011 mit dem Ng ins Elmtal auf Abfahrt
Unter den Planen der Eaos befindet sich über längere Zeit in Mühlental zwischengelagertes Edelholz aus Grainitz. Im Vordergrund holt die 260 bereits die nächste Fuhre für den VEB-Elektromotoren bei der MMEG ab, während die 290 mit der Übergabe aus Hohenbure einfährt. ( achtet nicht auf die falsch liegende Weiche, ihre Mechanik ist defekt und sie wird geschnitten )
So, ich hoffe ihr hattet spaß an meiner Bastelei
Wünsche euch noch einen schönen Restsonntag,
Gruß
Carsten