Es gibt im Haushalt, also außerhalb der Modellbahn, Prozesse, die viel Wartezeit beinhalten. Während dieser Wartezeiten kann man aber nicht einfach das Haus verlassen, weil der Prozess ja hin und wieder kontrolliert werden muss. Ein solcher Prozess ist "Brot backen". Bei der Herstelung eines Natursauerteigbrotes entstehen 4 größere Zeitfenster, die ich in der Regel fülle, indem ich an Loks oder Wagen oder an der Modellbahn bastel. Manchmal recherchiere ich auch nur im Internet. Da ein selbstgebackenes Natursauerteigbrot nur gesunde Sachen enthält, bleibt man auch lange gesund und hat Spaß mit seiner Modellbahn. Ich verbinde also zwei Hobbies und möchte euch da kurz teilhaben lassen.
Zunächst füttere ich den Ansatz und stelle ihn in lauwarmes Wasser. Nach einer Stunde ist er hochgekommen und kann verarbeitet werden. Das ist mein erstes Zeitfenster.
Dann lege ich mir abgemessen alle Zutaten zurecht. Im Bild zu sehen für Weizenbrötchen, aber für den Sauerteig mache ich es genau so. hab nur kein Bild von...
Bild entfernt (keine Rechte)
Währenddessen heize ich den Backofen auf 35 Grad und überwache die Temperatur:
Bild entfernt (keine Rechte)
Nun setze ich mit 120 g Ansatz, 300 g Roggenmehl 1150 und 300 ml lauwarmen Wasser den Sauerteig an. Es wird einfach alles verrührt und dann mit einem feuchten Tuch abgedeckt in der Backröhre garen lassen. Dieser Vorgang dauert, je nach Mehlsorte und Aktivität des Ansatzes zwischen 3 und 4,5 Stunden. Das ist mein zweites Zeitfenster. Ab und an muss man schauen, ob der Teig hochgekommen ist.
Bild entfernt (keine Rechte)
Kommt er hoch, kurz bevor er wieder einfällt, rührt man den Hauptteig an. Also noch einmal 400 bis 440 g Roggenvollkornmehl, hat man keines, geht auch das 1150 Roggenmehl. Und 200 ml lauwarmes Wasser. Da das schon sehr schwer geht, sollte man eine Küchenmaschine dazu nutzen.
Bild entfernt (keine Rechte)
Der Teig kann sich durchaus verdoppeln, während er 3 Stunden bei 35 Grad in der Backröhre bleibt. Das ist mein drittes Zeitfenster. Auch während dieser Gare wird er mit einem feuchten Tuch abgedeckt. Sind die 3 Stunden um, entnehme ich den Teig und forme entweder Brötchen, einen Rundling oder längliche Brote. Die bleiben dann eine halbe Stunde für die Stückgare auf dem mit Dauerbackfolie ausgelegten Backblech liegen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 250 Grad vorheizen. Das dauert keine 10 Minuten, also nicht zu früh damit anfangen.
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Dann werden die Teiglinge mehrfach mit Wasser bestrichen. Mit nassen Händen... Damit glättet man die Oberfläche und man bekommt eine rösche Kruste. Nun noch einschneiden und mit Mehl bestäuben und dann ab in den Ofen. Espressotasse Wasser unten in die Backröhre kippen und 15 Minuten anbacken, bis die Maillard-Reaktion sichtbar einsetzt. Während dieser Zeit schaue ich zu, um eingreifen zu können, falls die Brötchen zu braun werden. Dann Temperatur auf 190 Grad senken (nur Ober- und Unterhitze, keine Umluft!) und bei Brötchen 35 bis 40 Minuten oder bei Brot 45 Minuten fertig backen. Das ist mein viertes Zeitfenster.
Nicht sofort anschneiden, sondern 1 bis 2 Stunden auf einem Rost oder im Brotkorb "nachbacken" lassen. Der Wasserdampf muss ja raus. Nun sollte es in etwa so aussehen:
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
So backe ich leckeres Brot und habe trotzdem Zeit, an der Eisenbahn zu basteln.
Gruß
KWer
Edit: 1 TL Zucker und 1 1/2 TL Salz müssen noch rein. Hatte ich vergessen. Sorry...