Moin allerseits.
Vielen Dank für die Kommentare!
@Randolf: Herzlichen Dank, da freu ich mich, wenn ich auch "weiter unten" nicht alleine bin
Die farbliche Gestaltung der Lichtsignale werde ich in nächster Zukunft auf jeden Fall auch in Angriff nehmen. Auf die Märklin Signale möchte ich allerdings verzichten, da die (außer teuer) glaube ich etwas moderner sind als die meinigen. Ich werde vermutlich nochmal einen Eintrag zu den Signalen schreiben, wenn ich diese einbaue. Bis dahin sind die dann auch lackiert und man sieht sie mal leuchtend in Betrieb
Jetzt zu den Gipsarbeiten:
Alle Gipsoberflächen rund um den Bahnhof sind (mit Ausnahme der Bahnsteigskanten) selbstgebaut. Die Bahnsteigskanten sind in Form gegossen und dann eingebaut.
Der BÜ, die Kabelkanäle, die Bahnsteige und der Verladeplatz sind selbstgebaut.
Hier eine kleine Anleitung zum selbstmachen am Beispiel des BÜ. Diese "Anleitung" beruht auf eigenen Erfahrungen / Erprobungen, allerdings gibt es hier auf Stummi sicherlich noch wesentlich bessere Gipsmeister (z.B. Friedl: viewtopic.php?f=64&t=124333 )
1. Gußform:
Am besten baut man sich eine Gußform rund um die zu gipsende Fläche, damit man später auch glatte Ränder bekommt. Ich habe hier Profilhölzer (5x5mm) aus dem Baumarkt verwendet und diese auf die entsprechenden Längen gesägt um die Fläche sinnvoll einzufassen.
Ideal wäre, wenn die Form eine etwa 5mm dicke Schicht ermöglicht. Das benötigt natürlich viel Gips und macht das Modul schwer, führt aber dazu, dass die Gipsplatte beim Prägen später nicht Risse bekommt. Dicker sollte die Schicht allerdings auch nicht sein, da sie sonst in der Tiefe noch zu feucht ist, wenn man die Steine prägt.
2. Gips gießen:
Der Gips sollte beim mischen relativ flüssig sein, damit man ihn gießen kann. Allerdings muss er noch etwas zäh sein und darf nicht so einfach tropfen. Wenn der Gips nicht reicht, empfiehlt es sich, nur einen Teil der Form bis oben aufzufüllen und nicht die gesamte Form schichtweise. Bei schichtweisem Aufbau bilden sich Grenzschichten im Gips, die beim Prägen zu brüchigem Verhalten führen, als hätte man nur eine 2mm dünne Schicht gegossen.
Wenn die Fläche komplett gegossen ist, sollte die Oberfläche mit einem Spachtel glatt gezogen werden. Je nach dem wie groß die Fläche ist, muss ein bis zweimal glattziehen reichen, da der Gips an der Oberfläche innerhalb von wenigen Minuten dickflüßig und träge wird. Raue stellen kann man vorsichtig mit einem naßen Finger nachbearbeiten. Eine gewisse Rauigkeit in der Oberfläche ist außerdem für die Erstellung von Kopfsteinpflaster von Vorteil.
Prägen:
Als Werkzeug zum Prägen habe ich ein Messingvierkant (2x3mm) verwendet, was mit einem Kugelfräser in der Stirnseite eingefräst ist.
Nach etwas probieren habe ich für mich herausgefunden, dass der Gips mit etwa 5mm Dicke ca. 20 Stunden nach dem Gießen ideal zu prägen ist. Dann heißt es also Stein für Stein in den Gips drücken und nicht aufgeben...
Die 20 Stunden sind allerdings nicht allgemeingültig: der perfekte Zeitpunkt zum Prägen hängt maßgeblich von der Feuchtigkeit des Gips beim Gießen, der Saugfähigkeit des Untergrundes und der begrenzenden Strukturen ab. Wird die Gipsfläche zu einer Seite von einer bereits gegossenen Gipsfläche begrenzt, so muss man damit rechnen, dass sehr viel Wasser in kurzer Zeit in den bereits vorhandenen Gips gesogen wird, die neue Fläche also schnell austrocknet. Dann sollte man sich mit dem Prägen etwas beeilen.
Wichtig ist außerdem, regelmäßig den Stempel von Gipsresten frei zu kratzen. Versäumt man dies, so hebt man irgendwann den geprägten Stein mit ab, wenn man den Stempel von der Fläche nimmt.
Ich empfehle hierfür auf jeden Fall selber ein Teststück zu bauen, an dem man unterschiedliche Zeiten ausprobiert und die ideale Gips-/Wassermischung findet.
Colorieren:
Für die Färbung habe ich Abtönfarben aus dem Baumarkt verwendet. Ich habe mir unterschiedliche Farbmischungen aus den Farben Braun, Anthrazit und Weiß gemischt (Hellbraun, Dunkelbraun und Grau).
Per Zufall habe ich dann einen Teil der Steine Hellbraun angemalt:
Ein Teil Dunkelbraun angepinselt.
Der Rest wurde Dunkelgrau angemalt.
Mit einem großen feuchten Pinsel habe ich ein wenig der hellgrauen Farbe aufgenommen und über die gesamte Fläche verstrichen. Im Pinsel sollte grade genug Wasser sein, dass sich ein grauer Schleier über alles legt.
Im Anschluss habe ich mit "schwarzem Wasser" die Fugen hervorgehoben.
Sand:
Nachdem alles gut angetrocknet ist, habe ich sehr feinen gelblichen Sand vorsichtig aufgestreut und mit dem Finger mit leichtem Druck verrieben. So gelangt der Sand in die Fugen und verteilt sich gut.
Fixierung:
Als Fixierung für den Sand werde ich matten Klarlack oder etwas ähnliches verwenden. Hierbei sollte man einen weiten Bogen um das sonst sehr bewährte "Wasser-Leim-Gemisch" machen. Das führt zu einem katastrophalen Ergebnis und glänzt zudem. Der Sand verschwindet darunter fast vollständig.
Ich hoffe ich konnte vielleicht dem ein oder anderen weiterhelfen
Beste Grüße aus dem Norden,
Chris.