Vorweg: Ein PTC braucht Wärme um abzuschalten. Die Überbrückung des Mikroschalters mit einem PTC ohne direkte Berührung der Spule bringt gar nichts. Höchstens die Hoffnung, dass der PTC bei Dauerstrom früher als die Spule den Geist aufgibt und den Spulenstrom unterbricht.
Heute kam nun mein bestelltes PTC-Sortiment und die Versuche konnten losgehen. Jetzt meine beiden heute ausprobierten Lösungen und auch hier wieder vorweg: Man bekommt den richtigen PTC gar nicht vernünftig ins Antriebsgehäuse eingebaut und zwei PTC sind auch unnütz, weil ja immer nur eine Spule im Schaltkreis liegt. Man könnte also ebensogut den PTC ins gelbe Kabel einfügen, anstatt mit zwei PTC jeweils die Mikroschalter zu überbrücken.
Lösung 1 (perfekt):
Um diesen PTC https://www.reichelt.de/ptc-widerstand-1...ASABEgIWvvD_BwE zum Ansprechen zu bringen, braucht man Wärme. Ich erzeuge diese mit einem 1 Watt Metallschichtwiderstand von 4,7 Ω. Diesen habe ich mit wärmeleitfähigem Harz auf den PTC geklebt und jeweils ein Beinchen von PTC und Widerstand zusammengelötet. Die anderen beiden Anschlüsse habe ich so nach außen gebogen, dass sie eine gerade Linie ergeben, etwas gekürzt und zwischen das aufgetrennte gelbe Kabel gelötet. Da der PTC einen Eigenwiderstand von 1,8 Ω hat ergeben sich in der Reihenschaltung mit dem Widerstand 6,5 Ω. Das ist jetzt quasi der Vorwiderstand für den Weichenantrieb.
Der erste positive Nebeneffekt: Die Weiche schaltet butterweich und das Klacken beim Umschalten ist fast weg. Beim Dauerkontakt summt die Weiche ein wenig und der Antrieb wird nur handwarm. Der Widerstand ist in zwei Minuten so aufgeheizt, dass der PTC den Stromkreis unterbricht. Nach etwa drei Minuten ist alles abgekühlt, der Stromkreis schließt sich wieder und das Spiel geht von vorne los. Man könnte also theoretisch den Weichenantrieb stundenlang unter Strom setzen, ohne dass etwas passiert.
Eine simple Rechnung beweist die Schonung des Weichenantriebs: An 19 V zieht er 0,92 A = 17,5 W und mit dem Vorwiderstand von 6,5 Ω sind es nur noch 0,55 A an 10 V = 5,5 W. Mit dem Ab- und Anschalten durch den PTC ist der Antrieb außerdem weniger als die halbe Zeit in Betrieb und das verkraftet er sehr gut, ohne jede Chance auf sein Ableben.
Lösung 2 (durchaus ausreichend):
Ich habe in des gelbe Kabel einen 6,2 Ω Widerstand eingefügt. Auch damit schaltet die Weiche butterweich. Bei Dauerstrom belibt auch hier die Weiche nur handwarm und nach etwa sechs Minuten verfärbt sich der Widerstand braun. Dann ist er kurz vor seinem Exitus, schließlich muss er etwa 9,5 gemessene V vernichten und dies bei einem Strom von 0,58 A. Macht 5,5 W und das halten selbst die hochbelastbaren Metallschicht-Widerstände nicht ewig aus. Doch das Wegbrennen des Widerstandes wäre dann praktisch die Schmelzsicherung für den Antrieb.
Eine durchaus charmante Lösung, denn der Widerstand für nur wenige Cent ist viel schneller auszuwechseln als der gesamte Antrieb im dann mehr als hundertfach so teuren Schadensfall.
Ich persönlich habe mich für Lösung 2 entschieden, gelbes Kabel durchtrennen, Schrumpfschlauch über ein Ende schieben, Widerstand einlöten und mit dem Schrumpfschlauch verpacken. Geht total fix und gibt ein verdammt gutes Sicherheitsgefühl.