Moin,
ich könnte jetzt einen Schnaps vertragen…
Wie kommt es dazu?
Das ist eine längere Geschichte, die ich aber nur in Stichpunkten (und sicherlich nicht vollständig) wiedergeben möchte.
„Rangierstern-die Elektrik
Über das Testen von Frusttrationsgrenzen und warum Hobbys Spaß machen sollen.“
Wie Ihr vielleicht bei mir schon mal lesen konntet bin ich ja eher ein Fan von mechanischen Weichenantrieben.
Günstig, übersichtlich zu bauen und wenn es klemmt sieht man es entweder oder kann es fühlen.
Nicht das ich noch nie elektrische Antriebe verbaut hätte, aber Mechanik liegt mir mehr.
Für den Rangierstern wäre Mechanik nicht gegangen, je nach Einbau in die Anlage wäre man schlicht nicht ran gekommen.
-mechanischer Einbau der Antriebe und legen der Kabel vom Antrieb zur Lötleiste, kein Problem.
-Entscheidung 2 Stellpulte zu bauen
Aussägen der Öffnungen im Kasten und vorbereiten der Stelloberfläche.
-dünne Streifen schwarzen Klebebandes ergeben schön einfach gerade Linien für den Gleisplan. Halten nur nicht gut beim bohren der Löcher für die Schalter. Also stattdessen abkleben und malen.
Einbau und verkabeln des ersten Stellpultes, alles läuft.
Super, so kann es weitergehen.
Einbau und verkabeln des zweiten Stellpultes:
Die ersten Antriebe fangen an dauernd zu laufen und schalten nicht mehr ab.
Irgendwann bei der Fehlersuche vergessen den Schaltstrom während des Lötens abzustöpseln- einer der Antriebe zuckt noch kurz, wird sehr heiß und ist seitdem unbrauchbar.
Neuer Antrieb gekauft und eingebaut.
Entscheidung doch nur ein Stellpult zu nehmen und es an längeren Kabeln flexibel zu bauen.
Der eine Ausschnitt aus dem Kasten für das Stellpult ist mittlerweile anders verbaut worden- macht nichts, ich muss eh wegen der Bohrlöcher spachteln.
Zwischenstand: ein Semimobiles Stellpult, ungeplanter Mehrverbrauch: 1 Antrieb.
Alle Antriebe laufen und sind, bis auf die Kreuzung, polarisiert.
Polarisierung der Kreuzung durch ein Relais aus der Modellbahnindustrie.
Benjamin, der mir dabei Tipps gegeben hat hatte mir auch gesagt das ich Taster für die Antriebe brauche, keine Schalter. Das Relais verträgt keinen Dauerstrom.
Zum Weichen bedienen sind Schalter natürlich schöner, also hatte ich mir Zwischendurch welche geholt und eingebaut…
Umbau der beiden auf die Kreuzung führenden Weichen auf Taster.
Das Relais braucht 14-16V.
Mein Netzteil hat, für die Weichenantriebe völlig ausreichend, 12V.
Also neues Netzteil kaufen.
Der Stecker vom neuen Netzteil passt nicht zur Buchse unter dem Modul obwohl die Augenscheinlich gleich aussehen.
Kein Problem, habe noch welche liegen, kurz umlöten.
Das Relais schaltet nicht sauber sondern brummt nur.
Um Kurzschlüsse lokalisieren zu können einzelne Weichen abgelötet. Dabei auch gleich den Kippschalter um das ehemalige zweite Stellpult abschalten zu können überbrückt.
Jetzt geht gar nichts mehr.
Panik.
Die Weichentriebe einzeln lassen sich mit Draht mit Strom versorgen und laufen alle noch. Glück gehabt.
Drüber schlafen.
Fehlersuche beginnen.
Auf Verdacht die beiden noch mit Schalter versehenen Weichen auch auf Taster umrüsten.
Immer noch kein Strom.
Genaue Überprüfung der Stromversorgung, beginnend ganz vorne: da ist der Fehler, beim Abschalter für das ehemalige Stellpult das Kabel beim tot legen des Schalters an den falschen Pol der Buchse gelötet…
Übrigens wird durch die Schalter, die ja dauerhaft schalten, wohl doch Dauerstrom beim Relais angekommen sein.
Herausfinden welcher Pol der Richtige ist um das Relais entsprechend der Weichenlage anzusteuern: 50/50. Einer musste geändert werden.
Komischerweise habe ich es geschafft die Anschlüsse für die Polarisierung der Kreuzung auf Anhieb richtig zu legen…
Jetzt fährt die P6 (war griffbereit) problemlos in allen Richtungen über den Stern und mir ist eine ziemliche Last von den Schultern gefallen, ist doch in Kürze ein Probetreffen für die Industriemodule.
Jetzt kann ich mich in Ruhe auf die Gestaltung konzentrieren.
Einen guten Teil der Arbeit habe ich übrigens mit 9 Fingern erledigt. Der Zehnte ist noch da, hatte aber ein Upsi und hat noch einen Verband. Aber die Fäden sind raus. Wird also wieder.
Christoph