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Der Fluch der Akribik, Teil 417
DIE KLEINE HEXE UND DER AALGLATTE WÜRTTEMBERGER
Diverse Ausbesserungsarbeiten
Nicht dass im Sommer in der Modellbahn-Machlkammer gar nichts geschah. Ein bisschen ging’s ja doch voran.
Könnt ihr euch beispielsweise an das kleine Mädchen auf der Personenwagenplattform erinnern, dessen Befestigung mir solche Probleme bereitete? Diese verhexte Kröte hier?
Und was schrieb ich damals?
Zitat
Der Fluch war für immer weg, …
Nö, war er nicht. Ganz und gar nicht. Als ich diesen Wagen im Vorjahr nämlich einmal unvorsichtigerweise in die Hand nahm, um ihn an eine andere Stelle zu stellen, glitt er mir aus und fiel hinunter. Alle Figuren gingen ab, das Geländer brach, die Hand des Mädchens ging verloren. Draußen war es schon recht dunkel und nebelig, eine Fledermaus flatterte vorbei, am Friedhof läuteten die Totenglocken und ich glaubte, von Ferne höhnisches Gelächter zu hören.
Da half nur noch 0,2 Millimeter-Draht, am Vorabend in Weihwasser eingelegt. Damit habe ich alle vier Figuren verstiftet, und jetzt ist wirklich Ruhe mit dem Geisterschabernack.
Spaß beiseite: ich habe mehrfach den Eindruck gewonnen, dass sich die Kunststoffe des hochgeschätzten Mag. Klein selig schwer mit anderen Kunststoffen verkleben lassen. Wenn man diese Kunststoffe aber mit Hilfe von Messing- oder Neusilberstiften mit Cyanacrylatkleber verbindet, hält das erstaunlich gut. Also erhielten alle Figuren „unsichtbare“ 0,3 Millimeter-Bohrungen von unten in die Füße. Mama, Papa, die kleine Hexe und Ferdinand, der Schaffner. Ebenso wurde die Plattform angebohrt. Um auf der Plattform die exakte Stelle für die Bohrung zu finden, kann man ein wenig Farbe auf die Schuhe geben, die Figur auf ihre genaue Position drücken und man hat einen Farbabdruck, der genaues Bohren erlaubt. 0,2 Millimeter-Draht in die Bohrlöcher in den Beinen, mit einem Ölgeber eine Idee Kleber dran, Figur aufstecken, fertig. Plattform nachmalen, Geländer reparieren, das Mädchen bekam eine neue Hand, und jetzt kann der Wagen wieder im Görtschitztal-Express mitfahren:
Und diesen Wagen hebe ich nie mehr mit der Hand auf. Nie nie mehr. Er wird nur noch verschoben – genau wie beim Vorbild. Denn wenn man Personenwaggons beim Vorbild einfach anhebt, purzeln auch dort die Reisenden heraus. Und annageln geht dort nicht, die quietschen dann so scheußlich, die Reisenden, das hält man nicht aus, so kann man nicht arbeiten.
Und der Württemberger?
Nun, einer der beiden nach dem Krieg in Österreich verbliebenen Pwi Wü 09 hat vor 1955 verblechte Seitenwände erhalten, während die Stirnwände unverändert blieben. Das Märklin-Modell, dessen Umbau ich ab Seite 94 dieses Threads beschrieb, hat heuer im Sommer endlich neue Seitenwände, eine neue Lackierung, eine neue Beschriftung und ein Permanent-Makeup erhalten. Edit: Beschreibung ab hier und und erneuter Wagenkasten-Umbau ab hier (Edit Ende). Jetzt schaut der Wagen für meine Begriffe wesentlich besser aus als die seinerzeitige dilettantisch gespachtelte Erstversion und fährt ebenfalls wieder im Görtschitztal-Express mit:
Für diejenigen, die diesen Thread aus gutem Grund nicht von Anfang an mitverfolgt haben: „Permanent-Makeup“ ist laut meiner Gattin der einzig korrekte Fachausdruck für das, was einige hier fälschlich als „Altern“ oder „Weathering“ bezeichnen.
Demnächst mehr.
Euer Karl