Hallo Alexander,
hm ... solche Schaltprobleme können vielfältigen Ursachen haben, aber letzlich lassen sie sich in zwei Kategorien einteilen ... elektrische und mechanische Unzulänglichkeiten. Unabhängig von vielen Herstellern sind Spulenantriebe offensichtlich so knapp kalkuliert, das ihre Kraftentfaltung nur bei relativ optimalen Bedingungen für ein sicheres Umlegen der Zungen reicht.
Nun, als Elektrotechniker habe ich natürlich zuerst immer die elektrischen Fehlerquellen ausgeschlossen ... Die Spannung an den Anschlüssen direkt am Antrieb muss ausreichend hoch sein ... besser sogar etwas zu hoch. Auch wenn man fest davon überzeugt ist, dass die elektrische Spannung schon reicht ... weil man ja alles richtig angeschlossen hat ... wurde ich bei so mancher Messung eines Besseren belehrt. Ein einfaches Multimeter schafft Klarheit. Es gibt niederträchtige Kupferwürmer, schwarze Magie, Elektro-Voodoo, was auch immer ... plötzlich finden sich dann doch irgendwelche nicht fest angeschlossene Klemmen, kalte Lötstellen, Übergangswiderstände, was eigentlich völlig unmöglich ist, gar nicht sein kann und überhaupt.
Es lohnt sich zu kontrollieren, ob die Weiche plan auf dem Untergrund liegt. Krumme Hunde sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, aber ein darübergelegtes Stahllineal im Zusammenspiel mit dem Schein z.B. einer Taschenlampe hinter dem Gleis enttarnt zuverlässig solche Versuche, den Mobavirus auszurotten und ihn bei der Wurzel, dem Spaß an der Freude, zu packen. Wer auch immer das diabolische Vergnügen genießen wollte, einem glücklich Infizierten das Hobby nachhaltig zu vermiesen, er hat gleich verloren. Ein kleiner Verzug reicht manchmal, um die erforderliche Stellkraft in den orangenen Bereich zu verschieben. Der rote Bereich wäre ja zu offensichtlich für Spaßverderber ... nein ... es muss manchmal gehen und manchmal eben nicht. Das ist die effizienteste Methode für den Antivirenangriff. Das Richten der krummen Weiche nimmt der Mechanik die Spannung und der Modellbauvirus ist wieder virulent. Das Unterlegen entsprechender Papierstreifchen zum Ausgleich hat eine ähnliche Wirkung.
Im Vergleich mit gut arbeitenden Weichen lässt sich gegebenenfalls die erhöhte Stellkraft der immer wieder heimtückisch eingestreuten antiviralen Exemplare gut abschätzen. Dann heißt es austauschen oder Ursachenforschung. Ich tendiere zu Letzterem. Nach einer erfolgreichen forensischen Untersuchung lernt man im Laufe der Zeit die Methoden der Spaßgegner kennen ... verbogene Weichenzungen, schwergängige Zungengelenke (z.B. durch zu stramme Nieten), Dreck, Verharzungen durch falsches Ölen ... die Tricks sind sehr raffiniert und vielfältig. Die Gegner sollte man nie unterschätzen und es fällt ihnen immer wieder etwas neues ein.
Was die Angreifer gar nicht mögen sind Geduld und Hartnäckigkeit. Gegen diese beiden Tugenden kommen sie einfach nicht an. Auf die Dauer geben sie sich doch geschlagen und ... alles fährt ... einfach so.
LG
Hubert