Liebe Stummis,
endlich mal wieder eine geologische Diskussion in diesem Thread. Damit sie nicht ausufert moderiere ich einmal, denn die Wahrheit liegt - wie so oft wohl in der Mitte. Denn der Odenwald wird, nach meinem Kenntnisstand, in einen westlichen kristallinen Teil und in einen östlichen Sandstein-Odenwald unterteilt. Wobei sich der kristalline Sockel wohl auch unter dem Buntsandstein erstreckt, aber an der Oberfläche steht wunderbarer rötlicher Sandstein an, der auch abgebaut wird. Im Westen hingegen ist durch die Absenkung oder den Bruch des Oberrheingrabens und fortschreitende Erosion eben die Sedimentschicht über dem Kristallinen Sockel abgetragen worden und so tritt Kristallines dort zu Tage.
@Erich, bis also der ganze Odenwald Buntsandstein frei ist, müssen wir also wohl noch ein paar 100 Mio. Jahre warten. Du bist also deiner Zeit Meilenweit voraus.
Zurück zum Weserbergland, genauer gesagt zur Gegend um Hannoversch Münden. Auch hier steht stellenweise Buntsandstein an, der aber noch an etlichen Stellen von Muschelkalk überdeckt wird. Und auch hier gibt es gar nicht so weit entfernt kristallines Gestein, nämlich am Hohen Hagen bei Dransfeld ein alter Basaltsteinbruch. Aber das (Modell)baumaterial an dem Gebäude der Umschlagstelle war Sandstein.
@Wolfgang, Hubert und Michael, ihr hatte ja noch zu den Pigmenten bzw. was zum Granieren geschrieben. Herzlichen Dank erst einmal für eure Beiträge. Ich erlaube mir mal eine gemeinsame Antwort. Wie matt Oberflächen durch Pigmente werden, erstaunt mich auch immer. Ich vermute mal, dass die Pigmente wie ein sehr, sehr feines Schleifmittel wirken. Wenn ich mir die Borsten hinterher der Pinsel anschaue, dann sehen die auch immer recht gerupft und zerzaust aus. Die mechanische Wirkung ist also nicht ohne.
Dass ich hinterher das Medium wieder gewechselt habe und von Pulver zu "flüssiger" Farbe beim Granieren übergegangen bin, hat damit zu tun, dass ich den Eindruck habe, dass man mit dem Pinsel doch noch etwas besser an die etwas tieferliegenden Strukturen heran kommt. Das hört sich erst mal widersinnig an. Aber wenn man sich jeden Stein mit einer gewölbten Oberfläche vorstellt, aus der dann noch einzelne Punkte oder Linien herausstehen, dann bekomme ich mit der starren Kreide wirklich nur die Strukturen auf dem höchsten Punkt der Wölbung. Das was noch links und rechts herauslugt, erfasst die Kreide nicht.
Dass Pigmente durch das Granieren wieder abgetragen werden, stört nicht, es kommt ja andere Farbe drauf . Aber insgesamt entspricht es der Technik, nicht wirklich deckend zu arbeiten. Nachdem ich die Pigmente aufgebracht und gründlich wieder abgeklopft bzw. abgebürstet hatte, nehme ich sogar ein leicht angefeuchtetes Küchenkrepp und tupfe damit unregelmäßig über die Steine. Auch das ergibt mehr Lebhaftigkeit. Diesen Schritt hatte ich vergessen gestern zu beschreiben.
Was das Granieren oder "Lichter setzen" wie das auch genannt wird, grundsätzlich angeht, kann ich dazu nur ermutigen. Es bringt auf Felsen, Mauern, Beton, aber auch auf Holz die Strukturen richtig deutlich zum Ausdruck.
So, und um diesen Beitrag richtig abzurunden hier noch mal ein Foto eines Rockcuttings, also einen Einschnitts für die Eisenbahn. Er ist von der Struktur und Farbgebung angelehnt an eine Örtlichkeit rund 20 Kilometer südlich von Glasgow. Hier habe ich nur ganz vorsichtig graniert, weil das Gestein von sich aus nicht zu stark zergliedert ist. Und um zum Einstieg meiner Antwort zurück zu kommen: Vulkanisches Gestein, ans Vorbild angelehnt, aber fiktiv.
Euch allen einen schönen Abend und vielen Dank für eure Kommentare - herzliche Grüße sendet rex!