Liebe Stummis,
vielen Dank für eure Kommentare zu den Betonfotos. Ich will mal versuchen, auf einzelne Fragen, Anmerkungen von euch einzugehen.
@Zuvor noch etwas Lutz:
Die Sache mit den Klebefäden aus der Heißklebepistole ist gar nicht so schwer, wie sich das anhört. Ich habe die Reste schon als eine Art Lichtleiter für eine Feuerstelle mit einer LED verwendet. Oder dickere Klebefäden in kleine Stückchen geschnitten und daraus Trinkgläser für die Preiser gemacht. Wenn du diese Stückchen unten noch an der Schnittfläche farbig anmalst, dann sehen die Minigläser richtig modisch aus, oder ebenso, als wäre was ein Getränk im Glas. Also lieber Lutz, ran ans Experimentieren. Ungeschick gibt es dabei nicht.
@Lieber Johannes, Friedl und Axel
Ich versuche mal zu erläutern, wie ich die Betonstruktur bei Styrodur mache. Wenn ich so eine Platte habe, decke ich einzelne Streifen bspw. mit einem Stahllineal ab und tupfe dann über die freibleibende Partie mit einem festen Borstenpinsel oder einer kleinen Messingbürste. Dann schiebe ich das Lineal etwas weiter (ungefähr so weit, wie Schalungsbretter breit wären) und bearbeite den nächsten Streifen, eventuell mit einem anderen Pinsel. Auf diese Weise erhält man schon eine betonartige Grundstruktur. Die Bürste reist u.U. kleine Löcher rein und raut das Ganze auf, der Pinsel sorgt nur für Vertiefungen.
Als Nächstes habe ich etwas weiße Acrylpaste, die es im Künstlerbedarf gibt, mit Wasser verdünnt und betonfarben eingefärbt. Mit dieser pastösen Farbe streiche ich die Fläche, und zwar in der Richtung der Struktur, relativ dünn, sodass die Struktur nicht wieder zugespachtelt wird. Lieber zwei dreimal, als einmal zu dick. Eventuell nehme ich auch noch hellere Farben dazu, die lasierend aufgetragen werden.
Den Abschluss bildet eine Patina aus unterschiedlichen braunen, grauen, schwarzen und grünen Farbkreiden. Da reibe ich etwas von den Kreidestäbchen ab und löse das Pulver im Wasser auf. Man kann die Farben ruhig gemeinsam mischen, da sie sich nicht vollständig auflösen, sondern wie Schwebstoffe im Wasser bleiben. Wenn das Modell fertig ist, pinsel ich die senkrecht stehenden Flächen mit dieser Dispersion satt ein, stellenweise etliche Male. Die Pigmente bleiben in den Vertiefungen hängen und betonen dadurch die Struktur. Und wenn das Modell so steht, wie es stehen soll, hasst du gleich die richtigen Verlaufsspuren für die Patinalösung, eben so wie im richtigen Leben. --- sorry, ist jetzt vielleicht doch etwas zu ausführlich geworden.
Bei meinem Schotterwerk kann man die Vorgehensweise gut erkennen. Der Sockel ist aus Styrodur Entschuldigung, wenn ich das nochmal hier zeige, ich glaube ich habs schon an drei Stellen eingeblendet
Zur Farbe von Beton. Die kann ja sehr variieren. Ganz zu Anfang habe ich das immer zu grau gemacht. Heute habe ich mir ein cremefarbiges Weiß gemischt. (Weiß, Oker, etwas Braun und etwas Rot). Grün verwende ich nicht, höchstens im Sockelbereich. Die grüne Patina bringe ich lieber mit den Farbpigmenten auf, so wie ich das oben beschrieben habe.
Die Farbkreiden sind übrigens preiswerter als Pigmentfarben und die von Faber-Castell sind auch lichtecht und lassen ich insgesamt gut für Patinierungen einsetzen.
Eine Möglichkeit Betonflächen herzustellen, ist mir gestern wieder eingefallen, und zwar mit Holzreparatur-Spachtel von Moltofill. Das ist eine ganz feinkörnige Masse, die etwas bröselig ist, und mit etwas Druck verspachtelt werden muss. Zuerst ist sie blaugrau und trocknet dann beinahe sandfarben aus. D. h., die Farbe geht schon sehr in Richtung Beton. Dadurch, dass die Masse noch feinkörniger als Sand ist, ist sie vor allem für kleinere Spurbreiten gut zu verwenden. Schleifen kann man sie hinterher auch.
Nachtrag am 25. September: Wenn Ihr wirklich überzeugenden Betonbau im Modell anschauen wollt, dann empfehle ich euch den Beitrag von Daniel. Überhaupt ist seine Anlage Projekt Palenberg Epoche II einen Besuch wert und zeigt Modellbau vom Feinsten.
Hier zeigt er eine Betonmauer und erläutert die Farbgebung. viewtopic.php?f=64&t=81244&start=75#p866682
@Lieber Gerd,
das Thema Rost verschiebe ich auf ein anderes Mal und versuche erst noch ein paar Fotos dafür zusammenzustellen.
@Lieber Thomas,
Vielen Dank für deine anerkennenden Worte, da – wenn ich mich recht erinnere – du ja vom Baufach bist. Mein fachliches Spezialgebiet sind Pflanzen und Umweltthemen. Sicher ist das mit ein Grund, warum ich auf die Grüngestaltung soviel Wert lege. Wobei ich festgestellt habe, dass man aufpassen muss, bei aller Liebe zum Detail, es nicht zu übertreiben. Ich hab eine Fläche so ausgiebig mit unterschiedlichstem Grünzeug „bepflanzt“, dass die Vielfalt hinterher eher verwirrend war. Miniaturen zu bauen, heißt auch sich, ggf. zu beschränken und rauszubekommen, was eigentlich die landschaftlichen Impressionen bestimmt. Eine schöne Herausforderung.
Ich denke, du wirst bei deinen wunderschönen Haus-Modellen sicher ähnlich verfahren, gerade, wenn du in 1:120 baust. Schade, dass zwischen Hannover und Landshut doch einige Kilometer liegen, sonst könnten wir ja mal ein gemeinsames Projekt realisieren. Schönste Hausbauten in gut gestalteter Landschaft. Kann ja alles noch kommen …
@lieber Horst, lieber Alex,
Vielen Dank für eure lobenden Worte. Es freut mich, wenn ihr und die anderen den „Sommer im Weserbergland“ genießen können.
@lieber Dominik,
vielen Dank für deine regelmäßigen Besuche, aufmunternden Worte und dein großes Lob, dass du mir und auch an vielen anderen Stellen des Forums uns Hobbykollegen zuteilwerden lässt.
Falls ich jemanden nicht ausdrücklich bedacht haben sollte, es ist nicht bös gemeint. Fühlt euch alle herzlich von mir gegrüßt . Einen guten Start in die Woche wünscht rex!