Ich melde mich im Modellbau zurück, auch ich habe mich während der Coronapandemie durchaus mit Hobbies, aber deutlich weniger mit Modellbau beschäftigt. Mein letzter Bauzustand war jener hier, ich hole mal nach, was ich eigentlich schon länger weitergebaut hatte:
Der Botter hat Farbe bekommen und harrt seiner Tagelage, die Segel samt Großsegelbaum und Gaffel sind bisher nur lose angelehnt für's Foto:
Da das Vollrumpfboot noch bis zur Wasserlinie "verschwinden" muss: Um einen genauen Ausschnitt der Wasserlinie im Hafenwasser ausschneiden zu können, habe ich während der Bemalung des Rumpfes den Teil unter der Wasserlinie noch blank gelassen, genau von unten fotografiert und ein Foto in 1:1 ausgedruckt und ausgeschnitten. Dies dienst dann als Schablone:
Dann kam Corona und eine gewisse Bastelunlust oder mangelnde Kreativität, die aber so langsam überweunden wird.
Der Botter ist noch nicht weiter aufgetakelt und mit seinem Vollrumpf auch noch nicht in den Hafenwasser-Unterbau eingelassen. Hintergrund war, das Artitec noch weitere Schiffstypen der Nordseeküste vorgestellt und zwischenzeitlich auch ausgeliefert hat, u.a. den "Zeepunter", den ich noch für mein Segment "Klingsiel II" haben wollte. Für die Stellproben mussten sämtliche Boote und Schiffe noch beweglich bleiben und konnten noch nicht in das Hafenwasser (eine hauchdünne Gießharzschicht auf eingefärbter Rauhfasertapete) eingelassen werden. (Nichts desillusioniert so stark wie aufgesetzte Schiffe oder aufgesetzte Häuser...)
Aproopos Häuser, auch darüber bin ich mir im Laufe der Pandemie klar geworden, was es denn werden soll. Bei Hobbytrade in Dänemark wurde ich fündig, zwei Varianten der kleinen dänischen Hafenhäuser passen auch wunderbar nach Klingsiel II, um die doch relativ häufig anzutreffenden traufständigen Häuser in den alten Sielhäfen darzustellen. So gibt es dann neben den zwei schon vor längerer Zeit gebauten giebelständigen Häusern auch insgesamt drei Traufständige, wobei ich die schönen Häuser halbiert habe, um sie als Hintergrundkulissenhäuser verwenden zu können.
Auch diese sind noch nicht ordentlich im Untergrund verankert, sondern existieren derzeit nur (zwei von drei benötigten) als Rohbauten, undetailliert und nur roh anpatiniert. Auch hier gilt: Stellprobe vor Verankerung. Erst wenn alle Häuser gebaut und ihr Standort fest steht, kann ich mich von hinten nach vorne an die Fertigstellung des Segments machen, also Häuser und hinteres Umfeld, Details im Gleisraum (u.a. fehlen noch zwei funktionierende Weichenstellhebel an den Weichen) und schließlich der Hafen selbst. Alles andere macht keinen Sinn, ein Albtraum wäre es, an den Segelschiffen vorbei den Hintergrund detaillieren zu müssen...
Apropos Gleise und Weichen, hier kam wie auch in "Bürenwerder" Weinerts "Mein Gleis" samt zugehöriger Weichen zum Einbau, alles ist fertig verdrahtet und die Weichen lassen sich elektrisch schalten. Die Gleise verschwanden wieder in einer Schicht aus Sand, Buschs Quarzsand mit allerlei Pigmenten von Asoa.
Genug der Worte, wir wollen alle Bilder sehen:
Der Zeepunter:
Der Rumpf ist mit Revell aqua matt Lederbraun gestrichen und mit seidenglanz Holzbraun graniert, gibt einen schönen Holzeindruck. Metallbeschlagteile habe ich mit Molotov-Acrylfarbstiften eingefärbt. Das Segel besteht aus zwei Lagen eines vierlagigen Taschentuchs, mit beige eingefärbt, getrocknet und gebügelt. Artitec legt Schnittmuster der Segel bei, die Segel können nach diesen Schnittmustern ausgeschnitten und mit einem braunen Auquarellstift die Nahtlinien aufgezeichnet werden. Zum Schluss muss, eine ziemlich fisselige Arbeit, der sehr feine Artitec'sche Faden ringsum an die Kanten(!) des Segel geklebt werden, dabei an jeder Ecke eine Schlaufe bildend, an die man später die Segel aufhängen kann. Noch mal ganz leicht(!) die Segel anfeuchten und mit einm Fön aus der "Windblasrichtung" in Form und trocken pusten. Der Mann an der Pinne ist aus dem Preiservorrat und für das Boot zurechtgeschnitzt und umgekleidet worden.
Ungefähr dort wird er später mal hinaussegeln...
Die Bebauung, alles noch locker und nur als Fassade oder Halbreliefhaus im Stellprobenmodus:
Zwei der Hobbytrade-Rohbauten:
Und noch eine Gesamtansicht der derzeitigen "Häuser- und Boote-Stellproben". In der Mitte die hellgraue verputzte Fassade ist ein weiteres Hobbytradehaus mit einem traufseitigen Giebel, der bei mir aber kein Fenster haben wird, sondern mit Ladetür für einen Speicherboden ausgestattet wird.