ich bin sehr schwer beeindruckt von Deinem Modellbau, denn es ist schon wirklich "ein ganz besonderes Ding", was Du mit dieser Tjalk anstellst! Absolut mustergültiger und exzellenter Modellbau! Bravo und bitte weiter auf diesem hohen Level!!!
Dann habe ich parallel an etwas anderem weitergearbeitet. Angeregt durch einen privaten Austausch und anschließender Vorbildrecherche sollte mein Hafenkran eine individuelle wie auch vorbildgerechte Ergänzung erfahren. Konkret geht es darum:
Jene kleinen Hafenkräne, hier aus Heilbronn, Fiedrichshafen und Kelheim, haben alle ein Dach. Das sollte meiner, ein ohnehin schon modifiziertes Fallermodell (120129) dann auch noch erhalten. Entstanden ist das Dach aus Polystyrolplatte zu 0,3mm (für das Dach), 1mm (für die kleinen Ständer auf dem Kranrahmen) sowie 0,5mm x 0,5mm Polystyrolprofilen von luetke-modellbahn für die Dachfalze und im Dachinneren für die Dachträger. Da der Kran schon fertig montiert war, muss für die Konstruktion das Dach bis zur entgültigen Montage einen Spalt zum Durchlass für die Auslegerhalter und der Krankette behalten. Dieser wird dann abschließend verschlossen. Wer das Dach von Anfang an berücksichtigt, hat es etwas einfacher und kann darauf verzichten. Ein paar Fotos:
Und schonmal zur Probe aufgelegt, richtig montiert sieht's dann nicht mehr ganz so schief aus:
Nachdem ich die kleinen Staubeinschlüsse (s.o.) auf dem Krandach entfernt habe und an der Tjalk sowohl mit der Laderaumabdeckung begonnen habe als auch die Ruheposition des Ankers nochmal verändert habe, gings zu einer neuen Stellprobe der Ladeszene am Hafen Klingsiel:
Besonders die Tjalk, aber auch der Hafenkran sind hervorragend gelungen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn ein Modell selbst in Makroaufnahmen - die nun wirklich jeden kleinen Makel gnadenlos zeigen - noch so perfekt aussieht.
Vielen Dank Andreas! Aber gerade diese Makroaufnahmen sind oft genug gnadenlos zu mir. Was ich im Original selbst mit Lesebrille kaum erkenne wird so offenbart. Tatsächlich sieht man aber vieles "im normalen Spielleben" nicht und da stellt sich manches Mal die Frage, wie weit man das Spiel tatsächlich noch treiben soll.
Zitat von Dirk FrielingsdorfVielen Dank Andreas! Aber gerade diese Makroaufnahmen sind oft genug gnadenlos zu mir. Was ich im Original selbst mit Lesebrille kaum erkenne wird so offenbart. Tatsächlich sieht man aber vieles "im normalen Spielleben" nicht und da stellt sich manches Mal die Frage, wie weit man das Spiel tatsächlich noch treiben soll.
Hallo Dirk,
ich habe heute Augen gemacht als ich zum ersten Mal Deine Anlage sah, weil sie nun wieder "weiter oben" ist. Ohne neue Superlativen zu erfinden: Was Du hier zeigst, ist ganz, ganz fein. Sowohl wörtlich als auch im Sinne von "wunderschön". Das ist echt der absolute Oberhammer. Ich schaue mir das alles noch genauer an. Solchen tollen Fotos wird man, finde ich, kaum gerecht, wenn man sie nur kurz oberflächlich anschaut. Deswegen verzeihe mir bitte, wenn ich noch nicht auf Details eingehe. Der Gesamteindruck ist toll.
Was die Frage nach dem "wie weit das Spiel treiben" angeht, finde ich die Antwort recht einfach: So weit, wie man Lust hat. Aber niemals sollte man sich selbst unter Druck setzen oder unter Druck setzen lassen, etwas noch weiter auf die Spitze treiben. Es ist und bleibt ein Hobby. Wir dürfen das nie vergessen. Wenn's keinen Spaß mehr macht oder nicht mehr möglich ist, ist es halt so. Du hast auch Recht: Im Spielbetrieb sind die Anforderungen ganz anders als beim "Photographiebetrieb". Und trotz Forum etc.: In meinen Augen geht es primär um's selber Fahrenlassen
Ich lasse mal respektvolle Grüße vor Deinem Modellbau da! Ganz großes Komliment. Dominik
(Klick auf das Bild führt zu meinem Anlagenthread)
An ein paar Details an der Tjalk habe ich weitergemacht, sie kommt langsam zu ihrem Ende:
Der Rackring des Klüvers kann nun "bewegt" werden, das entsprechende Hol ist dran:
Die offene Ladreraumabdeckung ist auch soweit gediehen: Zweckentfremdet wurden für den geschlossenen Teil MOEBO-Wagenböden, für die losen Bretter habe ich Nussbaumleistchen zurechtgeschnitzt und passend eingefärbt:
Hallo Dirk, sitze gerade auf dem Sofa und schaue mit dem Smartphone, was es bei den Stummies Neues gibt. Ja, und dann entdecke ich deinen Beitrag. Selbst auf kleinem Bildschirm ist zu erkennen, dass du Großartiges baust. Habe mir bisher nur die letzt Seite angesehen und freue mich schon mir deine Modellbaukunst in "groß" anzuschauen. Einen schönen Sonntag wünscht rex!
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
Nun ein paar Neuigkeiten aus dem Hafen Klingsiel: Aus wässrig eingefärbtem Papiertaschentuch habe ich eine Persenning gebastelt. Die Persenning (Segeltuch mit Teerimprägnierung wäre denkbar) deckte auf See die Ladelukenhölzer ab, um den Laderaum vor eindringendem Wasser zu schützen. Hier im Hafen ist sie zusammengelegt an einem Ende der Luke. Wie die Segel gefertigt: nach dem Färben straffen und zum Trocknen an die Leine hängen. Anschließend habe ich sie gefaltet und nochmal angefeuchtet und feucht auf die Ladeluke gelegt, angedrückt und am Objekt trocknen lassen.
Zunächst hatte ich nicht vor, irgendein motorisiertes Straßengefährt auf der Anlage zu platzieren. Dann stolperte ich auf einer Börse, noch ohne Kauf, über ältere Metallmodelle von Länderbahnzeit-Automodellen. Nach ein wenig Vorbildrecherche (und der überraschend hohen Zahl Lkw, die um 1910 schon auf deutschen Straßen unterwegs waren dank militärischer Subventionierung) entschloss ich mich, einen Büssing-Lkw Bj. 1903 an der Hafenszene teilhaben zu lassen. Gleichzeitig trafen auch Bierfässer und Kajenwandleitern (von KoTol) und Poller (aus dem Schiffsmodellbauhandel) bei mir ein. Zunächst zum Büssing:
In Rohform:
und bearbeitet:
Dieser Herr wird an der Segmentkante stehen und das Modell am Absturz hindern (in Wirklichkeit studiert er Details an diesem seltenen Gefährt der Neuzeit... oder umgekehrt... ;) )
Nun eine Reihe von Ansichten rund um die kleine Szene am Hafen:
Ein zweites Fassgeschirr hilft beim Be-/Entladen der Bier- und Rumfässer aus dem Laderaum der Tjalk:
Am anderen Ende der Ladeszene der Kranführer:
Da gehen die Fässer schlussendlich hin bzw. da kommen sie her (ich lege mich auf Be- oder Entladen nicht fest, beides ist denkbar).
Die zwei alten Schiffer betrachten das Treiben rund um ihren alten Beruf:
Der Büssing im Hafen:
Die zwei diskutieren da immer noch, jeder seinem Alter entsprechend...:
Poller, Kajenwandleitern und die Festmacherleinen fehlen noch. Letztgenannte müssen auch warten, bis ich das Wasser fertig habe und die Tjalk darin dann fest liegt. Das wiederum kann ich erst machen, wenn oben an Land auf der Kaje (dem Kai) alles fertig ist, und das dauert noch ein bisschen. Aber für einen ersten Eindruck reichen die Fotos mal aus.
#188 von
Carolusmagnus1911
(
gelöscht
)
, 23.11.2012 13:05
Hallo Dirk,
ich bin wirklich beeindruckt von den Bildern aus deinem Beitrag. Mir fällt immer deine lupenrein saubere Arbeitsweise auf. Sehr schön! Der LKW gefällt mir, auch wenn die Konstruktion wahrlich keine Schönheit ist. Wer stellt sowas her? Bislang habe ich im Netz nur Hersteller von Metallmodellen gefunden, die solch ein Modell im Programm haben. Der LKW würde sich auch ganz gut bei mir auf der Anlage machen. Info dazu wäre toll!
Eine Kleinigkeit, ich bin mir gar nicht mal sicher, ob das nicht doch richtig ist. Die Laterne rechts der Tür im Bild unten scheint falsch herum zu hängen:
Zitat von Dirk Frielingsdorf Da gehen die Fässer schlussendlich hin bzw. da kommen sie her (ich lege mich auf Be- oder Entladen nicht fest, beides ist denkbar).
Nur eine Frage, das soll keinesfalls eine Suche nach Fehlern sein, denn die ist hier ganz bestimmt vergebens
Nee, die hängt schon richtig rum. Man kann sie bestimmt auch andersherum ankleben, dann würde ich aber ein Lampendeckelchen darauf konstruieren wollen, ohne diese wäre sie schlicht platt bzw. im Original wohl offen.
Märklin hatte diese Lkw (aus Metall) mal im Programm, der Büssing ist in einer Dreierpackung mit zwei "Gaggenaus" unter der Nummer 1899 zu googeln.
#192 von
Rockabilly Hobo
(
gelöscht
)
, 23.11.2012 16:20
Hallo, Oldtimermodelle LKW und PKW aus Kunststoff gibt es auch hier. Die Pkws (Ford Model A) bestehen aus bis zu 50 Teilen, Gas und Bremspedal sind auch vorhanden. (Achtung der Kunstoff läßt sich mit den in Deutschland üblichen Plastik-Klebern nicht verbinden, werde es demnächst mit Sekundenkleber probieren.) http://www.87thscale.info/jordan.htm Sie sind allerdings nach amerikanischen Vorbildern, die es zum Teil auch in Deutschland gab.
Zitat von LordkaneSind deine Gebäude eigentlich Beleuchtet? Und wie steuerst du die Weichen?
Nein, die Gebäude sind nicht beleuchtet, auch an den Straßen gibt es bisher nur ein paar Lampenatrappen. Ich selbst bin kein großer Fan künstlicher Modellbahnbeleuchtung, da diese in meinen Augen zu unnatürlich wirkt. Ich spiele lieber bei Tageslicht. Und da ich "Frühsommer" darstelle, sind die Tage lang und die Nächte kurz. Und bei Dunkelheit herrscht Betriebsruhe (und wären auch die vielen Menschen-Szenen nicht mehr zu erklären). Vielleicht wird es mal eine Innenbeleuchtungsszene geben, denkbar wäre z.B. ein vollständig eingerichteter Lokschuppen in "Büttenwarder neu" (siehe mein Beitrag vom 17.10. mit Zukunftsaussichten), aber das ist derzeit kein Thema. Einziges elektrisches Gimmick abseits der Bahn sind derzeit die Windmühlenflügel der Kokermühle.
Die Weichen sind ortsgestellt, sprich: von Hand. Bisher noch an ihrem Peco-eigenen Stellhebeln, die ich jeweils an einer Weichenseite stehen gelassen habe. Langfristig wollte ich da mit Messinggussteilen 'echte' ortsgestellte Weichen drauß machen, aber (wie so vieles anderes) harrt dies noch einem Test besonders in Bezug auf die dauerhafte Haltbarkeit einer solchen Lösung. Und mir könnte der Neubau des Elements Büttenwarder (siehe oben) in einem der kommenden Winter dazwischen kommen, da werden dann "Mein-Gleis"-Weichen verbaut, diese müssen unterflur betrieben werden, so dass die 'echten ortsgestellten' nurmehr in Klingsiel eingebaut würden.
Und Hobo: Vielen Dank, die kannte ich noch nicht. Fischkopp? Woher, Fishtown?
#194 von
Rockabilly Hobo
(
gelöscht
)
, 23.11.2012 20:20
Hallo Dirk, geboren in Neumünster und aufgewachsen in Flensburg. Mit 10 zwangsumgesiedelt nach Mainz, neuer Arbeitsplatz meines Vaters. Zum heiraten dann ins Schwabenland.
Alles klar, ich hause als Bremer im schwäbischen Biblebelt bei den Pietcong... Fischköppe sind eigentlich unsere Stadtnachbarn aus Bremerhaven (Fishtown), so genannt wegen der Bedeutung des Fischfanges (einst) und der Fischverarbeitung (heute: Deutsche See, Iglo, Frosta, und wie sie alle heißen). Daher meine Frage.
Und weiter geht's! Fast alle Teile, die für meinen Hafen gebraucht werden, sind mittlerweile geliefert worden. Dafür musste das Segment Klingsiel nochmal abgenommen werden, um z.B. für das Rangierspill von D.I.T.-Modell einen Platz vorzusehen. Bei dieser Gelegenheit wurden nochmal ein paar Fotos "von hinten" gemacht:
Das Rangierspill: Ein paar schöne Vorbildfotos zum Einsatz dieser Anlage gibt's auf der Seite von ASOA Pro Eins. Hinter dem Spill zur Hintergrundkulisse wird die Fassade eines weiteren Hafengebäudes den Hintergrundabschluss und gleichzeitig die "Stromversorgung" des Spills sein. Das Spill steckt nur zur Probe nur zusammengesteckt im Boden, die Teile müssen noch grundiert und lackiert werden, ebenso die Umlenkrollen entlang des Kajengleises, die auch noch strategisch positioniert werden müssen. Die Stangen zum händischen Bewegen der Wagendrehscheibe kommen noch ab, das Drehen der Scheibe kann von der gewählten Position des Spills mit übernommen werden.
Der Hafen mit weiterer "Stellprobe": Hinter dem messingglänzenden Spill kommt die Hintergrundfassade hin.
Ein weiteres Segment entsteht. Das Segment Klingsiel rückt um 50cm bis an eine Maueröffnung mit Fenster, der gewonnene Platz zwischen Klingsiel und dem Eckelement mit dem Reetdachbauernhof wird mit einem etwas verkleinerten Freelance-Nachbau der Westgaster Mühle und einem Klappstau (PDF) ausgestattet werden.
Die Westgaster Mühle:
Hier die Rahmenkonstruktion mit Dämmplatten als Auflage und ersten "Stellproben" mit Zeichnungen mit 4 oder 5 Wandelementen (das Original hat sechs):
Dann wurde das Gelände vorgeformt, braun angestrichen und die beiden Brückenköpfe für Straße und Schiene gebaut:
Derzeitiger Zustand mit Zeichnungen und Bildern zum Thema Klappstau:
Deine Anlage hat wieder schöne Fortschritte gemacht. Alles sorgfältig recherchiert (wie immer!), auch im Detail höchst genau umgesetzt, perfekt in Szene gesetzt und fotografiert. 1A* - da macht es immer wieder Spaß, hineinzuschauen. Und auf die nächste Windmühle bin ich schon sehr gespannt, nach der schon existierenden zu urteilen wird diese sicherlich wieder ein Sahnestückchen.
Zwischenzeitlich ist das Klappstau entstanden. Zur kurzen Erläuterung, umfangreicher ist es im weiter vorne verlinkten PDF zum Thema nachzulesen, wurden diese einfachen Staue eingerichtet, um die Entwässerungsgräben in Moor- und Marschland mit Känen schiffbar zu machen. Die Kähne drückten von oben kommend mit ihrem angeschrägten Rumpfende das bogenförmig angelegte und bewegliche Stau herunter und konnten so mit einem kleinen Schwung Wasser über das Stau gleiten. Durch den Wasserdruck wurde das Stau gleich wieder nach oben gedrückt, wenn der Kahn durch war. "Gegen den Strom" (der faktisch keiner war) konnten die Käne auch 'bergauf' gestakt oder getreidelt werden.
Verwendet habe ich feine Eichenholzleisten aus dem Schiffsmodellbau, auch die Originale entstanden mit Eichenholz.
Mit auf den Bildern ist ein Viertelhuntkahn mit einem ersten Versuch einer Torfladung, die ich anschließend wieder etwas abgespeckt habe. Ich schätze aber, dass ich von meinem nächsten Aufenthalt im Norden zwischen den Jahren aus dem Teufelsmoor ein Bröckchen echten Torf organisiere, wenn ich diesen in bewährter Manier im Ofen entkeime und anschließend in der Kaffeemühle fein mahle, gelingt mir wohl eine bessere Torfladung. Diese entstand aus dem Buschstreumaterial zum Thema "Torf", überzeugt mich aber nicht.
Der Viertelhuntkahn (auf die Darstellung aller Spanten habe ich wegen der geplanten Ladung verzichtet):
Der Klappstau:
Übrigens ist der Klappstau auch bei mir (noch) beweglich, seine entgültige Lage ergibt sich erst nach dem Eingießen des Gießharzes.
Diese Szene war Vorbild für meine Modellnachbildung:
Mittlerweile sind auch die ersten Bauteile für die neue Mühle bei mir angekommen, außerdem harrt noch die kleine Blechträgerbrücke über den Kanal für das Gleis dem Bau, damit das Element auch endlich zwischen den anderen zumindest mal befahren werden kann.