Hallo Stummis,
ich habe die letzten Abende im Urlaub dazu genutzt, um die von Karl sehnsüchtig erwarteten Erfahrungen mit der Finnpappe, auch Architekturkarton genannt, zum Gebäudebau zu sammeln. Diese möchte ich heute mit euch teilen.
Die Erfahrungen sind absolut positiv.
Die Verarbeitung ist einfach und geht ohne großen Kraftaufwand.
Ich habe mir aus dem Architekturbedarf drei Bögen (Maße jeweils 70 x 100 cm! Die Preise hierfür liegen je nach Stärke zwischen 2 und 4 EUR pro Bogen.) in den Stärken 1,0, 1,5 und 2,0 mm besorgt und an den letzten Abenden gemäß meiner Gebäudepläne mit einem normalen Cuttermesser zu- und ausgeschnitten.
Die Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen, die sind heute Abend auf dem Esstisch unserer Ferienwohnung entstanden.
Das benötigte Werkzeug und sonstige Hilfsmittel halten sich in Grenzen und hat eigentlich jeder zu Hause:
- Scheidunterlage, alternativ geht auch ein Holzbrettchen
- Geodreieck (je größer, desto besser), ich habe ein 30 cm Zeichendreieck verwendet, oder alternativ ein Stahllineal
- Bleistift
- Cuttermesser
Die zugeschnittenen Einzelteile in der Übersicht:
Für die ca. 50 Teile habe ich alles in allem ca. 3 Stunden geschnitzt. Alles ging problemlos und leicht von der Hand. Es ist kein großer Kraftaufwand zum Schneiden erforderlich. 3 bis 4 Mal wird der Cutter entlang dem Lineal geführt und die 1,0 mm starke Pappe ist sauber und exakt durchtrennt.
Hier eine Außenwand im Detail:
Nachdem die Maße der Bauteile (vorherige intensive Planungsphase) feststehen, lassen sich anhand des Geodreiecks die Maße winkeltreu und exakt auf die Pappe übertragen. Dann wird geschnitten.
Als Beispiel hier die 1:1-Zeichnungen der Außenwände, gezeichnet in CorelDRAW.
Dies war eigentlich die Datei für das Lasern der Teile, hat aber nicht funktioniert, da ich kein annehmbares Angebot erhalten habe.
Bitte nicht irritieren lassen von den verschiedenfarbigen Linien.
Rot sind die Schnittkanten, gelb sind Hilfslinien für das Anbringen weiterer Bauteile bzw. mögliche später auszuführende manuelle Schnitte.
Eine Ansicht mit Dach und Fenstern liefere ich demnächst noch nach, die habe ich zurzeit nicht griffbereit.
Noch ein Hinweis:
Bei kleinen Bauteilen mit Öffnungen, hier z.B. die Dachgauben, die eigentlich nur ein Fensterrahmen sind, empfiehlt es sich, zuerst die innere Öffnung zu schneiden, und erst dann das eigentliche Bauteil aus dem größeren Bogen herauszutrennen.
Zur Erhöhung der Stabilität habe ich in den Außenwänden noch Ausklinkungen vorgesehen, die beim Zusammenkleben eine Art Verzapfung bilden.
Nach dem Urlaub werde ich den Baubericht fortsetzten.
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.