Hallo Forum,

So hatte ich mir meinen ersten Post nicht vorgestellt :)
Ich lese schon eine Weile mit, aber nun bin ich ratlos:

Ich baue zurzeit eine LGB 2085D (Mallet) aus den 80ern/fruehen 90ern um.
Motor-PINs waren 3 (Weiss, Braun, Grün) und ich habe weiss von den beiden Motoren getrennt und diese mit jeweils einem neuen gelben Kabel angeschlossen. Soweit so gut. Nun habe ich alle 4 benötigten Kabel.

Ich habe die Original-Platine ausgebaut und stattdessen einen Massoth eMotion XL angeschlossen.
Diesen wollte ich nun mit einer CS3 programmieren, jedoch habe ich dabei kein Glück: Manche CVs geben immer unterschiedliche Werte zurueck, während die meisten einfach mit 0 ausgelesen werden.
Da ich sowohl einen defekten Decoder als auch die CS3 als Ursache ausschliessen wollte, habe ich das gleiche mit einem zweiten eMotion XL sowie auch dem Programmer von MD probiert. Leider jedoch immer mit dem selben Ergebnis. !?
Ich mach doch irgendwas falsch, oder?

Falls irgendjemand einen Geistesblitz haben sollte, löchert mich gerne mit Fragen. :-)

Liebe Gruesse,
Sebastian

PS: Der Einbau eines Massoth eMotion M in eine LGB 22222 Emma war kein Problem. Die laeuft.
PPS: Decoder zurueck schicken und tauschen lassen kommt leider nicht wirklich in Frage, da ich in Neuseeland lebe und der Postweg leider lang und teuer ist.
PPPS: Ich kann die Lok grundsätzlich steuern. Also Motor reagiert, wenn ich den Decoder ueber die direkt Steuerung oder auf dem Testgleis ansteuere.

Prüf zu allererst mal die Verkabelung der Motoren auf Kurzschluss zwischen einem der Motoranschlüsse und einem der Gleisanschlüsse. Die alten Dreipin-Antriebe lassen sich zwar gut umbauen aber die Isolierung ist nicht immer ganz trivial. Beim einem Schluß zwischen einem Motor- und einem Gleisanschluß schalten ein guter Decoder den Motor nicht ein, ein nicht ganz so guter grillt sich die Motortreiber in Sekunden. Damit gibt es so oder keine Quittungsimpulse und damit kein echtes Lesen von CVs, schlimmstenfalls teure Rauchzeichen.
Die alten 2085 sind übrigens für oft mangelhaft geschmierte Getriebe berüchtigt, bei meiner war das Getriebe fast trocken und das bisschen vorhandene Schmiermittel eher Fensterkitt..Dafür hat jemand beide Motoren in Öl gebadet -> verkleisterte Kollektoren.

Danke fuer die schnelle Antwort.
Ich habe alle Pole und Kabel durchgemessen... Einen Kurzen konnte ich nicht feststellen. Am neuen gelben Kabel kommt keinerlei Spannung an, wenn das Gleis Strom hat (sowohl analog wie auch digital gemessen).
Den Quittierungsimpuls bekomme ich übrigens (wobei der Motor momentan abgeklemmt ist, weil ich genau diese Rauchzeichen vermeiden wollte).

Bei mir war genug Fett in beiden Getrieben. Sah grundsätzlich alles okay aus. Allerdings will ich das alte vergilbte Zeugs noch auskratzen und neues Getriebefett rein tun. Bin ich allerdings noch nicht zu gekommen. Aber ist ja morgen wieder Wochenende! :)

Moin,
das mit dem gelben Kabel irritiert mich.
Nach meinen Notizen ist gelb und grün (die beiden äußeren Kabel) für den Motor und weiß und braun sind für den Gleisanschluss.

Wenn Du gelb und grün durchmisst, sollte ein niedriger Widerstand (Motorwicklung) vorhanden sein, beide Kabel sollten unendlichen Widerstand zu weiß und braun haben.

Schöne Grüße
Johannes

Hi Johannes,

dann habe ich mich wohl leider misverstaendlich ausgedrueckt.

Die alten Motoren (3 Stift Anschlüsse) waren folgendermassen verbunden:

Gleis (+) --> Motor + Platine (weiss)
Gleis (-) --> Platine (braun) --> Schalter --> Platine (gruen) --> Motor

Quelle unter anderem auf massoth de "/grundlagen-digitaltauglicher-motor-und-getriebeanschluss/" (ich darf noch keine externen links posten)

Ich mache mal ne Zeichnung, bzw. hänge ein paar Fotos an:
Bild entfernt (keine Rechte)
Dort wo "Motor+" steht waere normalerweise "gelb" zu finden. Ich habe halt die direkte Verbindung zwischen Motor und Gleis getrennt und stattdessen ein zusätzliches gelbes Kabel an den Motor angeschlossen und in den Kessel der Lok geführt.

Beispiel Anschluss (ausgebaute Platine)
Bild entfernt (keine Rechte)

Das ganze natuerlich 2x, da es sich um 2 Motoren bei der 2085D handelt.
Das fuehrt mich zu einer anderen Frage:
Muss der Decoder (so wie die Platine vorher) von beiden Gleisanschluessen (Stromaufnahme ueber vordere und hintere 3 Raeder) gespeist werden oder könnte es hier zu Problemen aufgrund der digitalen Signallaufzeit kommen? die Kabel sind momentan nicht gleich lang (ca. 5-8cm Unterschied).

Bild entfernt (keine Rechte)


LG,
Sebastian

Edit: hm... okay. das mit den Fotos has nicht geklappt...!? Mal schauen, ob ich den Trick finde und es hinkriege. 🤯. ✅

Moin Sebastian,
Du führst mein Gedächnis in das letzte Jahrtausend ! Damals habe ich erstmalig meine Mallet digitalisiert und mich an das LGB Farbschema gehalten.
Ich habe wie Du an den Motoranschluss, der mit dem Gleisstromstift verbunden war, die Motoranschlussfahne etwas gekürzt, dann an diese gekürzte Ltfahne das gelbe Kabel angelötet und da Ganze mit Schrumpfschlauch gesichert, damit auf keinen Fall hier ein Kontakt Motor - Schiene entstehen kann.
Wenn die Messergebnisse eine korrekte Verkabelung anzeigen, sollte hier kein Fehler vorliegen.

Ich kann auch bei deinem Decoderanschluss auf dem Foto keinen Fehler erkennen, sicherheitshalber würde ich die o.a. Messung hier noch ein Mal an den abgeklemmten Decoderanschlusskabeln wiederholen.

Unterschiedliche Lände der Kabel Decoder - Getriebe vorne / hinten sind unkritisch, ich habe bei anderen Loks schonden Deecoder auf dem vorderen Drehgestell verbaut und hatte dann jede Menge Kabellänge bis zum hinteren Drehgestell.

Zitat von MacSebi im Beitrag #3

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Am neuen gelben Kabel kommt keinerlei Spannung an, wenn das Gleis Strom hat (sowohl analog wie auch digital gemessen).

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Zitat von MacSebi im Beitrag #1

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PPPS: Ich kann die Lok grundsätzlich steuern. Also Motor reagiert, wenn ich den Decoder ueber die direkt Steuerung oder auf dem Testgleis ansteuere.

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So... Also ich habe heute ein bisschen weiter gelötet.
Der aktuelle Stand ist:
- 3x LEDs hinten, 1x innen und 2x vorne sind angeschlossen (vorne oben fehlt noch)
- Fahrwerksbeleuchtung mit 4 LEDs eingebaut und an A1 angeschlossen.
- Gepulster Verdampfer von MD angeschlossen (aber direkt ans Gleis und nicht ueber den eMotion XL). Externer Takt fehlt noch.

Ich denke Du hast Recht, Johannes: Das ist evtl. eine Frage fuer einen Massoth Experten.

Ich beobachte das folgende Verhalten:
- Nach dem kompletten zuruecksetzen (CV 7 geschrieben mit 55, 66 und 77) und der Einstellung der Fahrstufen auf 14 kann ich alle Licht und Funktionsausgänge korrekt steuern.
- Nach wie vor kommen alle CVs beim lesen mit 0 (oder ab und zu teilweise auch einem anderen willkürlichen Wert, der sich bei jedem Lesen ändern kann) zurueck.
- Die Motoren habe ich schnell wieder abgeklemmt, da sie sich komisch verhalten. Das muss ich wohl noch einmal durchmessen!
- Erstmal scheinen die Motoren mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zu laufen
- Dann fahren sie zwar okay an, aber hören auf zu laufen wenn ich stärker aufdrehe.
- Allerdings finde ich das Decoder Verhalten auch ohne angeschlossenen Motor seltsam:
- Stufe 1 geht direkt auf 13.8V und maximal aufgedreht sind es gerade einmal 15.7V - keine Ahnung was hier normal sein sollte, aber das ist merkwürdig. (von der analogen Denkweise her gesehen - aber die Motoren werden doch eigentlich nach wie vor genau wie vorher analog angesprochen)

Das Verhalten (des Decoders und der Motoren) im direkten Analogbetrieb muss ich nochmal testen.

Soweit die heutigen Beobachtungen. Viel Zeit hatte ich nicht heute, da ich mit der Familie unterwegs war.

Liebe Gruesse,
Sebastian

Wenn die Motoren unterschiedlich laufen ist eine Wartung der Motoren angesagt.
Markier dir als erstes an den Motoren die Anschlüsse, bei vertauschten Anschlüssen laufen sie falsch herum. Ich markiere immer die Seite mit dem roten Bürstenhalter.
Selbige dann vorsichtig aushebeln, Vorsicht, springende Bürstenfedern.
Den Kollektor mit Wattestäbchen und Reinigungsbenzin putzen, mit Zahnstocher die Nuten frei kratzen. Kein metallisches Werkzeug benutzen. Die Lager mit Waschbenzin beträufeln, Motor durchdrehen, den ausgewaschenen Dreck abtupfen. Das wird so lange gemacht bis das Abgetupfte farblos ist. Lager sparsam ölen.
Die Bürsten reinigen, gründlich mit Reinigungsbenzin. Sollten sie verölt sein mit einem geregelten!! Lötkolben (300-350°) auf Küchenkrepp auskochen, das treibt Schmiermittelreste zuverlässig aus. Die Federn dürfen keine Hitze abbekommen!
Zusammenbauen und testen, die Motoren müssen mit einem 9V-Block gut laufen. Bei meiner Mallet war das nötig, die hat 20 Jahre in der Vitrine gestanden und die Motorlager waren komplett verharzt

hm... okay.

Also Getriebe habe ich gereinigt und neu gefettet, aber ich befürchte Du meinst wirklich den Motor... Da muss ich mal schauen, ob ich mir das zutraue (nicht dass ich hier in NZ eine Wahl hätte!)

Bei der Reinigung der Getriebe fiel mir auf, dass der Motor, der bei gleicher Spannung (gleich aufgedrehtem Trafo) langsamer läuft, auch der mit wesentlich mehr Fett ist. Das Getriebefett ansich ist zwar bräunlich, aber nicht hart - wohl aber ein wenig zäh. Aber ich habe keine Ahnung wie "total verharzt" aussieht.

Waschbenzin... Muss ich hier erstmal finden.Aber ich glaub es heisst hier "white spirit".

Danke erstmal fuer die Hilfe! Wenn beide Motoren auf dem Analoggleis (oder dem 9V Block) wieder gleich laufen, werde ich mich weiter mit dem Decoder beschäftigen.

Gruss,
Sebastian

Am Motor selbst Fett zu finden ist immer ein ungutes Zeichen. Am Motor werden NUR die Lager sparsam geschmiert. Bürsten und Kollektor dürfen auf keinen Fall absichtlich oder unabsichtlich Schmiermittel, egal ob Öl oder Fett, abbekommen. Zusammen mit dem Bürstenabrieb bildet das eine leitfähige Schmiere die die Kollektorlamellen kurzschließt. Ergebnis: Enorme Stromaufnahme und besch..ene Laufeigenschaften.
Bei den LGB-Motoren funktioniert auch die Quick&Dirty-Methode mit Bremsenreiniger gut:
1. Soweit möglich alles an Öl und Fett abwischen.
2. Motor, insbesondere der Kollektorbereich, mit Bremsenreiniger durchspülen, Motor dabei von Hand durchdrehen
3. Motor ausblasen, wenn man Zugriff auf eine Kompressor hat um so besser.
4. Schritt 2&3 2-3 mal wiederholen
5. Motor gründlich auslüften lassen
6. Lager sparsam mit hochwertigem Modellbahnöl ölen. 1mm³ pro Lager sind viel.
Bremsenreiniger IMMER im Freien benutzen, Gummihandschuhe dringend empfohlen. Rauchen bei der Arbeit hat sich in Neuseeland ja eh erledigt..
Das Getriebe, auch wenn es verlocken erscheint, auf keinen Fall mit Bremsenreiniger behandeln! Der Kunststoff mag das Zeug überhaupt nicht!
Wenn das Fett zäh ist (Konsistenz tendenziell wie Marmite..) ist es nicht mehr in Ordnung, das originale LGB-Fett hat neu eine Konsistenz ähnlich der von Hautcreme. Reinigen aller Zahnräder mit einem kleinen Borstenpinsel und Reinigungsbenzin, alle Achsen im Getriebe leicht Ölen, auf die Zahnräder einen etwa erbsengroßen Klacks je Zahnrad gutes Universalfett, ggf. mit Teflon, keinesfalls mit Silikon, verteilen. An der Schnecke vom Motor kommt dann genug an, notfalls da etwas Fett extra.

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #10

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Rauchen bei der Arbeit hat sich in Neuseeland ja eh erledigt..

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Bin schon mal fünf Wochen durch Neuseeland gereist, von Backpacker zu Backpacker. Wie auch in Südafrika begegnet einem Marmite dabei zwangsläufig...

Ich führe dieses Thema mal zu Ende:

Die Lok ist mittlerweile wieder zusammen gebaut, nachdem ich meinen Fehler gefunden hatte.
Leider habe ich beim zusammen bauen das gelbe Kabel eingequetscht und den Mantel durchstochen.

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Nachdem das noch einen Schrumpfschlauch drüber bekommen hat und vorsichtiger wieder zusammen gebaut wurde habe ich mich mit dem Decoder beschäftigt. Nach wie vor hatte ich das Problem, dass dieser zwar reagierte, aber weder zu programmieren war, noch "sinnvolle" Werte zurück lieferte. Ich hatte noch einen weiteren XL hier herumliegen: Decoder ausgetauscht und alles funktionierte!
Um den anderen werde ich mich separat kümmern. Kann natuerlich sein, dass er einen Schlag abgekommen hat aufgrund des "Kurzen"...

Letztendlich habe ich dann noch einen gepulsten Verdampfer eingebaut und bin erfolgreich Probe gefahren :-)
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Zur Freude meiner Frau verschwanden Lok, Lötkolben und sonstiges Werkzeug dann wieder aus der Küche
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(Jaja, ich sollte meine iPhone Kamera mal wieder sauber machen.... 😉)