Zitat von vikr im Beitrag #12
Hallo Thinkle, Zitat von Thinkle im Beitrag #8
Am Stellpult des Bahnhofs wird über LEDs rückgemeldet, bei welchen Gleisen gerade der Halteabschnitt belegt sind und ob sich ein Zug in der Einfahrt, "Abbremsstrecke" (Der Nutzer ist angehalten, dort selber am Handregler die Geschwindigkeit zu verringern! Automatisch passiert da nichts!) oder in der Ausfahrt befindet. Erfodert etwas Disziplin und Absprache, gehört zum erwünschten Betriebskonzept!
wieviel seid Ihr? Wieviele sollten für einen Betrieb anwesend sein, wenn Ihr Eure Anlage mal Besuchern präsentiert, damit auf allen Bereichen (erster Bahnhof, zweiter Bahnhof, die beiden Durchgangs-Schattenbahnhöfe und der Nebenbahnhof) ordentlich unfallfreier Betrieb ist? Zitat von Thinkle im Beitrag #8
die Fahrstraßenschalter ließen sich sehr sauber in ein intuitives Gleisbild-Stellpult integrieren.
Hättest Du ein paar aktuelle Fotos von den Gleisbildstellwerken?
MfG
vik
Wir sind ~15 Mann, aber, wie so oft, manche sieht man häufiger, andere seltener.
Unsere immobilie hat einen ganz großen Pferdefuß: Wir sind in einer alten Kegelbahn-Keller, den wir nur deswegen nutzen dürfen, weil das Lüftungskonzept nicht mehr für großen Publikumsverkehr geeignet ist. Mehr als 8 Leute dürfen nicht mehr gleichzeitig im Raum sein, was für zwei Kegelbahnen ja keine zufriedenstellende Zahl ist. Anstatt das Lüftungskonzept nachzubessern, wurden Kegel durch Modelle getauscht. Wir achten natürlich immer penibelst darauf nicht mehr als 8 Leute zu sein! Ganz großes Ehrenwort! Bei 15 Mann im Verein ist das auch nicht so schwer, aber wir können keinen groß angelegten öffentlichen Tag mit gigantischen Besucherströmen organisieren, deswegen kann ich die Frage gar nicht beantworten.
Es hilft beim Fahrtag natürlich, wenn die beiden großen Bahnhöfe jeweils einen Fahrdienstleiter haben und sich alle ordnungsgemäß bei ihm anmelden, damit er das koordiniert und Einfahrten und Ausfahrten freigibt, aber gerne mal passiert nichts von alledem, dann nimmt sich jeder einen Zug, auf den er Lust hat und fährt auf Sicht. Prinzipiell sind ja alle theoretisch im großen und ganzen mit der Anlage vertraut, aber es passiert oft genug auch ein bisschen Chaos, weil eben Wünsche kollidieren.
Es ist mir auch noch nicht gelungen, da mehr Systematik reinzubringen. Unsere Bahnhöfe haben ausgedehnte Rangierfelder, aber niemand bei uns nutzt das. Einzelwagenverkehr mit Zugzerlegung findet nicht statt. Wenn ich damit jetzt anfangen würde, was ich eigentlich gerne tun würde, dann wäre ich da ziemlich alleine auf weiter Flur. Außederm stehen die ganzen Rangiergleise voll mit irgendwelchem Zeug, das niemand fährt, weil in den echten Schattenbahnhöfen und Abstellgleisen alles voll ist.
Gerne passierts auch mal, dass sich niemand für die Natur seines Zugs interessiert. Unsere Bahnhöfe haben den Charakter einer ~250.000 Einwohner Stadt. Da kann schon einiges anhalten, aber manches rauscht auch einfach durch. Ich habe mal für jeden Zug eine Visitenkarte erstellt und definiert, wo er zu halten hat. Der Nightjet oder ein TEE halten da halt nicht, sondern fahren mit max erlaubter Höchstgeschwindigkeit durch die Bahnhöfe durch, während ein D-Zug da anhält. Das hat eigentlich ganz gut geklappt und etwas Struktur und Sinn in den Betrieb gebracht, aber dann wurde die provisorischen Papierschnipsel zum Arbeiten wieder weggeräumt und vergessen. Für nächsten Fahrtag muss ich die mal wieder hervor kramen, damit nicht jeder einfach macht, was er will! Zucht und Ordnung!
Insgesamt habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass viele Leute bei uns lieber Bauen als Fahren...
Ab und zu haben wir auch mal einzelne Gäste da, aber das ist dann nicht, dass wir für die da großes Ballet veranstalten, die mischen sich dann lose mit unters Volk und gut ist.
Ich bin gleich im Club, dann mache ich ein paar Bilder von den Stellpulten!
Auf der Suche nach Bilden in meinen Mails bin ich auf den Schaltplan der analogen Fahrstraßensteuerung gestoßen. Unser digitaler Fahrstraßenspeicher in der Intellibox ist ausgereizt, da musste eine andere Lösung her.
Die Darstellung des Gleisbilds in der Mitte verdeckt bloß ein paar vertikale Linien und die sollen uns auch nicht weiter interessieren, das wäre viel zu viel des Schlechten! Sämtliche Dioden sind auch falsch herum eingezeichnet, aber richtig herum verlötet...
Wie funktioniert das jetzt? Der MTB MP6 Antrieb kann mit einem einzigen kurzen Schaltimpuls eines Tasters arbeiten, also kamen jemand bei uns auf die die Idee, einfach alle an einer Fahrstraße beteiligten Eingänge der Antriebe an den jeweiligen Taster zu hängen. Man drückt einmal kurz drauf und "beleibig viele" Antriebe laufen gleichzeitig los! Das macht mand man für jeder Fahrstraße, ist nicht unglücklich und "hat fertig".
Das war für genau die Situation im Gleisbild da oben schnell ausprobiert. Zwei Antriebe, drei Gleise, überschuabar schnell verkabelt, klappte aber einfach nicht. Auf plump deutsch gesagt passierte bloß seltsame Kacke, Man drückte was und irgendwelche Antriebe fuhren, aber nie die richtigen.
Zu Hause fiel mir beim Nachdenken dann auch auf, warum. An jedem Sternpunkt im Schaltplan, also in unserem Falle der fette schwarze Punkt ganz links bei Blau und Grün, läuft das Signal einer Fahrstraße in die nächste rein und löst sie mit aus! Drückt man also im fehlerhaften Urpsrungsaufbau ohne Dioden den grünen Taster 2 oder den blaune Taster 1, wird durch die Verbindung im schwarzen Kreuzungpunkt jeweils beide Fahrstraßen aktiviert und Weiche 2 muss gleichzeitig Gerade und Rund sein. Das geht selbst verfreilich nicht!
Also flink im Keller ein paar 1N4007 Universal-Allzweckdioden rausgekramt und mit ein paar Antrieben und fliegender Verdrahtung ausprobiert, ob es besser wird, wenn man jedes Signal mit einer Diode isoliert. Ja, es klappte plötzlich so, wie gedacht! Heureka!
Man kann es ganz links erkennen, das grüne Signal von Taster 2 zu Weiche 1 endet jetzt eben an der (falsch eingezeichneten) Diode. Ohne Diode würde es hier ungebremst über den unteren Kriezungspunkt auch zu Weiche 2 laufen und den Konflikt verursachen.
Der Rest ist dann "nur noch" nervtötende Fleißarbeit, wie immer bei analogen Schaltungen.
Unterhalb des Gleisbilds kann man zum Beispiel erkennen, dass am Taster Vier 4 Antriebe hängen, weil 4 Leitungen nach oben abgehen.
Direkt neben der roten Linie steht "EKW li 2" und man zählt an dieser horizontalen Linie ingesamt 8 Linien, die von den Tastern unten kommen und mit ihr verbunden sind => 8 Fahrstraßen enden in irgendeiner Weise an dieser EKW-Position. Bei jeder dieser Fahrstraßen muss die EKW diese Position annehmen und völlig egal, ob die schon richtig steht oder nicht, wird sie jedes mal mit ausgelöst, wenn ein passender Taster gedrückt wird.
Ich muss gerade ehrlich gesagt selber zugeben, dass ich nicht mehr nachvollziehen kann, warum das jetzt so ist, aber es ist gebaut und es läuft :D Möglicher Weise ist der Plan auch nicht die finale, korrekte Endversion, aber das tut dem Funktionsprinzip ja keinen Abbruch!
Vielleicht sollte man daraus ein eigenes Thema machen?! Hier ist es wahrscheinlich nicht so passend aufgehoben...