Hallo Stefan,
man könnte mal durchrechnen, ob ein Rundkurs oder eine Variante mit Kehrschleifen günstiger ist. Mit Flexgleisen a 150cm von Trainline statt LGB kommst du auf einen Preis ab 15,56 Euro pro Meter, ohne Unterbau und Verkabelung. Geschraubte Schienenverbinder, die ich dir im Außenbereich empfehlen würde, werden bei Trainline mitgeliefert. Je nach Streckenlänge böte sich auch der Einsatz der 240cm-Flexgleise von Trainline an. Diese gibt es als 10er-Packung für 340,- Euro, also 14,17 Euro pro Meter.
Bei deinen 25m Streckenlänge mit zwei Wendeschleifen würdest du ca. 40m Gleis benötigen. Bei der Rechnung habe ich allerdings gepfuscht, da ich lediglich zwei mal den Umfang eines Vollkreises in R3 (Radius ca, 120cm, Gleislänge Vollkreis etwa 7,5m) sowie 25m Strecke zugrunde gelegt habe. Um nicht spitz auf jeden Meter zu rechnen, würde ich 20 Stück Flexgleise a 240cm kaufen.
Dazu dann noch zwei Trainline-Weichen Radius 3 für Stück 55 Euro. Weichenantriebe würde ich bei Kehrschleifen weglassen und mit Rückfallweichen arbeiten. Somit kämen lediglich noch 15 Euro für ein Paar Handweichenantriebe hinzu.
Zwei Kehrschleifenmodule schlagen mit jeweils 55 Euro (Trainline) oder 80 Euro (LGB) zu Buche, dazu noch etwa 10 Euro für die notwendigen Isolierschienenverbinder (LGB und Trainline tuen sich da preislich nicht viel, Trainline ist aber geschraubt, was ich als Vorteil ansehe). Da ich die Kehrschleifenmodule nicht kenne, weiß ich nicht, ob die von mir angenommene Zahl von Isolierstellen reicht, ich habe mit 4 isolierverbindern pro Kehrschleife, also 8 Stück, gerechnet.
Zusammenfassend also
680 Euro für Flexgleise
125 Euro Weichen inkl. Handantriebe
120 Euro Kehrschleifenmodule + Isolierverbinder
925 Euro Streckenbau gesamt, es blieben ca. 8m Gleis übrig.
Bei der Variante als Rundkurs entfallen die Kosten für Weichen, Handantriebe und Kehrschleifenmodule, dafür bräuchtest du 65m Gleis. Drei 10er-Packungen Flexgleise a 240cm würden somit bei 1020 Euro liegen, du hättest hier ca. 7m Gleis übrig.
Alle Preise habe ich dem Onlineshop modell-land.de entnommen. Bei den 240cm-Flexgleisen kommen wohl aufgrund der Größe noch zusätzlich 5 Euro Versand hinzu.
Bei beiden Varianten könntest du natürlich die Strecke so verlängern, dass alle Gleise aufgebraucht werden. Bei der Eingleisigen Variante kämst du natürlich weiter, einfach weil du die verbleibenden Schienen nicht auf zwei Gleise aufteilen müsstest.
Flexgleise habe ich übrigens aufgrund der Länge vorgeschlagen. Jeder Schienenstoß ist eine potentielle Fehlerquelle für Probleme bei der Stomübertragung. Wenn originale LGB-Gleise mit den werkseitigen Schienenverbindern eingesetzt werden sowieso. Daher sehe ich bei 240cm langen Gleisstücken einen klaren Vorteil gegenüber den 120cm langen Stücken (gebogene Gleise sind noch kürzer), weil die Anzahl der Schienenstöße etwa halbiert wird.
Ein weiterer Vorteil von Flexgleisen sind die fließenden Radien. Eine Kurve kann sanft eingeleitet werden, dann enger werden bis auf den gewünschten Minimalradius und dann wieder sanft auslaufen. Hiermit wird das oft zu sehende ruckartige Einfahren der Fahrzeuge in Kurven vermieden.
Viele Hersteller empfehlen zum Verlegen von Flexgleisen spezielle Werkzeuge. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Gleise über einer halbweichen Biegevorrichtung* problemlos in Form gebracht werden können. Da die Spur G naturgemäß sehr starke Schienenprofile hat, behalten die Gleise anschließend ihre Form. Nach dem eventuellen Ablängen der Profile können die Gleise also verbaut werden.
* halbweiche Biegevorrichtung: Der eigene Bauch. Das bereits zusammengesteckte Flexgleis wird mit beiden Händen vor den Bauch gehalten und die benötigte Kurve gebogen. Träger von ausgeprägten Wohlstandsbäuchlein sind hier sicherlich im Vorteil gegenüber Personen mit Waschbrettbauch.
Aufgrund des geringen preislichen Unterschiedes ist es in meinen Augen lediglich eine Frage des Geschmacks, ob man nun eine eingleisige Strecke mit zwei Kehrschleifen baut, oder eine zweigleisige Strecke als Rundkurs. Das hängt vielleicht auch davon ab, was dargestellt werden soll. Eine relativ moderne Bahn, etwa nach Schweizer Vorbildern, würde ich zweigleisig ausführen. Eine beschauliche "Bimmelbahn" eingleisig.
Mit den Rechenbeispielen wäre die Gleisanlage bis auf den erforderlichen Unterbau komplett. Sofern du dann eine Startpackung dazu kaufst, brauchst du keine weiteren Komponenten mehr, egal ob die Packung analog oder digital ist.
Ich habe gesehen, dass du aus Dortmund kommst. Da hast du mit dem "Lokschuppen" an der Märkischen Straße ein gutes Fachgeschäft an der Hand, wo du dich ggf. auch noch beraten lassen kannst. Außerdem bietet der Lokschuppen geprüfte Gebrauchtfahrzeuge an, somit hättest du nicht so ein Risiko wie bei einem Kauf von privat. Wobei ich persönlich dieses Risiko bei den doch sehr robusten LGB-Fahrzeugen durchaus vernachlässigen würde und zumindest Loks nach einer Probefahrt jederzeit über Eb*y-Kleinanzeigen erwerben würde. Mein Vater hat außerdem bereits viele Loks ungesehen gekauft oder online ersteigert, bis jetzt war nicht ein einzige defekte dabei.
Bei einem so komplexen Gerät wie einer Digitalzentrale wäre ich aber auch vorsichtiger und würde hier vermutlich zu einem Neugerät greifen. Die von mir bereits genannte Roco z21 inkl. W-LAN-Package gibt es online als Neuware ab ca. 150 Euro. Sie bietet 3Ah Ausgangsleistung, was für 1-2 Loks locker ausreichen sollte. Falls später größere (zweimotorige) Loks oder mehr Fahrzeuge fahren sollen, kann wie bei allen Zentralen ein Booster angeschlossen werden. Mehr Leistung "von Haus aus" ohne Booster bietet bei Roco erst die Z21 XL mit 6Ah, die dürfte aber preislich in einer ganz anderen Liga spielen...