Hallo,
ich habe auch meine ersten ESU-Rotlinge bekommen und bin mit der Quallität ansich sehr zufrieden, nur auf den Wittenberger Steuerwagen muss ich noch ein paar Tage warten.
Hier mal ein kleiner Vergleich mit Roco und Rivarossi, die Version von Brawa habe ich nicht, die sind auch vermutlich wieder viel zu tief liegend, passend zu den Brawa Halberstädtern.
Oben Rivarossi, mitte Roco, unten ESU/Pullman
Der Rivarossi-Wagen Bn 448 ist natürlich nicht so filigran, da die Grundform von dem alten LIMA-Modell abstammt, daher sind die Griffstangen noch angespritzt, Rangiertritt und Gummiwulst sind auch nicht so fein. Bei der Bedruckung müssten die weißen Fensterrahmen eigentlich grau sein, die weißen Streifen über dem Rahmen und unter der Dachkante sind etwas zu breit und der"REGIO"-Schriftzug müsste etwas schräger sein. Insgesamt macht der Wagen jedoch einen guten Eindruck.
Der Roco Wagen Bn 447.4 (noch ohne "DB-REGIO"-Schriftzug) ist schon etwas filigraner, allerdings sollte diese Version keine digitale Zugzielanzeige haben, die Inneneinrichtung in altem Silberling-Braun sollte eigentlich grün oder blau sein, und die Fensterrahmen müssten glatt sein (da sie Teil des Gehäuses sind haben sie rundrum die dicken Schrauben von der Silberlingsversion, bei den anderen sind die Fensterrahmen Teil des Fenstereinsatzes). Angesetzte Rangiertritte und Trittstufen aus Kunststoff sind fein, aber nicht durchbrochen.
Der ESU-Wagen Bnrz 446 ist sehr filigran, hat aber auch seine Mängel. Die Rahmen für die Zuglaufschilder sind angedeutet, allerdings ohne Zielangabe oder beiliegenden Schildereinsätzen. Gehäuse, Dach und Fenstereinsätze sind nicht sehr sauber zusammengesetzt und muss nachbehandelt werden. Trittstufen und Rangiertritte sind aus feinem, durchbrochenen Ätzteilen, die Rangiertritte müssen jedoch teilweise mit einem Tropfen Kleber nachgesichert werden, das sie nicht irgendwann verloren gehen.
Der Rivarossi-Unterboden ist etwas plump, aber gut bestückt, der Roco wirkt etwas nackt, und der von ESU ist sehr filigran mit vielen Angesteckten Teilen und Leitungen.
Im Fahrbetrieb schaut aber kaum einer unter die Wagen.
Die Verbindungsnuten der Dachbleche wirken bei Rivarossi sehr fein, da sie hier durch eine Vertiefung nachgebildet sind, bei Roco und ESU sind sie durch eine Erhöhung angedeutet, daher wirken sie relativ grob. Beim Vorbild sind die Verbindungsnähte erkennbar, jedoch fast glatt und nicht rausstehend.
Das Rivarossi-Set (HR4104) habe ich nur gekauft da es bis heute den einzigen massstäblichen Karlsruher Steuerwagen hat mit modernisiertem Fahrradabteil ohne Falttüren, außerdem war es damals (2011) einer der ersten mit "DB-Regio"-Schriftzug und "Bahnland Bayern"-Logo, sowie der einzige Silberling mit Steildach. Da die Wagen jedoch mit keinem anderen Hersteller zusammenpassen und es auch keinen Ergänzungswagen gibt muss es hier bei dem vierteiligen Zug bleiben.
Von Roco hatte ich auch mal den Wittenberger Halberstadt-Steuerwagen, der hat mir jedoch von der Gesamtkonstruktion nicht besonders gefallen und passte auch nicht wirklich zu den Roco-Rotlingen. Als er 2018 Rekordpreise erzielte habe ich ihn in die Bucht gesetzt und damals über 400,- Mäuse dafür bekommen, kurz darauf kahm die Neuheitenankündigung von Piko, Brawa und ESU sowie die Wiederauflage von Roco auf einen Schlag. Nun habe ich mich für eine Neuanschaffung von ESU entschieden.