Wendel für Stinkfaule - Teil 2
Nachdem ich gestern in einem "peek preview" gezeigt habe, wie die komplett gelaserte Wendel aussehen könnte, will ich Euch - und auch mich - nicht länger auf die Folter spannen. Gleich an's Werk, dann sollte dieses Opus doch schnell fertig sein - oder ...?
Noch ein - nicht ganz unwichtiger - Nachtrag: die eingleisige Wendel ist für das Schotterbettgleis von Fleischmann ausgelegt, Radius 19,2 cm. Dementsprechend Innendurchmesser 33,5 cm, Außendurchmesser 43,5 cm.
Eins der Trassenbretter wird an den Zinken der Stirnseite mit schnelltrocknendem Weißleim bestrichen.
Das Gegenstück ist bereits mit einem Streifen Packband versehen, welches die beiden zu verklebenden Teile während des Trocknungsvorgangs in Position hält.
Steckt man die beiden Teile zusammen, quillt überschüssiger Leim heraus, ...
... den ich mit Küchenkrepp abwische. Danach ...
... wird die Klebestelle auch von oben mit einem Stück Packband gesichert, um die auf Stoß geleimten Teile in Position zu halten.
Ein Gewicht bringt die frisch geleimte Verbindung in eine plane Lage, in der die Klebung trocknen kann.
So sieht schließlich ein kompletter Ring aus. Man beachte: die Verzahnung unten ist NICHT geklebt, weil hier ja die nächste "Umdrehung" anschließt. Wer hier klebt, eröffnet ein neues Kapitel der Schildbürgerstreiche
Manch einer wird sich fragen: "Warum macht der das so umständlich, eine Umdrehung der Trasse aus gleich vier Teilen?" Die Antwort hierauf ist schlicht, dass der mir verfügbare Laser, ein Epilog Zing, "nur" eine Arbeitsfläche von 40 x 30 cm zur Verfügung stellt. Eine Trasse mit einem Außendurchmesser von 43,5 cm lässt sich damit leider nicht in einem Stück schneiden, so gerne ich das getan hätte. Statt dessen muss man die Viertel recht dicht aneinander anordnen, damit man sie auf ein Sperrholzbrett im A3-Format bekommt. Ach ja: vom A3 (= 42 x 29,7 cm) muss man sowieso zunächst einen Streifen von 2 cm Breite abschneiden, damit das Brett plan auf der Gitter-Unterlage aufliegt. Eine sonderliche Einschränkung stellt das aber nicht dar, denn der Zusammenbau einer "Umdrehung" der Trasse ist schnell gemacht, nur der Trocknungsvorgang hält etwas auf ...
Nachdem die einzelnen "Umdrehungen" vorbereitet sind, werden sie aneinandergesetzt und verleimt. Das geht wieder genau so wie bei den "handgeschnitzten" Wendeltrassen. Die untergelegten Kanthölzer "schienen" den Aufbau, ...
... denn es geht gleich mit den Wendelstützen weiter. HIer ist die Stütze "5i" bereits mit Kleber eingesetzt, die Aussparungen für die Stütze "4i" sind schon mit Leim versehen. Übrigens müssen für eine IM Uhrzeigersinn steigende Wendel die Beschriftungen (auch die der später anzubringenden Außenstützen) nach innen zeigen. Wenn man das vergisst, dann klemmt's Ist mir natürlich nicht passiert ... neeee - überhaupt gar nicht ... Kann man aber wieder abwischen, und dann auf ein Neues ...
Schließlich ist so die gesamte Wendel zusammengesteckt und verleimt. Und das völlig stressfrei, weil die Teile dann doch mit so viel "Klemmwirkung" zusammenstecken, dass sie nicht wieder herausfallen. Prima!
Gesamter zeitlicher Aufwand:
- Konstruktion mit LibreOffice Draw: 1,5 Stunden
- Schneiden der Teile mit dem Laser: 45 Minuten
- Aufbau der Wendel incl. Trockenzeiten: 1,5 Stunden
So lasse ich mir das gefallen - ein "schreckliches" Thema, welches noch beim Bau der Anlage "Mühlfeld" zu ordentlichen Verzögerungen im Ablauf geführt hatte, ist dank Laser auf simples Zusammenstecken und Verleimen von Teilen zurückgeführt.
Ich werde später, so wie versprochen, sämtliche Dateien (Laser-Vorlagen, Cura-Datei) hier einstellen. Wer das nachbaut, wird dazu verdonnert, zu berichten wie's war. Dann kann ggf. eine verbesserte Version entstehen (wobei ich mit der ersten "Wendel für Stinkfaule" schon ausgesprochen zufrieden bin). In Planung ist auch eine solche Wendel für zweigleisige Strecken. Das werde ich dann für ein Tutorial hernehmen, um meine Arbeitsweise bei der Konstruktion mit LibreOffice Draw zu erläutern.
Soll man einer was sagen: Geometrie ist cool !
Grüße, Randolf