#1 von
rainerwahnsinn
(
gelöscht
)
, 22.05.2014 20:56
Hallo liebe Stummianer,
seit geraumer Zeit probiere ich verschiedene Ansätze für die Erstellung eines Anlagenplans für meinen Hobbykeller aus, und bin vor Kurzem entnervt dazu übergegangen, beim Gleisplanen auf Flexgleis zurückzugreifen. Da das C-Gleis kein Flexgleis kennt, hatte ich von dieser Möglichkeit bisher kein Gebrauch gemacht Der Gleisplaner Scarm lässt jedoch zu, das K-Flexgleis auch bei der C-Gleisplanung (ohne Übergangsgleise) ganz easy anzusetzen, was die ganze Planerei enorm erleichtet, und die leidige Rumprobiere wegen ein paar Millimeter oder Bogengrade endlich erübrigt.
Bei einigen Threats hier wurden Möglichkeiten zur Geräuschdämmung diskutiert, nun ja, das C-Bettungsgleis ist ein Hohlkörper, und somit bzgl. der Geräuschentwicklung wohl nicht so der ideale Partner. Ferner stieß ich bei meinen Flexgleisrecherchen auf weitere Vorzüge, die mich so langsam dazu verleiten mit Flexgleis nicht nur zu planen, sondern auch zu bauen. Nicht selten war nachzulesen, das man bevorzugt sogar fast nur noch Flexgleis verwendet, und nichts anderes mehr braucht...
Puh, nun also meine Fragen:
Wie bewährt sich das Flexgleis in der Praxis? Eignet es sich wirklich dazu, die Stückgleise "komplett" zu erübrigen? Wo haben sich Grenzen in der Praxis gezeigt?
Das Flexgleis ist ja gewiss kein Allheilmittel oder Wundergleis, aber mit Vorteilen behaftet die mglw. noch zu wenig kommuniziert sind. Wenn hier zur Praxis mit Flexgleisen viele Erfahrungen zusammenkämen, wäre es wohl nicht schlecht
Wie bewährt sich das Flexgleis in der Praxis? Eignet es sich wirklich dazu, die Stückgleise "komplett" zu erübrigen? Wo haben sich Grenzen in der Praxis gezeigt?
Wenn du C-Gleis verwendest, gehe ich mal davon aus, dass du dich auch mit dem Mittelleiter auseinander setzen musst. Davon abgesehwen - bei 2-Leiter-Gleichstrom sind die Antworten: "ausgezeichnet" - "ja" - "nirgends"
Meine neue Anlage baue ich auch auf K-Gleis, vorher M-Gleis. Grund war die schönere Optik sowie die Möglichkeit des Flexgleises. Das Verlegen der Gleise braucht natürlich ein wenig Übung und das richtige Werkzeug. Ich habe mir dafür unter anderem einen Dremel gekauft. Unabdingbar zum Gleise kürzen/zuschneiden. Auf jeden Fall bin ich begeistert davon und setze auch keine anderen Gleise mehr ein da ich ja alles auf Maß anpassen kann. Ich bereue den Schritt nicht und kann es nur empfehlen.
nun ja, ich persönlich habe noch keine Erfahrung mit Flexgleisen...habe aber ein paar Infos gelesen...
1. eine ganz gut Anleitung zum Verlegen habe ich bei Dirk (nakott) im Thread gefunden, relativ weit am Anfang...viewtopic.php?f=64&t=30336. Habe mal den ganzen Thread verlinkt, ist lesenswert, falls Du ihn noch nicht kennst. 2. Weiß nicht, ob Du Rückmeldung einsetzen willst, aber das Trennen der Schiene in Kurven ist nicht ohne, da muß man aufpassen...da gab es mal eine Diskussion drüber...ist lösbar, aber man muß ein paar Sachen beachten, so daß die getrennte Schiene nicht dem Drang eher gerade sein zu wollen, nachgibt... 3. Kabel anlöten ist nicht sooooooo einfach wie beim C-Gleis,aber an den Kontaktlaschen geht es und beim Mittelleiter muß man unten die Farbe wegmachen, damit man ein Kabel dran löten kann.
Das zur Theorie, die Praxis schaue ich mir dann bei Dir ab..
Zitat von rainerwahnsinnWie bewährt sich das Flexgleis in der Praxis? Eignet es sich wirklich dazu, die Stückgleise "komplett" zu erübrigen? Wo haben sich Grenzen in der Praxis gezeigt?
moinmoin,
zumindest diese Frage kann ich mit "JA" beantworten. Auf unserer Anlage gibt es keinen Millimeter Gleis, der nicht flexibel wäre. Allerdings muss ich einschränken, dass ich ausschliesslich Tillig Elite Gleise verwende. Auf meinen Anlagen-thread kannst Du sehen, wie das ganze aussieht.
Zitat von h0-m-jk... 1. eine ganz gut Anleitung zum Verlegen habe ich bei Dirk (nakott) im Thread gefunden, relativ weit am Anfang...viewtopic.php?f=64&t=30336. ...
Hallo Jörg,
vielen Dank für die Erinnerung an Dirk's Anlage! Aber wahrscheinlich meinst Du exakt diesen Post?
Die Leisten als Abstandshalter funktionieren sehr gut in der Geraden (auch für die Ausrichtung der Geraden als Gerade ). Nur was macht man in Kurven? Dafür bitte einfach mal weiterlesen...
Auch wenn es nicht ausschließlich zur Verlegung von Flexgleis dient, hatte ich die Hilfsmittel für deren Verlegung beim Thema "Rillenschienen" schon mal abgehandelt.
Gruß, Heinz
Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder. Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"
Also ich habe nur beste Erfahrungen mit dem Flexgleis gemacht. Aber es braucht auch etwas Übung , da es etwas Starr ist. Da geht das 2 Leiter Flexgleis besser.
Zur Verlegung in den Kurven: Wenn ich es im sichtbaren verlege, dann drucke ich mir immer den plan in 1:1 aus und Schraube das Gleis dann nach dem Ausdruck an. So geht das wunderbar. Im nicht Sichbaren, zeichne ich den kurvenverlauf immer auf, und dann das selbe wie oben. Auch wenn ich das unsichtbare meist mit standartgleisen plane und baue.
Hier sind die Stoßstellen ja genau gegenüber liegend. Kann das nicht Knicke ergeben. Ich würde die Stöße versetzt machen.
Hallo Burghard,
bei dem geringen Radius von Dirk dürfte dieses Problem nicht auftreten.
Wenn man Flexgleise in einem engeren Radius (z.B. einer Gleiswendel) verlegt, hast Du mit den versetzten Stoßstellen 100 %-ig Recht! Nur weiß ich nicht, ob das Profil des K-Gleises im Schwellenrost auf beiden Seiten verschoben werden kann (von Roco gab's mal ein Flex-Gleis, da war's nur auf einer Seite möglich)?
Danke für die Ergänzung.
Gruß, Heinz
Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder. Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"
#13 von
rainerwahnsinn
(
gelöscht
)
, 28.05.2014 18:58
Hallöle,
es sind ja spannende Hinweise zusammen gekommen! Die Beiträge bekräftigt mich in meiner Absicht, zum Bauen ebenfalls auf's Flexgleis zu gehen.
Wegen meinem 3-Leiterfuhrpark wird es wohl das K-Flex werden (müssen). Mit Pukobändern o.ä. nachträglich zu verdreileitern überzeugt mich nicht so sehr.
Flexgleise sind super. Meine Antworten sind die gleichen wie die von Horst, auch für 2-Leiter Gleichstrom: Ausgezeichnet - ja - nirgends.
Vor dem Verlegen vorbiegen bzw. ein leichtes Überbiegen hat sich bewährt, es nimmt die Spannung an den Schienenverbindern weg. Überbiegen heisst vorbiegen auf einen etwas kleineren Radius als man braucht (nur ganz wenig kleiner reicht schon). Schwellen ausrichten nicht vergessen vor dem entgültigen Befestigen.
Am Anfang muss man sich dran gewöhnen, aber nach 5 Flex hat man den Bogen raus.
Im Prinzip ist schon alles gesagt worden. Bei meiner Anlage (Märklin K-Gleis) habe ich zusätzlich jedes Flexgleis separat plusseitig angeschlossen und an eine Ringleitung angeschlossen. Das hat den Vorteil, daß man unabhängig der Übergangslaschen (+ seitig) immer eine neue Einspeisung hat. Vor allen dann, wenn Flexgleise geschnitten werden.
- Hallo , das K - Gleis ist ne Super Sache , wenn auch etwas sperrig in der Verarbeitung , ich kann nur zum Üben auf einem Testbrett raten .
Ein neben beliebigen Radien weiterer Vorteil von Flexgleis ist ja der mögliche fast unmerkliche ( asymptotische ) Übergang von der Geraden in den Bogen .
Ich würde unbedingt austesten , welche Loks mit einzelnen Vorlaufradsätzen oder auch Vorlaufdrehgestellen darüber sollen bzw . wie diese dann aussehen .
Nichts ist ärgerlicher , wenn man sich vermeintlich größte Mühe beim Verlegen gegeben hat und dann doch wieder der Vorlaufradsatz mit einem Ruck die gerade verläßt und in den Bogen einschwenkt .
Den Übergang also niemals ans Ende eines Flexgleises legen , sondern immer dahinter .
Elektrik : Ich habe an jedem Flexgleis über 2-pol . Ringleitung Plus und Masse eingespeist . Betrieb sehr sicher .
Ich habe meine gesammte Anlage mit K-Gleisen verlegt, vorwiegend mit Flexgleisen. Heute würde ich im nicht einsehbaren Bereich sprich U-Abstellbereiche mit C Gleisen arbeiten. Das hat folgenden Grund: Das Schienenprofil des C Gleises ist leicht gerundet und dadurch setzt sich auf den Profilen nicht so leicht Schmutz fest er wird im warsten Sinn weggefahren. Die K-Gleise haben ein 0,2mm breiteres Profil und ist fast plan dadurch setzt sich auf der Oberfläche Schmutz ab. Auch die Pukos sind beim C Gleis anders auch hier sind sie gerundet so das kein Platz für Schmutz ist. Gerade im Digitalbetrieb ist das wichtig. Im sichtbaren Bereich würde ich wieder K-Gleise verwenden, zumal man da gut Putzen kann. Um in meinen U-Bahnhöfen zu putzen muß ich mich ganz schön verenken. Gruß Werner
Salü zsamme! Manchmal ist es wirklich erstaunlich. Mich beschäftigt dieses Thema auch gerade ( siehe meinen letzter Beitrag) und schon kommt jemand (Werner danke ) und lässt diesen Trööt voller wertvoller Infos wieder aufleben! Perfekt!
und genauso wie Du es beschrieben hast gehe ich vor. Allerdings habe ich noch M-Gleis im SBH welches im Frühjahr rausfliegt. Einfach wegen der Betriebssicherheit. Leider! Im sichtbaren Bereich setze ich nur noch Flexgleis ein.
Moin, Ich hab glaub ich 70 flexgleise verlegt. Abgesehen vom Preis bei märklin ist bis auf die schienenverbinder nix zu meckern. Im nicht sichtbaren Bereich des Geldes wegen gleichstromschienen und gesonderten mittelleiter verwenden oder mit frickelei eine n- schiene als mittelleiter einkleben. Hier gabs mal irgendwo einen Bericht dazu nebst preiswerter Quelle für die Gleise. Die schienenverbinder von märklin muss man vor dem Aufstecken mit einem kleinen Schraubenzieher aufsprengen, sonst klappt das nicht mit dem aufschieben oder man hat die blutig im Fleisch stecken.
Vielleicht geht auch ein anderer Hersteller als märklin. Jedenfalls: den Verbinder mit einer Zange festhalten und mit einem uhrmacherschrsubenzieher aufbiegen ist echt ein Ärgernis.
Dafür kann man damit schöne Strecken legen.
Für den Abstand auf parallelgleisen hab ich mir aus Holz zum Aufstecken auf das schienenprofil eine Hilfe gebaut. Immer schön so im Abstand von 10 cm und dann das Gleis grob festschrauben. Wenn alles gut liegt schrauben reindrehen., Habe piko gleisschrauben genommen.
Nageln geht gar nicht, wenn du was falsch machst oder ändern möchtest hast du ein Problem.
So viel Spaß mit flexgleisen.
Achse kürzen usw lernt man schnell. Wichtig ist nach dem trennen grate an der Schnittstelle beizuschleifen, sonst hacken die schienenverbinder noch mehr.
Zum Schneiden von Flexgleisen benutze ich den Xuron-Gleisschneider von Fohrmann. Da sind Nacharbeiten höchstens aus kosmetischen Gründen nötig, nicht aus betrieblichen. Und bei den paar Flexgleisen, die ich zurechtschneiden musste, hat sich ein Dremel nicht wirklich gelohnt.
Grenzen von Flexgleis: Naja, ich denke mal, Märklin-K-R1 bekommt man damit nicht hin, R2 habe ich hinbekommen, aber es ergibt sich von alleine ein Übergangsbogen. Planen ist schwieriger.
In einem Schattenbahnhof würde ich immer C-Gleis einsetzen, weil das doch betriebssicherer ist.
Zitat von RichrathDie schienenverbinder von märklin muss man vor dem Aufstecken mit einem kleinen Schraubenzieher aufsprengen, sonst klappt das nicht mit dem aufschieben oder man hat die blutig im Fleisch stecken.
Vielleicht geht auch ein anderer Hersteller als märklin. Jedenfalls: den Verbinder mit einer Zange festhalten und mit einem uhrmacherschrsubenzieher aufbiegen ist echt ein Ärgernis.
Die Schienenverbinder von Fleischmann oder Piko (leitend und isolierend) passen Problemlos auch auf K-Gleis, kosten deutlich weniger und sind auch ohne die Mittelleiterbleche in großer Anzahl zu bekommen. Die Schienenverbinder von flexgleise.de passen auch und sind nochmal viel billiger (und nur in echt großen Mengen zu bekommen). Allerdings sollte man die entgegen der Anleitung nicht mit der Zange zusammendrücken, sonst halten sie auf K-Gleisen nicht mehr.
Bezüglich Schienenverbinder habe ich leider die Erfahrung machen müssen dass beim K-Gleis nur die original Märklin Schienenverbinder gepasst haben. Fleischmann habeich hier noch liegen, aber selbst mit viel Druck und Gewalt, ich kriege sie nicht drauf. Vielleicht gibt es verschiedene Fleischmann Verbinder. In der Bucht gabs auch mal einen der per 100 Stk. welche angeboten hat, die leider auch nicht passten, die habe ich dann zurück geschickt.
Das schneiden und richtige anpassen der K-Gleise will allerdings ein wenig geübt werden, kann man aber auch noch schneiden wenn es bereits verlegt und auf einer Seite angeschlossen ist. Wichtig ist dass man immer die Länge der Schienenprofile ausmisst. Die Schwellen kann man dann notfalls noch etwas in der Länge anpassen.
Auch ich löte an jedes Flexgleis Plus und Minus an die Ringleitungen an, dann kann man die Mittelleiterverbindungen vergessen, die auch oft unzuverlässig verbinden, zumindest bei den Flexgleisen ist das meiner Erfahrung nach so.
Ich habe meine Anlage jetzt schon 3 Jahre im Aufbau im Test, und ich denke, ich kann sie jetzt endgültig einschottern und befestigen, alles läuft ohne Probleme.
Apropo Dremel, habe ich auch, ist aber so gut wie nie im Einsatz - zu laut. Statt dessen habe ich mir schon vor längerer Zeit 2 Gravursets bei den Discountern geholt, die hervorrangend dafür arbeiten. Sie sind klein, handlich, nicht zu laut und dienen auch für andere Zwecke wie Säubern oder polieren von Radsätzen hervorragend. ich überlege den Dremel zu verkaufen, ich habe ihn nur mal ausprobiert um die originalen Motoren auf Gleichstrom umzubauen. Hat aber nicht so funktioniert, und z anderen Zwecken habe ich den Dremel noch nie gebraucht. Er ist einfach zu laut und ohne Ohrschützer nicht einzusetzen.