Hallo zusammen,
nach längerer, kompletter Abstinenz - ( ops: tja, Jürgen, bei mir geht das tatsächlich , bin ja auch ein Sturkopp ) - gibt's mal wieder nen neuen Thread von mir.
Hatte hier noch die bisher unbeantwortete Frage stehen,
Zitat von ET 65
... ob der Bahnhof Zell a.E. nichts für die Nebenstrecke von Fallhaun aus wäre?
Die Spezis werden sicher bemerkt haben, dass ich an dem Gedanken hinter den Kulissen ein bisschen weiter gewerkelt habe...
Bevor ich jetzt die Bilder zeige, möchte ich noch einige Bemerkungen zur Entwicklung fallen lassen, oder: Warum sieht das Ganze jetzt so aus?
Es gibt eine ganze Menge toller Sprüche, die für eine Modellbahn zutreffen sollten, wie "Less is more" oder "Reduce to the max" über die ich in der Vergangenheit häufig gelächelt aber immer im Hinterkopf behalten habe.
Letztendlich ist für jeden selbst die Frage zu klären, was will man? Denn der Platz zum Bauen ist endlich, ebenso wie Zeit und Geld für Unterbau, Gleise, Fahrzeuge sowie Verdrahtung, Elektrik und - nicht zu vergessen - Programmierung der Software für den Betrieb (bei softwaregesteuerter Anlage)!
Ja, ich weiß, IHR habt es schon immer gewusst...
Ein Sturkopp MUSS das selbst erkennen
Genug des Palavers, Fakten:
1. Zweigleisig ist vom Tisch!
2. Softwaregesteuertes Fahren ist vom Tisch!
3. Schattenbahnhof wird offen gestaltet mit Anschluss für Wechselkasetten.
Erst wollte ich auf den Fragebogen verzichten. Dann fiel mir mein "Nörgel"-Beitrag wieder ein - und dass ICH dann ja wohl mit gutem Beispiel vorangehen sollte...
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
Zitat
1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?
Süddeutschland, Alpenvorland
Zitat
1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?
Eingleisige elektrifizierte Hauptbahn mit abzweigender elektrifizierter (oder in der Elektrifizierung befindlicher) Nebenstrecke. Der Endbahnhof mit kleinem Betriebswerk, einem Anschließer, etwas Güterverkehr. Strukturierte Landschaft mit Bauernhof und Weinberg im Hintergrund.
Zitat
1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?
Dampfbetrieb in der Umstellung auf elektrischen Betrieb mit Altbau-Triebwagen oder Altbau-Elloks
Zitat
1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Epoche 3a oder frühe 3b
Zitat
1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigebahnhof)?
Endbahnhof und kleiner Durchgangsbahnhof
Zitat
1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?
Landhandel, Drehscheibe mit Ringlokschuppen, Bauernhof, Felder, Weinberg, Gießerei oder Chemiebetrieb.
Zitat
1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
Verhandelt wird nur vor Gericht…
Zitat
1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Damit die Bilder nicht vom weiteren Text ablenken, folgen diese am Schluss des Beitrages.
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
Zitat
2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)
--> siehe [Anleitung] Erstellen einer Raumskizze mit InkscapeAm Raum hat sich nichts geändert:
Gesamtfläche 9,30 m x 4,40 m, Raumhöhe 2,20 m. Auf einer Längsseite sind zwei Stützmauern mit 70 cm Tiefe und 21 cm Dicke im Abstand von 3,01 m mittig angebracht. Diese können nicht durchbrochen werden (bitte keine weiteren Diskussionen dazu, danke!). Türzugang auf gegenüberliegender Seite mittig.
Zitat
2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?
An der Wand entlang mit breiterer Mittelzunge. Bietet die bestmögliche Zugänglichkeit und ermöglicht das Verfolgen der Züge zu Fuss auf „Augenhöhe“ als Lokführer.
Zitat
2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?
Spurweiter HO, Peco FineScale Code 75, weil eine Menge Material schon vorhanden ist und die Fahrzeuge teilweise RP 25 Radsätze aufweisen. Im Schattenbahnhof Peco Code 100.
Zitat
2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?
Mindestradius generell 600 mm.
Mindestradius im Industriebereich sichtbar 610 mm in Weichen und 800 mm im Gleis
Mindestradius der sichtbaren Strecken 1000 mm grundsätzlich mit Übergangsbogen und bei Richtungswechsel auch Zwischengerade.
Zitat
2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?
Fahrzeuge alle mit DCC Digitaldecoder ausgestattet.
Weichen sind ortsgestellt (mechanisch von der Anlagenkante durch Gestänge).
Signale sind ortgestellt über Kippschalter an der Anlagenkante.
Dieses System wird wohl in der ersten Ausbaustufe am Endbahnhof ausgiebig getestet werden.
3. Weitere Informationen
Zitat
3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Da gibt es ganz klar eine Zweiteilung:
1. Bauen
2. Fahren nach Fahrplan
Zitat
3.2 andere relevante Informationen (Einzelspieler, mehrere Mitspieler, sonstige Besonderheiten)
Eigentlich Einzelspieler, es sollen aber zwei Mitspieler möglich sein.
Begeben wir uns mal auf die Anlage und starten im Bahnhof Zell i.W.
Bild 1: Zell im Wiesental nach Installation der Fahrleitung
Vom Endbahnhof "Zell i.W." (nicht "Zell a.E.", und darauf lege ich Wert ) mit seinem kleinen Betriebswerk
Bild 2: Betriebswerk des Endbahnhofes Zell i.W.
und der 16 m Drehscheibe mit kleinem Ringlokschuppen, geht es an der Abstellgruppe des Endbahnhofes vorbei leicht ansteigend in eine etwas hügelige Landschaft mit Ackerbau, Felsen, Wein und Wald zu einem Gehöft an der Strecke.
Bild 3: Streckenverlauf zwischen Feldern und Felsen zum Bauernhof
In der langgezogenen Rechtskurve wird hinter dem Bahnübergang der Brechpunkt erreicht. Nach Passieren eines Weinberges
Bild 4: Weinberg vor Hasel
wird der kleine Bahnhof Hasel erreicht.
Bild 5: Bahnhof Hasel mit Holzumschlag
Die weiterhin im Gefälle verlaufende Strecke erreicht nach einer S-Kurve das Industriegebiet von Schopfheim.
Bild 6a: Chemischer Betrieb und Maschinenfabrik
Bild 6b: Chemischer Betrieb und Maschinenfabrik
Die durchgehende Hauptstrecke nach Säckingen taucht aus dem Fahrnau-Tunnel auf und verläuft parallel leicht ansteigend zu der bis zur Bahnhofseinfahrt von Schopfheim fallenden Strecke aus Zell.
Bild 7: Ausfahrt Schopfheim in Richtung Zell und Säckingen
Der Bahnhof Schopfheim hat nur fünf Gleise. Die Züge nach Zell halten am Hausbahnsteig, die Züge nach Säckingen auf Gleis 2 oder nach Bedarf auch Gleis 3. Gleis 4 und 5 sind dem Güterverkehr vorbehalten.
Das außenliegende Industriegebiet ist über Gleis 4 an den Bahnhof Schopfheim angebunden.
Bild 8: Ortsgüteranlage von Schopfheim
Die Ortsgüteranlage bietet Umschlagmöglichkeiten für Stückgut. Über eine Sägefahrt wird das Postgleis erreicht.
Bild 9: Ortsgüteranlage von Schopfheim und Ausfahrt Richtung Basel
Die Strecke Richtung Basel verschwindet kurz nach dem Bahnhof im Hausener Tunnel.
Die Anlage kann durch die Konzeption in mehreren Schritten aufgebaut werden, so dass schon nach drei oder sieben Segmenten ein Betrieb möglich ist.
Das war's dann erstmal wieder...
Gruß, Heinz
Edit 02.03.2016: Alle Bilder auf Abload.de umgestellt