Hallo Frank,
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Die Frage ist ja, was ich mit den Informationen machen will.
Genau das sollte bei jeder Überlegung im Vordergrund stehen. Leider ist es oft so, das manche Produzenten immer noch unter dem Zwang stehen, etwas beweisen zu müssen, z.B. das sie etwas „Auch“ oder „Besser“ oder „Umfangreicher“ (z.B. 32.000 Loco-Funktionen) können, und somit bestimmte Lösungen am Markt dutzendweise auftreten. Wenn der Mobahner mehr nach konkreten Lösungen für seine Vorstellungen suchen würde, würder diese sicherlich grösste Marktsegment nicht nötig sein, und in Folge weniger für Verwirrung sorgen. Andererseits senkt es die Preise, das ist ja auch schon was.
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Will ich sie direkt vor Ort nutzen (bsp. Zugnummernanzeige), so brauche die Intelligenz vor Ort und je nach Anwendung kann man die dann noch geringfügig anpassen aber im großen und ganzen kann solche Applikationen mehr oder weniger aus der Box benutzen.
Richtig und Richtig. Was man lokal erledigen kann, sollte man besser auch lokal erledigen, Der Loop über intelligente Zentralen und PCs zurück an den Einsatzort ist immer eine Verkomplizierung, ein potentieller Störgrund, und eine zeitliche Verzögerung, und somit für ein Steurungssystem qualtitätsmindend.
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Will ich aber irgendwelchen anderen Bereiche beeinflussen, so muss ich die Verknüpfungen ja irgendwie den Modulen beibringen. Das über CVs oder ähnliches zu machen ist natürlich sehr aufwendig. (sieh Lissy und TrackControl) Hier ist zum in Betrieb nehmen auf jeden Fall ein PC oder eine Zentrale mit großem Display hilfreich. Wobei dies ja ein einmaliger Vorgang ist.
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Was wäre deine Alternative? Die gesamte Intelligenz gleich zentral anzusiedeln?
Was jetzt ein größerer Aufwand ist, das Gleis aufzutrennen und die Kabel anzuschließen oder die Loks umzubauen und zusätzlich noch die entsprechenden Dioden im Gleis zu versenken, muss man wohl von Fall zu Fall betrachten. Doch stelle ich mir den Umbau von Loks komplizierter vor, zudem dort bei manchen Menschen die Hemschwelle auch größer sein dürfte.
Der PC bleibt bei hier mit weit verbeiteten preiswerten Standarddecodern ab mittleren und gerade bei grossen Anlagen die billigste Alternative. Nicht die beste, Nicht die Ergonimischste und auch nicht die lehrreichste oder verständlichste. Ein komlexes virtuelles Modell simuliert alles im PC und „kommandiert“ die Anlage, die sich allerdings bei allzu günstigen Komponenten dagegen zu wehren weiss.
Die Alternative: Seit den 60ern funktion weltweit jedes Vorbild mit ca 14 Relais pro Weiche unübertroffen ergonomisch bedienbar (2-Tasten-Prinzip, unerreicht mit dem PC, trotz Milliarden von „Relais“). Das ist aber nur möglich, weil es den Lokführer und Signal gibt. Die Technik braucht dem Steuerer nur das Steuern besagter Elemente zu ermöglichen, der Lokführer macht den Rest.
Die mangelnde lokale Beeinflussungsmöglichkeiten im Digitalsystem der Moba hat die PCs und intelligentere Zentrale erforderlich gemacht.
Die Lösung: Die Loko muss „Signale“ und „Tafeln“ sehen können. Da wir wissen das das so nicht geht, ist hier die Weiterleitung der Info über Signalbilder und Weichenstellungen an die Loko notwendig, und somit lokale Zugbeeinflussung.
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Soweit ich das verstanden habe, gibt es ja zwei Bereiche in Railcom. Zum einen den Broadcast, der z.B. zur Anzeige der Lokadressen verwendet wird und dann noch das gezielte Abfragen eines Dekoderwertes. Wobei mir hier noch nicht klar ist, ob sich der Dekoder selber meldet, wenn er etwas zu Senden hat oder ob er dort von der Zentrale gepollt wird.
„Eigentlich“ sendet der Loko-Decoder erst mal immer nur sein Adresse ins Gleis. Andere Info (Route? Geschwindigkeit? Traktionsart? Zuglänge? ich weiss es nicht? ) sind als konfigurierbare Daten vorgesehen. Der Decoder könnte auch auf einen an Ihn adressierten Befehl mal was besonderes erzählen. Z.B. während der Pom_Programmierung auf dem Normal-Gleis, bei der man bisher ja nicht die aktuellen werte auslesen konnte. Dies könnte man global im Handregler oder Lokal am Display an der Strecke anzeigen. Werbung für eine meineserachten noch bessere Lösungen bitte bei Lenz nachlesen (Stichwort V3.6).
Es gibt also beides Broadcasten und Antworten auf gefragtes bzw. gepolltes. Den Pollen kommt eine besondere Bedeutung zu: Da im DCC normalerweise die fahrenden Lokos kontinierlich wiederholend Ihre Fahrbefehle erhalten, kann dieser zyklisch wiederholte Bgleichzeitig als Pollen verwendet werden, so das es sogar denkbar ist, das die Lokos mittels dieses „Pollens“ syncgronisiert und somit quasi gleichzeitig und faktisch nacheinander verständlich ins Gleis senden.
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Das Melden des Zustandes der Kilometersteine ist ja auch eine sendende Applikation. Nur dass man dafür einen Befehlssatz analog zu den Weichenrückmeldungen definieren müsste.
Wäre ein Beispiel für pollend, jedesmal wenn die Loko Ihren zyklischen Farbefehl bekommt, sendet sie auch den zuletz überfahrenen KM-Stein ins Gleis. So senden alle Lokos quasi gleichzeitig an die Zentrale, auch ohne Gleisabschnitte. Da die Weichen keine zyklisch wiederholten Befehle erhalten, ist das Verfahren so einfach nicht übertragbar. Deswegen weiss ich leider nicht, und habe auch keine Vermutung , wie die Weichen RM via RailCom in die Zentrale kommt :
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Ja aber genau hier ist der Punkt. Welche Nachrichten über Railcom versendet werden ist ja egal. Und wenn ich nun eine Message definiert habe, die einen DCC Befehl enthält. So könnte jeder Dekoder oder andere an das Gleis angeschlossenen Baustein diese Befehle senden. Die Zentrale (oder ein globaler Detektor mit Anschluss an den Bus der Zentrale) empfängt diese Railcom Messages und übersetzt sie originales DCC, welches sie dann wieder auf das Gleis schickt.
Das geht so nicht. Komplette DCC Befehle sind zu lang für RailCom (ich glaube einmal 12 und optional nocxh mal 24 Bit pro DCC-Befehlstakt sind drin, vorsicht, könnte mich irren). Niremand ausser der Zentrale kann DCC-Befehle generieren, da die Befehls-Codierung keine unterschiedlichen Befehle zwei Quellen zulässt. Damit kommt man wieder in die ursprüngliche Bremsmodul-Problematik, bei der das Bremsmodul letztendlich eine eigene Zentrale ist, deren Übergang zur richtigen entsprechend problematisch ist.
Bleibt also nur Info zu Senden und mittelbar über Systembus oder direkt über die Zentrale die Info auszuwerten und entsprechende befehle zu generieren. Damit sind wir wieder bei den „Intelligenten“ Zentralen bzw. bei PCs.
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Hier hätte man in einem lokalen Bremsmodul alle Informationen beisammen. Über die Broadcast Message erfährt der lokale Detektor die Adresse der Lok oder den Zugtyp. Über Railcom sendet er dann an die Zentrale einen Befehl, dass diese Lok nun einen bestimmte Geschwindigkeit fahren soll. Die Zentrale passt den DCC Datenstrom dementsprechend an.
Hier liegt der Vorteil von ABC zumindest in der Paarung mit Railcom in dem oben erdachten „BM-Railcom“ . Der Lokale Detector wird wie ein Dispatcher angewiesen, auf bestimmte Loko-Info entsprechendes zu veranlassen. In obiger Version analog über Schaltausgänge, oder durch ABC-Beeinflussung (Lok anhalten oder weiterfahren).
Was Dir vorschwebt wäre wohl es die KM-Stein Variante: Die Lok sendete an Zentrale die Position und Ort und die zentrale sendet entsprechende Befehle. Eigentlich ein Geschichte für globales Railcom (das meineswissens auch immer trotz lokalem Detector vollständig mithört).
Der Unterschied ist die Frage wen und wo programmiert man: Lokal oder global? Meineserachtens ist lokal einfacher und sicherer. Global wird umständlicher ab evtl billiger, da eine embedded Zentrale oder PC vermutlich günstiger sind, als zig Lokele Auswertungen.
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ABC war hier der Versuch dies zu umgehen, indem in einer Ebene außerhalb von DCC kommuniziert wurde. Das erfordert daher entsprechende Dekoder in den Loks. Wobei ich sagen muss, dass dies von der Einfachheit, was die zusätzliche Streckenausrüstung angeht, genial ist.
ABC war kein Versuch , sondern ABC ist eine funktionierende Alternative. Unsere Verein-Modulbahn käme nicht mehr ohne aus.
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Was ich leider so in Railcom noch nicht sehe, ist die Möglichkeit, dass der Dekoder in einer Lok eine Broadcast Message der lokalen Detektoren empfängt und dann selber darauf reagieren kann.
So ist ja auch der lokale Detector nicht definiert, er empfängt nur von der Loko. Die gegenrichtung ist zur zeit ABC oder HLU, wenn auch bei weitem nicht so differenziert einsetzbar wie DCC-Befehle.
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Das die Loks ihre Information bestimmen, so habe ich zumindest den oben zitierten Text von der Zimo Hompage verstanden. Also der Kilometerstein sendet über Infrarot seine Kennung an den Lokdekoder. Dieser ist nun so programmiert, dass er entweder direkt darauf reagiert (Geräusch abspielen) oder er sendet die Meldung "bin gerade an Kilometerstein xy vorbeigekommen" über Railcom an den globalen Detektor.
Ganz vielen Dank für die Info. Wenn der km-Stein nämlich auch per Infrarot noch mehr „Befehle“ an die Loko senden kann, als die ABC kann,
so lässt sich damit die lokale Steuerung , bzw. das Sehen des Lokführers lokaler Tafeln z.B. zum Pfeiffen und Stromabnehmer einziehen
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Wenn sich diese Identifikation der Kilometersteine auch direkt über Railcom an die Lok übermitteln lassen, dann gut. Ansonsten bin ich wie gesagt gegen eine Infrarotlösung und würde eher vorschlagen, dass der Kilometerstein mit seinem lokalen Detektor die Adresse der überfahrenden Lok ausliest. Diese Message dann über Railcom an den globalen Detector weitergibt, oder direkt diese Information in einen DCC Befehl, der über Railcom verschickt wird, umsetzt ("Lok xy soll Geräusch abspielen / anhalten").
Verstehe, dazu würden abber dann die wertvollen RailCom-Channels doppelt belastet: Einmal zur Übertragung an lokalen Detector und Nochmal zur Übertragung von lokalen Detector zu Globalen. Für letzeres wäre der Systembus der geeignetere, das dieses ungleich höhere Datenvolumina bewältigen kann. Am Gleis hat man das Wunderwerk eines ErnergieDatenStroms. Dies hat seine Grenzen. Die Daten die über Ihne gehen sind besonders wertvoll und teuer. Bei RailCom womöglich mehr noch als bei DCC.
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Die Zentrale könnte nun, wenn die Intelligenz wirklich in der Lok gespeichert werden soll, an der Lok einen entsprechenden CV umprogrammieren und dort den Kilometerstein xy eintragen. Dann kann der Lokdekoder von mir aus auch selbständig reagieren und z.B. ein Geräusch abspielen.
Ich wäre aber wie gesagt dafür, diese ganze Intelligenz lokal im Detektor abzulegen. Ob dies nun das Auslösen von Funktionen oder die Änderung von Geschwindigkeiten sind. Und um hier die größtmögliche Freiheit zu haben, würde ich mir einen Kommunikationsweg für DCC Befehle über Railcom wünschen.
Jetzt hab ich verstanden. Habe aber die zitierten Vorbehalte bzgl. Machbarkeit. Intelligente lokale Detectoren die via ABC, Schaltausgang oder Infrarot die Loko und Weichen befehligen würde ich sehr begrüssen. Die Kombi aus ABC für die 3 Fahrstufen und Infrarot sonstiges lokales, das im dem fahrenden Zug übermittelt werden soll, scheint mir zur Zeit das maximal machbare an Lokaler Beeinflussung, und es wäre toll, wenn jemand das alles in ein „Zauberkästchen“ packen würde
Ich hoffe ich habe es jetzt etwas verständlicher ausgedrückt.
Danke hast Du,
und Grüße Frank