[Adlerbahner]

Liebe Stummis,
ich fange hiermit einen neuen Thread zu meiner im Bau befindlichen Anlage an, deren Idee unter diesem Link letztes Jahr bereits vorgestellt wurde:

viewtopic.php?f=15&t=168135

Seither hatte ich kaum Zeit fürs Hobby und musste aus verschiedenen Gründen (siehe unten) die Anlage erneut etwas umplanen.
Das rechtfertigt m.E. einen neuen Thread und Titel, diesmal ohne Rätselfragen zu Beginn.
Es geht um meine große Kelleranlage mit der Nachempfindung von Ludwigshafen am Rhein.

Hier der aktuelle Plan, Erklärungen darunter:

[url=https://abload.de/image.php?img=img_89212fjz2.jpg]


Der Plan ist natürlich gezeichnet und steht sinnbildlich für meine grundsätzliche modellbauerische Vorgehensweise. Wenn es mit primitiven „altmodischen“ Methoden geht, wird auf das Anlernen von neuen technischen Fähigkeiten -in diesem Fall Planungssoftware- verzichtet. (Elektronische!) Technik nur in Maßen und dort wo nötig.

Warum ein neuer Thread? – Weil das Anlagenkonzept sich in einigen Punkten verändert hat. Es soll weiterhin Ludwigshafen Innenstadt mit Bahnanlagen, etwas Mannheim und langfristig im Nebenraum etwas Pfälzer Wald gezeigt werden. Insgesamt fast 60m² Raum werden dafür zur Verfügung stehen. Gefahren wird in H0 mit Gleichstrom, größtenteils digital gesteuert.

Aber auf die im ersten Strang erwähnte komplizierte Epochenvermischung verzichte ich nun – alle Segmente sollen nun im Zustand von etwa 2005 bis 2010 gezeigt werden.

Das macht den Anlagenschenkel, auf welchem ursprünglich der alte Kopf-Hauptbahnhof von LU gezeigt werden sollte wesentlich unkomplizierter an den Rest anzuschließen, da er nun weitgehend frei von (sichtbaren) Bahnstrecken sein wird, sondern stattdessen hauptsächlich das Rathaus-Center, die Hochstraße Nord und die umliegenden Areale zeigen wird.
Auf den ersten Blick ist das weit weniger spannend, aber wer auch nur ansatzweise Neuigkeiten aus der Rhein-Neckar-Region im letzten halben Jahr gehört hat, ahnt, dass diese Ecke (nur noch übertroffen von der sowieso zu bauenden Hochstraße Süd) im Zentrum des epischen Clusterf*cks namens „Stadtplanung Ludwigshafen“ steht. Ich MUSS einfach die berüchtigten Ludwigshafener Hochstraßensysteme nachbauen, so lange sie noch nicht zusammengestürzt oder abgerissen sind. Jeder Pendler weit und breit verflucht sie, von mir bekommen sie ein wenig Liebe und Respekt für das ursprüngliche zumindest mutige Konzept. Mehr dazu im Verlauf des Threads.

Andere Gründe für die Umplanung sind profaner: Der Umbau unserer Bäder im Haus verzögert sich, dadurch wird die für den Anlagenteil „Pfälzer Wald“ eingeplante Waschküche erst in einigen Jahren frei, dadurch lassen die dort für einen Rollbahn-Betrieb notwendigen Wendeln ebenfalls auf sich warten und der Anlagenteil „Ludwigshafen“ muss deshalb erstmal in sich abgeschlossen gebaut werden, um schon früher in Betrieb zu gehen. Das machte es erforderlich, den neuen Hbf Lu nochmal weiter zu stauchen und das anschließende Betriebswerk nur andeutungsweise darzustellen, um die nötige Wendel noch in den Hauptraum zu quetschen.

A propos „quetschen“: Ein schmaler (teilweise nur 40cm) Durchgang um den rechten Anlagenflügel herum wurde auch neu eingeplant. Die Vorplanungen für ein bewegliches Anlagenelement zur Erreichung des Kontrollraumes in der Mitte erschienen mir nach Tests zu komplex und störungsanfällig. Der Durchgang macht dies überflüssig, erfordert aber weitere Stauchungen und einen Verzicht auf weiteres Wachstum meines Bierbauches. Ich weiß (bevor zigfach darauf hingewiesen wird), wie (eigentlich viel zu) wenig 40cm sind, aber ich habe getestet und es geht – muss gehen. Es muss zur Sicherheit auch deshalb sein, da an der betreffenden Wand im Sommer Feuchtigkeit auftrat. Ich habe das über den Winter halbwegs in den Griff bekommen, will zur Sicherheit die Wand aber frei von direktem Anlagenkontakt halten.

Mit der Planung für den „Pfälzer Wald“ im Nebenraum war ich nie ganz zufrieden. Sie wurde nun vorläufig zurückgestellt und kann langsam reifen und nach den besagten Umbaumaßnahmen in vielleicht 3-4 Jahren angepackt werden.

Im Anlagenschenkel mit der Strecke nach Oggersheim wurden auch einige Änderungen vorgenommen. Es ist nun mehr Bebauung im Stadtteil West vorgesehen, allerdings auf einem herausnehmbaren Anlagenteil ohne Bahnstrecken, was trotz dieser Erweiterung einen verbesserten Zugang zum Kellerfenster und dem Heizkörper dahinter ermöglicht. Dafür wurde die Wendel unter dem Hauptfriedhof unter die nördliche Ausfahrt des Hauptbahnhofes verschoben.

Zwei sehr schöne, allerdings äußerst anstrengende, weitere Gründe für die Umplanungen sind meine nun fast zweijährigen Zwillinge. Sie fordern unendlich viel Zeit und Zuwendung (zu den finanziellen Aspekten schweigen wir lieber) und vor allem fordern sie: EISENBAHN(!). Der Versuch, meine Kinder frühzeitig an mein Hobby heranzuführen, hat sie in Windeseile in fanatische Eisenbahnfreaks verwandelt. Kaum ein Tag, an welchem wir nicht im Hobbykeller ein paar Runden drehen müssen. Sie kennen schon mehr Zugtypen als Tiere, und wehe die Oma bezeichnet einen ICE4 auf einem Foto als „E-Lok“ – sie wird wütend korrigiert, dass dies ein „neuer ICE“ sei! So viel Freude diese Entwicklung einerseits macht, so hinderlich wirkt sie sich auf Baufortschritte aus. Baustellen, Werkzeug, Kabel, Rollendes Material, etc., müssen immer außer Reichweite weggeräumt werden – einige zu tief abgestellte Güterwaggons mussten schon dran glauben, sie sind halt weniger robust als Matchbox-Autos – und vor allem muss ununterbrochen Rollbahn-Betrieb mit mindestens vier Zügen auf dem bisher gebauten provisorischen Anlagenteil möglich sein. Ein „Papa baut jetzt für ein paar Wochen oder Monate die Schienen ab, um sie gemäß dem veränderten Plan wieder neu zu verlegen“ würde momentan eine erstrangige Familienkrise auslösen. Der eigentliche Bau der Hauptstrecken durch LU kann erst weitergehen, wenn für diese Arbeiten mehr Verständnis bei den Herrschaften gezeigt wird.

All das führt dazu, dass es von der eigentlichen Anlagenkonstruktion immer noch wenig substantielle Fortschritte gibt. Einige Segmente sind schon in endgültiger Fassung im Bau, andere sind nur seit zwei Jahren provisorisch erbaut und werden irgendwann in einer Hauruck-Aktion möglichst schnell abgerissen und durch die eigentlichen Anlagenteil laut neuestem Plan ersetzt. Bis dahin beschäftige ich mich in mini-Schritten mit dem Ausbau des Fuhrparks, Testbauten und vor allem den später benötigten charakteristischen Gebäudemodellen. Zumindest diese kann ich hier nach und nach vorstellen.

Grüße David

[Adlerbahner]

Zuerst ein Überblicksbild über die bisher gebauten Anlagenteile mit bereits im anderen Thread gezeigten Gebäuden.



Im Vordergrund das Mannheimer Barockschloss, dahinter die vom Mannheimer Hauptbahnhof kommenden Brückenauffahrten zur Konrad-Adenauer-Brücke über den Rhein. Dahinter beginnt erst Ludwigshafen – das Kartonensemble links soll den Walzmühlenkomplex darstellen, rechts dahinter folgt der Bahnhof Ludwigshafen Mitte mit dem in der Realität bereits abgebrochenen „Tortenschachtel“-Kaufhaus am Berliner Platz. Nach links hinten folgen das Hochhaus Yorckstraße sowie das Hotel Excelsior auf dem Web zum Hauptbahnhof Ludwigshafen (hier gedacht in der Wendel im Halbdunkel des Nebenraumes). Das massive Hochhaus in der Otto-Stabel-Straße sowie die Hochstraße Süd existieren noch nicht.
Abgesehen vom Mannheimer Teil im Vordergrund wird all das neu angeordnet, quasi um 180° gedreht. Mannheim wird im Nebenraum links hinten beginnen und im Vordergrund kommt endgültig der Hbf LU hin. Die Arbeiten laufen momentan also bestenfalls an der weiteren Gestaltung der Mannheimer Brückenregion oder eben an einzelnen Ludwigshafener Gebäuden weiter.

Der neue Plan wird auch die „falsche“ Biegung der Strecke zwischen LU Mitte und LU Hbf korrigieren, sie wird sich (wenn auch viel zu stark) korrekt nach rechts wenden, nicht nach links, wie der bisherigen Anordnung im Raum geschuldet. Das wird an der Lage vom Hotel „Excelsior“, dem rosa Hochhaus im Hintergrund deutlich: Es steht aus der Perspektive links vom Hochhaus Yorckstraße, der Vergleich mit der GoogleEarth-Hubschrauberperspektive der realen Situation zeigt es rechts hinten kurz vor dem Pylon des Hauptbahnhofes:



Grüße David

[Adlerbahner]

Zu Beginn:
Unser aktuelles (seit 2017) Wohnhaus. Steht zwar etwa 20km entfernt von LU, muss aber dennoch irgendwie auf die Anlage. Es wird wohl im Pfälzer Wald – Teil enden. Wurde ursprünglich gebaut, um die Kaufentscheidung meiner Frau positiv zu beeinflussen (war schließlich das einzige von uns besichtigte Haus mit fast 60m² Modellbahnkeller!) und Renovierungs- und Einrichtungsideen zu besprechen. Nur 3mm-Bastel-Polystyrol aus dem Baumarkt mit Wellpappe als Dach.



Im Zusammenhang mit dem vorherigen zu sehen: Ein Fertighaus-Modell eines bekannten Herstellers (Name vergessen). Hatten wir auch mal kurz erwogen, bauen zu lassen. Da wäre aber nur ein kleinerer MoBa-Keller drin gewesen. Ebenfalls Polystyrol und Wellpappe.
Von diesen einigermaßen modernen und realistischen größeren Einfamilienhäusern gibt es eigentlich viel zu wenige auf dem Markt. Im Vergleich zu den verniedlichten Hundehüttchen, die umgerechnet vielleicht 70m" Wohnfläche haben und in die höhenmäßig kaum Preiserlein reinpassen.




Grüße David

[Adlerbahner]

Zwei Mannheimer Stadthäuser. Das beige irgendwo im Quadrat U1, da waren wir mal auf der Dachterrasse zum Grillen eingeladen; das rötliche nach dem Vorbild des Hauses Viehhofstraße 3. Hat mich beim Vorbeifahren aus unerfindlichen Gründen angefleht nachgebaut zu werden.
Sie könnten beide aber genauso gut in LU stehen. Vielleicht enden sie beide in der Häuserzeile am Beginn der Frankenthalerstraße (Nummer 58 oder 59 im Plan), dort stehen vergleichbare Backsteinbauten.
Die Ziegelsteine sind übrigens alle mit dem Cutter eingeritzt! Dann mit Abtönfarbe gestrichen. Sieht für mich beinahe noch überzeugender aus als fertige Ziegelsteinkartons aus der Industrie, ist aber extrem zeitaufwendig und führt zu Schwielen an den Fingern. Mache ich wohl in Zukunft nicht mehr.



Grüße David

Ich weiß nicht, ob Kommentare erwünscht sind, aber ich sach ma: "einfach nur geil!"

[Feyd-Rautha]

Hi David,

was für eine massive Anlage - wow!

Hier stell ich mal meinen Fuß rein.

[Badenbahner]

Zitat

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Wurde ursprünglich gebaut, um die Kaufentscheidung meiner Frau positiv zu beeinflussen ...

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Hallo,

diesen Trick zur WAF Erhöhung muss ich mir merken

Gruß
Marco

[Badenbahner]

Zitat

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Die Ziegelsteine sind übrigens alle mit dem Cutter eingeritzt! Dann mit Abtönfarbe gestrichen. Sieht für mich beinahe noch überzeugender aus als fertige Ziegelsteinkartons aus der Industrie, ist aber extrem zeitaufwendig und führt zu Schwielen an den Fingern. Mache ich wohl in Zukunft nicht

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Von Noch gibt es so 3D Platten (https://www.noch.de/de/produkt-kategorie...tonplatten.html). Hab nachgefragt, die sind wirklich 3D graviert, hatte nur noch selbst keine in der Hand. Evtl. wäre das was für dich.

Gruß
Marco

[Peacy Stein]

Hallo David,

da wünsche ich viel Erfolg und Spaß beim Bauen und Speilen mit dem Nachwuchs.
Das Thema finde ich ebenfalls interessant weshalb ich den Bauthread mal weiterverfolge.

Viele Grüße
Manuel

[Adlerbahner]

Hallo Urmel und Raoul,
vielen Dank für das Interesse und Lob! Kommentieren ist natürlich gestattet- ansonsten wäre ich hier ja falsch im Forum

@ Marco - die Dinge, die ihr nicht so gefallen haben (hässliche Garagen, altmodisches Balkongeländer, großer Baum und morsche Holzbalken im Vorgarten) wurden natürlich aus rein modellbauerischen Zwängen beim Nachbau weggelassen, um nicht daran zu erinnern...
Danke für den Tipp mit den 3D-Kartons...allerdings bin ich auf die seither auch schon gestoßen. In einem der nächsten Beiträge kommen schon Gebäude damit!

@Manuel - schöne Parkettzüge hast Du da - sieht alles schwer nach später Epoche 3 aus. Darf man fragen, wo genauer in der Pfalz die bei Dir fahren?

Grüße David

[jimi_knopf]

Hallo David,

wahnsinniges Projekt was du hier vorstellst echter Wahnsinn in jeder Hinsicht. Deine Gebäude-Modelle sind echt Klasse. Da ich sehr gut nachvollziehen kann, wie die lieben Kleinen, die Zeit "wegfressen", hoffe ich trotzdem das du zum Weiterbau kommst und noch viele Bilder von dir folgen. Der selbst gezeichnete Gleisplan finde ich Klasse. Wobei ich persönlich froh bin im Forum einen tollen Helfer gefunden zu haben bezüglich Gleisplan. Und ich einen kompletten Gleisplan mit exakten Lagen der Gleise habe die mir helfen einen relativ flotten Baufortschritt zu ermöglichen. Würde mich freuen wenn du Mal bei mit vorbei schaust, obwohl es eine ganz andere Liga und Region ist.

Grüße

Uwe

[Peacy Stein]

Zitat

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@Manuel - schöne Parkettzüge hast Du da - sieht alles schwer nach später Epoche 3 aus. Darf man fragen, wo genauer in der Pfalz die bei Dir fahren?

Grüße David

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Hallo David,

Wir wohnen im Kreis Bad Dürkheim, dürfte also nicht so weit weg von dir sein, wenn du 20km von LU entfernt wohnst
Ich bin aber nicht nur in Epoche 3 unterwegs, sondern eher ab Epoche 3 bis 5, mit Ausnahmen auch 6.
Ich bin gespannt wie es bei dir weitergeht

Viele Grüße
Manuel

[Adlerbahner]

@ Uwe: Ja, ein exakter Plan hilft theoretisch viel - habe es auch bei den ersten Entwürfen damit versucht. Am Ende basiert meine Baumethode dann aber doch auf zu viel Stückwerk und Improvisation und learning-by-doing, so dass sich dieser Aufwand nicht wirklich für mich rentiert, weil zu oft dann doch eh abgeändert wird. Wenn ich jetzt noch Spanten und Kabel und Position von Oberleitungsmasten, etc. im Voraus plane, frisst das es nochmal ein-zwei Jahre an karger Freizeit.
Außerdem empfiehlt es sich bei einem Projekt dieser Größenordnung für mich auch nicht, allzu viel in Bezug auf verwendetes Material vorzuplanen...bei Holz z.B. nehem ich, was mir gerade in die Finger kommt...alte Schränke, recyclete Sperrholzplatten...da muss man dann zur idealen und sparsamen Materialnutzung auch mal spontan ein paar cm beim Bau verschieben.
Was mich selbst schockiert, denn eigentlich bin ich ein überpeinlicher Planer und Vorbereiter, der Zitat "nicht mal aufs Ko geht ohne Plan". Aber gaerde beim Hobby halte ich das eben nicht durch.

@Manuel: Der LK DÜW ist groß..einige Ecken davon werden sich auf meiner Anlage wiederfinden im späteren Pfälzer Wald-Teil. Vor allem Frankenstein und der Eiswoog, aber auch viele Brocken von der Gegend um Dürkheim selbst, die zu meiner Phanstasiestadt "Pfalzburg" verwurstet werden. Ursprünglich wollte ich auch noch ein paar Meter Rhein-Haardt-Bahn mit Fahrt durch Gemüseäcker und Obst-/Weinberge reinbringen...passte aber einfach nicht mehr.

Grüße David

PS: (Edit): Ich wohne LEIDER ca. 20km in die andere, falsche, hessische(!) Richtung von LU weg. Weil meine Frau von hier kommt. Und wir hier eben dieses Riesenhaus bekommen haben.
Welchen Einfluss die (bisher noch nicht wrklich heißgeliebte) hessische Wahlheimat auf den Anlagenbau hat, dazu später mehr.
Dass ich nun seit drei Jahren zum ersten Mal nicht mehr in der (Kur-)Pfalz wohne, hat natürlich alleine aus Heimweh die Entscheidung zum Bau von LU/Pfalz zementiert.

[Adlerbahner]

Weil Marco die NOCH-3D-Platten erwähnte...hier wurden sie intensiv benutzt:



Das Carl-Bosch-Gymnasium. Letzten Herbst gebaut. Nummer 46 im Plan. Auch wenn es nicht wirklich auf die Anlage passte und nur über ein klappbares Zusatzteil angehängt wird, musste es einfach gebaut werden. Einerseits ist das Hauptgebäude für LU-Innenstadt durchaus imposant und reizvoll zu bauen, andererseits ist es meine alte Schule. Turnhalle und Hof und Lehrerparkplatz wurden mitgestaltet, der relativ hässliche und ungeliebte Neubau übern Hof nicht – war auch kein Platz mehr übrig. Die Wände der Turnhalle sowie die Rückseite des Hauptbaus (hier nicht sichtbar, weil zum Hof gewandt) sind mit NOCHs "klinker gelb-bunt" gestaltet.
An der Turnhalle fehlt übrigens noch die hässliche Prometheus-"Kunst"-Figur...dazu muss ich erstmal noch ein Bleigieß-Set in die Finger bekommen, um den halbwegs korrekt darzustellen. Ist nämlich mehr oder weniger ein schwarzer Metallklumpen.

Hier das Vorbildgebäude, vom Parkplatz Jägerstraße aus aufgenommen. Wie üblich ist die Vorbildtreue meiner Farbgebung diskussionswürdig - die NOCH-Platten an der Turnhalle stimmen noch am ehesten! Wie gesagt, schwarzer Kunstklumpen fehlt noch:



Grüße David

Welch wunderbare Kreativität - danke für´s Zeigen

[Adlerbahner]

Zur Linken:
Ein 50er-Jahre-Stadthaus, Vorbild Ludwigshafen Berliner Straße 37. Wäre im Plan etwas unterhalb des Carl-Bosch-Gymnasiums (Nr. 46) zu finden…Weiß noch nicht, ob ich es da noch an der ungefähr korrekten Stelle auf dem vorgesehenen klappbaren Teil einfüge oder ob es eher an der Bleichstraße (ca. Nummer 19 im Plan) landen wird.
Es war so herrlich einfach zu bauen – praktisch nur rechteckige Polystyrolstreifen zusammenkleben.



Rechts:
Irgendwann wollte ich mal aus Polystyrol und Gummischaumplättchen ein halbrundes „Eckhaus“ bauen. Hat kein konkretes Vorbild, wird auf der Anlage vielleicht den Platz vom Gebäude Ludwigstraße 2 am Berliner Platz (Nr. 9 Im Plan) oder wahrscheinlicher den vom Gebäude Wittelsbachstraße 90 (Nummer 21 im Plan) einnehmen.

Grüße David

[rob maro]

wunderbar bei dir reinzuschauen UND reinzulesen! (:

[Adlerbahner]

Danke für das Lob, Rob Maro.

Fürchte aber, meine Texte sind gelgentlich zu lang - man merkt, ich bin Geschwätzwissenschaftler!
Das ist allerdings auch der Grund, warum mir Modellbau so wichtig ist... da hat man am Ende Dinge zum Anfassen produziert und nicht nur den ganzen Tag Worte abgesondert oder von anderen durchgelesen, wovon 99% vergeblich sind und nichts hinterlassen.

Genug philosophiert, es gibt jetzt noch einen großen Brocken, anschließend wieder viel Geschwätz außenrum.



Das größte und komplexeste Gebäude auf der Anlage, nun zu etwa 75% fertig.
Das Rathaus-Center Ludwigshafen.
Ein kombiniertes Gebäude aus Stadtverwaltung, Einkaufspassage, Parkhaus, Wohnhaus und unterirdischer Straßenbahnhaltestelle auf zwei Ebenen. Mit Dachgarten, Außentreppen und Ententeichen. Nr. 52 im Plan. Mehr als einen halben Quadratmeter Grundfläche, mit Untergeschossen etwa 75cm hoch. Welches H0-Modell auf einer Heimanlage kann da mithalten?
Auf Leimholzbrettern aufgeschraubte Gewindestangen bilden das Tragegerüst, daran hängen Bastelglasscheiben, mit Permanentmarker und Alubandstreifen wurden Fensterreihen simuliert. Die Gebäudebasis hauptsächlich aus 3mm-Polystyrol, gelegentlich mit Holz verstärkt.

Das Gebäude bildet nicht nur Verwaltungsmittelpunkt und Nahverkehrsknotenpunkt, sondern auch das seit 40 Jahren erfolgreichste Einkaufszentrum der Stadt (auch wenn das in LU kein großes Lob ist). Ich bin fast täglich dort. Allerdings hat auch hier die unselige Entwicklung der Stadt schon ihren negativen Einfluss ausgeübt: Dachgarten und Ententeiche sowie die untere Ebene der Straßenbahn sind schon lange stillgelegt, seit einigen Jahren steht auch der größere Teil des Büroturmes leer wegen Baumängeln. Im Zuge der Neugestaltung der Hochstraße Nord (bzw. den Ersatz durch eine ebenerdige Stadtstraße) sollte der Bau zum großen Teil (wenn nicht gar ganz) abgerissen werden, wozu die Stadt es schon aufkaufte und die Verträge der Geschäfte auslaufen ließ. Nun hat man durch das Desaster mit der Hochstraße Süd festgelegt, dass die Hochstraße Nord noch einige Jahre stehen bleiben muss und folglich das Rathaus-Center auch. Allerdings bald in leer, weil die Geschäfte nach und nach verschwinden. Und die Stadtverwaltung ist schon großteils ausgelagert. Und in den Rest wird nur noch das Nötigste investiert. Wie gesagt, der wichtigste (und beinahe letzte funktionierende) Treffpunkt einer Großstadt wurde an die Wand gefahren durch völlig verfehlte Planung. Es ist ein absolut charakteristisches Gebäude von LU, war früher sogar auf Postkarten. Kriegt auf der Anlage ja quasi einen eigenen Schenkel. Steht hier auch schon der endgültig richtigen Stelle. An diesem Schenkel kann nun schon gearbeitet werden, hier wird nichts mehr neu gebaut.

Die Schienenstrecken unter dem Gebäude sind:
-Links (in H0) der Wendekreis, für das vom Hbf LU und zur BASF führende Gleis, das hier in Wirklichkeit unter der Hochstraße kurz im Tunnel verschwindet, bei mir aber zur Gleiswendel zurückgeführt werden wird. Diese Wendel und der Rest der Strecke existieren noch lange nicht, aber als Bauvorleistung war es wichtig, diesen später verdecketn Wendekreis schon mal zu verlegen.
- Rechts (auf N-Gleisen) die Straßenbahnstrecken der RNV. Auf zwei Ebenen entsteht hier die unterirdrische Haltestelle "LU Rathaus" mit Zulaufstrecken. Die untere (gerade) Zulaufstrecke ist der heute stillgelegte so genannte "C-Tunnel". den dreiviertel-Wendelkreis rechts gibt es in Wirklichlkeit nicht - er dient hier zur (verdeckten) Verbindung der beiden Ebenen, um auch auf der oberen später etwas Betrieb zu ermöglichen.

Grüße David

[jimi_knopf]

Hallo David,

habe ja bereits meine Begeisterung geäußert. Aber wie schnell baust du denn die Gebäude, dass ist Wahnsinn oder hast du die über Jahre vorher gefertigt um sie jetzt auf deiner Anlage einzusetzen? Hast du die Baupläne aus dem Stadtarchiv oder wie kommst an die Abmessungen der Gebäude?

Schönes Wochenende und Grüße

Uwe

[Adlerbahner]

Hallo Uwe,

ja, wie irgendwo oben mal angedeutet, werde ich vorerst nicht an der Anlage selbst weiterbauen können und nutze die Zeit, um in kleinen Häppchen die benötigten Gebäude vorzubereiten. Wobei das Rathaus-Center mit allem drum und dran schon endgültig richtig steht, da wurde gleich ein Unterbau auf Rollen druntergesetzt.
Die ganzen gezeigten Gebäude sind ab 2015 entstanden, verstärkt jetzt aber in den letzten paar Monaten. Ich habe hier auf dem Schreibtisch inzwischen immer einen Stapel Polystyrol und einen Cutter liegen, um ein wenig nebenbei weiter zu ritzen, wenn ich mal Bedarf an Handarbeit oder ein paar Minuten Zeit habe, weil die Kinder nebenan unruhig sind. Momentan liegen hier die einzelnen Wände vom Stadthaus Nord, das wird in einigen Tagen fertig sein und auch vorgestellt werden.
Baupläne oder so etwas habe ich nicht (außer vom eigenen Haus). Die Maße und Proportionen kriegt man über Fotos, mit Augenmaß oder mit Hilfe von GoogleMaps/Earth ganz gut raus.
Wobei selbst bei den im Modell riesigen Gebäuden (bzw. erst recht dort) ganz viel verkürzt werden muss. Mein Rathaus-Center-Komplex ist ein riesiges Monstrum und über 1,20m lang, hätte bei exakter 1:87-Nachbildung aber 2,50m lang sein müssen! Die anderen großen Gebäude wie Mannheimer Schloss, Rheinbrücke etc. sind teilweise noch stärker, etwa auf ein Drittel, gestaucht und trotzdem noch jeweils 90cm lang und für H0 enorm wuchtig. Bei allen höheren Gebäuden werden auch Stockwerke weggelassen - beim Rathaus-Center insgesamt 5 -, um die Dimensionen in Grenzen zu halten, die einzelnen Stockwerke aber auch nicht gleich auf Größe N zu verniedlichen. Über den Daumen gepeilt sind meine meisten Gebäude zumindest von den Höhenverhältnissen etwa im Massstab 1:100.

Grüße David

[Adlerbahner]

...und hier kommt das nächste Gebäude, über Fasching rechtzeitig zum Aschermittwoch fertig geworden:



Das so genannte Stadthaus Nord in Ludwigshafen (Nr. 49 im Plan), am Europaplatz, direkt nördlich der Hochstraße Nord, unweit des Rathaus-Centers.
Ursprünglich überblickte es einigermaßen majestätisch das davor gelegene Kopfbahnhofsvorfeld. Heute ist es geradezu versteckt hinter der Betonhochstraße. Was schade ist, denn für LU-Innenstadt ist es sicherlich ein sehr geschmackvolles Gebäude. Beim Bau fühlte ich mich gelegntlich an den Bau des Mannheimer Schlosses erinnert. Ausgeführt wieder stark verkürzt, dennoch 55cm breit, in Halbreliefbauweise, da es später an die Hintergrundkulisse (evtl. mit Spiegel "vertieft") gebatscht wird. 90% Polystyrol, lediglich für das Dach hab ich mir mal die schönere "Frankfurter Pfanne"-Dachziegelplatte von Noch gegönnt. Ist zwar für N gedacht, passt m.E. aber harmonisch zum Gebäude, dass ja auch wieder von den Gesamtdimensionen her eher 1:150 als 1:87 entspricht.
Und für die Verkleidung im Erdgeschoss eine Bruchsteinmauer (von Faller?).

Bitte die Bildqualität und Flecken zu entschuldigen. Ich knipse mit schlechten alten Digitalkameras früh morgens bei gedimmtem Licht, quasi heimlich, bevor gleich die Kinder aufwachen und der Tag (modellbauerisch) gelaufen ist...

So sieht das Stadthaus Nord übrigens in echt aus:



Grüße David

[Peacy Stein]

Hallo David,

ein schöner Nachbau! (Auch wenn es etwas gestaucht ist...)
Ich hab das alte Rathaus direkt wieder erkannt, so wie auch das Rathaus Center (nicht schwer mit dem Schriftzug...)

Weiter so

Viele Grüße
Manuel

[Adlerbahner]

Hallo Stummis,

nun will ich zur Abwechslung auch mal etwas BAHN auf meiner ModellBAHnanlage zeigen, kein reines Architekturseminar veranstalten.

Einer meiner Lieblingsplätze zur Bahnfotografie ist am Mannheimer Ende der Konrad-Adenauer-Brücke, Blick auf die Gleise, vom Hbf kommend, geschwungen zur viergleisigen Doppelbrücke ansteigend. Das ganze direkt vor dem größten Schloss Deutschalnds. Da kommen dann solche Bilder heraus, wie mit der legendären 103 (als sie noch fuhr):



hier tummeln sich auch andere prominente Gäste, wie der TGV Duplex Paris-Frankfurt:



oder die allgegenwärtige S-Bahn Rhein-Neckar mit ihren 425er Quietschies:



Die meisten ICEs an dieser Stelle fahren jedoch nicht über die Brücke, sondern "tauchen ab" unter den Brückenrampen, um auf die so genannte westliche Riedbahn Richtung Frankfurt zu gelangen:



von dieser Stelle aus um 180° gedreht Blickt man durch den älteren Teil der Konrad-Adenauer-Brücke direkt in die Halle des Bahnhofes Lu Mitte:



Verzeihung, falls die Bilder teilweise zu lange laden...

Grüße David

[Adlerbahner]

Natürlich wird diese ganze Szenerie bei mir auf der Anlage auftauchen- wie üblich gestaucht, etwas vereinfach, aber einigermaßen komplett:



Der Bau ist hier schon am weitesten fortgeschriten, es gibt natürlich noch sehr viel zu tun - Begrünung-Schottern-endgültige Gleisverlegung-Oberleitung-Fußgängerwege- und Straßengestaltung, etc.

aber für dieses Bild wurde mal eine Stellprobe mit Auszügen aus meinem Fuhrpark gemacht: Links zwei primitive Pappmodelle auf N-Basis, welche die Straßenbahnen der RNV darstellen sollen - sie werden bei Zeiten von besseren Nachbauten ersetzt.
Auf den Bahngleisen in HO folgen dann ein abgestellter 426er, ein aktiver 425er, die Roco-103 mit IC (jaja, nur 1:100, reicht mir aber, werden irgendwann auch kurzgekuppelt), zwei Weinstraßen-Wagen abgestellt, der abtauchende Roco-ICE2 Richtung Frankfurt, in Gegenrichtung eine 111 mit n-Wagen-RE, eine SBB-185 mit BASF-Kesselwagen, der TGV aus paris, eine Vectron von Railpool(Piko) und die 211 mit Containern unterwegs zum Handelshafen Mannheim.



..und hier noch das im vorigen Beitrag gezeigte Bild mit der 103 aus ähnlicher Perspektive auf der Anlage.

Grüße David

[Darius]

Hallo David,

schöne Bilder sowohl die Originalen als auch die vom Modell.
Dein Nachbau schaut sehr realistisch aus, trotz Vereinfachung und Stauchung.



Viele Grüße,
Daniel