Hallo Köf-Fans,
wie von einigen Forumskollegen erbeten (siehe dort), stelle ich hier meinen Umbau vor.
Ich hatte wegen der Winzigkeit der Lok und insbesondere der Lampen ursprünglich von einer Beleuchtung absehen wollen. Das Köf dunkel zwischen all den anderen, beleuchteten Loks herumschleichen zu sehen, hat mich aber auch nicht befriedigt. Also hab‘ ich mich dann doch aufgerafft.
Wie bereits an anderer Stelle im Forum nachzulesen, lassen sich in den Lämpchen des Roco-Köf beim besten Willen nur 0402-LEDs unterbringen – 0603 sind schon zu groß. Letztere habe ich schon mehrfach selbst bedrahtet, aber für die 0402 ging mir der Ehrgeiz ab – ich habe sie fertig bedrahtet gekauft. Genialerweise hat „mein“ Verkäufer verschiedenfarbige Drähte verwendet: Rot für die Anode (+), schwarz für die Kathode (-). Jeder, der schon mal mit unterschiedlich langen Drahtenden als einzige Kennzeichnung von + oder – gearbeitet hat, kann den immensen Vorteil der Farbkennzeichnung ermessen.
Gestartet habe ich mit dem Durchbohren der beiden unteren Frontlampen. Mein Hintergedanke war: Schaffst Du das nicht und verhunzt die Lampen, stirbt das ganze Projekt (man sollte seine Grenzen erkennen ).
Vor dem Bohren müssen die Linsen entfernt werden. Das ging bei den 5 Plastik-Lampen gut mit dem Fingernagel. Bei der Guss-Lampe vorn oben ging’s nicht – hier musste ich mit einem Messer nachhelfen, was leider einen kleinen Lackschaden am Gehäuse verursachte .
Der untere Ansatz der Frontlampen, der im Fahrgestell steckt, ist nur 1 mm dick. Ich nehme für solche Fuzzeleien gern einen 0,6 mm Bohrer (die brechen nicht ganz so schnell). Aber der ist natürlich hier schon recht dick. Mit „Trick“ geht’s aber trotzdem.
Wie auf dem Foto erkennbar, habe ich die beiden Rast-Enden der Laternen abgeschnitten, allerdings so, dass noch etwa 1 mm „Rest“ stehenblieb: In der verbleibenden Kerbe konnte der Bohrer schon mal nicht rechts oder links ausweichen. Das Ausweichen nach vorn oder hinten habe ich dadurch verhindert, dass ich das Lampenende in eine kleine Flachzange genommen habe. Dann habe ich den Bohrer so angesetzt, dass die Bohrung nach vorn offen ist – ich wollte auf jeden Fall den kleinen Hohlraum in der Lampe treffen, in den die LED (und die Linse) hinein müssen.
Geschafft – LED lässt sich montieren:
Also: Projekt wird fortgesetzt .
Die LED ist zwar drin – aber die Linse muss auch noch rein. Leider ist der Zapfen der Linse, der in der Lampe steckt, massiv – kein Platz für eine LED. Immerhin ist der Zapfen recht „groß“ – Ø2 x 1,2 mm lang (die LED ist nur 0,04“ x 0,02“, also 1 x 0,5 mm groß); also konnte ich ihn aushöhlen. Dazu habe ich mir eine Vorrichtung gebaut: Ein Stück Kunststoff, 6 mm dick, habe ich mit 1,2 mm Ø durchgebohrt. Diese Bohrung habe ich dann bis zu einer Tiefe von etwa 1,5 mm auf 2 mm Ø erweitert. Nun konnte ich die Linse in die Vorrichtung einsetzen und von hinten mit 1,2 mm Ø zentrisch anbohren. Danach habe ich die Linse aus der Vorrichtung herausgenommen, mit einer kleinen Flachzange auf ein Papiertuch gesetzt und die Bohrung nach Augenmaß soweit vertieft, dass die LED hineinpasste. Die Bohrung ist zunächst spitz; ich habe jedoch praktischerweise einen nur ganz leicht konischen kleinen Fräser, der am Ende flach ist und einen Ø von 1,3 mm hat. Damit konnte ich die Spitze der Bohrung abflachen. Alle bisher genannten Bohr- und Fräsarbeiten wurden ausschließlich von Hand durchgeführt.
So sieht die fertige Linse aus:
Die Linsen lassen sich nun mit spitzen Fingern wieder in die Lampengehäuse einsetzen. Bei der ersten habe ich noch etwas Kleber verwendet, was aber beinahe in „Sauerei“ ausgeartet ist – eben alles sehr winzig. Bei der zweiten hab‘ ich den Kleber weggelassen – es hält auch ohne.
Leider sind die silbernen Ringe auf den Linsen ziemlich empfindlich – nach der Behandlung war die Farbe zumindest teilweise verschwunden. Die Ringe lassen sich aber mit einem Edding 780 und ruhiger Hand wieder nachmalen (kommt ganz zum Schluss, wenn alles fertig ist).
Bei der LED für die „Gusslaterne“ vorn oben hatte ich Bedenken wegen der Kurzschlussgefahr – daher meine Frage im o. g. Thread. Die Winzigkeit der LED half: Ich habe bei dieser Linse noch etwas tiefer gebohrt als bei den anderen fünf – so tief, dass die LED mitsamt ihren blanken Kontakten versenkt ist. Dazu habe ich den Rand dieser Linse an einer Stelle etwas eingefeilt; hier treten nun die beiden Drähte aus. Dann habe ich den verbleibenden Hohlraum mit UHU ausgefüllt – fertig ist die Isolierung:
Der Anschluss dieser LED erfordert natürlich ebenfalls noch eine Bohrung – im Gussgehäuse, daher nicht ohne Maschine möglich. Die Bohrung muss von innen mittig angesetzt und schräg ausgerichtet werden. Um keinen Bohrerbruch zu riskieren, habe ich hier 1 mm groß gebohrt.
Damit sind nun alle drei vorderen Lampen mit den LEDs bestückt (selbstverständlich sollte man nach jedem Schritt prüfen, ob’s noch leuchtet – dabei helfen wieder die unterschiedlich gefärbten Drähte).
Nun geht’s an den Einbau der Lampen und den elektrischen Anschluss – Fortsetzung folgt.
Gruß,
Rainer