RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#1 von Asslstein , 15.01.2012 16:55

Hallo zusammen,

Roco brachte 2011 eine Neuauflage seiner V60 in Epoche IV auf den Markt.
Ich persönlich verbinde mit der 260 ein fast täglich stattfindendes Ritual am Bahnübergang, dass mir den Schulweg versüßte. Und so lag sie dieses Jahr als lange gewünschtes Modell unter dem Christbaum.

Ich möchte jetzt trotz des schon existierenden Testberichts der Zweileiterausführung kurz die AC Ausführung vorstellen.

Baureihe: 260 319-9
Bezeichnung: Diesellok
Hersteller: Roco
Artikelnummer: 68969
Herstellungsjahr: 2011
Sondermodell: nein
AC oder DC: AC
Epoche: IV
Bahnverwaltung: Deutsche Bundesbahn
Heimat-Bw: Hamburg-Altona
Bahndirektion: Hamburg
Revisionsdatum: 12.01.69
Länge: 12 cm
Gehäuse: Kunststoff
Decoder:: 10732 (Märklin); vermutlich 76320 von Uhlenbrock
Motor: DC-Motor
Flüsterschleifer: ja
V-max digi/ana: ausreichend
Digitaladresse: einstellbar
Besonderheiten: keine

Digitalfunktionen: Multiprotokolldecoder mm/dcc
F0: Licht Glühbirnchen weiß / mit der Fahrtrichtung wechselnd
F1: nicht belegt
F2: nicht belegt
F3: Rangiergang
F4: ABV

Diese Lok ist keine Neukonstruktion, sondern bereits seit vielen Jahren im Rocoprogramm und lediglich etwas überarbeitet und aufgehübscht. Ich will daher nicht näher auf Einzelheiten eingehen, sondern nur erwähnen was mir explizit aufgefallen ist.

In den Abmessungen ist die Lok bekanntermaßen korrekt umgesetzt. Entsprechend stimmen auch die Proportionen zueinander, die Lok wirkt in der Gesamtansicht stimmig.



Das Gehäuse, die meisten An- und Aufbauten, sowie die Speichen der Räder sind aus Kunststoff. Der Blick durch das Führerhaus ist frei und ein Lokführer ist darin. Die Lok ist bis auf die Pufferbohlen komplett zugerüstet. Ein zweiter Satz Geländer- und Handlaufzurüstteile liegt bei. Da der verwendete Kunststoff trotz seiner Filigranität aber sehr flexibel ist, sehe ich keine sehr hohe Bruchgefahr.
Den typischen Plastikglanz findet man allenfalls an den Rädern, hier ist nachträgliches Lackieren sinnvoll.
Die Bedruckung ist in Ordnung, aber nicht überall lupentauglich. Kleine Unsauberkeiten sind vorhanden.
Die Beleuchtung ist mit Glühbirnchen und Lichtleiter realisiert. Die Helligkeit ist gleichmäßig und ausreichend, aber leider entweicht an den Bühnengeländern und an den Stufen der Bühnen etwas Streulicht.

Verbaut ist bekannt Rocotechnik. Die Stromaufnahme erfolgt über einen kurzen Flüsterschleifer und mittels Radschleifer über alle sechs Räder. Der kleine Motor ist nicht der bekannte Roco 5-poler, sondern ein kleinerer. Ich vermute, es handelt sich um einen schräggenuteten 3-poler. Die Schwungmasse hat einen sehr kleinen Durchmesser und somit ist die Wirkung kaum vorhanden. Über einen Kardan wird das Moment auf ein hoch untersetztes Getriebe und schließlich auf die dritte Kuppelachse übertragen. Diese letzte Kuppelachse hat auch an beiden Rädern Haftreifen. Die anderen Achsen werden über die Kuppelstangen mitgenommen.

Die Räder haben kein Höhenspiel, es ist keine Achse als Pendelachse ausgeführt. Aber das Seitenspiel ist gewaltig. Mangels sehr enger Radien kann ich es nicht testen, aber rein gefühlt sind sogar 25 cm und weniger möglich. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Lok bei schneller Solofahrt auf der Geraden etwas schwänzelt.
Ab Werk sind Standardbügelkupplungen in einem Normschacht an der Kurzkupplungskulisse verbaut. Zum Wechseln kommt man aber nicht an die hintere Verankerung des Schwalbenschwanzes ran. Die Kupplung musste ich daher mit sanfter Gewalt raus reißen. Ähnlich ungünstig ist die Beleuchtung realisiert. Dass die Lichtleiter auch an stellen strahlen, wo es nicht erwünscht ist, schrieb ich ja schon, aber noch ungünstiger sind die Birnchen angebracht. Zum wechseln muss die halbe Lok zerlegt werden um sie von der Leiterplatte löten zu können. Ach ja, Doppel-A-Licht ist mit dem Werksdecoder dank fehlendem Funktionmapping nicht möglich.

Womit wir beim Decoder wären. Beim 10732 müsste es sich in diesem Fall um den Uhlenbrock 76320 handeln.
Die Fahreigenschaften sind vor allem Dank der sehr guten Motor-Getriebe-Kombi überaus zufriedenstellend. Langsames Fahren ist möglich, obwohl der Motor dabei schon recht schnell dreht.
[myvideo]http://www.myvideo.de/watch/8409079/Roco_260_319_9_Motor_Getriebe[/myvideo]
Kurze Kontaktunterbrechungen werden lediglich mit einem kleinen Rucken quittiert, hier wäre eine größere Schwungmasse von Vorteil. Ansonsten ist das Fahrverhalten aber über den gesamten Geschwindigkeitsbereich ruckfrei und sauber.
Da ich aber auch Wert auf langsames Befahren von Weichenstraßen lege und daher bei einer so kleinen Lok ein Puffer fast unerlässlich ist, entschloss ich mich den Decoder zu wechseln. Hinzu kam noch das fehlende Funktionmapping. Meine Wahl fiel natürlich auf einen Zimo, den MX630R. Das Fahrverhalten ist jetzt mit diesem Decoder und zwei 220 µF Elkos über jeden Zweifel erhaben. Zum Vergleich ein Video mit dem Langsamfahrverhalten in Fahrstufe 1.
[myvideo]http://www.myvideo.de/watch/8409096/Roco_260_319_9_Langsamfahrt_mit_Zimodecoder[/myvideo]

Die Lok hat eigentlich in jedem der beiden Vorbauten ein Gewicht. Bei der AC-Version fehlt leider wegen des Decoders das Gewicht des kurzen Aufbaus und genau dieses würde auf die letzte Kuppelachse mit den Haftreifen drücken. Die Zugkraft ist dennoch ausreichend.
Einen Güterzug mit 22 Achsen schafft sie über eine 2,5 prozentige Rampe mit Radius 500 mm mit anschließender Weichenstraße aus vollschlanken Märklin K-Weichen, Kreuzung und DKW. Auf den Weichen neigt sie dabei aber schon etwas zum schleudern. Die Last ist also grenzwertig.
[myvideo]http://www.myvideo.de/watch/8409134/Roco_260_319_9_mit_Zug_ueber_Weichen[/myvideo]

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der kleinen Lok. Sie sieht gut aus und wird meine Wagen zuverlässig rangieren.

Gruß
Knut


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RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#2 von Helgasheimkeller , 31.01.2014 19:29

Hallo Knut eine Frage habe ich dazu. Ich habe meine V60 vor über 20 Jahren gekauft als 2 Leiter und selbst um gebaut. Damals noch mit einem Herkatumschalter. Hat einen LD-G32 von Tams. Sie fährt wie Deine aber es gibt manchmal Probleme an den Herzstücken auflaufen. Wie breit sind die Räder deiner Lok. Würde Sie mir als Ersatzteil bestellen. Das Licht habe ich mit warmweissen Leuchtdioden versehen.


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RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#3 von Asslstein , 01.02.2014 09:56

Hallo Werner,

habe gerade nachgemessen.
Die Räder haben eine Breite von 3,3 mm.
Wenn Du aber Probleme mit dem Auflaufen auf Herzstücke hast, wird wohl eher ein zu großes Radsatzinnenmaß verantwortlich sein. Das beträgt bei meiner 14,1 mm.

Gruß
Knut


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RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#4 von Helgasheimkeller , 01.02.2014 11:08

Hallo Knud vielen Dank 3,3 mm ist zu breit das gibt eventuel auch Probleme auf den schlanken DKW, aber Du hattest Recht eine Achse ist das Innenmaß zu groß.
Werde die Räder ausbauen und die Achsen verkürzen. Ideal sind 3mm Radsatzinnenmaß 14,1mm


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RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#5 von Asslstein , 01.02.2014 12:12

Hallo Werner,

die Räder und Achsen passen schon so wie sie bei mir sind. Das gibt überhaupt keine Probleme!
Versuche mir nicht welche einzureden.

Gruß
Knut


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RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#6 von Helgasheimkeller , 01.02.2014 17:47

Hallo Knud das will ich auch nicht. Habe nur auf meiner Anlage festgestellt das ich mit den maßen kein Ärger habe. Vor meiner Digizeit gab es keine Probleme. Es schlug mal die elektroniche Sicherung raus( Eigenbau) Da die Weichen schon seit 1985 liegen 3 habe ich ausgewechselt die haben ganz andere Pukus und Weichenzungen und sind daher Digitalgeeignet die DKW sind auch schon so alt ich weiß nicht wie die neuen sind. Was meinst Du wohl warum Märklin die nicht als C Gleis bringt. Aber jetzt bei geringsten berührug schalten die Decoder auf null oder schaltet meine Zentrale auf null. Gruß werner


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RE: Test- und Umbaubericht zur Roco 260 319-9 in AC (68969)

#7 von Asslstein , 01.02.2014 17:59

Hallo Werner,

eine Ferndiagnose fällt natürlich schwer. Da sitzt Du näher dran und wirst es schon so machen, dass es bei Dir klappt.
Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass die Märklin K-Weichen sehr große Toleranzen haben und nicht nur deswegen ein ziemliches Geraffel sind. Und zweitens sind die Loks meistens recht gut auf das zu befahrende Gleismaterial abgestimmt. Also normalerweise haben die Roco "Wechselstrom"-Modelle keine Probleme mit dem Märklingleis. Bisher lag es in den wenigen Fällen immer am Gleis, dass nicht so war wie es sein sollte.

Gruß
Knut


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