Hallo Friedel,
in einigen Punkten kann ich dir voll zustimmen, in anderen muss ich dir widersprechen.
Also für den Schienenbus nimmt Märklin mehr als 200,-. Euro netto. Und zwar deutlich mehr. man konnte früher mal davon ausgehen, dass der Händler-EK(brutto) bei ca 60-65% des UVP lag. Den unterpreis kann man auch daran erkennen, dass von Ausnahmen abgesehen der Untere Preis für das genannte Modell irgendwo bei 270-275 Euro liegt. Nur in Ausnahmefällen gibt es den billiger. Da kommen wir dann auf ca 230 Euro netto.
Die Montage erfolgt sicherlich nicht so langsam wie im Video dargestellt. Das geht schon etwas flotter. Ich denke mal, dass da keine ganze Arbeitsstunde drin steckt. Der Preis für die Stunde ist allerdings etwas niedrig angesetzt von dir. Nordwürttemberg liegt vermutlich etwas höher. Es werden ja auch übertarifliche Zulagen gezahlt (Usus, sonst haste niemanden).
Anderer Punkt warum man sich aufregt ist folgendes: Bleiben wir mal beim Schienenbus. Da hat man dem Triebwagen eine Nummer aufgedruckt, die nicht zum Fahrwerk passt. Und zwar hat man ausgerechnet die Nummer eines Sonderlings mit Luftfederfahrwerk rausgesucht. Es wäre mit wenig Aufwand auch eine richtige Nummer zu finden gewesen. Auch beim Steuerwagen hat man sich für ein Modell entschieden, das als eines der wenigen nicht von Uerdingen gefertigt wurde. Solche Fehler sind vermeitbar.
Was zu zur überhasteten Markteinführung von MFX- gesagt hast stimmt ja. man hat nur 20 Jahre geschlafen und dnan hat man bemerkt, dass man fürchterlich ins Hintertreffen geraten ist. Auch das Thema mit der geheimhaltung der Schnittstellen ist so ein spezielles Märklinthema. Wir machen alles selber und der Kunde bekommt alles was er braucht von uns. Ausser unseren Produkten braucht der Kunde nichts weiter.
Ich hatte schon vor zig Jahren für eine engere Kooperation der Hersteller gestimmt. Warum: Es lohnt sich nicht unbedingt, alle Modelle selber rauszubringen. Zumal die konstruktionen derart ähnlich sind, dass man da sowieso mit der Lupe suchen muss. Also fertige ich von den loks der BR 185 eben nur ein Modell und das wird in versch. Bedruckungsvarianten herstellt und von den versch. Herstellern unter eigenem Namen verkauft.
Solche beispiele gibt es ja. Der Pendolino von Märklin kam ja von Fleischmann, dier erste Köf von Brawa, Der Kittel-TW von Trix (damals noch nicht zu Märklin gehörend), die K-Gleis-Drehscheibe kommt von Fleischmann, die Dekoder zur Zeit von ESU. s gibt einfach viele Punkte, wo auch märklin etwas offener mit der Sache umgehen könnte.
Das Hauptproblem ist die Kommunikation mit dem Kunden. Die meisten Kunden, die sich Luxus-Spielzeug kaufen sind nicht so ganz blöd. Denn sonst würden die kaum das Geld kriegen, das es Ihnen ermöglicht solche Dinge vom, nach Abzug der lebenshaltungskosten, übrigen Geld zu kaufen.
Solche leute lassen sich nicht gerne für dumm verkaufen. Das quittieren die mit einer Abstimmung der besondren Art. Dann ist auch noch fehlende Marktforschung ein Problem. Wenn ich nicht mal die Kunden frage, was denn für Modelle gewünscht werden, sondern selber in eigener Hoheit weiss, was der Kunde will, dann brauche ich mich über die Ergebnisse nicht zu wiundern.
Also die probleme bei Märklin sind großenteils hausgemacht. Sie werden halt auch leicht sauer dargestellt, weil was man besonders liebt, davon kann man am meisten enttäuscht werden.
Wolfgang