Hallo Zusammen,

ich bin neu im Forum. Vielleicht kann mir hier jemand einen Ratschlag/Tipp geben.

Seit Jahren bin ich dabei Märklin zu sammeln. Nun soll es endlich an´s Aufbauen gehen. Ich bin jetzt am rätseln, was ich machen soll. Ich möchte meine Anlage am liebsten komplett mit dem Rechner steuern. Klar setzt das voraus, dass mein Zubehör digital sein muss.

Mit welcher Schnittstelle soll ich nun an den Rechner? Zum Anfang war ich jetzt davon überzeugt mit einen Interface 6050 / 6051 dies zu tun. Nun hörte ich aber, dass diese Interface´s zu langsam wären und ich den Spass verlieren würde. Mit wurde zu einer Uhlenbrock IB-Com geraten, welche auch etwas preisgünstiger ist. Für das Interface, welches nur noch bei div. Auktionshäusern gibt und dafür noch sehr viel Geld verlangt wird, gibt es nicht mehr neu und ist sicherlich auch nicht mit der neusten Technik behaftet.

Auf alle Fälle habe ich keine Ahnung :

WER KANN MIR SEINE ERFAHRUNGEN SCHILDERN UND EINEN TIPP GEBEN WELCHES SYSTEM EMPFEHLENSWERT IST?

Hallo Michel,
Wie Du bereits geschrieben hast, sind 6050/6051 etwas langsam.
Hierzu gehört in jedem Fall noch die 6021.

Die Intellibox 1 hat bei PC gesteuertem Betrieb in vielen Fällen Abstürze.

Darüber wurde in den vergangenen 5 Jahren hier im Forum unendlich viel geschrieben.
Bitte einfach mal danach suchen.

Für die Zukunft wärst Du kostenmäßig und ausbaufähig bei PC-Betrieb (oder auch ohne) mit der Tams EC --> http://www.tams-online.de/htmls/easycontrol.html am besten gerüstet.

Du kannst sicher sein, daß sich jetzt wieder eine seitenlange Diskussion ergeben wird.

Bekanntlich empfindet jeder seine Steuerung am Besten.


Darüber hinaus herzlich willkommen hier im Forum.

Hallo Michel,

die IB-Com (genau wie die IB-Basic und IB-2) sind Geräte, mit denen der PC über deren USB-Port mit dem Interface-Protokoll "Loconet" kommuniziert. Generell ist dieses Interface-Protokoll schnell, stabil und in vielen PC-Steurungsprogrammen (z.B. TrainController, Win-Digipet, Railware, iTrain) implementiert. Die Reset-Problematik der klassischen Iintellibox betraf nicht die Loconet-Anbindung. Loconet mit der IB hat auch den Vorteil, dass Rückmeldeereignisse sich als "Event" sicher und selbstständig bei der PC-Software melden (ein "Polling" wie bei dem Interface 6051 somit nicht nötig ist).

Preisgünstige Alternativen mit anderem Interface-Protokoll sind:
- TAMS EC, serielles P50X-Protokoll, stabil, schnell, empfehlenswert,
- Lenz Zentrale, serielles XPress-Net, stabil, schnell, nur DCC.

und kostenintensivere Alternativen, die aber mfx/M4-fähig sind:
- ECoS, Ethernet-TCP/IP, stabil, Zugriff mit mehreren Geräten (iPod, iPhone) oder mehreren Programmen simultan, empfehlenswert,
- CS2, Ethernet UDP, stabil, schnell, Zugriff mit mehreren Geräten (iPod, iPhone) oder mehreren Programmen simultan, empfehlenswert.

Warum schreibe ich nicht über andere Zentralen? Schau bitte vor Beschaffung der Zentrale auf die Empfehlungen der Software-Hersteller! Erst die Software aussuchen, dann dazu passend die Zentrale. Dann kann es evtl. nochmals deutlich billiger werden (z.B. DiCoStation). Außerdem mußt Du beachten, dass manche Zentralen nicht alle von Dir evtl. gewünschten Schienen-Betriebssysteme liefern können. mfx/M4 werden z.B. von der IB oder der Lenz-Zentrale (die ferner auch kein Motorola-System unterstützt) am Gleis nicht zur Verfügung gestellt.

Ich persönlich bevorzuge Zentralen mit Benutzerschnittstelle, um nicht immer den Rechner anschmeissen zu müssen, um mal eben für 3 Minuten Betrieb zu machen.




EDIT: ich füge das hier mal mit an, damit es für Anfänger nicht zur Verwirrung kommt:

Was kommt denn nun am Gleis eigentlich an: Die IB-classic, IB-Com, IB-Basic und IB-2 liefern an das Gleis neben DCC auch Motorola-1+2.

Ich drösel das jetzt noch etwas tiefer für Dich auf:

- es gibt verschiedene Trennstellen (Schnittstellen) bei der digitalen Modellbahn mit Computersteuerung: Mensch - Computerprogramm - Betriebssystem - Computerhardware - serielle Schnittstelle (DB9, USB, Ethernet) PC - serielle Schnittstelle Digitalzentrale - Betriebssystem Digitalzentrale - Gleisformatprozessor - Gleis - Digitaldecoder in der Lok.

- jede dieser Trennstellen stellt ein "Interface" dar. Wird natürlich schwierig im Sprachgebrauch, wenn es eine alte Märklin-Hardware gibt, die einfach nur "Interface" heißt.

- Für Dich als Märklinbahner ist zunächst wichtig: welche Decoder sind in den Loks. Wahrscheinlich zum Teil alte Motorola-2-Decoder (oder noch ältere Motorola-1, z.B. mae6090), und in den neueren mfx/M4 ?

- Also muß Deine Digitalzentrale diese Decoder unterstützen. Die Intelliboxen unterstützen alle mindestens Motorola-1+2 und DCC. Dazu hatte ich auch bisher nichts geschrieben, hole das hiermit nach.

- Die nächste Schnittstelle ist die Kommunikation zwischen Digitalzentrale und PC via serielle Schnittstellen verschiedener Bauarten. Und darum ging es mir: die Unterschiede in der Kommunikation zwischen Digitalzentrale und PC und deren Einschätzung aus der Sicht des Programmierers der Software zu beschreiben.

- Es gibt verschiedene Protokolle dieser Art, man nennt sie auch "Syntax" oder "Interface-Protokoll". Hat nichts mit den Dingen zu tun, die auf dem Gleis passieren. Folgende Syntaxe fallen mir ad hoc ein:

- P50: das älteste Verfahren, erfunden für die mae6050,
- P50X: eine Erweiterung von Uhlenbrock für die erste Intellibox, heute noch in Gebrauch bei der TAMS EC,
- Loconet: erfunden von Digitrax, als Zweit-Syntax implementiert bei der Intellibox-classic, nun bei IB-Com, IB-Basic und IB-2 als alleiniger Syntax implementiert. Schnell, aber nur rudimentär dokumentiert. Sicheres System.
- XPressNet: erfunden von Lenz, in ständiger Weiterentwicklung. Stabil.
- SRCP: Freeware-Syntax zum Ansprechen von DDL/DDW/Rocrail.
- ECoS-Syntax: Ethernet ASCII-Protokoll für CS1/ECoS1+2.
- Märklin CS2 CAN-Spiegelung via UDP: nur bei der CS2 im Einsatz.
- Selectrix: altes Protokoll, das einen begrenzten Adressumfang hat, aber sehr schnell in der Kommunikation (zum PC) ist.

Das schöne an der Intellibox ist, dass (anders als bei Digitrax) dabei via Loconet-Befehle auch die Motorola-Loks und Motorola-Schaltdecoder ansprechbar sind.

Also nochmal zusammengefaßt: der Syntax der Digitalzentrale Richtung PC hat nichts zu tun mit den Protokollen, die auf das Gleis gegeben werden (ECoS z.B.: Motorola-2, DCC, SX, M4).


Ciao
Diego