Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#1 von LBE G8.2 , 21.01.2024 17:45

Hallo an alle,

"Upon popular request" hier ein paar Fotos meiner bisherigen Eigenbauten. Sie zeigen glaube ich ganz gut meine Lernkurve- Man fällt ja auch nicht vom Himmel und kann das einfach.

Wie kam ich in den Selbstbau hinein? Nachdem die Märklin Maxi im winzigen Stadtgarten niedlich ihre Runden drehte, stellten sich recht bald immense Probleme mit der Stromaufnahme heraus. "Da muss man die Gleise richtig saubermachen" war der Tip der üblichen Verdächtigen... Die Gleise waren aber sauber, und eigentlich war mir das ständige Gleise wienern eh zuwider, denn es beanspruchte einfach zu viel Zeit und Verrenkungen! Und, nachdem ich Erkenntnisse von der Spur N einfach mal frech auf die Spur 1 übertrug, war das Problem auch ein Anderes: Die gesamte Strecke war und ist hauptsächlich aus 30cm- LGB- Stückgleis aus Startpackungen aufgebaut, die schon Jahrzehnte des Teppichbahnings hinter sich haben, mit entsprechend labberigen Schienenverbindern. Für die großen Radien habe ich einfach R1- Gleise als "Bausätze" missbraucht. Und über die Jahre trägt die Witterung einfach Dreck in die Schienenverbinder, und der Durchgang von Gleis zu Gleis geht lt Multimeter Richtung "unendlich". DAS war also das Problem. Wollte ich alles nochmal neu verlegen, mit sündhaft teuren Massoth- Klemmen und Ringleitung und Pipapo? Nein. Die Gleise hatten sich wunderbar in ihrer Splittbettung konsolidiert, das wollte ich nicht mehr antasten, und die Klemmen waren mir auch zu teuer.

Also brauchte ich eine autarke Lokomotive, die das vorhandene Märklin- Maxi- Material durch den Garten ziehen sollte. Kosten sollte die möglichst wenig... Eine schwierig auf Akku und damit DC umzubauende Märklin Uralt V 100 wäre damals der günstigste "Umbaukandidat" am Gebrauchtmarkt gewesen. Genügend Platz im Gehäuse, aber umständliche Steinzeittechnik und die Preise... um und zu 400 Euro waren mir für ein solches, aus meinem damaligen Blickwinkel "Projekt mit unklarem Ausgang" viel zu viel.

Also nahm ich die mir aus dem Schiffbau wohlbekannten 6V 4Ah Bleibatterien und schneiderte "as cheaply as possible" eine Lokomotive herum. Die sollte einfach "proof of concept" sein, und den Zugbetrieb im Garten, der zu diesem Zeitpunkt seit 3 Jahren eingestellt war, wieder aufnehmen, denn die Strecke stand tatsächlich, wie im echten Leben vor dem Abbau und Entwidmung! Menschen wollten in ihrem Planum zwar keinen Radweg anlegen, sondern etwas noch Schlimmeres tun: Umpflügen und Möhren anpflanzen!

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Heraus kam diese Lokomotive. Als Vorbild bot sich die DB V80 an, denn die hat so voluminöse Hauben, unter die mit ein bisschen Fantasie die 6V Blöcke gerade so passten. 2x 6V sind natürlich 12V und da gibt's schöne, billige Fahrregler auf ebay, die zusammen mit nem 2.4GHz Fernsteuerset von Conrad die elektronische Seite beim ersten Versuch völlig zufriedenstellend lösten. Meine selbstgebauten Antriebe allerdings waren nicht zufriedenstellend und waren nach einer Saison völlig fertig. Sie wurden gegen zwei Antriebe von USA Trains ausgetauscht und so verkehrt die Maschine seitdem komplett zufriedenstellend. Das Gehäuse ist aus mit Epoxidharz gesättigtem MDF, das Chassis mit zwei Aluminium- L Profilen verstärkte Siebdruckplatte. Das war vor 3 Jahren. Dieser Lokomotive ist der Fortbestand der STB, Sternentalbahn, zu verdanken. (Die Möhren wachsen stattdessen in einem Plastikkübel auf dem Balkon. Guter Kompromiss, oder?)

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Da die Lok auch nur "so ähnlich" wie eine V80 ist, ist sie auch als V80.1 beschildert. Ich lüge mich aus der Vorbildgerechtigkeitsdebatte folgendermaßen heraus: Die STB ist eine Privatbahn. Angesichts der siechen, alten preußischen T3, die lahm, störanfällig, kraftlos und kostenintensiv bisher die Züge der STB beförderten und beeindruckt von der 1951 vorgestellten Maschine der Deutschen Bundesbahn wünschte der Vorstand mehr Motorleistung und längere Wartungsintervalle als mit dem hochgezüchteten Maybach MD 650. "Na gut" sagte MaK, als lokaler Lizenznehmer des technischen Teils. "wie siehts mit unseren Schiffsdieseln aus? Die halten ewig ohne große Pflege." Der leider etwas riesige Motor bedingte eben eine größere Haube.

Die V80.1 bewährte sich gut. Es wurde beschlossen, weiteres Material bei dieser Firma zu bestellen.

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Erster eigener Wagen war dieser Rungenwagen mit aufsteckbaren Rungen und ebenso Aluminiumverstärkter Holzplatte als Boden.

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Der nächste war dieser Kühlwagen, nachdem mich die Unzuverlässigkeit der Märklin Klauenkupplung an dem langen Vierachser nervte. Er dient als "Kuppelwagen" zwischen Märklin und meinen eigenen Kupplungen. Die Beschriftung habe ich von Hand mit dem Pinsel aufgemalt... Vorbild ist ein UIC- Kühlwagen der 60er Jahre. Es fehlen die Radblenden, diese sollten im Gussverfahren hergestellt werden. Die Form produzierte einen Fehlguss, bei dem sie auch noch kaputtging. Der Wagen wurde aber gebraucht, und ist seitdem mit unfertigem Fahrgestell unterwegs...

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Es folgte dieser gedeckte Güterwagen nach Vorbild der Wagen der Kriegsbauart.

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Die Türe ist zum Öffnen, der Wagenkasten aus 10mm Birkensperrholz, das mit Kiefernleisten beplankt ist. Das Dach ist aus 5mm Birkensperrholz wie ein Fass geplankt und mit Epoxid verspachtelt. Der Kühlwagen ist auch so gebaut, die beiden sind quasi baugleich.

So, das ist noch nicht alles, aber jetzt steht erstmal ein Retaurantbesuch an, wo ich hin muss. Es fehlen noch drei Waggons und eine Lokomotive.

Also, Grüßle und so

Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#2 von LBE G8.2 , 21.01.2024 20:19

So, fertig mit essen gehen, dann kanns ja weitergehn:

Den beiden gedeckten Güterwagen folgte eine Elektrolokomotive. Warum eine E Lok? Eine gute Freundin bemängelte die Öko- Bilanz der STB. Nur Dieselfahrzeuge? Das ist nicht zeitgemäß! Ok, also eine E Lok. Die Oberleitung muss sich vorerst im Einsatz dazugedacht werden. Ich bin auch ggü der Errichtung einer Solchen eigentlich grundsätzlich offen, fürchte allerdings dass der Knöterich eine Oberleitung vermutlich sehr falsch interpretiert, und man nicht sehr lange Freude an selbiger haben wird. Vom Laub kehren ganz zu schweigen.

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Das ist also meine E 41. Wieso fiel die Wahl auf eine E 41? Weil ich dazu das Modell von Arnold in Spur N habe, weil eben dieses Spur N Modell von 1976 eine der zuverlässigsten und Besten N Loks in meiner Sammlung (fernsteuerbare Kupplung im Analogbetrieb! Da soll mal einer sagen, das ginge nicht schon in den 70ern) ist und es eine E40 und eine E10 von Märklin im Maxi Programm schon gibt. Da müssen ja keine Eulen nach Athen getragen werden. Außerdem habe ich als Kind auf Fahrten zu Oma den Klassiker E41 mit n- Wagen noch live erlebt... Insbesondere gefiel mir immer der verschlafen- treudoofe Gesichtsausdruck der frühen Einheits- E Loks. Das sieht knuffig aus, wie friedliche, gutmütig dienende Geister. Und das trifft das Wesen dieser Loks ja auch ganz gut.

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Die Antriebe sind von PIKO für die BR 218. Die Schienenschleifer habe ich, weil bei mir unnötig und eine Quelle von Ärger an Weichen, ausgebaut. Die Laufeigenschaften dieser Antriebe sind sehr gut, zusammen mit einer real funktionierenden Sekundärfederung und einem Gewicht von knapp 3kg ergibt sich eine sehr zugstarke, kompetente Lok. Einzig zeigt sie einen sehr hohen Stromverbrauch. Die Akkus, wieder Bleibatterien, füllen den gesamtem Maschinenraum aus, kommen aber easy mit dem Strombedarf zurecht. Die Fahrtdauer betrüge rechnerisch ca 8 Stunden nonstop. Daher auch das Gewicht. In der Praxis lade ich diese Lok vielleicht drei mal im Jahr.

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Die Lok hat zwei gartenbahntauglich stabile, aber voll funktionsfähige Stromabnehmer. Die sind natürlich nur recht grobe Interpretationen eines DBS54. Sie sind leicht auseinanderzunehmen, sollte der berühmte Knöterich sie doch mal kriegen... Um sie einzuholen, dreht man die Wippe wie hier zu sehen ein, und sie halten sich durch Eigenspannung unten.

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Mit der Wippe in horizontaler Stellung federn sie brav nach oben.

Ganz im Gegensatz zu ihrem realen Vorbild, die auf hügeligen Strecken ja doch etwas Können der Lokführer erforderte, um die Fahrpläne einzuhalten und deren simples BBC Schaltwerk für ein recht ruppiges Fahrverhalten sorgte, glänzt meine E 41 mit Kraft und smoothness. Trotz des sehr billigen, ganz und gar nicht high endigen Fahrreglers aus China. Man könnte sogar rangieren damit. Einziger Kritikpunkt: Die Märklinkupplungen. Aber als ich diese Lok gebaut habe, war die Selbstbaukupplung noch nicht einsatzreif und ich habe mich da auf was Bekanntes verlassen. Im Nachhinein betrachtet ein Fehler, auch hier benimmt sich die Klauenkupplung... Wie sie halt so ist. Aber da war ich noch nicht mutig genug, mich vom Baum der Märklinisten gänzlich zu verabschieden. (Die Märklinisten mögen mir diese Spitze verzeihen...)

Im Übrigen sind hier meine ersten erfolgreichen Gussteile versammelt: Die Drehgestellblenden und die Lüfter entstanden nach eigenen Urmodellen im Epoxidguss.

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Die beiden Frontfenster sind Plexiplättchen, die mit kleinen Gummidichtungen aus Kabelisolierung eingesetzt sind. Das Gehäuse ist wieder aus Sperrholz mit Epoxid- Laminatüberzug. Die Beleuchtung ist bis heute aber funktionslos. Das liegt am leider völlig unzugänglichen Inneren der Maschine, das den Anschluss der Leuchtmittel zu einem wirklich unschönen Ding werden lässt. Kommt Zeit, kommt auch das irgendwann.

Danach folgte ein vierachsiger Hochbordwagen, in Metallbauweise. Hier ist nur noch der Boden Siebdruckplatte.

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Hier habe ich Übung mit dem Nieten gesammelt. Mit der Metallbauweise kommt dann auch der erweiterte Funktionsumfang, denn nach meinem Dafürhalten hat Metall einfach ganz andere Möglichkeiten.

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Deswegen sind hier alle am Vorbild vorhandenen Klappen eben auch am Modell Klappen. Das steigert den Spielwert des Wagens sehr. Dieses Weihnachten durfte er die Dominosteine um den Weihnachtsbaum kutschieren, nachdem er den Rest des Jahres Granitsplitt beförderte.

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Es folgten zwei sehr simple Rungenwagen, die beide identisch sind. Deswegen zeige ich nur den einen. Er wartet seit Monaten auf seine Lackierung.

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Auch hier wurden "spielwertsteigernde Maßnahmen" ergriffen. Etwas vorbildwidrig lässt sich die Bordwand mitsamt der Rungen abnhemen, um zB Fahrzeuge laden zu können. Wenn demnächst wieder vernünftiges Wetter ist, werden die gleich in einem Aufwasch mit grundiert und lackiert. Gleiches gilt für die fehlenden Radblenden: Die werden beim Nächsten Mal Gussteile machen mit gegossen.

So, da sind sie. Jedes dieser Fahrzeuge stellt seinen eigenen Meilenstein in meinem Fähigkeiten im Fahrzeugbau dar. Nun habe ich allerdings eine gute Basis erreicht, sodass insbesondere im Wagenbau mit geringem Aufwand viele neue Wagen hergestellt werden können. Das wird sich erstmal im Bau weiterer Güterwagen niederschlagen, denn mit den so erarbeiteten Methoden sind diese billig und auch recht schnell zu bauen, und so ein Güterzug lebt nunmal von seiner Länge.

Lieber Gruß,

Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#3 von UKR , 21.01.2024 20:33

Moin Alex,

Die Modelle sind doch gut geworden. Viel Erfolg und Spaß an den nächsten Modellen

Harzliche Grüße

Ulrich


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#4 von Mad Max der Wahre , 22.01.2024 10:39

Hallo Alex,

ich weiß nicht, warum Du Dein Licht unter den Scheffel stellst. Die Modelle sehen gut aus, man kann erkennen was sie sein sollen. Mach weiter so.


Grüße aus Unterfranken sendet Max.

"Mäx", nicht "Max", denn das ist/war mein Vater (+2017).
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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#5 von LBE G8.2 , 22.01.2024 14:59

Guten Morgen!

Danke für die aufmunternden Worte :D Dass ich da mein Licht ein bisschen unter den Scheffel stelle, liegt daran dass mein Gehirn in der Regel schon fünf bis sechs Schritte im nächsten, komplexeren Projekt steckt, und infolgedessen vom Erreichten nicht mehr beeindruckt ist. Nur in der Abteilung "Wagenbau" geistern allein in Sachen Personenwagen schon länger sowohl Silberlinge als auch Donnerbüchsen und Reichsbahnschnellzugwagen herum, in relativ detailliertem Planungsstadium. Da sind bereits gebaute Wagen ja "kalter Kaffee" ;). Die kommen aber erst viel später. Erstmal wird die G8.2 zuende gebaut, dann der Güterzug vervollständigt, und dann die im G8.2- Thread am Rande erwähnte ELNA Typ 6. Da ist vermutlich das Jahr dann auch schon wieder um...

Gruß Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#6 von LBE G8.2 , 22.01.2024 15:34

Nachtrag noch:

Man muss bei einem völligen Überfluss von Ideen auch lernen sich selbst zu kuratieren. Da braucht man auch eine gewisse Härte zu :/ Schließlich müssen die vorhandenen Loks und Wagen, um sinnvoll eingesetzt zu werden, ja auch halbwegs zueinander passen, es soll ja kein Eisenbahn- Potpourri werden. Da ist der Interfrigo aus den 60ern schon ein bisschen neben der Thematik. Er passt zur E41, aber nicht zur G8.2... Rungenwagen und Kriegsbauart zB passen zu beiden Loks! Daher ist solchen Wagen erstmal Priorität zu geben, und schon ein preußischer G10- Güterwagen wieder schwierig, denn solche Wagen sind sicher nicht mehr hinter E41 unterwegs gewesen, wenn auch alltäglich hinter einer G8.2. Für alle Ideen reichen meine Zeit und Fertigungskapazitäten und auch nachher der Platz zum wegstellen nicht. Deswegen habe ich zum Beispiel Manches, was unvollendet im Regal steht. Wenn man nach dem ersten Schaffen feststellt, dass ein erstellter Formensatz für eine 103 in Kunstharzguss eigentlich auch riesige UIC Z Wagen bedeutet, läuft das sonst aus dem Ruder. Solche verschobenen Projekte hole ich irgendwann wieder hoch. Aber die 103 muss warten. Tolle Lok, aber ohne Einsatzfeld auf meiner Gartenbahn, selbes gilt für die unfertig weggepackte 221. Mehr Loks als Wagen ist auch nicht sinnvoll, zumal ich beide bis letzten Herbst auch nicht hätte fahren können, wegen zu kleiner Radien.

Es ist also alles nicht so einfach :D aber ich leb ja noch ne Weile.

Noch ein Gruß


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#7 von trambahn , 23.01.2024 09:20

GuMo Alex,
ich möchte dir mal für deinen letzten Post uneingeschränkt Recht geben. Anfangs kaufte ich auch alles Mögliche das mir gefiel. Na es gefällt mir noch immer, fährt aber selten bis gar nicht.
Nun warte ich geduldig bis du mit den Donnerbüchsen anfängst, diese interessieren mich auch sehr , allerdings in SpurII. Bisher bin ich noch nicht sicher wie ich das mit den Kupplungen/Radien hinbekomme.

LG Bernd


 
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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#8 von LBE G8.2 , 25.01.2024 12:21

Hallo Bernd,

Ja, bei den Personenwagen sind die Donnerbüchsen tatsächlich von den drei Anwärtern der technisch schwierigste, ihrem zweiachsigen Fahrwerk mit abartig langem Radstand sei Dank. Das Original verwendet zumindest zum Teil, wenn ich mich nicht irre, Lenkachsen. Allerdings hatte ich die Gelegenheit vor einigen Jahren eine abenteuerliche Fahrt mit den Wagen der Eisenbahnfreunde Lengerich und 78 468 von Bremen nach Lübeck und zurück zu machen. Da ist mir die Donnerbüchse doch in sehr heimeliger Erinnerung geblieben (Waren ja auch knapp 12 Stunden Abenteuer!). Meiner Meinung nach erfüllt eine Donnerbüchse auch heute noch alles was es zum grundlegenden Transport von Menschen braucht...

Allerdings habe ich bei einer Museumseisenbahn, deren Name mir jetzt nicht mehr einfällt, die allerdings Furore gemacht haben, indem sie ihrer Lokomotive Typ "Bismarck" das Holzpellets- Futtern beigebracht haben, einen Personenwagen gesehen, der sah aus wie eine Donnerbüchse der frühen Bauart, nur dreiachsig? Weiß da jemand mehr zu? Vielleicht ein Privatbahn- Geschöpf? Reichsbahn- Übergangsbauart? Dreiachsigen Untergestellen ist nämlich freilich das "zu enge Kurven meistern" konstruktiv einfacher beizubiegen. Wobei beim Ausloten des Spielraums in den Normen bezüglich Passung Radsatz/ Schiene meist viel rauszuholen ist. Wenn man die Spurweite grenzwertig eng einstellt, schafft ein Güterwagen mit maßstäblichem 7-Meter Radstand sogar Radius 1 ohne Probleme. Da ist dann aber auch echt Ende! Wenn man hier nur noch R2 als Bedingung aufstellt, könnte das aber klappen, dass man mit so einer "Billig- Lösung" davonkommt.

Es wird jetzt allerdings wieder alles etwas langsamer gehen, denn ich muss wieder arbeiten gehen und unsere Firma hat erstmals seit 10 Jahren mal wieder Ambitionen, die ich durchaus begrüße, auch wenn sie auch für mich bedeuten, mal etwas anders und mehr zu tun.

Gruß, Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#9 von KDW , 28.01.2024 20:12

Hallo Alex,
deine Eigenbauten gefallen mir sehr gut, sowohl die Loks als auch die Wagen! Das ist wirklich Eisenbahn-Modellbau! Leider ist das heutzutage nicht mehr oft anzutreffen, sei es, dass manchen dazu die Motivation oder die handwerklichen Fähigkeiten fehlen. An den werkstattmäßigen Voraussetzungen wird es nicht unbedingt liegen müssen, denn nachdem, was du uns von deiner Ausrüstung geschrieben hast, lassen sich ja bereits mit Werkzeugen, die bald jeder zu Hause hat, solch tolle Ergebnisse erzielen. Wenngleich die Industrie in Punkto Detaillierung und Maßstäblichkeit mit ihren Möglichkeiten natürlich ganz andere Sachen machen kann - deine Loks und Wagen sind selbstgebaut!
Ich selbst habe festgestellt, dass ich in der letzten Zeit auch fast nur noch mit meiner ELOk Im SElbstbau, der ELOISE, fahre, weil mir das am Meisten Spaß macht (und auch meine zugkräftigste und "unkaputtbarste") Lok ist.

Viele Grüße
Klaus-Dieter


Et is, wie et is, et kütt, wie et kütt!
Äver et hätt noch immer jod jejange...
(Rheinische Lebensweisheit)


 
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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#10 von guido , 30.01.2024 13:29

Hallo Alex,

alle Achtung vor Deinen Eigenbauten. Da juckt es mich doch in den Fingern, auch endlich wieder etwas auf die Räder zu stellen. Besonders Deine V80 gefällt mir gut - hast Du eventuell Bilder während der Konstruktion angefertigt, so dass man sich noch Details abgucken kann?

Einen Hinweis auf Deine "Donnerbüchsenfrage":

Zitat von LBE G8.2 im Beitrag #8
einen Personenwagen gesehen, der sah aus wie eine Donnerbüchse der frühen Bauart, nur dreiachsig? Weiß da jemand mehr zu? Vielleicht ein Privatbahn- Geschöpf? Reichsbahn- Übergangsbauart?


Also Reichsbahnbauarten gab es da nicht mehr. Die Länderbahnen bauten ja ihre Wagen i.d.R. - bis auf ganz späte Bauarten - aus Holz mit Blechauflage, da war der mittlere Radsatz statisch nötig. So bald als möglich, als die Rahmen der Wagen aus neuartigen Stählen gefertigt werden konnten, verzichtete man gern auf die mittlere Achse und nahm stattdessen Sprengwerke (da der hälzerne Wagenkasten nach wie vor nicht verwindungssteif gebaut werden konnte). Die Reichsbahn experimentierte im Gegenteil dazu schon bald mit Wagenkästen aus Metall. Die ganz frühen Einheitswagen waren ja auch noch mit Holzaufbauten (und Sprengwerk), die "klassischen" Donnerbüchsen waren dann Sprengwerklos und hatten dank ihrer Stahlaufbauten und dem Direktkontakt Wagenkasten-Achse-Schiene das charakteristische Fahrtgeräusch.

Nichtsdestoweniger gab es bei den Länderbahnen auch schon Durchgangswagen, nicht nur Abteilwagen. Vorreiter waren die süddeutschen Bahnen, aber auch bei den Preußen gab es Durchgangswagen mit Plattformen und Endeinstiegen, etwa die Langenschwalbacher oder dreiachsige Oberlichtwagen (siehe hier).

Da Du aber einen den Donnerbüchsen sehr ähnlichen Wagen suchst, der aber drei Achsen hat, tippe ich auf eine Bauart wie z.B. den C3i bay13, also einen bayerischen Vorkriegswagen (1. WK ist gemeint):
https://de.wikipedia.org/wiki/C3i_Bay_13
Auf der Wikipedia-Seite zum Wagen ist auch eine Maßskizze.

Ob das so ein Wagen ist, den Du da gesehen hast, kann man natürlich nicht ohne Weiteres sagen. Wenn Du Dich erinnerst oder Bilder gemacht hast, könnte (neben der Wagennummer und Gattungsbezeichnung, wenn die Museumskollegen das authentisch gemacht haben) ein Merkmal den entscheidenden Hinweis geben: Holzwagen (denn um einen solchen handelt es sich) haben über den Stößen der Beblechung Deckleisten, die über den Wagenkasten regelmäßig verteilt sind. Bei genieteten Stahlwagen sind das ungleich weniger, meist zwei oder nur eine; bei geschweißten Wagen der Reichsbahn und Bundesbahnwagen schließlich gibt es solche Deckleisten naturgemäß gar nicht mehr.
Der C3i bay 13 hatte, wenn ich richtig zähle, sechs senkrechte Deckleisten von der Dachkante bis zum Chassis zwischen den Fenstern.

So, viele Details, die Dir hoffentlich etwas helfen können.
Viele Grüße,
Guido


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#11 von LBE G8.2 , 30.01.2024 16:48

Hallo an Alle,

Danke für die netten Antworten!

An Klaus- Dieter:

Ja, das geht mir genauso. Gerade die simple V80 macht bei mir immer "die Vorhut" und schiebt die kleineren Blätter und Zweige weg, die ich zu faul bin wegzuräumen (den groben Unrat mache ich natürlich händisch weg). Und dann bleibt sie meist auch die einzige Lok auf dem Gleis. Durch das hohe Gewicht der Bleibatterien toleriert die eigentlich alles, außerdem fährt hier nie die Angst mit, irgendwas könnte beschädigt werden, natürlich kriegt die auch Macken, wenn man irgendwo aneckt, aber es schreckt mich nicht. Was man selber gebaut hat, kennt man in- und Auswendig, das repariert sich auch schnell. Die ein oder andere Haltestange hab ich an der auch schon krumm gefahren, wenn man doch mal nen Kiesel übersehen hat und die Lok in die Tunnelwand rummst (Ups! Wie auch immer Kiesel in den Tunnel kommen? Schleppen terroristische Nagetiere die da rein?). Da ist die MDF- Epoxid- Bauweise sehr tolerant. Und Zugkraft ist eh immer genug vorhanden.

An Guido:

Danke für den Einblick in die Wagenbaukunde. Ich hatte mich immer gewundert, welchen Zweck eigentlich diese komischen mittleren Achsen erfüllen. Den Zweck, den sie an vielen dreiachsigen Modellbahnwagen erfüllen, nämlich den, die drehbaren Schemel der an den Enden sitzenden Achsen zu lenken, erfüllen sie bei 1:1 Vollbahnfahrzeugen ja nunmal nicht! Das hats zwar auch gegeben, aber bei Münchner Straßenbahnwagen. Zur Verringerung der Achslast, wie bei Güterwagen oder Tendern erschien's mir auch eher unwahrscheinlich, denn so wahnsinnig schwer wird wohl aus praktischen Gründen niemand Personenwagen (doch natürlich, preußische Betonwagen ) gebaut haben, und die Zuladung mit Menschen ist als Beiwert da sicher auch nicht so drastisch. Mangelnde Rigidität des Holzbaus (insbesondere vermutlich Dank der vielen, den Trägergurt schwächenden Löcher in der Seitenwand, äh, der für Fahrgäste notwendigen Fenster natürlich...) erklärt es aber vorzüglich!

Es muss aber gar nicht unbedingt ein Dreiachser sein, wenn irgendmöglich werde ich auf dritte Achsen sogar verzichten. Die fügen nämlich ganz real etwa 7,50EUR zusätzliche Baukosten pro Wagen hinzu! Kann man weglassen, hätte die echte Bahn allein aus diesem Grunde auch so gemacht. Und da die Radsätze nunmal im Viererpack geliefert werden und Vier und Drei bekanntlich nicht wirklich Vielfache (Ich hab im Abi in Mathe mit Ach und Krach ne 4 ins Zeugnis gerettet...) voneinander sind, ist der Zweiachser wirtschaftlicher.

Ich kann mal eine simple unbemaßte Skizze der Konstruktion und eine Aufnahme aus dem Inneren der Lok machen. Es herrscht drangvolle Enge und, ganz wie bei den hölzernen Personenwagen beim Vorbild, ist der aus Holz gefertigte Rahmen dem Gewicht der Lokomotive nur unter Gewährung einer gewissen Verwindungsweichheit, die ich nie behoben habe, da sie nicht schadet, gewachsen. Deswegen sitzt das nur durch Friktion festgehaltene Gehäuse immer etwas schief. Man könnte Rahmen und Gehäuse miteinander verschrauben und damit das "Gewabbel" des Rahmens ein für alle Mal abstellen, aber ab und zu wollen die Batterien geladen werden und da wäre das unpraktisch.

Bei der E41 habe ich das ganze konstruktiv vermeiden wollen, indem ich gänzlich rahmenlos baute, und alles direkt im Gehäuse anschraubte, Drehgestelle mit Sekundärfederung usw, Elektronik, Alles! Die E41 ist wenn man so will ein umgedrehtes, land (gleis-) gehendes Schiff . Das sorgt aber für ein verschachteltes, unzugängliches Innneres und jede Wartung usw fängt mit dem Abschrauben der Drehgestelle an, oberumständlich wenn auch selten notwendig, dafür bringt es allerdings 100%ige Verwindungssteifigkeit. Und diese ist ein rein akademischer Vorteil. Deswegen werde ich auch keine weitere Drehgestelllokomotive mehr so bauen. Unpraktisch.

Also weitere Bilder und Skizze kommen

Gruß Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#12 von LBE G8.2 , 30.01.2024 19:06

So, Hallo an Alle und nun also zu den konstruktiven Eigenschaften der V80.1!

Wie bereits gesagt, ist die Lokomotive in ihrem Herzen aus MDF. Ich beschrieb es bisher als "Laminat" aber das ist es nicht ganz. Das Gehäuse wurde in seinem Grundkörper aus 10mm MDF als völlig eckiger Kasten zusammengeleimt (mit Ponal Express, das hält bombenfest) Erst dann habe ich mit dem Raspel die rundlichen Konturen herausgearbeitet. Das Führerhaus habe ich auf Gehrung aus 5mm MDF ebenso zusammengeleimt, und seine äußere Form dann auch erst anschließend herausgearbeitet, aber nicht mit dem Raspel, das hält das dünne MDF nicht aus, sondern mit 60er Schleifpapier und der Feile. Die Öffnungen muss man dabei natürlich schon vor dem Zusammenleimen mit der Laubsäge aus den Teilen heraussägen, nachträglich wird schwierig. Steht die Form der Lok im groben und Ganzen, so kann man etwas Epoxidharz anrühren und mit einem Pinsel das MDF damit sättigen. Das MDF ist nach der Formgebung duch Raspel und Schleifpapier saugfähig wie Kleenex und nuckelt sich schön mit dem Harz voll. dazu benutze ich gerne Ikea "MALA" Pinsel aus der Kinderabteilung bei Ikea. Die sind sehr billig und haben Kunststoffborsten, die für Kunstharze dieser Art optimal sind. Da nachdem man damit Epoxid verschmiert hat, der Pinsel eh hinüber ist, sollte man da von vornherein keine zu Guten Pinsel nehmen, Verschwendung. Die oberen Abdeckungen der Hauben sind eingesetzte Bleche, um Höhe zu sparen, die Lok ist so schon unmaßstäblich hoch, das ist den Batterien geschuldet.

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In dieser Skizze kann man das Innere Layout so in etwa ablesen. Da ich überhaupt keine Idee hatte, wieviel Strom eigentlich eine Gartenbahnlokomotive verbraucht und es auch bis heute nicht habe, ehrlich gesagt, habe ich an maximale Batteriekapazität gedacht und eben die gesamte Lok um zwei handelsübliche Batterien herumkonstruiert. Alles was mit blauer Linie gezeichnet ist, ist das nur auf das Fahrwerk aufgestülpte Gehäuse, das wie oben beschrieben gebaut wurde. Materialaufwand bis hier waren vielleicht 20 Euro. Gehäusebau aus Holzwerkstoffen ist sehr preiswert.

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Und so sieht es aus, wenn man das Gehäuse abnimmt. Muss man wissen, dass es nur aufliegt, und die Lokomotive zum herumtragen an den Puffern anfassen (Für eine echte Lokomotive Folter!!! Rahmenbrüche usw sind da in Echt die Folge) Gut zu sehen die Aluwinkel, die einen mäßigen Job darin machen, die aus 9mm Siebdruckplatte und hauptsächlich aus Löchern bestehende Bodenplatte auszusteifen. In diese Winkel, leicht erhöht, sind zwei Alubleche von 1,5mm Stärke eingeschraubt, auf denen die Akkus aufliegen (mit Schaumband gesichert) So bildet sich ein großer Hohlraum unter den Akkus, in dem der Motorblock gut hin und her schwenken kann. Die Drehzapfen derselben sind von unten mit sattelförmig gebogenem Flachaluminium an den Rahmen geschraubt. In der Mitte zwischen beiden Antrieben findet die Elektronik Platz.

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Die Elektronik beschränkt sich auf einen sehr billigen Fahrregler für "Crawler" was auch immer das ein soll, aber er regelt Vorwärts und Rückwärts gleich schnell und verfügt hier auch über jeweils gleiche Regeleigenschaften! Ein solcher Regler ist für ganz andere Ströme ausgelegt als zwei so Modellbahnmotoren obendrein mit Schneckenantrieben verlangen, das geht ohne Weiteres, beide Antriebe hier parallel anzuschließen. Die Batterien sind übrigens in Reihe geschaltet, um auf 12V zu kommen. Ein solcher Fahrregler hat eine normierte BEC- Versorgung, sodass der Akku direkt an den Regler und der Empfänger bloß noch über sein Servokabel eingesteckt werden braucht, und so automatisch mit einer normierten Betriebsspannung versorgt wird. Kann man nicht falsch machen. Eine Märklin Delta Station richtig anzuschließen ist schwieriger. Man merkt, dass es im RC Bereich bei der Elektronik vor allem auf Plug& Play und Problemlosigkeit ankommt- ein Mindset, das ich gerne auf die Modellbahn importiere!

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Das Gehäuse von unten. Die Beleuchtung wird über einen extra Batteriehalter mit 3V versorgt. So besteht keine Kabelverbindung zwischen Gehäuse und Bodenrahmen, der das Abnehmen des Gehäuses erschweren könnte. Das ist so gemacht, da ich fälschlicherweise vermutete, dass die Lok so viel Strom brauchen würde, dass man sie täglich laden müsste. Dem ist nicht so. Drei bis viermal im Jahr reicht. Es wird aber auch nicht so wahnsinnig viel "Strecke" gemacht bei mir.

Ja, das ist die Lok so im Groben und Ganzen. Teuerster Bestandteil sind mit großem Abstand die beiden Antriebsblöcke von USA Trains, die völlig unspektakulär und zuverlässig ihren Dienst tun, sehr simpel aufgebaut sind und damals so ca 82 € das Stück gekostet haben. Was die heute kosten, weiß ich nicht, wahrscheinlich inflationsbedingt 182€ :D

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, wird die Lok RC gesteuert über ein 2.4GHz Fernsteuerset von Conrad, deren absolute "Unstörbarkeit" Reichweite und Zuverlässigkeit mit dem alten Analogen 27 oder 40MHz Zeug nur das Prinzip gemeinsam hat. Bevor ich wegen des Schiffs das ich einmal aus einer Schnapsidee am See mit Kommilitonen zusammen baute, mit dieser Technik in Berührung kam, dachte ich dass RC- Eisenbahn völliger Unsinn sei, der nie funktionieren könne, da ich aus der Kindheit nur die völlig krüppligen Funkfernsteueranlagen der damals (späte 90er Jahre) für uns irre teuren funkferngesteuerten Autos kannte. Die kannten überspitzt gesagt drei Modi: Erratischen Käse wegen Funkstörung, heiße Endstufen, leere Batterien. Selten funktionierten sie richtig, und dann war die Reichweite ungefähr 30 Meter in direkter Sichtlinie (wehe ein Blatt flog vorbei!!!) und nach ner halben Stunde musste der NiCd Akku 12 Stunden laden, mein Bruder und ich haben also nie viel damit gespielt, da hatte die Märklin Maxi mehr Ausdauer dank Steckdose! Heutzutage kostet so eine billig- Fernsteuerung knapp 60 Euro im Set und funktioniert einfach. Traumhaft...

Grüßle und gerne mehr Fragen, Guido! Ich muss hier sagen, dass deine Gartenbahn und ihr umfangreicher Baubericht der Anlass war, mich hier anzumelden! Meine herangehensweise in Sachen Streckenbau und Betriebsprogramm ist deiner sehr sehr ähnlich! Deswegen dein Interesse an der V80, stimmts? Die würde sicher eine ganz erhebliche Betriebsstütze in deinem Garten darstellen! Man muss sie nämlich wirklich nur rausbringen, aufgleisen und los gehts! Wie weiter oben geschrieben, dieser Lok verdankt meine Gartenbahn ihr weiteres Bestehen. Wäre sie und ihre problemlose Art nicht gekommen, wäre die Spur 1 wieder zum sporadischen Teppichbahning zurückgekehrt.

Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#13 von KDW , 30.01.2024 20:29

Hallo Alex,
danke für die Bilder und die Erläuterungen dazu, insbesondere auch zu deiner Bauweise mit den MDF-Plattenmaterial und der Nachbehandlung desselben mit Epoxidharz. Das Epoxidharz ist sicherlich der Schlüssel dafür, um eine resistente und glatte Oberfläche zu bekommen, die du mit dem MDF-Material allein ja nicht hättest. Bei abgerundeten Gehäuseformen, so wie bei deiner V80 (und auch bei der E41) ist das relativ dicke MDF-Plattenmaterial ja recht vorteilhaft - hier kannst du die Rundungen aus dem Material schön durch Schleifen herausarbeiten. Wenn ich dagegen so etwas aus Blech machen muss, dann wird das schon komplizierter... Das Modell gefällt mir sehr gut, auch vom Aufbau her, der sehr aufgeräumt und durchdacht aussieht.
Du schreibst, dass das Gehäuse nur durch die Reibung des strammen Sitzes auf dem Chassis gehalten wird. Das genügt ja offenbar. Allerdings wär es sicherlich auch möglich, das Gehäuse vielleicht mit wenigen Schrauben mit dem Chassis zu verbinden; das Laden der Akkus kann ja auch über Ladebuchsen (z.B. die bekannten runden Buchsen für die Hohlstecker) erfolgen. Solange auch bei aufgesetztem Gehäuse ein hinreichender Luftaustausch zwischen dem Inneren und der Umgebung gewährleistet ist, ist die Gefahr einer Knallgasanreicherung im Innern beim Laden der Akkus nicht gegeben.
Ich packe meine ELOISE zum Tragen auch bei den Puffern an - Obwohl Federpuffer, sind sie und auch die Pufferbohle sehr stabil. Ich mache das, um nicht das Gehäuse anfassen zu müssen, denn da besteht immer die Gefahr, dass der Lack zerkratzt wird (z.B. durch Ehering) und abplatzt. Das Gehäuse selbst ist stabil und auch stabil mit dem Chassis verschraubt, da ich es - wegen der von außen zugänglichen Ladebuchse - zum Laden des Akkus nicht zu öffnen brauche.

Mit deinem Plädoyer für die RC-Steuerung sprichst du mir aus der Seele - es ist wirklich eine sehr einfache und auch kostengünstige Angelegenheit, die auch noch andere Vorzüge bietet (z.B. völlige Freiheit bei der Gestaltung der Gleistopologie, sofern man nicht doch noch mit Schienenstrom fahren können möchte). Sofern man herkömmliche Gartenbahnmotoren verwendet, klappt das auch mit den herkömmlichen Drehzahlstellern für den RC-Modellbau auch.
Übrigens: "Crawlwer" sind Modellfahrzeuge für den Offroad-Bereich. Das ist auch eine spezielle Sparte des RC-Car-Modellbaus, wo es darum geht, verzwickte Geländeparcours mit Geländewagen zu durchqueren, wobei die Motoren auch mit sehr kleiner Drehzahl betrieben werden müssen, und das beim Rangieren sowohl vorwärts wie rückwärts.

Ich will nicht unverschämt sein, abe rhast du auch noch weitere Bilder von der E41?

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#14 von LBE G8.2 , 30.01.2024 21:31

Hallo Klaus Dieter,

Also im Moment hab ich keine weiteren Bilder von der E 41. Ich kann aber natürlich noch welche machen, welches Ende er Lok wäre denn von besonderem Interesse? Interessantestes Detail ist eigentlich neben den Stromabnehmern die Federung. Die ist aber selbst an der umgedrehten Lok schwer zu sehen, da wäre eine Skizze sicher hilfreicher.

Die arme E 41 harrt seit ca 8 Monaten ihrer weiteren 5 Lüfter auf der anderen Seite, denn die Form dazu ging beim Ausformen der ersten 5 kaputt. Nun ist guter Rat arbeitsaufwändig. Das ist ein wenig die Krux mit dem Gießen: Geht alles gut, kann man viele Kopien mit wenig Aufwand machen. Geht's in die Hose, hat man ein vielfaches des Aufwands, den man hätte, würde man die Teile einfach nervig und langweilig in Serie bauen. Die E 41 hat übrigens sogar einen 2 polig trennenden Hauptschalter, der ein Laden ohne Öffnen ermöglichte. Leider habe ich das Kabel, das dazu angelötet wurde im Schlangennest da drin, zu kurz bemessen, weswegen es nicht nach draußen reicht. Da die Lokomotive bisher nicht sehr oft geladen wurde, hat es mich noch nicht in ausreichendem Maße gestört, alsdass ich da etwas gegen unternommen hätte... DB- Kekse und Lokschilder fehlen ihr auch noch, ebenso Führerstandsinneneinrichtungen. Da man durch die verhältnismäßig kleinen Fenster aber auch kaum hineinsehen kann, und Lokführer in 1:32 nicht sehr preiswert sind, habe ich das bisher immer wieder aufgeschoben.

Im Vorfeld habe ich auch darüber nachgedacht, das Gehäuse der E 41 aus Blech zu bauen. Dann dachte ich mir jedoch "Warum, die Bauweise aus Holzfaserplatte hat sich doch bewährt." Zumal die einzige erfolgversprechende Idee, ein solches Gehäuse in Blech zu Formen, dich ich hatte, quasi mit dem halbfertigen MDF Gehäuse erst anfing. Da hätte ich dann langwierig mit dem Hämmerchen Blech drüber gedengelt, mit unklarem Ausgang. Das habe ich nämlich wirklich noch nie gemacht. Zu dem Zeitpunkt war ich dann auch noch am Grübeln, wie man es schafft, dass beim Dehnen und Strecken des Blechs die Fensteröffnungen an Ort und Stelle bleiben. Die vielleicht erst, wenn die Form passt, mit dem Dremel reinzuflexen ist mir erst wesentlich später eingefallen. Aber das ist ja das tolle am Selbstbau: man würde selbst nie etwas zweimal völlig gleich machen. Ich zumindest nicht. Nebenbei ist MDF recht schwer, das ist auch nicht von Nachteil.

Lieber Gruß

Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#15 von LBE G8.2 , 30.01.2024 21:51

Und nochmal Nachtrag;

Aha- das erklärt warum ein Crawler- Regler so gut zu einer Lokomotive passt. Denn ich beobachte, dass sie gerade bei den PIKO- Antrieben, die in der E41 arbeiten, sehr akkurat die Hebelstellung des Senders in Fahrt umsetzen. Ich bin sowieso ganz angetan von den PIKO- Antriebsblöcken. Das sind wohl nicht alle- einziges Manko ist, dass sie etwas wenig kompakt sind, sonst finde ich sie besser gemacht als die von USA Trains zum Beispiel. Vielleicht liegt das daran, dass die PIKO- Motoren durch die RC Technik vielleicht einfach besser angesteuert werden als durch Pikos eigene Decoder. Pikos eigener Elektronik- Krams scheint ja nicht das Gelbe vom Ei zu sein. Mir fehlt da der Vergleich. Einzig kann ich dazu sagen, dass auch eine alte Maxi- Lok von Märklin plötzlich ohne das typische Schnarren bei Anfahren, das sie im Betrieb mit dem DELTA- Decoder hat, fährt, wenn sie durch einen billigen Crawler- Regler angesteuert wird. Dennoch will ich mich von der DELTA- Station nicht trennen, das ist nämlich die tolle Variante mit den Handreglern, die für eine Spielbahn einfach optimal ist.

Interesse hätte ich mal an einem 2.4GHz Sender in Modellbahnmäßigerer Ausführung, zB ohne federnd zurückstellendem Hebel auf Kanal 2 (den nehm ich immer für Fahrt.) und stattdessen ggf ner kleinen, der Handkurbel in alten Straßenbahnwagen nachempfundenen Variante, sodass man den auch mal stehen lassen und den Zug einfach laufen lassen kann. Das geht bei mir im Moment nicht, da die Schiffe sich den Sender mit den Loks teilen müssen. Und bei denen gefällt mir das besser mit selbstrückstellenden Hebeln.

Gruß Alex


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#16 von Stahlblauberlin , 31.01.2024 09:03

Zitat von LBE G8.2 im Beitrag #15
Vielleicht liegt das daran, dass die PIKO- Motoren durch die RC Technik vielleicht einfach besser angesteuert werden als durch Pikos eigene Decoder. Pikos eigener Elektronik- Krams scheint ja nicht das Gelbe vom Ei zu sein. Mir fehlt da der Vergleich.

Gerade die Crawler-Steller (es sind keine Regler, die regeln nix die Stellen nur) sind auf das butterweiche ansteuern von Bürstenmotoren ausgelegt, mit relativ hohen PWM-Takten und ohne Lastregelung im Normalfall.
Lastgeregelte Modellbahndekoder leiden oft an nicht sauber eingestellter Lastregelung, gerade bei werksseitig verbauten Dekodern eigentlich ein Unding. Mit etwas Geduld etwas Feintuning an den Lastregelparametern der Dekoder machen kann da Wunder wirken. Das gilt aber nicht immer, es gibt auch Kombinationen aus Dekoder/Motor/Triebfahrzeug die einfach nicht harmonieren, mit Dekoder X stundenlang experimentiert und es knurrt/ruckelt/schaukelt , Dekoder Y eingesteckt und die Lok fährt ohne irgendwelche Anpassungen butterweich und leise, wenn es sein muss im absoluten Schneckentempo. Teuer heißt in dem Kontext nicht unbedingt besser, habe schon Loks mit sehr preiswerten Dekodern deutlich bessere Laufeigenschaften anerziehen können als mit ESU oder Zimo.
Trotzdem toll was du da in rustikaler Bauweise auf die Gleise stellst, meinereiner druckt sowas ja eher: Köf II


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#17 von trambahn , 31.01.2024 09:04

GuMo Alex,
ich fahre Echtdampf mit 2,4GHz und habe ein Hebelchen für die Fahrtrichtungswahl. Für eine Dauerstellung nehme ich ein Gummibändchen. Sieht nicht schön aus aber ich schau ja eh auf die Lok .

LG Bernd


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RE: Meine Eigenbauten in Spur 1- oder "Was bisher geschah"

#18 von LBE G8.2 , 31.01.2024 16:40

Hallo an alle,

Hallo Bernd, Hallo Stahlblauberlin,

dass die PWM- Frequenz recht hoch liegt kann ich bestätigen. Wenn auch voll im hörbaren Bereich ca bei 1-3kHz (das ist ein deutlich höheres Piepen als so Mancher denkt.) Da habe ich manches "Für und Wider" bereits zu diesem Thema in der Modellbahnszene gehört. Ich finde das nicht schlimm, doch Manchem könnte das störend erscheinen. Es wird bei meiner Bahn eh sehr bald nach dem Anfahren von sehr realer, echt erzeugter Eisenbahngeräuschkulisse übertönt.

Wobei das große Vorbild hier auch wesentlich dramatischere Beispiele kennt. Kennt jemand hier die Bremer Straßenbahn aus eigener Erfahrung? Die beschaffte ab 1993 78 "achtachsige" (eigentlich haben die nichtmal reale Achsen, sondern einzelne Räder) Niederflurwagen mit Drehstromasynchronantrieb, den GT8N, deren elektronische Drehzahlsteller höchst charakteristisch Heulen, beim elektrischen Bremsen kreischen, beim Anfahren Wimmern und in Beharrungsfahrt Tröten und das in etwa im tonalen Bereich einer mächtigen Operndiva. Und auch noch so laut, dass man eine solche Straßenbahn Häuserblöcke weit hört und begleitet von nervösem Klackern und Schnalzen diverser an der Fahrsteuerung beteiligter Relais. Da soll mal einer sagen, "moderne" Technik könne nicht mit einer sehr charakteristischen Geräuschkulisse aufwarten, die übrigens sehr zum Charakter dieser Bahnen passt, denn im Alltag erlebte ich diese Wagen als häufig zickig, divenhaft und prätentiös. Klassiker in Bremen, dass ein GT8N morgens brechend voll in der Rush Hour liegen bleibt, und dies vorher erst mit besonderem Wimmern ankündigt, bevor er mit verächtlich- säuerlichem Relaisschnalzen gänzlich abschaltet, nicht ohne vorher mahnend dreimal gepiept zu haben. Oder man an einem faulen, heißen Sommerabend in Bremen in der Ferne eine solche Bahn kreischen hört. Die Münchner und Berliner Derivate dieses Wagens brummen übrigens, wahrscheinlich andere Elektronik. Mittlerweile sind sie fast gänzlich ausgemustert und von Wagen ersetzt worden, die zischen.

Langer Rede kurzer Sinn, ist die Frage, ob ihr RC- Drehzahlsteller (es sind ja keine Regler) kennt, die außerhalb des bekannten piepsigen Bereiches pulsweitenmodulieren? Es ist ja in 1:1 offenbar möglich, diese Technik verschiedenartig zu stimmen und mir nun alle möglichen Bausteine zu kaufen, nur um zu hören wie sie klingen, wäre nun reichlich Banane.

An Bernd: Gute Idee mit dem Gummiband, aber bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen müsste hier aber ja der Hebel auch außerhalb der Extremstellungen rasten/ stehen bleiben, denn gerade die E41 zum Beispiel erreicht auch mit meinem kompletten Wagenpark an Eigenbauten und Märklinwagen zusammen am Haken auf 100% gestellt für meine Strecke absolut lethale Geschwindigkeiten, man kann die fahren wie die Berliner U Bahn was die Beschleunigung betrifft . Also muss der Hebel in jeder Position selbsttätig verharren, auch wenn das vorbildwidrig ist, denn alle Fahrschalter die ich im Vorbild in Aktion beobachtet habe, laufen offenbar beim Loslassen selbsttätig zurück...

Ich kenn's halt von der Spur N, den Knopf auf eine bestimmte Stellung zu bringen und dann Zuschauer zu sein, wie der Zug nett durch die Botanik mäandert. Das geht bei dieser Technik momentan so eben nicht, da muss ich immer aktiv "fahren", sonst automatische Zwangsbremsung.

Also, ich wünsche mir eine unsicherere Gartenbahn, eine, die automatische Beharrungsfahrt beherrscht. Ich dachte da so grob, das Innenleben eines billigen Senders in ein anderes Gehäuse zu verpflanzen und eben mit so einem Knopf auszustatten. Aber es ist kein priorisiertes Projekt.

Gruß

Alex


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0e:Hersteller gesucht
Gleis im Maßstab 1:16 (89mm Spurweite)

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