Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#1 von Ostdeutscher89 , 22.01.2022 19:46

Hallo Gartenbahnfreunde
In der Aktuellen Piko 2022 Vorschau wurde Der Rennsteighirsch vorgestellt der Ende 2022 Rollen soll.
Als Thüringer freue ich mich auf das Modell und das wirrt meine erste Vorbestellung im Leben.
Wie sind eure Erfahrungen mit Piko im Garten und Macht es sinn Modelle vorzubestellen? bekommt man da Rabatt oder werden die nach Bestellungen gebaut ??
Ich habe ja eine BR24 von Piko und bin da etwas sprachlos wie locker das ein oder andere anbauteil sitzt.
Ich hoffe Piko bessert da noch etwas nach und rüstet die Führerhäuser der Loks in Zukunft mit Passenden Instrumenten aus
so viel teuer kann es ja nicht sein da einen Hebel und Räder für Ventile einzubauen.
1.080,00 €
https://www.gartenbahnshop.de/Piko-37251...-Dampflok-BR-94


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#2 von KDW , 22.01.2022 20:51

Hallo Chrisi,
die neue 94-er, die in diesem Jahr kommen soll, sieht gut aus und ich könnte mich auch dafür begeistern, jedoch der Blick in meinen Geldbeutel....

Erfahrungen mit PIKO-Modellen im Betrieb auf unseren Gartenbahnen haben mein Sohn und ich seit mehreren Jahren, und sie sind durchweg gut. Ich muss allerdings sagen, dass wir unsere Loks nicht über Digitalsteuerung über Schiene fahren, sondern im Funkfernsteuerbetrieb (RC-Betrieb) mit Stromversorgung mittels Akkus, die in den Loks eingebaut sind. Als Fernsteuerung haben wir sowohl das RC-Set von PIKO in Gebrauch (Artikelnummer: 35040) als auch Fernsteuerungen, wie wir sie im Funktionsmodellbau (Schiffs-, Flug- und Automodelle) verwenden. Erfahrungen mit der sonst üblichen Digitalsteuerung haben wir deshalb nicht; bei uns hat sich der RC-Betrieb, mit dem wir Kontaktprobleme zu den Schienen grundsätzlich vermeiden, als beste Lösung herausgestellt - wir haben es bei uns allgemein unter starken Verschmutzungen, insbesondere durch Laub, zu tun.

Wenn du aus Thüringen kommst, hast du es ja im Vergleich zu uns sicherlich näher bis Sonneberg - dort soll bei PIKO am 18.Juni 2022 wieder ein Tag der offenen Tür stattfinden.

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#3 von trambahn , 23.01.2022 08:36

GuMo Chrisi,
ich bin auch in den beiden großen Gartenbahnforen (Spassbahn, gartenbahnForum) unterwegs, da wird einiges zur BR94 gesagt. Ich habe nur die 64er und den Schienenbus in Digital, dort sind die Fahreigenschaften allerdings nicht rühmlich.

LG Bernd


 
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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#4 von KDW , 23.01.2022 14:57

Hallo Bernd,
was hast du denn am Fahrverhalten des Schienenbusses und der 64er auszusetzen? Ist es mehr die Digitalsteuerung oder die Fahrwerksmechanik und der Antrieb an sich?
Mein Sohn und ich haben beide Modelle, allerdings im RC-Betrieb, und wir haben daran nichts zu beanstanden (vielleicht sind wir da auch etwas nachsichtiger...).
Gerade unsere 64er läuft "seidenweich"...

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#5 von Lanz-Franz , 23.01.2022 16:37

Hallo
Kann dazu nur etwas aus der Anfangszeit der Piko Sur-G beitragen.
Hab auch nur das Harzkamel, da ich nur Schmalspur habe.
Damals hatten die Pikoloks brünierte Räder. Muss man öffter mal reinigen.
Etliche Gartenbahner haben damals die Räder bzw. die Antriebe getausch.
Soweit mir bekannt werden diese Räder nicht mehr verbaut.
Wäre eventuell zu beachten beim Kauf von gebrauchten Pikoloks.
MfG Werner


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#6 von trambahn , 24.01.2022 19:49

Hallo,
der Bus ist tatsächlich erste Generation und der Motor wird nach einer knappen Stunde so heiß, das die Plastehalterung schmilzt. Die 64 hat zwar verchromte Radreifen, sammelt aber den Schmutz sehr schnell auf und ruckelt dann ohne Ende. In beiden sind Zimo verbaut.

LG Bernd


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#7 von KDW , 25.01.2022 22:47

Hallo Bernd,
das mit dem Motor des Schienenbusses ist ja interessant. Dass der Motor so heiß wird, dass die Kunststoffhalterung schmilzt dürfte eigentlich nicht vorkommen, auch nicht nach einer Stunde Dauerbetrieb. Hast du denn irgendetwas als Ursache feststellen können? (schwergängige Achsen und/oder schwergängiges Getriebe). Hattest du auch den Beiwagen angekuppelt?
Mein Sohn hatte bisher noch keine Probleme mit seinem Schienenbus (mit Beiwagen). Er fährt allerdings meist mit moderater Geschwindigkeit und hält zwischendurch, wodurch der Motor sich nicht so weit wird aufheizen können. Zudem wird der Motor über den Drehzahlsteller der Funkfernsteuerung mit einer relativ hohen Taktfrequenz betrieben, was zu einer kleineren Stromwelligkeit und damit kleineren Effektivwert des Motorstroms führt (also insgesamt günstigere Betriebsverhältnisse.
Aufgrund deiner Erfahrungen werden wir aber zukünfig verstärkt darauf achten, ob auch hier der Motor sich stärker als normal (mehr als handwarm) erwärmen sollte.

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#8 von trambahn , 26.01.2022 09:28

GuMo Klaus,
eine direkte Erklärung habe ich nicht. Eine Vermutung ist, das zuviel Last anhing, den ich fahre mit 2 Beiwagen. Zu dem auf der kleinen Innenanlage mit 4xR2 90°. Im Sommer probier ich es dann mal auf der Aussenanlage minR3.

LG Bernd


 
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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#9 von md95129 , 27.01.2022 15:17

Gibt es eigentlich irgendwo Hauptabmessungen (Länge/Breite/Höhe/Radstand) bzw. die dafür verwendeten Massstäbe dieser hübschen Schmalspurlok?
Gruss
Henner


Henner,
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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#10 von fmm , 27.01.2022 20:34

Zitat von md95129 im Beitrag #9
Gibt es eigentlich irgendwo Hauptabmessungen (Länge/Breite/Höhe/Radstand) bzw. die dafür verwendeten Massstäbe dieser hübschen Schmalspurlok?
Gruss
Henner



Moin,
Du weisst schon, daß das "G" in Spur G für Gummi steht, oder?

Grüße aus dem Norden
Frank


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#11 von guido , 29.01.2022 17:30

Hallo zusammen,

meine paar Pennies zur Diskussion:

Ich habe jetzt die BR 50, BR 64, V20 und den Schienenbus (solo) von Piko. Bei Fahrverhalten und Schmutzaufnahme durch die Räder habe ich keinerlei Beschwerden, im Gegenteil finde ich fahren die Modelle sehr schön. Dass manche Anbauteile lose sitzen oder auch mit zu schwach dimensionierten Stiften aus darüber hinaus sprödem Kunststoff angestückt sind, ist immer noch so. Mir ist bei der 50er bei Routinearbeiten z.B. die Luftpumpe mal eben so - knacks - abgebrochen. Ich habe dann dieses Bauteil und alle anderen kritischen Teile ihrer Plastikstifthalterungen beraubt, die Teile angebohrt und stattdessen Messingstifte eingesetzt. Das hält jetzt garantiert. Wenn man die Modelle im rauheren Garteneinsatz fährt, wäre zu bedenken, ob man Griffstangen und Aufstiege durch solche aus Metall ersetzt. Bei schneller Fahrt ins Lichtraumprofil ragende Objekte sind für diese Kunststoffteile eine echte Gefahr!

Die 50er habe ich fertig digitalisiert gekauft, die anderen habe ich selbst digitalisiert. Schienenbus und V20 ließen sich sehr angenehm digitalisieren (in der V20 steckt ein ESU), die 64er war eine Quälerei und den Rauchsatz habe ich nach beendeter Montage (obwohl mit Original-Piko-Decoder und strikt nach Anleitung) erstmal nicht zum Laufen gebracht, habe aber gerade wirklich keine Lust auf die erneute Fummelei bei der Demontage. Die 50er hatte nach kurzer Zeit einen Defekt am Decoder, den Piko behoben hat, aber es war kein Spaß, vor allem wegen der schlechten Kommunikation der Firma.

Ich spiele erstmal mit dem Gedanken, mir die 95er zuzulegen, aber wie schon andere sagten, das Portemonnaie spricht auch mit...
Ich würde jedenfalls nie wieder eine analoge Piko-Lok kaufen und sie mit dem Piko-Decoder aufrüsten. Am liebsten doch fertig digitalisiert oder wenn schon selbst digitalisieren dann mit selbst ausgewählten Komponenten anderer Hersteller. Der Kauf bei den üblichen Händlern im Gartenbahnsektor verspricht bis zu mehreren hundert EUR günstigere Preise als beim PIKO-Webshop.

Hoffe, diese Erfahrungen helfen weiter,
viele Grüße,
Guido


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#12 von Lanz-Franz , 01.02.2022 12:45

Zitat von md95129 im Beitrag #9
Gibt es eigentlich irgendwo Hauptabmessungen (Länge/Breite/Höhe/Radstand) bzw. die dafür verwendeten Massstäbe dieser hübschen Schmalspurlok?
Gruss
Henner


Müsste eigentlich doch eine Regelspurlok sein.
Hat keine Mitttelpuffer und Piko baut, bis auf das Harzkamel, Regelspur.

MfG Werner


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#13 von guido , 01.02.2022 16:08

Zitat von md95129 im Beitrag #9
Gibt es eigentlich irgendwo Hauptabmessungen (Länge/Breite/Höhe/Radstand) bzw. die dafür verwendeten Massstäbe dieser hübschen Schmalspurlok?
Gruss
Henner



Hallo,
Werner (#12) hat natürlich genau Recht.
Piko hat sich dafür entschieden, Gartenbahnern mit Hang zur Normalspur Modelle anzubieten, die Vollspur darstellen, deshalb eigentlich eine zu schmale Spurweite haben und auch anderweitig von den Maßen her angepasst sind.
Insgesamt bemüht sich Piko da nicht so sehr um Einhaltung irgendwelcher Vorbildmaße, sondern um die Gestaltung einer stimmigen Optik. Es gibt deshalb auch in den Piko-Publikationen tatsächlich keinen konkreten Hinweis auf den Maßstab! Denn der variiert. Es gibt sowohl Bundesbahn- als auch Reichsbahnmodelle, von der kleinen V 20 bis zum TEE-Triebzug VT 11.5.

Das "Stimmige" gelingt (finde ich) mal besser, mal schlechter. Den Tender der BR 24 und die Umbau-Dreiachser etwa finde ich persönlich zu knubbelig, aber z.B. die 50er und die 64er hinterlassen einen sehr schönen Eindruck.
Sicherlich sind die Modelle nichts für vorbildorientierte Hobbyisten der "echten" Schmalspur oder der Vollspur, denn für Spur 1 sind die Modelle natürlich zu riesig, für Spur II wieder nicht groß genug, zu IIm passen sie erst recht nicht. Ich allerdings fahre die Piko-Loks mit Spur 1-Wagen auf G-Gleisen und finde nichts dabei. So bleibt es also dem Geschmack der Nutzer überlassen, dieses spezielle Segment der Spur G zu beurteilen...

Viele Grüße,
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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#14 von md95129 , 01.02.2022 20:51

Natürlich war mein Beitrag ketzerisch gemeint. Da beklagt sich der Threadersteller, dass die Rückseite des Kessels nicht mit den richtigen Instrumenten ausgerüstet ist, aber er ignoriert den Massstabsmischmasch. Für den gleichen Preis hätte man eine Lok im richtigen Massstab von 1:32 bauen können. Da ist eine Playmobil-Lok ehrlicher, da sie nicht vorgibt, etwas zu sein, was sie nicht ist .
Übrigens berührt mich diese Diskussion nicht, da ich meine Loks zum grossen Teil selber baue.
Gruss


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zuletzt bearbeitet 01.02.2022 | Top

RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#15 von guido , 02.02.2022 15:03

Zitat von md95129 im Beitrag #14
Für den gleichen Preis hätte man eine Lok im richtigen Massstab von 1:32 bauen können.


Hallo,
naja die Ironie war vielleicht nicht sofort ersichtlich.
Aber Deiner zitierten Aussage muss man doch energisch widersprechen. Die Preise für Spur 1-Modelle weichen immerhin sehr von den von Piko aufgerufenen ab. Und zwar nach oben!
Ich jedenfalls bin nicht bereit, für ein Modell mehrere tausend Euro zu berappen, wenn ich eben nicht auf Stehkesselrückwanddetails oder andere Vorbildgadgets bestehe. So um die 1200 EUR bei günstigsten Händlern für eine Piko-BR 50 - nicht einmal Märklin als mittlerweile so ziemlich der günstigste Spur 1-Hersteller würde sich jemals auf so einen Preis einlassen. Kiss/KM 1-Loks dieser BR werden, aktuell gegoogelt, so um die 3000 EUR zweite Hand (!!!) gehandelt.
Und immerhin kann die Piko-50er doch die Kohlenkastenabsenkung - das ist doch schön und mir macht die Lok so genug Spaß.

Insofern, ob der Threadersteller das anders sieht weiß ich nicht, ist Piko für mich ein schöner und vor allem bezahlbarer Kompromiss. Zudem - wer fährt schon z.B. ein KM1-Modell im Garten? Das wäre mir zu gefährlich. Das spielt ja auch eine Rolle. Und die von Spur 1-Herstellern geforderten Mindestradien? Auch das wäre für Viele (so auch mich) illusorisch, erst recht im Haus. Allerdings, da diese Spur 1-Gemeinde, die sich als "exklusiv" bezeichnet, mittlerweile so sehr bereit ist, das Geld für die mit geradezu ideologischer Vehemenz geforderten Detaillierungen zu bezahlen, werden die ja auch ausschließlich in limitierten Stückzahlen hergestellten Modelle auch zu solchen Preisen verkauft.

Komplexe Vorbilder selber zu bauen übrigens ist ja auch nicht jedermanns Sache, so mancher wird sich also schon aus dem Grund auch auf Piko einlassen wollen. Nichts für ungut und alle Achtung vor Deinen Selbstbauten, aber das wollte ich denn doch mal sagen.

Viele Grüße,
Guido


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#16 von Klaus5 , 02.02.2022 16:09

Die Piko Preise sind gut und die Loks sehr gross und Garten tauglich. Hier ist mir der Massstab nicht so wichtig.
Ich hab Spass, wenn mal was abbricht oder ab geht habe ich Ersatzteile. Ich möchte lieber viele Loks , als wenige Loks für über 3000 Euro.
Ich fast aus den Schuhen gekippt ,als ich die LGB Neuheit für 3600 Euro sah .
So was brauche ich nicht.
Eine 01 von PIKO wünsche ich mir.
Ich bin sehr zufrieden mit PIKO, wenn auch mal ein Decoder oder ein Rauchsatz kaputt war.Ging auf Garantie.
Auch mit LGB bin ich sehr glücklich.
Habe auch schon PIKO Loks mit Sound Decoder und automatischen Pantos ausgestattet.
Ist nicht so einfach.
Warte jetzt auf den Gläsernen Zug. Leider Lieferschwierigkeiten wegen Chipmangel.
Etwas mehr Kunden Freundlichkeit bei PIKO wäre schön.
Aber zur Zeit ist man sehr überzeugt von sich.
Gruss Klaus


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#17 von KDW , 02.02.2022 23:53

Hallo allerseits,
gestattet mir bitte auch ein paar Anmerkungen zu dem Thema PIKO und Maßstäblichkeit/ Originalgetreue im Allgemeinen, auch auf die Gefahr hin, dass ich weit ausschweife und euch womöglich zutexte...

Zunächst einmal zum Modelleisenbahnhobby an sich - hier kann und soll eigentlich jeder nach seinen Wünschen und Vorlieben leben, jeder nach seiner Facon, wie der Alter Fritz es mal gesagt hat. Der eine ist schon zufrieden, wenn er in Gedanken seine Bahn planen und erträumen kann, andere sind z.B. "Spielbahner" (nicht abwertend gemeint!), die Spaß am Fahrbetrieb haben, wiederum andere sind "Nietenzähler", die hohe Ansprüche an Maßstäblichkeit und Originalgetreue stellen. Und dann gibt es auch die Fraktion der "Hardcore"-Modellbahner, die ihre Modelle selbst konstruieren und bauen oder die, die sich mit Digitalsteuerung befassen und großes Gewicht auf Funktionalität und vielleicht auch rechnergesteuerten Betrieb lagen. Allen sei der auf eigene Art erlebte Spaß von Herzen gegönnt!

Was jetzt Maßstäblichkeit und Originalgetreue angeht, so sind die "Spielbahner" durchaus bereit, im Interesse eines sicheren Fahrbetriebs - auch auf kleinen Radien - und mit Rücksicht auf eingeschränkte Platzverhältnisse sowie des doch relativ rauhen Gartenbahnbetriebs Kompromisse einzugehen, sei es z.B. durch gestauchte Proportionen (wie bei der PIKO BR103), geteilte und gelenkige Fahrwerke (wie bei der PIKO BR50 oder BR24) oder andere. Hier muss ein jeder für sich überlegen, ob die von der Industrie eingegangenen Kompromisse für ihn annehmbar sind oder nicht. Die Hersteller werden es hier sicher nicht allen recht machen können (jedenfalls nicht zu den gegenwärtigen Preisen). Hinzu kommt, dass man durch Wiederverwendung bestimmter Bauteile, auch wenn sie für ein anderes Modell nicht ganz maßstäblich sind, natürlich auch die Herstellkosten reduzieren kann.
Wenn man der Maßstäblichkeit und der Originalgetreue höchste Priorität einräumt (ein durchaus legitimer Wunsch), dann wird es meist erheblich teurer. Man muss auch die Frage stellen, ob man mit solch aufwändigen und meist sehr filigranen Modellen überhaupt auf eine Gartenbahn geht oder nicht besser auf einer Indoor-Anlage bzw. Modulanlage fährt. Denn abgesehen davon, dass der Gartenbahnbetrieb für solch teure Modelle die latente Gefahr von Beschädigungen bietet, ist es auch ein fundamentaler Widerspruch, ein maßstäbliches und originalgetreues Modell in einer unmaßstäblichen Umgebung zu betreiben, den die Gartenvegetation ist alles andere als eine maßstäblich verkleinerte Natur des Originals. Da macht sich ein hochwertiges Spur I Modell auf einer authentisch gestalteten MOdulanlage viel besser.
Aber auch Maßstäblichkeit hat seine Grenzen - es lässt sich nicht alles mit einem linearen Maßstabsfaktor hinunter verkleinern. Und - wer Lokomotiven im Original (auch wenn sie fabrikneu sind) mal mit Modellen vergleicht, de rwird feststellen, dass die Modelle viel glatter und präsiser gearbeitet aussehen als die Originale. Selbst bei einer nagelneuen BR101 sieht man eine gewisse Welligkeit in der Oberfläche des Lokkastens, wo hingegen das Modell eine makellos ebene Oberfäche zeigt...

Nun zu PIKO: Mein Sohn und ich haben eine Reihe von PIKO-Modellen, darunter auch die BR50. Wie schon öfters geschrieben, fahren wir die meisten Loks im RC-Betrieb (z.B. mit der PIKO-Fernsteuerung) und mit Akku an Bord und sind rundherum zufrieden. Wenngleich die Preise bei PIKO mittlerweile deutlich angezogen haben, sind die Modelle im Vergleich zu den Spur I Modellen von Märklin durchaus noch im Bereich der finanziellen Möglichkeiten einer größeren Anzahl von Gartenbahnern (jedenfalls dauert das Ansparen nicht so lange wie für andere). Die Modelle haben bei uns schon einige Jahre Gartenbahnbetrieb unbeschadet hinter sich, so dass PIKO neben LGB für uns ein durchaus akzeptabler Hersteller ist.

Viele Grüße
Klaus-Dieter

p.s. Allerdings - meine liebste Lok ist immer noch meine komplett selbstgebaute Zahnrad-Elok ELOISE (die demnächst ihren Anstrich erhält)


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#18 von md95129 , 03.02.2022 08:47

Klaus-Dieter,
natürlich soll der Spass am "Spielen" nicht verloren gehen. Aber es will mir nicht einleuchten, dass ein Modell, sei es von Piko oder LGB, im korrekten Massstab von 1:32 teurer sein soll als eine Karikatur. So gibt es z.B. von Bachmann sehr schöne Fahrzeuge in 1:20,3 (korrekter Massstab für 3' auf 45mm), die im selben Preisrahmen wie Piko liegen. Das Stummi-Forum nennt sich Modellbahnforum und Modell heisst nun mal "maßstabgetreue Verkleinerung eines geplanten oder bereits vorhandenen Bauwerks, eines (technischen) Gegenstands". Dass man für ein Modell auch Kompromisse eingehen muss, ist klar, aber ein Massstabsmischmasch ist nicht zwingend. Leider ist das Kind inzwischen tief im Brunnen. Übrigens ist diese ganze unselige Geschichte passiert, als amerikanischen Kunden sich normalspurige Fahrzeuge für ihre Gartenbahnen auf dem bewährten und robusten (UV-beständig) 45mm Gleis wünschten. Nun stellte sich heraus, dass ein Grossdiesel in 1:32 kleiner war als ein Rhätisches Krokodil in 1:22,5. Das konnte ja nun nicht sein und so nahm das Pfuschen am Masstab seinen Anfang. Ich warte ja noch auf das G-"Modell" einer 01 502 als 1'B1' wegen des R1 Radius, aber mit dem Sprung im linken vorderen Führerhausfenster, denn es soll ja kein Phantasiemodell werden.
Gruss (mit einem Augenzwinkern)


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#19 von KDW , 03.02.2022 11:36

Hallo Henner,
nicht aus bloßer Laune heraus wird das "G" bei der Spur G ja auch als Synonym für "Gummi" angesehen, und, wie du so schön erläuterst, hat es zu den uns bekannten (und oft auch kritisierten) Auswüchsen hinsichtlich der Maßstäblichkeit geführt. Ich denke, da sind wir durchaus einer Meinung. Auch, dass eine bessere Maßstäblichkeit nicht zwangsläufig immer zu Verteuerungen führen muss, kann ich mir vorstellen. Dass es von Bachmann (z.B. aus der Spectrum-Serie) ziemlich maßstabsgerechte Fahrzeuge gibt, weiß ich; ich habe ja selbst eine "Heisler", die darüber hinaus auch vom Triebwerk recht detailliert und beweglich aufgebaut ist und zudem mit vielen Teilen aus Metall.
Sicher stimme ich mit dir auch überein, was die Definition von "Modell" angeht und die Intention, beim Modellbau "möglichst" den Ansprüchen der Definition gerecht zu werden. Uns beiden ist sicher klar, dass das irgendwo seine Grenzen hat, einmal dort, wo von der Physik her nicht mit linearen Maßstabsfaktoren gerechnet werden kann (dazu mehr weiter unten), und wo aus betriebstechnischen Gründen Kompromisse gemacht werden müssen. Genannt sei hier als Beispiel nur das Dilemma mit der Spurkranzhöhe. Wenn man die Spurkranzhöhe wirklich maßstabsgerecht ausführen will, dann führt das zu Spurkränzen, mit denen auf Gartenbahngleisen kaum mehr ein entgleisungssicherer Betrieb möglich ist. Ich merke ja bereits, dass meine Bachmann-Loks und Wagen auf meinen vorläufig und noch nicht endgültig verlegten Streckenabschnitten häufiger zu Entgleisungen neigen als die Fahrzeuge von LGB und PIKO. Dafür laufen die Bachmann-Fahrzeuge aber wenigstes auf Spur I Gleisen ohne zu "hopplen".
Natürlich soll das jetzt beileibe kein Freibrief für unnötige, willkürliche Maßstabsverfälschungen sein, dann kann man irgendwann zu recht von "Karikaturen" der großen Vorbilder sprechen. Wieviel man da tolerieren möchte, bleibt letztlich dem Urteil jedes Modellbahners überlassen. So kommt es, dass sich einige damit arrangieren können (wenn bloß das grobe Erscheinungsbild noch halbwegs stimmt) und andere wiederum nicht.
Was man an Kompromissen im Interesse der Betriebssicherheit und der Eignung für kleine Gleisradien alles bereit ist einzugehen, dafür liefert die "EMILY" von Bachmann aus der Reihe "Thomas the tank engine" ein krasses Beispiel:
Die Lok ist einer 4-2-2 Stirling Single der Great Northern Railway (die berühmten Stirling 8-footer) nachempfunden, von denen glücklicherweise noch ein Exemplar (die No. 1) erhalten geblieben ist. Da die aus der Antriebsachse und der Nachlaufachse gebildete feste Fahrwerksbasis schlecht für kleine Radien geeignet ist (das vordere Ende der Lok schwenkt dann extrem weit aus, wie man bei 00-Modellen sieht), hat Bachmann vorne statt des Drehgestells einfach nur eine schwenkbare Vorlaufachse und statt einer fest im Rahmen gelagerten Nachlaufachse eine schwenkbare Nachlaufachse vorgesehen. Der feste Radstand wandert so in die Mitte. Allerdings hat Bachmann nun damit eine 2-4-2 gemacht, will heißen, dass die zweite (kleine) Achse und die große Achse nun durch ein passendes Getriebeübersetzungsverhältnis als gekuppelte Antriebsachsen zur Verfügung stehen! Für Puristen sicher ein Sakrileg, für "Spielbahner" zwar auch noch in Kurven befremdlich aussehend, aber betriebssicher auch auf kleinen Radien.

Viele Grüße
Klaus-Dieter

p.s.: Was die Grenzen linearer Maßstabsfaktoren angeht, will ich kurz ein Beispiel aus meiner "hauptberuflichen" Modellbausparte (dem Modell-Ubootbau) geben. Vor gut 25 Jahren hatten wir bei einem großen Treffen Besuch von zwei Modellbaukollegen aus den USA mit ihren Modellen (damals ging soetwas noch recht unkompliziert). Da prallten wirklich zwei Welten aufeinander! Die Freunde aus den Staaten bemängelten, dass die Geschwindigkeit unserer Boote "not to scale" sei (d.h. in ihren Augen viel zu schnell). Zwar sahen ihre Modelle von ihrer Geschwindigkeit durchaus realisisch aus (als wenn man ein Original aufgetaucht aus großer Entfernung sieht), doch passte das Wellenbild entlang des Rumpfes in keinster Weise (nur ein leichtes Gekräusel). Dagegen war das Wellenbild und das hydrodynamische Verhalten unserer Modelle durchaus vorbildhaft. Der Grund: Bei der Hydrodynamik gelten andere Maßstabsfaktoren! Da muss man, grob gesagt, mit der Quadratwurzel aus dem linearen Maßstab rechnen (also bei einem Modell im Maßstab 1:100 nicht mit 1:100stel sondern 1: Wurzel 100 = 1:10 fahren), wie vor langer Zeit ein gewisser Mr. Froude schon gefunden hatte.
Fazit: Im Grunde haben beide recht, jeweils von den jeweiligen Standpunkten und Präferenzen betrachtet.


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zuletzt bearbeitet 03.02.2022 | Top

RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#20 von md95129 , 03.02.2022 12:55

Klaus-Dieter,
Ich glaube, wir sind uns einig. Was die Physik angeht (ich bin zufälligerweise Physiker) gibt es viele Beispiele, wo sich die Natur nicht verkleinern lässt, z.B. die Massenträgheit oder bei Echtdampfloks das Verhältnis von Zylindervolumen zu Fläche, was zu erhöhter Kondensation und damit zu Problemen bei Langsamfahrt führt. Man kann so was durch Tricks beheben, aber bei einem noch bezahlbaren Grosserienmodell müssen die Hersteller ganz klar Abstriche machen. Kleinere Spurkränze z.B. kann man erreichen, wenn das Fahrgestell durch Ausgleichshebel (nicht Federung) immer sauber auf dem Gleis aufliegt, aber wie gesagt, das kann man von einem Fertigmodell eigentlich nicht mehr verlangen. Ich muss gestehen, dass ich auch nicht immer massstäblich arbeite, z.B. meine Echt-Diesel-Feldbahnlok, bei der die Abweichungen durch den kommerziell erhältlichen Motor gegeben waren.
Wenn jemand um die Problematik der Spur G weiss und sie trotzdem bewusst einsetzt, will ich ihm den Spass nicht verderben.
Nur noch eine kleine Anekdote zum Thema Selbstbau: Mein Freund Bill ist mehrfacher Millionär, aber seine Frau "erlaubte" ihm nicht, Geld für Echtdampf-Gartenbahnloks auszugeben. Dann hat er eben angefangen, die Dinger selber zu bauen. Einige seiner Schöpfungen sind hier zu sehen, z.B. eine Quadruplex (Lok mit 4 Triebwerken - im Vorbild nur als Reissbrettstudie existierend) in 1:32 oder Stromlinienloks bzw. Schmalspurloks in 1:20,3.
Dass Du an Deiner Eloise viel Spass hast und sie Deine Lieblingslok ist, kann ich voll verstehen. So, jetzt höre ich auf, weiter zu dozieren.
Gruss


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#21 von KDW , 03.02.2022 16:33

Hallo Henner,
dann ist es ja kein Wunder, dass wir uns einig sind (ich bin ja zufälligerweise Ingenieur).
Was die Bilder zu den Links angeht, so bin ich immer noch (*) schwer beeindrukt (* ich hatte die Bilder schon früher gesehen), was ihr (dein Freund Bill, du selbst und die anderen Kollegen) alles an großartigen und aufwändigen Modellen gebaut habt. Das ist wirklich Modellbau vom Feinsten! Selbstbau ist halt doch etwas ganz Besonderes und ungemein Befriedigendes, wenn es dann am Ende auch so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat.
Angesichts der Vielzahl an Modellen muss ich meinen alten englischen Modellbahnfreund Bertie zitieren, als er seinerzeit anlässlich seines ersten Besuchs bei uns fragte: "When do you sleep?". Ich würde ja auch noch so gerne neue Projekte in Angriff nehmen wollen....(fürchte aber, dass meine "Restlaufzeit" beileibe nicht dafür noch ausreichen wird)

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#22 von guido , 04.02.2022 21:56

Hallo Henner und Klaus-Dieter,

na in dieses schöne Miteinander des Physikers und Ingenieurs muss allerdings der Linguist und Kultursemiotiker doch seinen Senf geben
(immer diese Philologen...)

Ich will gar nicht streiten oder böse diskutieren, aber wenn Ihr Euch bei dem Begriff "Modell" so einig seid, muss man trotzdem noch zu bedenken geben, dass Begriffe das ausmachen, als was sie verwendet werden, nicht das, was sich gegebenenfalls eine kleine Gruppe darunter vorstellt.

Nehmen wir die Duden-Definition für "Modelleisenbahn":

Zitat
Spielzeugeisenbahn, deren einzelne Teile möglichst wirklichkeitsgetreu nachgebildet sind



Na da ist für Eure Definition von "Modell" der Widerspruch in sich schon eingebaut - denn "Spielzeug" sind diese Modelle sicher nicht!

Ganz sicher ist der hochentwickelte Modellbau eine sehr anspruchsvolle Sache und verdient alle Achtung, aber der Begriff der "Modell"eisenbahn lässt sich darauf nicht reduzieren. Vor gar nicht allzu langer Zeit (was sind schon ein paar Jahrzehnte...) war ja auch eine Pseudo-06 in H0 von Märklin mit 01-Fahrwerk das höchste der Gefühle für die jungen Eisenbahnfans, und galt als "Modell". Und wenn wir heute in der Bevölkerung fragen, was eine Modelleisenbahn ist - also Eure Selbstbauprojekte in allen Ehren - aber ich wette mal ganz gewagt: So etwas kommt den Allerwenigsten beim Begriff "Modell" in den Sinn. Und ist ein Kleinkind mit Märklin-89er auf Holzbahngleisen nicht auch ein "Modell"eisenbahner? Für mich schon, für viele andere sicher auch.

Insofern empfinde ich die Initiativen, weniger auf den Maßstab, als vielmehr auf die finanzierbare Machbarkeit zu achten, als durchaus löblich, da sie ein breiteres Publikum in seinem Verständnis für "Modelleisenbahn" erreichen können. Leider sind die Märkte nicht überall gleich und auch die Produktionsbedingungen nicht, viel weniger noch der Anspruch auf Shareholder Value - alle diese Faktoren spielen natürlich bei der Preisgestaltung mit. Jedoch wäre mir ein Zukunftsszenario von Großserienherstellern, die mit "schwach" detaillierten Modellen im vernünftigen Preissegment eine große Breite von Kunden erreichen, sehr viel lieber als die weitere Zunahme der Bedienung von der (Anwesende sind nicht (!!!) gemeint) teils wirklich unsympathisch daherkommenden selbsternannten Elite von Exklusivmodellisten, die ja doch im besten Falle ein Modell nur hin und her fahren lassen, weil jeder machbare Radius unter ihrem Niveau ist (bewusst böse ausgedrückt). Aber sie haben das Geld dafür, scheints. Naja, jedem seins.

Zuletzt noch der Hinweis darauf, dass innerhalb der Modellbahnerei nicht umsonst verschiedenste Etiketten existieren, weil eben "Modell" nicht gleich "Modell" ist - H0pur etwa, oder der Hinweis auf verschiedene Radsätze, die, NEM-gerecht oder auch sehr viel feiner, für Spur 1-Modelle angeboten werden. Ich denke nicht, dass jemand ein NEM-gerechtes Modell eben nicht als "Modell" bezeichnen würde (was wäre es eigentlich stattdessen?). NEM ist ja überhaupt nicht gleich Vorbild...

Nun, mein Punkt mag einigermaßen akademisch sein. Aber leider, so muss ich einwerfen, können Begriffe nicht so einfach auf das eigene Verständnis reduziert werden - da hat die Sprachgemeinschaft schon auch ein Wörtchen mitzureden.

Jedenfalls, wenn die Modellbahnerei auch in Zukunft Platz für alle in dieser Diskussion aufgeworfenen Spielarten vom Billigplastikspielzeugbahner bis hin zum "Ich-ätz-mir-das-Scharnier-für-den-Deckel-der-Kaffekanne-auf-der-Feuertür-selbst"-Detaillisten bietet, wäre das nicht die schlechteste aller Modellwelten. Und wer weiß, künftige Ingenieure oder Physiker brächte sie vielleicht auch hervor...

Beste Grüße,
Guido


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#23 von KDW , 05.02.2022 15:55

Lieber Guido,
und vielen Dank für deine "Besenftigung" aus der Sicht des Geisteswissenschaftlers. Für uns "Intschenöre" ist ja schon der Begriff "Kultursemiotik" ein Buch mit sieben Siegeln, und Berührungspunkte mit den Geisteswissenschaften gibt es eher selten. Bei uns an der RWTH gab es seinerzeit zwar auch schon einen Fachbereich für Geisteswissenschften, doch war das so ziemlich eine Welt für sich...

Was deinen "philologischen Senf" angeht, so rundet er hier unser Thema durchaus geschmacklich gut ab - er zeigt, dass die Spannbreite des Modelleisenbahnhobbys sehr wohl weiter gefasst werden kann, als wir "orthodoxen" Modellbahner uns vorstellen. Insofern ist das auch ein Denkanstoß, sich über ein wenig mehr "laissez faire" in unserer Zunft Gedanken zu machen. Ja, auch das Kleinkind mit seiner Märklin 89-er vom Christkind (da dachtest du wohl an meinen jüngsten Enkel) ist schon ein angehender Modellbahner, selbst wenn er mit seinen seinerzeit 18 Monaten es noch mit den Schienen der Holzeisenbahn versucht...
Die Bandbreite unseres Hobbys ist sehr groß und durchaus heterogen. Dies ist beileibe kein Nachteil, die Vielfalt angefangen vom spielenden Kind, zum Sammler, dem Spielbahner, dem Anlagen- und Landschaftsbauer, den "Nietenzählern" bis hin zu den Elektronikspezialisten und den ersthaften Selbstbauern ist eine großartige Bereicherung für alle. Und noch eines: Im Grunde eint alle diese Modellbahner doch, dass sie alle doch irgendwie "einen Sprung in der Schüssel haben". Viele Außenstehende und gewiss auch viele Ehefrauen werden das bestätigen.

Noch etwas zum Thema Begriffe, deren exakte Definition und der sprachliche Umgang damit. Als Ingenieur der Elektrotechnik muss ich es mir beispielsweise unzählige Male gefallen lassen, wenn in Betriebsanleitungen, in Läden oder in Gesprächen von "Batterien" die Rede ist (z.B. AA-, AAA-Formate) und es sich in Wirklichkeit dabei lediglich um "Zellen" handelt, also Mignonzellen oder Mikrozellen. Um von einer Batterie sprechen zu können, müssen wenigstens zwei elektrochemische Zellen zusammengeschaltet sein. Ein 9V-Block ist dagegen wirklich eine Batterie, denn sie enthält eine Reihenschaltung aus 6 Zellen zu je 1,5V. Aber wie du schon schriebst, hat "die Sprachgemeinschaft hier schon auch ein Wörtchen mitzureden", mag es uns Ingenieuren passen oder nicht.

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#24 von md95129 , 05.02.2022 17:19

Angenommen, Piko und LGB würden alle ihre Normalspurfahrzeuge für den gleichen Preis im korrekten Massstab von 1:32 anbieten: Würde ihr die dann nicht mehr kaufen, da sie zu "klein" sind?
Gruss


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RE: Piko BR 94 Spur G Der „Rennsteighirsch

#25 von KDW , 05.02.2022 17:41

Hallo Henner,
natürlich würde ich solche Loks dann immer noch kaufen (sofern ich es mir leisten könnte), wobei wir natürlich wieder zurück bei der Frage sind: Warum machen LGB und PIKO das denn nicht?

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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