Zitat von DR 1981 im Beitrag #1

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PS: Habe ich ebenfalls in uuuuunzääähligen Variationen, von Herpa, sogar noch immer besser, als die bei Busch neulich Erschienenen, deren Räder gar nicht gehen (als Beispiel).
Weiterhin, sind diese "Pappen" schon vor dem Mauerfall gebaut worden (teilweise W.-Germany-Markierung am Boden)?
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Mauerfall war am 9.11.1989.
Der Vertrag der "Deutschen Einheit" war am 3.10.1990 dingfest.
Da Herpa bekanntlich in Westdeutschland ansässig ist, prägte man dort bis mindestens 3.10.1990 mit "Made in W.-Germany". Erst der Einheitsvertrag barchte die rechtliche Sicherheit, auch beispielsweise einfach "Made in Germany" zu wählen.
Das Modell des Trabant 601 brachte Herpa im Juni 1990 (also zeitlich NACH dem Mauerfall, aber VOR dem Einheitsvertrag) als Limousine und im November/Dezember 1990 (kurz nach Inkrafttreten des Einheitsvertrages) als entsprechenden Universal. Die Bodenplatte des Universal ist am Herpa-Modell identisch mit dem der Limousine. Daher hatten die Tabant-Modelle aus Dietenhofen noch sehr lange die Bodenprägung mit "W.-Germany".
Die Euphorie des Mauerfalls brachte die westdeutschen Modellbahn- und -autohersteller erst dazu, das Thema DDR / Ostdeutschland aufzugreifen. Ohne das historische Ereignis des Mauerfalls hätte das alles vermutlich viel länger gedauert. Speziell zum Trabant: In der Wahrnehmung der Bundesrepublik war die Existenz des ostdeutschen Kleinwagens Trabant wirklich entweder nur Autoenthusiasten oder Bundesbürgern, die Verwandtschaft "drüben" hatten, bekannt. Heute hat der Trabant den Kultstatus eines ostdeutschen Stückes Zeitgeschichte und steht als ein Symbol des Mauerfalls, weil er die "Freiheit" brachte, nach dem Fall der Mauer in ihm über die nun geöffneten Grenzen "in den Westen" zu fahren. Man erinnere sich nur an die vielen Bilder in den Nachrichten, die Kolonnen von Trabis, Wartburgs, Ladas etc. zeigten, die über die Grenzübergänge rollten. Das erfreute die Herzen aller. Der Trabant wurde in der westdeutschen Wahrnehmung zur Zeit des Mauerfalls sehr oft als altmodisches, gar ärmliches Gefährt beinahe mitleidsvoll belächelt. Und andererseits "entsorgten" viele Ostdeutsche um 1990 oft ihre Trabis, um sich, ebenso in euphorischer Übersprungshandlung, einen zumeist gebrauchten, vermeintlich modernen "Westwagen" zuzulegen.
Zurück zum Modellauto: Habe auch einige Herpa-Trabanten in meiner Sammlung, obwohl ostdeutsche Fahrzeugmodelle mangels persönlichem Bezug nicht unbedingt mein Sammelthema sind. Alle in meiner Sammlung sind mit "W.-Germany" gekennzeichnet.
Einige Wiederauflagen alter Herpa-Modelle (z.B. die Mini-Kits) sind nach wie vor mit "Made in W.-Germany" gekennzeichnet. Warum sollte man das auch ändern? "Made in W.-Germany" hatte übrigens seinerzeit einen sehr hohen Stellenwert.
Neuerdings steht auf (neuentwickelten) Herpa-Modellen nur noch "Made by Herpa". Ich weiß allerdings nicht, was aktuell unter den Trabant-Modellen aus neuerer Herpa-Produktion steht.

Grüße
Kurt