Hallo liebe Stummis!
Ich stelle hier mein Projekt "Ettiswil-Waldstätten" vor. Es handelt sich um eine fiktive Schweizer Nebenbahn. Dargestellt werden sollen Szenen, die an die Seetalbahn, die Bischoffszellerbahn oder die Chemin de fer Pont–Vallorbe erinnern könnten, also eine typische einspurige Nebenbahn der Schweiz. So wird z.B. als Vorbild für den Bahnhof Ettiswil das Bahnhofsgebäudchen von Arnegg SG herhalten. Das Ganze soll etwa um 1970 spielen, also Ende Epoche IIIb (Schweiz).
Einleitung: Was wird gebaut?
Anlagenkonzept: Die aufgebaute Anlage besteht aus zwei Schenkeln. Der kürzere mit 3 Metern Länge beherbergt den Bahnhof "Waldstätten" der längere mit 5,76 Metern (da ist die Breite des anderen Schenkels von 38 cm eingerechnet) die Zufahrt zum Bahnhof Ettiswil samt Bahnhof.
(Bild gross)
(Bild gross)
Bewusst entscheide ich mich für eine Segment- und nicht eine Modulanlage - also gibt es keine standardisierten Übergänge. Im Vordergrund steht der wunschgemässe Streckenverlauf, also die Umsetzung nach meinen Vorstellungen und nicht die Möglichkeit, verschiedene Teile austauschen zu können. Der Bogen im Tunnel ist so ausgewählt, dass auch Fahrzeuge, die nicht den engsten Radius schaffen, problemlos durchkommen. Das hat zur Folge, dass die Kurve über zwei Module ragt und ein alternatives Zusammenbauen nicht in Frage kommt. Mich stört das nicht.
Die Segmente haben eine feste Grösse von 100 cm x 38 cm, wobei das Abschlussmodul mit 138 cm etwas länger ist. Weshalb diese Masse? Das Abschlussmodul soll meine bisherige Vitrine im Ikea-Expedit-Regal ersetzen. Der Im Gestell verfügbare Innenraum misst 139 x 39 cm (ist also praktisch doppelt so lang als der bisher genutzte Platz), da bleibt noch genügend Raum für eine Rückwand mit Hintergrund und zwei Seitenwände. Die restlichen ein Meter langen Segmente werden in einem eigens dafür gebauten rollbaren Gestell im Keller gelagert. Das Rollgestell wird mit Rädern ca. 180 cm hoch und kann bequem vom Keller mit dem Lift in die Wohnung gefahren werden. Irgendwo werden noch die "Modulbeine" ihren Platz finden. Insgesamt werden es acht Segmente sein (inkl. Vitrinen-Segment).
An beiden Anlagenenden wäre theoretisch eine Weiterführung oder ein Anschluss an ein anderes Projekt (z.B. mittels Adaptermodul) möglich; bei "Waldstätten" einspurig, bei "Ettiswil" doppelspurig.
Szenerie: Beim Bahnhof Ettiswil gibt es einen Industrieanschluss, ein Freiverladegleis und natürlich ein Gleis zur Rampe beim Güterschuppen (der Bestandteil des Bahnhofsgebäudes ist). Zwischen diesem Bahnhof und dem Tunnel (welcher die engere Kurve beim Übergang zwischen den beiden Schenkeln versteckt), gibt es eine kleine Steigung von 3 cm über eine Länge von etwas mehr als 2 Meter (ab Bahnschranke bis kurz vor Tunnelportal). Einige Häuser und Szenerien erinnern an das echte Ettiswil (Egghuus, Wohnhaus, Baumgruppe mit Bänken). Nach einer Flussüberquerung gelangt man zur Station "Waldstätten", die in eher bewaldetem Gebiet liegt. Evtl. erinnert dieser Teil eher an den Jura. Welche Gebäude dort konkret gebaut werden, ist noch offen.
Die Pläne habe ich ausgedruckt, auf dem Schreibtisch bzw. dem Boden ausgelegt und mit Trixgleisen den ungefähren Streckenverlauf als eingleisige Pendelstrecke nachgebaut, einfach einmal um die Dimensionen und die Fahrtdauer auf mich wirken zu lassen. Hier das Video:
Rollmaterial: Kurze Nebenbahnzüge sollen die Strecke befahren. Das Rollmaterial habe ich bereits zusammen und wird evtl. irgendwann epochengerecht gealtert. Mögliche Kompositionen:
Technik: Die Anlage ist auf Analogbetrieb ausgerichtet - allerdings ist digitaler Fahrbetrieb natürlich nicht ausgeschlossen. Die Weichen sollen mechanisch mit Stellstangen gestellt werden.
Es werden Oberleitungsmasten und Schaltposten gestellt. Allerdings keine Oberleitung gezogen. Ob die Querträger selber gebaut werden, muss ich noch überlegen. Die sahen in dieser Epoche etwas anders aus, als von Sommerfeldt angeboten.
Beginn Vitrinensegment
Fabrikfassaden: Die Modulseitenwände werden den Silhouetten der Reliefgebäude entsprechend hochgezogen, so dass die Gebäude stabilisiert und geschützt sind ("alles aus einem Guss"). Einige meiner Gebäude werden vorab nur grob skizziert und nicht detailliert geplant, ihre genauen Masse entstehen deshalb direkt beim Bau - quasi nach Gefühl und Gutdünken. Um also den Modulkasten zu planen, ist es folglich sinnvoll, mit den Reliefgebäuden zu beginnen. Die ersten Schritte für den Bau des Fabrikkomplexes habe ich in Angriff genommen. In meiner Vorstellung wurden die vorderen Teile mit Giebeldach vor 1900 gebaut, der rechte Erweiterungsbau stammt etwa aus den 30er-Jahren.
Das rot eingezeichnete Bahnhofsgebäude, wird ebenfalls als Reliefgebäude an der vorderen Kante gebaut, allerdings mit dem Unterschied, dass man dort in das Innere mit Wartesaal und Billettschalter, Wohnung, Güterschuppen und evtl. Keller schauen kann... so jedenfalls die Idee. Indem ich das Bahnhofsgebäude an den Rand schiebe, gewinne ich für die Gleise etwas Platz, insbesondere zwischen dem Industriegleis und den Bahnhofsgleisen.
Beschriftung: Als nächstes wird die Fabrikanschrift auf die Fassade übertragen. Dazu drucke ich die Schrift spiegelverkehrt auf ein Papier (Laserdrucker) und leime es mit einem speziellen Leim mit der Schrift nach unten auf die Fassade und entferne das Papier dann mit Wasser. Es hat ziemlich gut geklappt. Natürlich werden die übrigen Spuren bei mir noch durch die Alterung verschwinden. Die Schrift wird dadurch auch noch ein wenig aufgehellt.
Hier die einzelnen Arbeitsschritte in drei erklärenden Bildern:
Alterung: Ich mag es lebendig und richtig dreckig. Das nachfolgende Bild zeigt eine alte Lagerhalle in Horw (Kanton Luzern); in den letzten Wochen wurde das Gebäude meines Wissens abgerissen.
Auf den folgenden Bildern sieht man verschiedene Phasen der Alterung (mal wurde wieder aufgehellt, mal bei anderem Licht fotografiert).
Aufbau im Vitrinenkasten; Bahnhofsgebäude: Weiter geht es mit dem Vitrinendiorama (welches gleichzeitig Startpunkt der Segmentanlage ist). Nun wurde am vorgesehenen Ort Platz geschaffen. Die Fassaden habe ich noch etwas ausgebleicht, dazu das Bahnhöfchen gebaut mit offener Rückseite, damit man die künftige Inneneinrichtung mit Schalter, Warteraum etc. ansehen kann.
Die "Rückseite" des Gebäudes", die man sieht, wenn man das Segment rausnimmt und im Spielbetrieb einsetzt:
Hier ein Farbvergleich mit dem Original. Das Dach wird noch vorbildgemäss vergrössert:
Visualisierung, weitere Schritte: Mit den vorhandenen Fotos, habe ich am Computer einmal visualisiert, wie die weiteren Schritte aussehen könnten.
Soweit mein Bericht (der bis hier hin eine Zusammenfassung des bestehenden Threads in einem anderen Forum darstellt). Künftig will ich - so das Interesse besteht - auch im Stummiforum weiter dokumentieren.
Bleibt gesund und herzliche Grüsse!
Dominic