RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#1 von swisstrain , 20.01.2020 10:01

Hallo zusammen

Ich steuere mit Rocrail meine Anlage. Die Ae 6/6 rot (Märklin 3739) und Loks ähnlichen Alters mit Originaldecoder "vergessen" ab und zu die Fahrtrichtung. Da dies bei DCC-Decodern und neueren MM-Decodern und mfx nicht passiert, führe ich die Ursacha uf die Decoder zurück. (Programmierung mit Mäuseklavier)

Gibt es einen Weg, dieses Problem zu beheben, oder hilft da nur Decodertausch. Oder sind das gewisse Bauteile, die verbraucht sind z.B. Kondensatoren?

Lieber Gruss
Alex


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#2 von Preussenhusar , 20.01.2020 10:07

Hallo Alex,

diese "Alzheimer" Decoder kannst Du besser tauschen als zu basteln.
Meine BR216 (8-er Klavier) vergißt nach Start der Anlage, daß sie an einem offenen Signal fahren soll.
Ich muß sie erst wieder an der Zentrale ansprechen und dann fährt sie los.
Ist sie normal unterwegs, gibt es kein Problem damit.
Nur nach einem Strom-Aus der Zentrale.

Gruß
Stefan


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#3 von JoWild , 20.01.2020 11:22

Hallo Alex
Diese Eigenschaft ist für die frühen MM1-Decoder dokumentiert. Wenn du alte Bedienungsanleitungen studierst, dann weist du, dass deshalb früher "stromlose" Signalabschnitte trotzdem über einem 1,5k 1/4W-Widerstand gespeist wurden.
Wie sich das mit heutigen Digitalsystemen verträgt habe ich mir noch nicht erschlossen. Ich sehe das aber unkritisch außer dass es sich mit Bremsstrecken nicht vertragen wird. Da wird man das aber auch nicht brauchen, da der Decoder nicht stromlos wird bzw. ein so alter Decoder damit ohnehin nicht klar kommt.


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#4 von floete100 , 20.01.2020 11:48

Hallo Alex,

"vergessen die Fahrtrichtung" ist nicht ganz korrekt. Diese alten Decoder (6080 und erste Generation 6090) fallen nach einer gewissen Zeit ohne Strom in die sog. Vorzugsfahrtrichtung zurück. I. d. R. ist das "vorwärts". Das haben sie immer getan (zuverlässig, also nicht nur "ab und zu"), es hat nichts mit dem Alter zu tun.

Ich habe lediglich festgestellt, dass die Zeit bis zum Zurückfallen in die Vorzugsfahrtrichtung variiert - bei manchen Decodern ist das weniger als 1 Minute.

Wenn Du aber eine solche Lok "vorwärts" einsetzt, kannst Du Dich darauf verlassen, dass sie ihre Fahrtrichtung nicht vergisst.

Gruß,
Rainer


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#5 von JoWild , 20.01.2020 15:35

Hallo Rainer,
es ist aber leider nicht effektiv, wenn ein Wendezug an einem Blocksignal anschließend in Gegenrichtung wegfährt nur weil er gerade auf der Rückfahrt ist und damit Rückwärts fährt. Oder anders ausgedrückt: Eine Tenderlock setzt man gerne auch mal mit Führerstand voraus ein - sie fährt dann halt rückwärts und sie soll das nach einem Signalhalt auch weiterhin. Deshalb hatte damals zur Zeit dieser Decodergeneration Märklin die Methode mit dem Widerstand in den Anleitungen (übrigens auch noch in der bei Märklin heute verfügbaren Bedienungsanleitung zur 6021 vom Jahr 2000)


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#6 von floete100 , 20.01.2020 17:14

Joachim, ich wollte erstmal nur für (begriffliche) Klarheit sorgen.

Bezüglich des Wendezugbetriebs ist Deine Aussage nur für die "Urzentrale" 6020 (und möglichweise erste Versionen der 6021) richtig. Während des laufenden Betriebs sendet bereits die CU 6021 der 2. Generation den Fahrtrichtungsbefehl regelmäßig an jede Lok, sodass ein Losfahren aus dem SBF oder nach dem Signalhalt in die falsche Richtung ausgeschlossen ist.

Die Widerstände haben leider einen Nachteil. Ich hatte vor längerer Zeit mal hier im Forum um Rat gebeten: In meinem Schattenbahnhof rasten einige Loks (z. T. mit modernen Decodern) mit Volldampf los, sobald die Automatik ihnen den Strom zuschaltete. Eigentlich sollten sie mit der eingestellten Anfahrbeschleunigung losfahren. Ich bekam einige Tipps, die leider alle nicht halfen. Mehrere Stummis meinten sogar explizit, an meinen in allen Gleisen vorhandenen Widerständen könne es nicht liegen.

Letztlich habe ich doch mal in einem der beiden SBF die Widerstände entfernt. Und siehe da: Der Spuk war vorbei!

Ich komme heute dank 6021 problemlos ohne Widerstände aus. Nur wenn ich die Anlage abschalte, muss ich halt dafür sorgen, dass meine bekannten Kandidaten VORWÄRTS im SBF stehen. Oder gar nicht ...

Übrigens würde, selbst wenn eine Lok mit altem Decoder mal "falschrum" steht, beim Einschalten der Anlage noch nichts passieren: Die alten Decoder schalten nicht nur auf "vorwärts", sondern auch auf Geschwindigkeit "0", die Loks bleiben also erst mal einfach stehen.

Gruß,
Rainer


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#7 von Railwolf , 21.01.2020 13:01

Hallo,

Zitat

Bezüglich des Wendezugbetriebs ist Deine Aussage nur für die "Urzentrale" 6020 (und möglichweise erste Versionen der 6021) richtig. Während des laufenden Betriebs sendet bereits die CU 6021 der 2. Generation den Fahrtrichtungsbefehl regelmäßig an jede Lok, sodass ein Losfahren aus dem SBF oder nach dem Signalhalt in die falsche Richtung ausgeschlossen ist.



Das wiederum verstehen so aber erst die Decoder dieser zweiten Generation. Die 6090, die nur MM1 verstehen und deshalb auch keine zusätzlichen elektrischen Funktionen und keine Direktsteuerung auslösen können, verstehen den absoluten Fahrtrichtungsbefehl nicht. Sie kennen nur den Befehl "Fahrtrichtung wechseln".
Diese Decoder sollte man bei automatischer Steuerung nur in Loks einsetzen, die selten oder nie rückwärts fahren.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#8 von floete100 , 26.01.2020 19:08

Zitat

Hallo,

Zitat

Bezüglich des Wendezugbetriebs ist Deine Aussage nur für die "Urzentrale" 6020 (und möglichweise erste Versionen der 6021) richtig. Während des laufenden Betriebs sendet bereits die CU 6021 der 2. Generation den Fahrtrichtungsbefehl regelmäßig an jede Lok, sodass ein Losfahren aus dem SBF oder nach dem Signalhalt in die falsche Richtung ausgeschlossen ist.



Das wiederum verstehen so aber erst die Decoder dieser zweiten Generation. Die 6090, die nur MM1 verstehen und deshalb auch keine zusätzlichen elektrischen Funktionen und keine Direktsteuerung auslösen können, verstehen den absoluten Fahrtrichtungsbefehl nicht. Sie kennen nur den Befehl "Fahrtrichtung wechseln".
Diese Decoder sollte man bei automatischer Steuerung nur in Loks einsetzen, die selten oder nie rückwärts fahren.



Da hat aber jemand meinen Forscherdrang geweckt ...

Habe während des laufenden Betriebs 3 Loks mit eingeschaltetem Spitzenlicht rückwärts in ein Stumpfgleis fahren lassen, dessen Mittelleiter ich vorher abgeschaltet hatte. 2 der Loks haben einen 6080, die dritte einen 6090 (und zwar einen der 1. Generation, der nicht "merkt", wenn man die Lok vom Gleis nimmt, die Fahrtrichtung wechselt und die Lok wieder aufs Gleis stellt). Dann habe ich die Anlage 45 Minuten so stehen lassen - 6021 eingeschaltet (mit unveränderten Fahrbefehlen für die 3 Loks, aber ohne dass eine der Loks mit ihrer Adresse aufgerufen war), Mittelleiter des Stumpfgleises ausgeschaltet.

Wenn die Wolf-These stimmen würde, hätten in der Zwischenzeit alle 3 Loks die Fahrtrichtung auf "vorwärts" wechseln müssen.

Aber: Als ich nach besagten 45 Minuten dem Stumpfgleis den Fahrstrom wieder zugeschaltet habe, setzten sich alle 3 Loks sofort in Bewegung. Und zwar rückwärts und mit eingeschaltetem Spitzenlicht!

So lange wird wohl kaum jemand eine Lok während des Betriebs im Schattenbahnhof oder erst recht vor einem Signal "parken". Ich sehe also weiterhin während des normalen Betriebs kein Problem, derartige Loks auch rückwärts einzusetzen.

Gruß,
Rainer


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#9 von Railwolf , 27.01.2020 14:58

Hallo Rainer,

Zitat von floete100 im Beitrag "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

Wenn die Wolf-These stimmen würde, hätten in der Zwischenzeit alle 3 Loks die Fahrtrichtung auf "vorwärts" wechseln müssen.



Nein.
Weil ich, ebensowenig wie irgendjemand sonst, eine Zeit angegeben habe, innerhalb derer der Decoder sicher auf Vorzugsrichtung umschaltet.
Zitat von floete100 im Beitrag "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

Ich habe lediglich festgestellt, dass die Zeit bis zum Zurückfallen in die Vorzugsfahrtrichtung variiert - bei manchen Decodern ist das weniger als 1 Minute.


Oh, das hast du ja selbst geschrieben! Wolf-These oder Floete100-These?

Aber selbst wenn es sechs oder 24 Stunden sind: zumindest meine Steuerungssoftware geht davon aus, daß ein Zug, der mit Fahrtrichtung x in einem Block angekommen ist, nicht ohne Befehl die Fahrtrichtung wechselt. Nicht mal, wenn dazwischen drei Monate liegen. Und da bekommst du ein Problem mit den alten Märklin-Decodern.
Wenn ein Nebenbahnzug mit Tenderlok oder ein Wendezug plötzlich rückwärts aus dem Schattenbahnhof fährt und den einfahrenden Zug wegdrückt, hast du das Problem auch ohne Software.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#10 von Schwelleheinz , 27.01.2020 15:55

Seltsam, ich habe eine Piko V200 (59701-2) und die verliert die Richtung auch wenn sie einige Zeit ohne Strom war.


Grüße vom Hochrhein,

Hans-Dieter

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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#11 von Railwolf , 27.01.2020 17:08

Hallo Heinz,

sowohl unter MM2 als auch unter DCC mit 28 oder 128 Fahrstufen wird die Fahrtrichtung im Fahrbefehl mit versendet. Zumindest wenn du digital fährst, sollte das "Vergessen" also nicht auftreten.
Beim alten MM1 war es anders: da war Fahrstufe 15 der Befehl "Fahrtrichtung wechseln".


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: "alte" Märklin Decoder "vergessen" Fahrtrichtung

#12 von beckerb1985 , 01.10.2023 15:16

Hallo zusammen,

ich kann zu diesem Thema bedingt was ergänzen.

Das Thema der Vorzugsrichtung betrifft meiner Erfahrung nach nur Märklin-Modelle mit "älteren" Decodern.
Bis auf wenige Ausnahmen (bspw. 39579) fahren die Modelle nach dem "vergessen" mit dem Schleifer voraus los.
Stellt man also eine Lok mit Schleifer voraus ab, passiert nichts. Denn die Lok steht bereits in ihrer "Vorzugsrichtung"
Für Wendezüge ist das natürlich ein heikles Thema.
Bspw. eine ur-C-Sinus Lok macht an einem Wendezug wenig Freude...

Weiter oben wurde auch Piko erwähnt.
Hier ist die Sache vermutlich so: Es ist noch der serienmäßige Piko-Decoder verbaut.
Dieser ist in Sachen Vergesslichkeit nicht zu überbieten. Denn egal wie rum die Lok abgestellt wurde kann es sein, dass sie hinterher in die andere/falsche Richtung losfährt.
Im Analogbetrieb kommt es hier sogar während der Fahrt gerne mal vor, dass die Lok einfach umschaltet und Rückwärts weiter fährt. (Weißer Trafo bei ca. 150 aufgedreht)
Digital habe ich mit den Piko-Decodern wenig Erfahrung.
Deshalb bekommen bei mir ALLE Piko-Loks nach dem Kauf einen ESU-Decoder verpasst.


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