RE: ??? Kühltransporte auf der Schiene Ep. III/IV ???

#1 von E-Lok-Muffel , 12.12.2019 15:32

Hallo Ihr Lieben,

normalerweise tummele ich mich nicht in diesem Unterforum, aber heute habe ich eine Frage an die ausgewiesenen Bahn-Experten unter Euch:
Es geht um Kühlwagenzüge.

Was ich schon weiß:

    Es gab Wärmeschutzwagen,

    Kühlwagen mit Stangeneis-Kühlung

    Kühlwagen mit Trockeneiskühlung (für Kühl- als auch Gefriergut)

    Maschinenkühlwagen (für Kühl- als auch Gefriegut).



Nach Ladegut wurde eingeteilt in:
    Seefischwagen

    Bananenwagen

    Universal-Kühlwagen.


Es gab Ganzzüge von den Seehäfen ins Binnenland für Fisch und Bananen. Ansonsten gab es Einzelwagenverkehr von und zu Lebensmittelherstellern zu den Regional-Lagern der Lebensmittel-Einzelhandelsketten (Edeka, Rewe, Tengelmann, Coop, Kaiser´s, und wie sie alle hießen - bevor die Albrechts dieser Welt aufkamen...)

Nun möchte ich einen "bunten" Kühlwagenzug zusammenstellen, wobei sich das "bunt" selbstverständlich nicht auf die Farbe bezieht (die blaue Farbe für Interfrigo-Gefriergut-Wagen kam soweit ich weiß erst nach meiner Epoche= bis ~1974) sondern auf die Wagengattungen; sodaß hier jetzt Seefisch- Bananen- und Universalkühlwagen miteinander fahren... unter der Vorstellung, dass die Wagen in "Leerfahrt" gesammelt wieder an die Küste müssen.
: Meine Frage ist jetzt, inwieweit das vorbildgerecht ist. :

Eine zweite Frage, die sich daran anschließt, ist die Behandlung von Güterwagen (-gruppen) im Einzelwagenverkehr auf Güterbahnhöfen:
: Gab es spezielle Einrichtungen zum Auffüllen von Trockeneis, wie lange hielt so eine Füllung überhaupt?

Dritte Frage:
Es gibt von Roco und Brawa Wagen der BASF zum Trockeneistransport.
: Wäre es möglich solche Wagen in einen Kühlwagen-Ganzzug einzureihen unter der Vorstellung zum Nachfüllen der Trockeneisvorräte der einzelnen Wagen. :

Vielen Dank für Informationen bezüglich meiner Fragen.
Möge das Forum mich erleuchten

uLi


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RE: ??? Kühltransporte auf der Schiene Ep. III/IV ???

#2 von berndm , 12.12.2019 23:30

Ich weiß nicht ob es Dir was hilft: Es gab ja die "Fischzüge". Das waren Züge, die von den Häfen im Norden in den Süden fuhren. Dabei waren die Züge nicht einheitlich und nicht nur mit Kühlwagen.
Dabei wurden die Züge zunächst mit Diesel- und Elloks gezogen. Dann wurde noch zu Beginn der 1970er Jahre auf die Dampftraktion gewechselt.
Es gibt Fotos mit einer BR 23 als Vorspann vor einer BR 50.

Hier ein Link:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/...172480,page=all


 
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RE: ??? Kühltransporte auf der Schiene Ep. III/IV ???

#3 von BahnmoellerHH , 18.12.2019 23:12

Diese sogenannten "Fischzüge" waren normale Schnellgüterzüge. Wobei die Fischkühlwagen wohl eher in geschlossenen Gruppen verkehrten, damit die ganze Gruppe in einem Unterwegsbahnhof schnell nachgeeist werden konnte. Also ein ängerer weißer Klotz statt Kleckse.
Michael Meinhold hat dazu einmal in Bahn und Modell ein fiktives Interview geführt. Die Antworten waren allerdings aus einer Zeitschrift der DB entnommen.

Mir ist allerdings unverständlich, wie ohne Fahrdraht E-Loks in den Norden gekommen sind? Da waren jahrzehntelangDampflokomotiven, auch Personenzugbauarten im Einsatz.

Carsten


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RE: ??? Kühltransporte auf der Schiene Ep. III/IV ???

#4 von E-Lok-Muffel , 19.12.2019 12:59

Hallo,

erstmal vielen Dank an Bernd und Carsten für Eure Antworten:

Was ich daraus entnehmen kann:
- Es gab sowohl Kühlwagen-Ganzzüge, als auch Gemichte Schnell-Güterzüge mit Kühlwagen-Gruppen, in dem Bild in Bernds Link weiter unten sieht man den Zug 1975, die ersten 15 Wagen mit einem einzigen Kühlwagen (Ths 42?) hinter der Lok.
- Es wurde, je nach Streckenlänge und Fahrzeit, unterwegs "nachgeeist", insofern ist ein Spezial-Kühlwagen zur Versorgung der Wagen mit Trockeneis o.K.

Zitat

Mir ist allerdings unverständlich, wie ohne Fahrdraht E-Loks in den Norden gekommen sind? Da waren jahrzehntelangDampflokomotiven, auch Personenzugbauarten im Einsatz.



Ich habe Bernd so verstanden, dass er das nicht historisch, sondern strecken-technisch gemeint hat. Das prominenteste Beispiel (auch im Link) ist der Fischzug Bremerhafen-Stuttgart, der in Würzburg auf Dampf umgespannt werden musste, weil Würzburg-Heilbronn (noch) nicht elektrifiziert war, von HH aus selbstverständlich mit E-loks, weil die Lok bis WÜ vor dem Zug bleiben konnte und für den "Langläufer" SG kein unnötiger Lokwechsel erforderlich war. (Warum dann in WÜ auf Dampf-Doppeltraktion und nicht auf V200.1, ist die Frage, aber wahrscheinlich wurden die alle noch im "hochwertigen Personen-Dienst" gebraucht)

Gruß
uLi


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RE: ??? Kühltransporte auf der Schiene Ep. III/IV ???

#5 von G1600BB , 19.12.2019 18:23

Moin,

Walter Bollen hat in seinem Buch "Bahnhof am Meer -- Die Eisenbahn an der Unterweser" (Hauschild) dem Fischverkehr etliche Seiten gewidmet, über die Rückführung der Leerwagen aber wenig geschrieben. [Sehr lesenswert, vll. mal in der Stadtbibliothek nachfragen, ob es im Bestand ist.]
Wikipedia scheint sich auf dieses Buch zu stützen:

[url] https://de.wikipedia.org/wiki/Fischversa...eestem%C3%BCnde) [/url]

Ab einer gewissen Entfernung (Bremen Rbf?) wurden leere Fisch- und Bananenwagen aber sicherlich in getrennten Zügen gefahren, da der Fischverkehr über Bremerhaven-Wulsdorf lief, den Bananenverkehr über BHV-Speckenbüttel. BHV-Fischereihafen war in seiner größten Ausdehnung ein 16-gleisiger Kopfbahnhof!

https://commons.wikimedia.org/wiki/Categ...afen_(1936).JPG

Hier sieht man sehr schön die Ausdehnung der Gleisanlagen Bremerhavens -- und die räumliche Entfernung der genannten Güterbahnhöfe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schienenverkehr_in_Bremerhaven

Bei einer Anlage nach Motiven ab Hannover und weiter südlich, würde ich in einem DG leere Fisch- und Bananenwagen im selben Zug für vorbildgerecht halten, bei norddeutscher Thematik würde ich darauf verzichten.


HerZlicher Gruß aus dem Norden Bremens
Jörg


 
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