der Vorteil von diesen Sommerlöchern ist, dass man die Muße haben kann in den Teilen des Forums zu stöbern, die man sonst nicht besucht. Und so bin ich auch auf deinen Fanden gestoßen. Und was soll ich sagen, ich bin begeistert, wie du arbeitest und uns daran teilhaben lässt!
Bertyk: Ich selbst bin mittlerweile mit dem Löten von solch kleinen Elektronikbauteilen völlig überfordert. Die neue Brille ............
Wenn Du mal wieder vom Ostseestand Ahrenshoop zürück bist und Du Lust auf das Löten verspürst, ich will Dir da Mut machen. Ich selbst gehöre, wie Henner auch, eher der Generation an, der man die Gartenbahn als geeignete Spur empfehlen würde. Das Phänomen (je konzentrierter ich arbeite, desto mehr zittere ich. Habe auf diese Art und Weise schon 1 oder 2 Zimo-Decoder samt Stacos in die ewigen Jagdgründe geschickt) kenne ich selbst auch und jeder hat im Laufe seines Modellbaulebens schon mal einen Decoder den Garaus gemacht.
Bei mir bekommt die "neue Brille" Unterstützung durch eine Kopflupe. Die Hände sind frei und eine gute Beleuchtung sorgt dafür, daß man alles gut sieht.
Die Lötstellen werden gut vorbereitet. Die Lötpads werden mit wenig Löthonig versehen. Die Adern der Litze werden etwas verdreht und verzinnt. Die zu verlötenden Teile werden genau fixiert. Die Lötnadel bekommt an ihrer Spitze eine kleine Perle Lötzinn Lötnadel nur soweit absenken, daß der Wärmefluß stattfindet - nach spätestens 1 Sekunde wieder anheben - fertig.
md95129: Versuchst Du etwa noch, einen Stay-alive in der Lok unterzubringen?
Ja, ein STACO3 soll es werden. Nach meiner Erfahrung geht es bei solchen kleinen Modellen mit kurzem Achsstand ohne Energiespeicher, egal ob Elektronik oder Schwungmasse nicht. Aber da erzähle ich Dir ja nichts neues.
_MoBaFlo_: ich bin begeistert, wie du arbeitest und uns daran teilhaben lässt!
Danke für Dein Interesse an der Feldbahn. Vielleicht kennst Du ja meine Homepage feinmechanikmodell.de noch nicht, da gibt es noch mehr von den kleinen Dampflokomotiven zu sehen.
Die ersten Lackierungsarbeiten sind nun erledigt. Der 4 mm Motor wird noch über einen Stecker probehalber vom Decoder versorgt. In dieser Konfiguration, ohne Stromabnehmer und Steuerung, fährt das Modell jedenfalls. So kann man nach jedem Arbeitsschritt prüfen, ob das bescheidene Drehmoment des Motors ausreicht, die mechanischen Widerstände zu überwinden. Insbesondere die Stromabnehmer dürfen nur mit einer sehr kleinen Federkraft die Laufflächen der Räder berühren. Der Radabstand beträgt etwa 9mm. Entsprechend kurz werden die Stromabnehmer ausfallen. Vor dem Einstellen der Federkraft habe ich ein wenig Respekt. Ebenso ist der leichte Lauf der Steuerung Pflicht, damit das Fahrwerk seinen Dienst tun kann.
Bilder dazu:
So ganz sicher, ob das Modell jemals aus eigener Kraft fahren kann, bin ich mir aber noch nicht.
bezugnehmend auf den dämlichen Spruch: "Hätte, hätte, Fahrradkette" wollte ich nur Folgendes anmerken: Wenn du nicht bei der Herstellung der Räder die Radreifen isoliert hättest, sondern die Räder auf den Achsen, dann könntest du jetzt den Strom von der Steuerung abnehmen und bräuchtest keine extra Schleifkontakte. Vorausgesetzt, die Steuerung ist am Rahmen elektrisch isoliert montiert. So aber wird dir nichts anderes übrig bleiben, als leichte Schleifkontakte zu installieren. Eine andere Lösung für die Stromabnahme sehe ich nicht. Und noch einen Gedanken zum Antrieb: Wenn du statt der 2 4-Millimetermotoren einen 8 mm Motor genommen hättest, der in seiner äußeren Form gleich als Langkessel dient und mit allen Kesselaufbauten bestückt ist, dann hättest du einen kräftigeren Motor, der das Löckchen antreiben könnte. Alles Quark von gestern, ich wollt`s nur mal gesagt haben.
Wenn du nicht bei der Herstellung der Räder die Radreifen isoliert hättest, sondern die Räder auf den Achsen, dann könntest du jetzt den Strom von der Steuerung abnehmen und bräuchtest keine extra Schleifkontakte. Vorausgesetzt, die Steuerung ist am Rahmen elektrisch isoliert montiert. So aber wird dir nichts anderes übrig bleiben, als leichte Schleifkontakte zu installieren. Eine andere Lösung für die Stromabnahme sehe ich nicht.
Ja Peter, da gebe ich Dir Recht. Wobei die Steuerung isoliert zu montieren ist bei der Baugröße aber auch ein Ding für sich. Aber richtig ist, daß die Stromabnahme für diesen kurzen Achsenabstand nicht gut konstruiert ist. Sieht beim Entwurf am Bildschirm immer so einfach aus, ist es aber nicht. Bislang hatte ich allerdings selbst bei der größeren Schwester Max Orenstein 173 in H0f Erfolg. Da muß ich aber nun durch. Die technisch beste Stromabnahme habe ich bisher bei den japanischen Fahrwerken 9 mm N-Power 1306 gesehen. Dort liegen die Schleifer nahe der Rotationsachse der Räder, der Durchmesser ist klein, die Stromabnehmer aus dünnen Federbronzeblech haben guten Kontakt ohne größere mechanische Widerstände zu verursachen.
Zitat von GMWE im Beitrag #179 Wenn du statt der 2 4-Millimetermotoren einen 8 mm Motor genommen hättest, der in seiner äußeren Form gleich als Langkessel dient und mit allen Kesselaufbauten bestückt ist, dann hättest du einen kräftigeren Motor, der das Löckchen antreiben könnte.
Die 6mm oder 8mm Motoren im Kessel sind bei meinen Modellen Standard. Aber bei diesen Winzling hat der Kessel nicht einmal 7mm Durchmesser und der Platz für die Zahnräder Schnecke/Schneckenrad ist durch die Pufferschaltung belegt.Also habe ich es mit 4mm Motoren im Fahrwerk probiert. Ich probiere weiter.
nach mehr als 4 Wochen wollte ich kurz über plötzlich auftauchenden Stolpersteine aber auch über gelöste Problemen beim Bau dieser Feldbahn-Lokomotive berichten.
Problem A - feine Stromabnehmer: anders als bei den Fahrwerken der BUSCH-Feldbahn, die mit einem recht großen Drehmoment an den Antriebsrädern aufwarten können, kann ich nicht Stromabnehmern aus Stahl mit einer recht großen Andruck-Kraft einsetzen. Deshalb habe ich als Ausgangsmaterial handelsüblichen Draht aus Federbronze mit einen Durchmesser von 0,3 mm verwendet. Diesen habe ich in eine Juweliersäge eingespannt und mit feinen Schleifpapier (600-1000) auf einen beinahe rechteckigen Querschnitt heruntergeschliffen. Mit einer Meßschraube kann man die Dicke gut kontrollieren. Bei 0,08 x 0,3 mm hatte der Stromabnehmer die gewünscht Federkraft. Die Federkraft mußte mindestens so groß sein, daß die Stromversorgung der Stay-Alive-Schaltung (ZIMO STACO3A) für eine unterbrechungsfreie Langsamfahrt gerade so ausreicht, aber andererseits den winzigen Motor auch nicht überfordert.
Problem B - leichtgängige Steuerung in einer Testanordnung habe ich das Fahrwerk mit Motor und den feinen Stromabnehmern in Betrieb genommen. Der Decoder und die Pufferschaltung sind noch außerhalb des Modelles testweise über feine Litzen verbunden. Nun habe ich schrittweise die Steuerung montiert und jeden Arbeitsschritt mit der Testanordnung geprüft.
Problem C - Verdrahtung mit feiner Litze Jeder kennt wahrscheinlich das Dilemma. Die elektronischen Baugruppen sind teilweise mit sehr kleinen Lötpads versehen. Deshalb macht man an diesen Stellen das Bestücken mit feiner Litze schon vor dem Einbau der Baugruppe in das Modell. Aus Platzgründen kommt hier eine Litze mit einem Außenduchmesser von 0,28mm zum Einsatz. Der Vorteil gegenüber dem Kupferlackdraht ist in seiner Beweglichkeit und der etwas unempfindlicheren Ummantelung zu sehen. Die TEFLON-Isolation ist mechanisch widerstandsfähiger. Nachteil: das Abisolieren (möglichst ohne größere Zugkräfte und ohne die sehr feinen Einzeldrähte zu beschädigen) ist schwierig. Ich war sehr froh, daß ich auf das Know-How aus diesen Link hier im Stummiforum zurückgreifen konnte.
In der nächsten Zeit kann ich also hoffentlich mit dem Verdrahten beginnen.
Joachim, Ich habe gute Erfahrung mit Neusilberdraht als Schleifer gemacht. Mit Bronze war ich nicht ganz so glücklich. Wir sind alle sehr gespannt auf die nächsten Bilder! Gruss
da hast Du wahrscheinlich einen recht harten Draht erwischt. Ich habe einen 0,3 mm Neusilberdraht, der zu weich für einen Stromabnehmer ist. Aber Neusilber, da hast Du Recht, bleibt lange ohne Korrosion, insofern ist das Material, wie auch für Radreifen gut geeignet. Meine Bronzedrähte sind aus Phosphorbronze und gut für diesen Zweck geeignet.
Nun wieder zum Arbeitsstand. Der Einsatz der Elektronik zur Motorsteuerung und vor allem zur Energiespeicherung ist für mich eine herbe Umstellung. Weg von der Feindrehbank hin zum Löten feiner Drähte auf engstem Raum. Es ist nicht meine Lieblingsdisziplin, aber dennoch, ich habe es geschafft. Ein paar Bilder vom Drahtverhau, der dann Gott lob nicht sichtbar sein wird.
Und nun folgt noch ein Bild, daß die Pufferschaltung bei der Arbeit zeigt, wenn auch nur eine Frontlampe für die Dauer des Foto-Shootings versorgt werden muß.
Wenn die Lokomotive all ihre Zusatzteile montiert bekommen hat, dann gibt es noch einen Überzug aus Klarlack. Ich liefere für alle Interessierten noch ein paar Bilder und natürlich auch ein kleines Video.
Viele Grüße aus Thüringen an alle Feldbahn Enthusiasten
Joachim, ich kann Peter nur voll zustimmen. Ich bin gespannt auf weitere Bilder und das Video. Was ich aber bemerkenswert finde, sind Deine Probleme mit der Verdrahtung. Ich habe für einen Freund eine Feldbahnlok digitalisiert und die Verdrahtung 3 x neu gemacht. Sieht immer noch aus wie Hundeheu . Auch mit dem "Einwickeln" der Elektronik (Decoder,Puffer) habe ich meine Probleme: Der dünnwandige Schrumpfschlauch für Batteriezellen ist für meinen Geschmack immer noch zu voluminös und der Versuch mit Frischhaltefolie sieht nach einem schlecht verpackten Brötchen aus. Plastikspray möchte ich nicht verwenden, da Reparaturen schwierig werden. Hast Du da eine Lösung ? Gruss
Hallo Henner, ich verwende zum Isolieren gerne Plastik70, Vorteil, man kann im Zweifelsfall durchlöten. Tests bei meinem Arbeitgeber haben gezeigt dass sich unsaubere Lötstellen (Spitzen, sollten eigentlich nie vorkommen) extrem schlecht mit dem Lack zu isolieren sind. Volker
da sprecht ihr ein interessantes Problem an. Das hat mich besonders bei diesen kleinen Modell beschäftigt. Die bisher besten Erfahrungen habe ich bislang damit gemacht:
- ein Formstück soll Kabel und elektronische Baugruppen aufnehmen. Hierfür bietet sich der 3-D-Druck an (shapeways?) - die Lage der elektronischen Baugruppen und Kabelverläufe muß schon bei der Konstruktion klar sein. - kleine zusätzliche Lötpads sind von Vorteil. Diese können aus dünnen Leiterkartenmaterial und einer Juweliersäge selbst hergestellt werden. Das Verkleben mit 2K Klebstoff auf das Formstück ist möglich, wenn man die "Lötsekunde" einhält. Man kann aber auch hitzebeständigen Klebstoff verwenden (J-B-Weld) - für die Kabel sind kleine "Stützpunkte" vorzusehen. Manchmal genügt schon ein Tropfen Sekundenklebstoff. - möglichst dünne Litze mit TEFLON-Isolierung verwenden. - Für die feinen Lötarbeiten gibt es spezielle Kreuzpinzetten, die als "3. Hand" eingesetzt werden können. Man kann also in Ruhe exakt positionieren und dann Löten.
Volkers Hinweis auf die Isolation mit Plastik 70 finde ich sehr nützlich. Wenn man einfach nur eine verdrahtete Variante eines Decoders verbauen möchte, dann sind die herstellerseitig verbauten Schrumpfschläuche wirklich etwas dickwandig.
Gruss Frank --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- MobaLedLib Wiki Projekt "Bahnpark Augsburg" Stummitreff BB: jeden 3. Freitag im Monat im Haus Sommerhof in Sindelfingen
nach mehr als 10 Monaten geht nun auch dieses Projekt zu ende. Anfangs habe ich noch gezweifelt, ob ein digital gesteuerter Mikromotor mit 4mm Durchmesser und max. 5 Volt zum Antrieb eines Funktionsmodells taugen kann. Mein Fazit: naja....... Das Drehmoment ist so gering, daß es Kompromisse bei der Konstruktion gibt und natürlich wäre der Winzling ohne die Hilfe eines kräftigen Schluckes aus der Pufferschaltung nicht Willens und in der Lage eine einzige Radumdrehung auf die Räder zu bekommen. Die zweite Einschränkung ist die Wahl spezieller Decoder für diesen Motor mit einer Betriebsspannung von unter 5 Volt.
Wie dem auch sei, ein fahrbares Funktions- und Anschauungsmodell ist es geworden, wenn gleich ein harter und dauerhafter Alltagsbetrieb wohl auszuschließen ist.
Ich beginne mit einen kleinen Video:
Es folgen ein paar Bilder:
Soweit mein Baubericht. Es folgt eine kleine Schaffenspause und dann schaue ich mich nach neuen Vorbildern um, die in ein Modell umgesetzt sein wollen.
Viele Grüße aus Thüringen an alle Feldbahnenthusiasten.
Hi. Darf ich mal etwas zu dem Motor fragen? Egal, ich tue es einfach. Ich habe einige dieser winzigen 4mm Motoren. Sie sind vorrangig dazu gedacht, Ventilatoren, Propeller usw. in Drehung zu versetzen ohne sonst irgendeine Arbeit leisten zu müssen. Dafür sind sie gut geeignet. Allerdings plane ich auch eine Draisine aus einem PKW Plastik- Bausatz zu basteln. Zur Not würde ich da auch größere Motoren rein bekommen, aber da ich mit RC und Akku fahre wird wegen dem Akku sowieso schon einiges an Platz verbraucht. Die Draisine muss sich nur selbst bewegen können. Die Spannung ist natürlich gar kein Problem, denn aus dem Akku kommen nur 3,7 Volt. Diese Motoren sind ja genau dafür ausgelegt. Ach, es geht um Spur 0e, also 16,5 mm Spurweite im Maßstab 1:45. Meinst du deinen Erfahrungen nach, reicht so ein 4mm Motor um ein Plastik- Auto vorwärts zu bewegen? Irgendwelche Anhänger müssen nicht gezogen werden. Danke.
zu der O&K muß ich nichts mehr sagen. Ich behaupte mal, daß es republikweit kein Pendant zu diesem hervorragenden Modell gibt und ich hoffe, daß du die Kleine mal auf irgendwelchen geeigneten Veranstaltungen der Öffentlichkeit präsentierst, damit du auch persönlich die Anerkennung für deine ingenieurtechnische Leistung erfährst. Was mir aufgefallen ist: Für die Präsentation auf einem Diorama/Modul/Anlage sind die Gleise einfach zu mächtig. Die Höhe der Spurkränze würde es sicher zulassen, wenn du weniger hohes Schienenmaterial einsetzt. Das diente dem Gesamteindruck, der dadurch erheblich verbessert und realistischer wirkte. Ich weiß nun nicht, wie weit dein Ehrgeiz in diese Richtung geht, aber es wäre schade, zumal wie du schreibst, das Modell nicht für den Dauereinsatz geeignet ist und nur mal paar Meter hin und zurück fährt.
Ansonsten: Mein großer Respekt für diese Leistung!
der 4mm Motor ist sicherlich auch in der Lage die von Dir geplante Draisine zu bewegen. Eigentlich wäre Deine Frage hier im Forum unter "Modellautos und Car-System" richtiger. Es gibt für diese Anwendungen 4mm-Motoren mit einem Planetengetriebe, dann sollte das kleine Drehmoment kein Hindernis mehr sein. Des Weiteren habe ich Komplettlösungen mit Getriebe für eine Achse gesehen, die könnten für Dein Vorhaben passen. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Ja Peter, da hast Du mich auf meinen wunden Punkt aufmerksam gemacht. Ein kleines Feldbahn-Diarama mit den richtigen Gleisen "im Dreck" wäre sicherlich gut. Bisher ist mein Vorhaben immer beim guten Vorsatz und der respektvollen Betrachtung der Werke von Macel Ackle versandet. Ich bin immer wieder in Richtung Fahrzeugbau abgebogen, ich gelobe Besserung. Das Buch von Macel Ackle ist zur Zeit vergriffen, ich habe also eine Ausrede.
Zitat von Feldbahn-Freak im Beitrag #193Des Weiteren habe ich Komplettlösungen mit Getriebe für eine Achse gesehen, die könnten für Dein Vorhaben passen.
Danke. Ich habe einen Einachsantrieb von Halling, bei dem "nur" der Motor fehlt. Der soll in die Draisine (also kein Auto, sondern ein Schienenfahrzeug, das aus einem Auto umgebaut wurde) eingebaut werden. Als Motor dachte ich eben an einen 4 mm Motor, weil ich davon sowieso schon einige vorrätig habe (gabs im Zehnerpack). Ein 6 oder 7 mm Motor dürfte auch rein passen. Die müsste ich aber extra kaufen.
auf der Suche nach einem 600 mm Vorbild, das meinen Fahrzeugbestand auf den BUSCH-Gleisen bereichern könnte, bin ich auf diese Lokomotive gestossen:
Der Museumsführer des Frankfurter Feldbahnmuseums schreibt zu diesem Fahrzeug: "Es handelt sich um die 1925 bei Orenstein & Koppel in Berlin unter der Fabriknummer 11073 gebaute fünfachsige Naßdampf-Feldbahndampflok E103 der kaiserlich japanischen Heeresfeldbahn."
Bisher habe ich immer einen respektvollen Bogen um dieses Vorbild gemacht, weil mir die Kurvenläufigkeit der 5 Achsen ein Problem zu sein scheint. Daran hat sich auch heute noch nichts geändert. Der Konstrukteur hat mit seinen nach ihn benannten Antrieb aller Achsen eine Besonderheit, den Luttermöller-Antrieb geschaffen. Auf dem Bild zu sehen ist, daß die Achse 3 ohne Laufkranz daherkommt und die Achsen 2 bis 4 durch Kuppelstangen verbunden sind. Der Antrieb der Achsen 1 und 5 erfolgt über eine Zahnradverbindung mir der jeweiligen benachbarten Achse. Es stellte sich heraus, daß diese Antriebsart im praktischen Betrieb wartungsintensiv ist. Bei der Umsetzung in eine H0f und ein Spur Null Modell stellt sich nun für mich die Frage nach der günstigsten Umsetzung dieses Antriebs. Die Radien der BUSCH-Gleise sind durch reine seitliche Verschiebbarkeit der Radsätze sicherlich nicht zu realisieren. Ein gerader Lauf und die Mechanik der Treib- und Kuppelstangen fallen mir sofort als Stichworte ein. Also nachdenken und vielleicht bekomme ich ja hier bei den Enthusiasten unter den Fahrzeugbauern eine Diskussionsgrundlage.
Hallo Joachim, ich habe meine Luttermöller - 99 183er so konstruiert, daß sie mit allen 10 Spurkränzen noch einen 320 mm-Radius packt. Viel mehr wird auch in H0f nicht machbar sein. Dazu war lediglich ein Seitenspiel der Achsen von 1 mm (0,5 mm auf jeder Seite) notwendig.
Aus meinen Erfahrungen: Du solltest großen Wert auf das Zusammenspiel von Treibachse, Kuppelachsen und Luttermöllerachsen legen. Bedingt durch das Zahnspiel und die im Gleisbogen anliegenden Spurkränze wirken die 1. und 5. Achse hemmend auf den gleichmäßigen Lauf der mit Kuppelstangen verbundenen Achsen. Je größer das Spiel in den Lagern der Kuppelstangen oder des Zahnspiels, desto unrunder wird der Lauf der ganzen Maschine. Beim Vorbild hat man durch die angelenkten Achsen und ganz geringe Getriebetoleranzen diesem Elend entgegengewirkt, allerdings ohne damit langfristig Erfolg zu haben. Bekanntlich wurden bei diesen Maschinen, soweit sie dann noch im Einsatz waren, die Endachsen zu Laufachsen umgebaut.
Ich freue mich auf deine Geistesblitze und warte geduldig auf erste Bilder.
Vor allem beim H0f Modell: warum die Achsen 1 und 5 antreiben? Ohne den klitzekleinen Zahnradsatz laufen sie freier und können stärker seitlich verschiebbar gemacht werden. Oder willst extreme Steigungen oder Zuglasten fahren, dass Du auf die 5 Antriebsachsen angewiesen bist?
Gruss Alexander =========================================== Eine richtige Lokomotive macht "Tschuff-Tschuff"
Joachim, wie üblich auch hier meine 2 cents: Ich würde bei den 3 mit Kuppelstangen verbundenen Radsätzen Deine Zahnräder mit Modul 0,2/0,3 nehmen. Für die beiden Endachsen würde ich auf z.B. Modul 0,4 gehen, da Du dann etwas grosszügiger mit den Toleranzen/Bewegungen sein kannst. Ein gewisses Spiel bei diesen Achsen schadet ja nicht, da keine Kuppelstangen klemmen können. Wird wohl knapp mit dem Platz, da Du 2 Zahnräder nebeneinander setzen musst. P.S. Für meine 3-Punkt Lagerung habe ich noch keine zündende Idee. Vielleicht fräse ich einen in "Z" V - förmigen "Graben" mit einem Kugelfräser, Gruss
meine Funkstille bitte ich zu entschuldigen, aber die Lösungen für die Umsetzung in ein Modell für dieses Fahrwerk sind nicht so leicht zu finden. Ich bin noch etwas ratlos. Für die Antworten bedanke ich mich, es steht wohl fest, das nicht alle Achsen einen Antrieb bekommen, wie das beim Vorbild ist. Ein paar Überlegungen als Arbeitsgrundlage folgen.
BUSCH-Femdbahngleis 115 mm Radius:
Version 1: Die naheliegendste Variante wäre das Fahrwerk Achse 2 bis 4 als angetrieben Einheit zu bauen. Die seitliche Verschiebung der Achsen untereinander entfällt dabei wie beim Vorbild. Die Achsen 1 und 5 sind ohne Antrieb und müssen aber bei einer Kurvenfahrt eine seitlich Auslenkung von immerhin ca. 1,3mm durchlaufen. Dabei wird die Achse um mehr als 8 Grad zur Gleistangente verdreht. Hinzukommt, daß die richtungsgebenden Spurkränze auf den Radsätzen 2 und 4 nur einen Abstand haben, der 28% der Fahrzeuglänge beträgt. Es droht ein "schlingernder Lauf"! Mir scheint das noch nicht die Lösung zu sein.
Variante 2: Wie Variante 1 - aber mit einer angelenkten Achse 1 und 5 (Zeichnung folgt). Die Verdrehungen werden beseitigt, die seitliche Auslenkung verringert, aber der "schlingernde Lauf" droht immer noch.
Version 3: Achse 1 und 5 werden angetrieben und mit dem Fahrwerk verbunden. Eine Dreipunkt-Lagerung ist vorzusehen. Die Spurkränze dieser beiden Radsätze übernehmen die Richtungsführung. Der Abstand der Achsen beträgt hierbei etwa 52% der Fahrzeuglänge. Die Achsen 2 bis 4 werden in einer Baueinheit ohne Antrieb untergebracht. Die Baueinheit ist durch eine Führung beweglich gelagert. Eine seitliche Verschiebung der Achsen untereinander gibt es nicht, die Kuppel- und Treibstangen werden nur "mitlaufen" und keine Kraftübertragung leisten. Eine Führung der Baueinheit sorgt für gleichen Abstand zu den Achsen 1 und 5. Eine seitliche Auslenkung der Baueinheit wird durch eine Führung ermöglicht. Ebenso ist die Bewegung in senkrechter Richtung zur Gleisebene möglich, um Übergänge zu Steigungen meistern zu können.
Genug gegrübelt ..... dennoch unzufrieden wünsche ich euch allen immer Spass am Hobby Joachim
Hallo Joachim, vorweg: Ich finde an deinen "Grübeleien" nichts richtig und nichts falsch. Ich will nur ein paar Fragen stellen. 1. Warum willst du dein künftiges Modell so konstruieren, dass du es durch einen 115 mm Radius prügeln kannst? 2. In einem 115 mm Bogenradius und einer 5 achsigen Maschine haben 2 angetriebenen Achsen keine Chance, dem Modell zu einem gleichmäßigen Lauf zu verhelfen. Dafür sorgen die unzulängliche Adhäsion und der Rollwiderstand der übrigen Achsen. Warum sorgst du nicht für einen Antriebsblock mit mindestens 3 angetriebenen Achsen? 3. Schon mal über ein 2-geteiltes Fahrwerk nachgedacht, weil das die seitlichen Auslenkungen der Achsen erheblich reduzieren würde?
Und abschließend: Lediglich mitlaufende Kuppelstangen wären nach meinen Erfahrungen in diesem Fall das Mittel der Wahl. Und nebenbei: Für mich waren die konstruktiven Überlegungen in Vorbereitung auf ein solches Projekt immer der spannendste Teil der Modellentwicklung, der mir auch am meisten Spaß gemacht hat. Ich hoffe, dir geht es ebenso!