RE: Bahn unterm Hammer

#1 von KBS971 , 19.03.2007 20:24

Servus,
ich bin auf folgendes Video aufmerksam geworden, und möchte die Sache auch mit diesem Posting hier unterstützen:

https://www.youtube.com/watch?v=8zkBzOS-hdg



Was haltet ihr davon?
Ich persönlich sehe darin eigentlich das Problem das mit dem Gang zur Börse auch der Gang zur maximalen Gewinnerhöhung gemacht wird. Und das heißt das Strecken in weniger gut ausgelasteten Gegenden eine weniger gute Zukunft haben werden und nur die neuen NBS/ABS/SFS vorangebracht werden. Gewinnmaximierung heißt Kostenreduzierung und wo als erstes gespart wird zeigen aktuelle Beispiele am Besten.

Gruß
olli


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RE: Bahn unterm Hammer

#2 von privatbahnfreak ( gelöscht ) , 20.03.2007 15:19

Hallo Olli,

auch ich sehe in dem Börsengang der DB mit Netz bzw. mit bilanziertem Netz nur Nachteile. So sind auswirkungen zur "Bilanzschönung" schon jetzt festzustellen, werden doch zunehmend Fahrzeuge verschrottet die nur noch als Reserve benötigt werden um dann bei defekten Fahrzeugen in Große Fahrzeugnot zu geraten, wie jüngst mit den Loks der V90 Familie geschehen, da es an Alternativen mangelte hat man sich dann bei den Privatbahnen geholfen, wenn die Privaten aber probleme haben dann hilft man seitens der DB nur, wenn man selber große Anteile dieser Bahn besitzt.

Auch wird die Privatisierung nur zu weiteren Renovierungsaufschüben führen und das Netz dadurch nur noch weiter verkommen, denn wenn der Zustand zu schlecht ist zahlt der Bund ja Zuschüsse und die Instanthaltung ist kostengünstiger zu vollziehen. Des weiteren hat man, wenn das Netz in der Hand der DB bleibt kaum eine möglichkeit gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle zu schaffen und Privatbahnen somit bessere Anlaufchancen zu bieten.

So hat es die DB in Niedersachsen sogar soweit gebracht, dass der Bundesweit einmalige Fahrzeugpool, der es auch kleinen EVUs ermöglicht hochwertige Verkehre ohne hohen Investitionsbedarf in Fahrzeuge zu gewinnen, zu unterbinden, indem man sich an den Ausschreibungen einfach nicht merh beteiligt hat. So hat die DB bei zukünftigen Ausschreibungen auch in Niedersachsen wieder den ganz klaren Wettbewerbsvorteil.

So das reicht erstmal sonst kommen gleich nur noch beschimpfungen der DB.

Gruß

Tobias


privatbahnfreak

RE: Bahn unterm Hammer

#3 von Modellbahnheizer , 21.03.2007 18:59

Also ich für meinen Teil bin ich nicht grundsätzlich gegen eine Privatisierung der Bahn. Aber, das Netz darf nicht in die Hände eines grossen Konzerns wie die Bahn fallen. Die Folgen wären wie schon oft beschrieben:
Nur noch die grossen Städte hätten Bahnanschluss der ländliche Raum ist vom Verkehr abgeschnitten. Die DB steigt in andere Bahnnetze ein, wie jetzt wohl in China und hier wird alles vernachlässigt. Der Güterverkehr wird nur noch auf einzelnen Relationen mit Ganzzügen auf langen Strecken durchgeführt. Der Rest wird dann mit Gigalinern durch die Gegend gekarrt. Neugebaut werden nur noch HGV-Strecken zwischen den grossen Metropolen, auf denen man prestigeträchtige Züge fahren lassen kann. Nahverkehr gibt es auch nur noch in der Perieferie der Großstädte.

Man kann von mir aus die Bahn privatisieren aber das Netz muss beim Bund bleiben. Oder warum kann man das Netz nicht auch als eigenständige AG, wie ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen unabhängig von der DB-AG privatisieren?

Die DB muss ein EVU unter vielen sein das die gleichen Konditionen wie alle anderen beim Schienennetzzugang hat. Die Bahn soll ruhig nur die grossen Entfernungen bedienen, denn ein kleineres flexibles Bahnunternehmen kann dann ja in die Bresche springen und die Region bedienen. Es gibt ja genug Beispiele wo es funktioniert wenn die grosse Bahn nicht Ihre Finger im Spiel hat. Ich sage nur Ammertalbahn oder Schönbuchbahn. Die Konkurrenz muss halt funktionieren.
Ich denke das die Privatisierung in dieser Form von der Politik gewollt ist, um damit möglichst viel Geld zu verdienen, und nebenher der Automobillobby einen Gefallen zu tun.

Das ist meine Meinung dazu.


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