Hallo!
Wie versprochen widme ich den 2. Teil den Tenderlokomotiven.
Mit Ausnahme von Rangierlokomotiven kamen Tenderlokomotiven sowohl vor Personen- als auch vor Güterzügen zum Einsatz, unabhängig davon, ob es sich um eine ursprüngliche Personenzugtenderlokomotive wie die Baureihe 64 oder eine Güterzugtenderlokomotive wie die Baureihe 86 handelte.
Epoche IV
In den 70er Jahren gab es noch Tenderlokomotiven der Baureihen 064, 065, 078, 082 und 094.
Die Tenderlokomotiven wurden nur noch regional eingesetzt. So die Baureihe 064 von Aschaffenburg, Crailsheim, Heilbronn und Weiden aus,
Von der Baureihe 065 waren noch ganze sieben Maschinen im Einsatzbestand. Sie wurden von Aschaffenburg aus eingesetzt und die letzten vier 1972 z-gestellt.
Stärker vertreten war die Baureihe 078. In den 70er Jahren wurden sie von Aalen, Mayen, Rottweil und Saarbrücken aus eingesetzt.
Zwischen 1970 und 1972 wurden noch 13 Lokomotiven der Baureihe 082 von Emden (bis 1.7.1970) und Koblenz (bis 1.5.1972) aus eingesetzt.
Nachdem 1970 die letzte 086 in Goslar und 1971 die letzte 086 in Mayen, Plattling, Saarbrücken und Schweinfurt z-gestellt wurde, wurden die verbliebenen Lokomotiven der Baureihe 086 von Hof, Nürnberg und Schwandorf aus eingesetzt. Als letztes war die Schwandorfer 086 283 bis Mai 1974 aktiv.
Die 71 zwischen 1970 und 1974 z-gestellen Lokomotiven der Baureihe 094 waren in Dillenburg, Dortmund, Emden, Flensburg, Goslar, Hamm, Hamburg, Hohenbudberg, Lehrte, Ottbergen, Saarbrücken, Stolberg, Wanne-Eickel und Wuppertal beheimatet
Epoche III
Die Baureihen 64, 78, 86 und 94.5-17 waren deutschlandweit anzutreffen.
Von der Baureihe 65 wurden gerade einmal 18 Maschinen gebaut. Nach einem kurzen Gastspiel einzelner Lokomotiven im Ruhrgebiet und Sauerland wurde alle Maschinen in Darmstadt beheimatet.
Die Baureihe 66 brachte es gerade einmal auf zwei Maschinen, die anfangs von Frankfurt, ab 1960 von Gießen aus eingesetzt wurden. Beide Lokomotiven wurden 1967 z-gestellt.
Die 61 001 wurde als Einzelstück (61 002 war in der DDR) bis zu einem Unfall im November 1951 von Bebra aus eingesetzt.
Die sieben bei der DB verbliebenen Lokomotiven der Baureihe 62 wurden bis 1956 im Rhein-Ruhr-Gebiet eingesetzt.
Für die in Norddeutschland verbliebenen Lokomotiven der Baureihe 74.0-3 (preußische T 11) war 1950 Schluss.
Nicht betriebsfähig wurden die Baureihen 76 und 77 ebenfalls bis 1950 offiziell ausgemustert.
Von der Baureihe 70.0 (bayerische Pt 2/3) verblieben nach dem Krieg 89 Maschinen bei der Bundesbahn. Sie kamen ausschließlich in Bayern zum Einsatz, die letzte wurde 1963 ausgemustert. Wesentlich früher ausgemustert wurden die 23 Lokomotiven der Baureihe 70.1 (badische I g) bis 1955, Haupteinsatzgebiet war Rheinland-Pfalz.
Die Baureihe 74.4-13, von der es auch ein entsprechendes Märklin-Modell gibt, war während der Epoche III in ganz Deutschland (außer Bayern) anzutreffen. Die Ausmusterung erfolgte bis 1966.
Von der Baureihe 75.0 (württembergische T 5) traten noch 89 Maschinen ihren Dienst bei der Bundesbahn an, das letzte Exemplar 1963 ausgemustert. Auch die Baureihe 75.0 gab es von Märklin. Von der Baureihe 75.1-3 (badische VI b) gab es bei der DB noch 117 Exemplare, die Ausmusterung erfolgte hier ebenfalls bis 1963. Etwas länger hielt die Baureihe 75.4/75.10-11 (badische VI c) aus. Hier hielt die letzte Lok bis 1968 aus. Einsatzgebiet aller 75er war überwiegend Baden-Württemberg, einige Lokomotiven waren auch kurzzeitig in Rheinland-Pfalz beheimatet.
Die 17 Rangierlokomotiven der Baureihe 80 erledigten ihre Arbeit ausschließlich in Bayern. Heimat-Bws waren Ansbach, Gemünden, Ingolstadt und Schweinfurt. Einzig 80 029 verschlug es bis zur Ausmusterung 1957 nach Dortmund. Der Einsatz der 10 Rangierlokomotiven der Baureihe 81 war hingegen auf das Ems- und Münsterland (Emden, Gronau, Oldenburg, Rahden) begrenzt. Die Baureihe 80 wurde bis 1965, die Baureihe 81 bis 1963 ausgemustert.
Die Baureihe 82 war die erfolgreichste Neubautenderdampflok der Bahn. Die 41 ab 1950 in Betrieb genommen Lokomotiven waren in Altenkirchen, Emden, Freudenstadt, Hamm, Hamburg, Koblenz, Siegen und Soest kurzzeitig auch in Bremen, Letmathe, Paderborn und Ratingen beheimatet.
Die neun Lokomotiven wurden bis 1961 von Freiburg aus eingesetzt. Lediglich 85 007 hatte 1961 noch ein kurzes Gastspiel in Wuppertal-Vohwinkel.
Die 16 in Hamburg-Wilhelmsburg stationierten Lokomotiven der Baureihe 87 wurden zwischen 1953 und 1955 ausgemustert. In Mainz soll es bis 1958 noch drei Lokomotiven der Baureihe 88 gegeben haben.
Auch wenn es von der Baureihe 89.0 von Märklin mehr als 5 Millionen Lokomotiven in DB-Ausführung gibt, so blieben nach dem 2. Weltkrieg doch alle 10 jemals gebauten Lokomotiven entweder in Polen und in der DDR. Die acht bei der DB aktiven Lokomotiven der Baureihe 89.1 (pfälzische T3) wurden bis 1953 in Ludwigshafen, Oberlahnstein und Worms eingesetzt. Von der Baureihe 89.6-7 (bayerische D II) waren ca. 40 Lokomotiven noch bei der DB aktiv. Die Ausmusterung erfolgte bis 1957, lediglich 89 650 hielt in Wiesbaden bis 1960 durch. Einsatzgebiet war im Wesentlichen Franken und die Oberpfalz. Von den 86 Lokomotiven der Baureihe 89.8 (bayerische R 3/3) erlebten noch 26 die zweite Hälfte der 50er Jahre und vier den Beginn der 60er Jahre. Ausgerechnet die erste (89 801) wurde 1964 als letzte ausgemustert. Während die Baureihe 89.8 ausschließlich in Bayern eingesetzt wurde, waren die 70 Lokomotiven der Baureihe 89.70-75 (preußische T 3) in Schleswig-Holstein, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz beheimatet. Auch hier erfolgte die Ausmusterung recht schnell bis Mitte der 50er Jahre, nur vier Lokomotiven waren noch zu Beginn der 60er Jahre aktiv, die letzte 1964 ausgemustert.
Von der Baureihe 91.3-18 (preußische T 9.3) waren noch ca. 85 Maschinen bei der DB aktiv, die erste Hälfte wurde bis 1953, der Rest bis 1964 ausgemustert. Die Lokomotiven wurden überwiegend in Norddeutschland, aber auch in Hessen sowie von Lindau aus eingesetzt.
Die Baureihe 92.2-3 (badische X b) war nur in Baden-Würrtemberg unterwegs. Von den anfangs 80 Maschinen wurde die letzte erst 1965 z-gestellt. Mit 90 bis 100 Maschinen war die Baureihe 92.4-10 (preußische T 13) auch nicht zahlreicher vertreten. Ihr Einsatzgebiet war Nordeutschland sowie Nordhessen. Die letzte Lokomotive dieser Baureihe wurde 1965 ausgemustert. Die Baureihe 93 gab es in zwei Versionen. Die erste (Baureihe 93.0-4/preußische T 14) hatte eine unglückliche Lastverteilung und wurde bis 1960 ausgemustert, die zweite, verbesserte Ausführung (Baureihe 93.5-12 / preußische T 14.1) hielt bis 1968 durch. Anzutreffen war die Baureihe 93.5 fast überall, in Bayern allerdings seltener.
Die 29 Maschinen der Baureihe 94.1 (württembergische Tn) waren bis zu ihrer Ausmusterung zwischen 1957 und 1960 von Aalen, Kornwestheim, Plochingen, Stuttgart und Tübingen aus aktiv.
Die Lokomotiven der Baureihe 94.2-4 wurden bereits bis 1954 ausgemustert.
Bei der DB gab es von der Baureihe 64 278, von der Baureihe 74.4-13 über 400, von der Baureihe 78 424, von der Baureihe 86 378, von der Baureihe 93.0-4 ca. 130, von der Baureihe 93.5-12 ca. 435, von der Baureihe 94.2-4 91 und von der Baureihe 94.5-17 679 Lokomotiven..
Tenderlokomotiven wählen viele im Märklin-Sortiment, insbesondere die Baureihen 64, 82 und 94.5-17. Auch die Baureihe 74.4-13 könnte eine Überarbeitung vertragen, die Baureihe 78 in zeitgemäßer mfx-Loksound-Ausführung neu aufgelegt werden. Die Baureihen 65 und 66 eignen sich höchstens als Insider-Modell. Eine Baureihe 93 und eine Baureihe 94 wird es wohl nicht geben, die Baureihe 94 würde ich der Baureihe 93 vorziehen, da sie auch noch in Epoche IV aktiv war.
Grüße
Torsten