Zitat von Heinzi
Vergiss es.
Das erste Hauptproblem ist die 3 phasige Ansteuerung. Kein Lokdecoder beherscht diese.
Na klar, warum sollten sie auch? Wenn es keine Motoren gibt, baut auch kein Decoderhersteller einen Decoder dazu.
Das ist ein Henne-Ei-Problem...
Zitat von Heinzi
Zum Lokdecoder müsstest du als noch einen "Modellflugregler" in Serie zum Lokdecoder schalten und einbauen.
-->geht nicht wegen der fehlenden Umpolung, also müsste ein Modellautoregler Verwendung finden
--> geht aber auch nicht weil diese mit "Servoimpulsen" angesteuert werden.
Modellbauregler sind das letzte. Und generell ist der Sensorlose BLDC-Betrieb für eine Modellbahn völlig ungeeignet.
BLDC-Betrieb bedeutet, dass immer nur 2 von 3 Wicklungen stromdurchflossen werden. Auf diese Art kann man 6 verschiedene Stromraumzeiger ausbilden.
Der BLDC-Betrieb ist grundsätzlich nichts schlechtes, seine Nachteile sind ein springendes Drehmoment (weil der Stromraumzeiger immer nur um 60° weiterspringen kann weil es nur 6 Positionen gibt) und ein schlechterer Wirkungsgrad,
Während letzteres nur für mehr Wärmeentwicklung im Motor sorgt, kann ersteres (je nach Untersetzung, Trägheitsmomenten und Zugmasse) zu ruckeln führen.
Der große Vorteil ist eine viel einfachere Ansteuerung und viel weniger Schaltverluste im Umrichter.
Der Sensorlose BLDC-Betrieb basiert nun darauf, in der Stromlosen Wicklung die induzierte Spannung zu messen und die Position des Flussraumzeigers abzuschätzen.
Während das bei hohen (und vor allem konstanten) Drehzahlen gut läuft, ist das Anfahren ein riesen Problem.
Da die Induktionsspannung erst bei hohen Drehzahlen vernünftig messbar und im Stillstand gar nicht vorhanden ist, muss man den Motor blind hochziehen bis man etwas misst.
Märklin hat sich bei den Lokomotiven mit "Sinus-Motor" nicht umsonst Hallsensoren geleistet.
Zitat von Heinzi
Das zweite Hauptproblem dürfte der Einbau an sich sein. Die meisten im Modellberich verwendeten 3-Ph-Motoren sind "Aussenläufer" und sind zudem nicht auf niedrige Drehzahlen ausgelegt.
Wo ist das Problem mit einem Außenläufer?
Diese Motoren sind im allgemeinen sehr kurz und eignen sich vermutlich besser als Innenläufer.
Es gibt auch Außenläufer mit geringen Drehzahlen im Modellbau, leider "erkauft" man sich das durch >5 Polpaare weil die Modellbauregler offenbar mit langsam Drehfeldern nicht umgehen können.
Ich hätte gerne einen 2poligen Außenläufer mit 250U/(V*min) und Hallsensor.
Es wäre wirklich ein Vergnügen mit dem Ding zu arbeiten.
Aufgrund der Hallsensoren hätte man ständig ein genaues, rotorfestes Koordinatensystem.
Durch das und die geringe Polpaarzahl könnte man einen sauberen Sinusbetrieb fahren.
Bei geringer Last (zB Lok fährt alleine) könnte man sogar feldschwächen.
Edit: Aber mich reizt es schon die ganze Zeit, einen Decoder zu entwickeln.
Dabei möchte ich dann auch den in einer ~10 Jahre alten Märklin sitzenden, 5poligen Trommelkolektor direkt mit einem Inkrementalgeber ausstatten, mal sehen wie viel man da dann mit PI-Regler rausholen kann