RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1926 von Trapeztafel , 28.08.2017 20:43

Hallo Karl!

Also da muß ich jetzt schon fast ein wenig protestieren
Die Wagentype auf dem von Dir gezeigten, hervorragenden Bild, gab es nicht bloß "auch", sondern das waren neben den "Klagenfurtern" DIE offenen Güterwagen der ÖBB schlechthin, ab den späten 50ern!

Ansonsten: Wie immer hoch informativ und äußerst lesenswert

LG Rene


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1927 von hubedi , 28.08.2017 20:55

Hallo Karl,

ein interessantes Foto ... das wäre ein schönes Vorbild für einen Nachbau im Modell ... vlt. sogar als Funktionsmodell. Hast Du noch mehr Bilder oder einen Link?

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1928 von notbremse , 28.08.2017 21:16

@ Rene: Du hast Recht, das "auch" ist hier eine ungeheure Untertreibung.

Mir sind bislang ganz wenige Nachkriegs-Fotos des Wagens mit den Spannbändern untergekommen. Die verstärkten Wagen wurden dagegen recht häufig fotografiert.

Die verstärkten Wagen liefen übrigens auch mit anderen Nummernserien als 746.000 ff. Bislang weiß ich von den Serien 747.000, 748.000, 756.000 und 757.000. Darunter sollen sich [auch] [Edit: als neuerliche Untertreibung eliminiert!] eine Menge zu offenen Güterwagen umgebaute G10 befunden haben, die ich aber, ehrlich gesagt, auf Fotos nicht wirklich von den sehr ähnlich aussehenden verstärkten Breslau/Essen unterscheiden kann.

@ Hubert: Ich kenne weitere Fotos von dieser Anlage. Lass mir ein wenig Zeit, vielleicht lässt sich der Rechteinhaber bei passender Gelegenheit ausreichende Mengen an Alkohol einflößen und damit gnädig stimmen. - Nicht dass du dich wunderst, wenn du demnächst eine horrende Rechnung eines bekannten Klagenfurter Bierlokals bekommst...



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1929 von notbremse , 01.09.2017 14:00

.

Der Fluch der Akribik, Teil 195

KLEINE KISTE – GANZ GROSS


Bretter streichen, Bretter streichen, nichts als Bretter streichen. Das Herrichten von Güterwagen kann zeitweilig recht eintönig sein.

Da muss Abwechslung rein, einmal öfter mit Hilfe von ungewöhnlichem Ladegut. Zum Beispiel mittels einer hölzernen Werkzeugkiste mit ca. 40 x 20 x 20cm Vorbildmaß. Also 5,1 x 2,6 x 2,6mm im Modell. Aus 0,3mm starken Brettern, die von meiner Bretterladung übriggeblieben sind.

Der Laser mag vielfach dem Skalpell überlegen sein. Aber wenn es lediglich um fünf kleine Bretter geht, nehme ich lieber das Messer. In der Zeit, die man braucht, eine Zeichnung zu erstellen, sind die Bretter bereits von Hand zugeschnitten. Ganz so scharfkantig wie ein Laserschnitt sind sie natürlich nicht, aber das sieht man mit freiem Auge nicht.

„A scheane Holzkistn“, hat die Mitzi gesagt. „A bisle schwar ise holt“, hat der Toni gebrummt. „Wal da Griff is aus irngan Metoll.“ [Ich komme nicht umhin, zu bemerken, dass das eine sehr ansprechend geratene Kiste aus Holz ist. – In der Tat. Ich vermag allenfalls zu bemäkeln, dass sie etwas gewichtig geraten ist, denn der Griff wurde aus irgendeinem Metall gefertigt.]




Tatsächlich habe ich bei dieser Kiste ein wenig geschummelt. Den Griff habe ich nicht, wie den Boden und die Seitenteile, aus 0,3mm-Brettern geschnitzt. Er wäre zu zerbrechlich geworden. Stattdessen habe ich einen Messingdraht eingefädelt, mit Revell-Beige gefärbt und mit stark verdünntem schwarz an die Farbe der Bretter angepasst.

Und so sieht die Kiste mit entsprechenden Gebrauchsspuren aus:




Der Inhalt? Schienenschrauben aus dem Hause Railboys. Messinggussteile, die ich brünierte und mit unterschiedlichen Brauntönen einzeln ein wenig individuell herrichtete. –

O.k., ich gebe es zu, diese winzige Kiste ist wahrscheinlich nur entstanden, weil ich diese Woche wieder einmal völlig high war von dem antörnenden Mikrozeug, das die N-Bahner hier Woche für Woche ungeniert verströmen. Was die machen, ist hinsichtlich Suchtgefahr mit Sicherheit wesentlich gefährlicher als die Hanfpflanzen, welche die Polizei kürzlich auf einem Balkon in einer mäßig beleumundeten Gasse in der Nachbarschaft abgeholt hat...



Damit sie nicht ganz so allein ist, die Kiste, bekommt sie nun noch Gesellschaft in Form eines Besens:




Nichts Besonderes. Ein handelsübliches Kunststoffteil, das einen 0,2mm-Stiel bekam, weil der Originalstiel umgerechnet stärker war als [url= https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wanz ]der Oberarm vom Otto Wanz[/url]. Ich habe den Originalstiel zum Vergleich mit aufs Foto genommen.

So, wohin jetzt mit den beiden?

Nun, ihr habt es euch beim Stichwort „Schwellenschrauben“ bestimmt schon gedacht, dass Kiste und Besen auf den Bauzugwagen mit der Mischmaschine kommen, für Stammleser dieses Threads ein alter Bekannter. Ich habe ihn inzwischen komplett neu gestrichen. Die Achshalter wurden farblich behandelt. Abschließend habe ich mit zu feinstem Pulver gemörsertem echtem Rost noch etwas Rostspuren aufgebracht.



Die Ladefläche des Wagens habe ich ein wenig zusammengeräumt. Das Werkzeug ist jetzt weg, wahrscheinlich ist es in der großen Werkzeugkiste verstaut. Ein paar Behälter von Meister Kotol sind noch auf die Ladefläche gekommen, und natürlich auch die Holzkiste mit den Schienenschrauben.

Damit auch er nicht gar so schrecklich allein ist, der Bauzugwagen, habe ich gleich noch einen weiteren Niederbordwagen hergerichtet:




Obwohl er ursprünglich schon recht ansprechend ausgesehen haben mag, habe ich auch ihn auf Grund meiner inzwischen gewonnenen Erfahrungen komplett neu bemalt. Mit dem Pinsel, wie bei mir mittlerweile üblich. Damit wandern wieder zwei Wagen zu meinem endgültigen Wagenpark. -

Während ich diese Zeilen schreibe, ziehen dicke Regenwolken auf.



Der Wetterbericht ist für die kommenden Paar Tage äußerst vielversprechend:

ES IST ERSTKLASSIGES MOBA-WETTER ANGESAGT!!!!



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1930 von Bauzugfahrer Andreas , 01.09.2017 15:33

Hallo Karl,

im Fernsehen läuft grade ein Bericht über die Semmeringbahn.....und während ich dem Bericht verfolge, denke ich so "schaust a mol was der Karl so treiben tut"...

Sehr viel schöne und intresante Berichte konnte ich mir zu Gemühte führen. Auch einige deiner Bastellein wissen zu inspirieren - alleine dein Arbeitszugwagen ist ja wieder

Für das Bild von der Wagenkippanlage bist du aber nicht selbst da rauf geklettert, oder?

Die Idee mit den Schienenschrauben ist auch Klasse. Na, und dann erst die schöne Kabeltrommel...Du gestattest, das ich die Idee als Anregung aufgreife, ja?!

Und eigentlich gibt es bei dir so gar nix zu granteln....eigentlich!

Du hast ja gesagt du bist bald durch mit deinen Wagen und hast auch schon etliche Wagen als "Fertig!" zur Seite gestellt....

Jaahaa, nix da!
Die kannste alle wieder rauskramen.... Bei allen deinen Wagen fehlt der Aufhängehaken für die grade nicht benötigte Kuppelkette....

....und was mir auch Aufgefallen ist, allen deinen Wagen fehlt die Gelbstrichmakierung an den Rädern, die anzeigen soll, ob sich die Radreifen verdreht haben. Denn Monoblockräder gab es in deiner Epoche noch nicht.

Da wird dein Bww wohl einiges zu tun bekommen....aber bei dir herrscht ja eh grade Bastelwetter.

Schöne Grüße

Andreas


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1931 von notbremse , 01.09.2017 16:08

Hallo Andreas,

nett, wieder etwas von dir zu hören. - "Bww" habe ich natürlich sofort verstanden. Das heißt sicherlich "Bastelwetterwerkstatt".

Was den Aufhängehaken betrifft - Die Aufhängehaken sind unschuldige Opfer meiner Faulheit und werden das voraussichtlich auch bleiben.

Jetzt ernst gemeint: Die Gelbstrichmarkierung an den Rädern ist mir natürlich von meinen Restaurierungsaktivitäten her geläufig, wenngleich diese Markierung bei uns weiß ist. Sie wäre im Modell mit geringem Aufwand machbar und sähe interessant aus. Ich habe sie deshalb auch schon emsig auf Fotos aus den 50er und 60er Jahren gesucht - und nirgends gefunden. Auch in Carstens' "Willke" sehe ich sie nicht. Bin ich dabei, zu erblinden? Oder könnte es sein, dass das eine Sicherheitsmaßnahme ist, die erst viel später einmal eingeführt wurde?

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1932 von Viktor , 01.09.2017 16:46

Hallo Karl,

viele Jahre habe ich Deinen Thread still beobachtet. Jetzt bin ich auch ein echter Stummi - und melde mich mal.
Mick Jagger muss man ja auch nicht sagen, dass er geniale Musik macht... was Du hier so abgibst, ist nicht nur seht interessant, sondern hat auch einen tollen Unterhaltungswert!

Ich bin anlagenbautechnisch momentan noch von 12mm Betonankern und 30mm Multiplexplatten geprägt. Aber irgendwann kommt der Moment, wo auch ich mal einen Pinsel in die Hand nehmen werde und auf meine Modell los gehe - natürlich nur nach ein bis zwei Gläsern Barolo versteht sich.

Gruß Viktor


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1933 von Bauzugfahrer Andreas , 01.09.2017 22:53

Hallo Karl,

das mit den gelben Markierungen an den Rädern...erste Striche wurden wohl so um 1958/59 angebracht. Für deinen Zeitraum also knapp daneben...

Für den Zeitraum davor finde ich bloß Hinweise auf eine Markierung die mittels Körnerschlag angebracht wurde. Ich meine mich auch zu Erinnern, das während der Ausbildung zum Rangierer mal davon gesprochen wurde _ wenn die Gelbstrichmarkierung fehlte oder nicht erkennbar war oder wenn der Verdacht auf verdrehte Radreifen bestand und die Markierung durch "Verschleiß" Zweifel aufkommen lies sollte man mal Versuchen, den Körnerschlag zu finden.

....und ich dachte immer diese Gelbstrichmarkierung gab es schon "immer und ewig"....

Schöne Grüße

Andreas


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1934 von jzipp , 01.09.2017 23:02

Servas Karl,

wie immer wieder eine hervorragende Bastelarbeit. Ganz besonders gefällt mir die kleine Werkzeugkiste. Die werde ich wohl abkupfern müssen

Zwei vorsichtige Einwände habe ich aber diesmal anzumelden:
1. Beim Besenstiel ist es wie mit Griffstangen. Richtig dünn erscheint plötzlich ungewohnt und fast zu dünn. So ist es mir auch bei deinem Besen ergangen. Ich hab ja sowas auch vor kurzem gebastelt und da 0,3mm Messingdraht genommen. Da aber der durchschittliche Durchmesser bei 2,3cm in Echt liegt und du ja auch nicht millimeterdick Farbe draufschmierst, erscheinen mir deine 0,2mm doch tatsächlich zu filigran.

2. Deine Mischmaschine von Preiser ist nicht nur top bemalt, sondern vor allem ist es eine sehr schöne Idee, diese auf einen Bahndienstwagen zu stellen. Aber gab es solche Mischmaschinen anno 1955 überhaupt schon? Und wenn ja, sahen die dann so aus wie heutige Maschinen? Wenn ja, dann lass es mich wissen, denn dann stell ich meine eigene auch auf 4 Eisenbahnräder

Schöne Grüße
Jürgen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1935 von notbremse , 02.09.2017 11:33

@ Viktor:

Das mit Mick Jagger hat meine Frau seeeehr beeindruckt. Sie hat sofort angefragt, ob sie mein Groupie sein darf...



Barolo ist eine hervorragende Idee. Ich denke gerade über einen entsprechenden Weinwagen nach. Oder - noch besser - einen ganzen Weinwagen-Zug. Aber wenn du feine Sachen malst, trink ihn besser erst hinterher.

Der Unterbau deiner Anlage sieht sehr vielversprechend aus. Ich freue mich schon auf weitere Berichte!

@ Andreas: vielen Dank für deine ausführliche Klarstellung - wieder etwas, was es damals noch nicht gab. Sicherheit wurde eben bei weitem noch nicht so groß geschrieben wie heute. Und einige wenige Jahre zuvor zählte ein Menschenleben sowieso genau gar nix.

@ Jürgen: Uuups, ich bin ertappt! ops: ops: ops:

Solche Mischmaschinen gab es zwar 1955 bereits. Sie dürften aber vergleichsweise sehr teuer gewesen sein, denn im privaten Hausbau wurden sie kaum eingesetzt. Man rührte die "Malte" noch überwiegend in hölzernen Trögen an. Ich kenne ein einziges Foto einer privaten Baustelle aus Deutschland, das in den 50er Jahren aufgenommen worden sein soll, und welches eine solche Mischmaschine zeigt.

Im Bauzugeinsatz sind sie für die 50er Jahre leider noch nicht belegt.

Du hingegen kannst schon anfangen, sie auf Eisenbahnräder zu stellen. Bei den ÖBB sind diese Maschinen ab 1963 im Bauzugeinsatz nachgewiesen. Ich habe dir per PN ein Foto geschickt (aus urheberrechtlichen Gründen zeige ich es nicht hier). Wenn ich "deine Epoche" richtig in Erinnerung habe, müsste das für dich perfekt passen.

Was den von dir geforderten dickeren Stiel betrifft, so hast du Recht. Die Holzstiele früherer Zeiten waren etwas dicker als die heutigen Metallstiele.



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1936 von Ralf Franke , 04.09.2017 05:41

Hallo Karl,
deine Werkzeugkiste ist Dir super gelungen, erinnert mich an meine Zwischenprüfung nach dem ersten Lehrjahr zum Tischler / Schreiner.
ich hoffe das Du die Eckverbindungen sauber gezinkt hast, auf dem Bild kann ich das bei der Größe nicht so gut sehen

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1937 von hubedi , 04.09.2017 08:35

Hallo Karl,

wenn Du so weitermachst, überholst Du uns N-Bahner noch nach unten bei der Fitzeligkeit der Basteleien. Deine Arbeien sind immer ein Füllhorn voller Anregungen. Du gibst Dir auch viel Mühe bei der Ablichtung und Präsentation. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie aufwändig manchmal das Fotografieren gerade der fizeligen Kleinteile ist. Sie in ihrer gesamten Ausdehnung scharf in den Speicher zu kriegen erfordert einiges an Foto-Woodoo.

Eine Frage hat sich mir beim Betrachten der Bilder doch gestellt. Die Holzkisten mit schrägem Deckel die ich kenne ließen sich alle von der niedrigeren Seite aus aufklappen. Die Schaffer Deines Bautrupps hätten sich also auf die Puffer stellen müssen, um von oben in die Kiste zu langen. Ich gestehe, ich bin mir nicht sicher, wie man es damals gemacht hat. Aber spontan würde ich meinen, die Kiste auf dem Bauzugwagen steht falsch herum.

LG
Hubert


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1938 von Viktor , 05.09.2017 21:04

Hallo Karl,

Zitat
Das mit Mick Jagger hat meine Frau seeeehr beeindruckt. Sie hat sofort angefragt, ob sie mein Groupie sein darf...


Die eigene Frau als Groupie - Herz, was willst Du mehr?!

Lieber Gruß
Viktor


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1939 von notbremse , 05.09.2017 22:42

@ Ralf:

Zitat
auf dem Bild kann ich das bei der Größe nicht so gut sehen


Schaaade, dass Stummi keine größeren Bilder zulässt - so bleibt es auf ewig ein Rätsel, ob die Kiste ordentliche Zinken hat oder nicht...



Spaß beiseite: Bei Werkzeugkisten scheint man sich früher den Luxus von Zinken eher nicht geleistet zu haben?

@ Hubert:

Zitat
...wenn Du so weitermachst, überholst Du uns N-Bahner noch nach unten bei der Fitzeligkeit der Basteleien...


Völlig ausgeschlossen. Außer, du schummelst und verwendest bloß viel größere Zündhölzer als ich...

Scharfe Fotos kleinerer Objekte mache ich recht flott, indem ich mit der Kamera weiter WEG vom Motiv gehe. Ist die Distanz größer, wird auch der Bereich größer, in welchem die Kamera scharf abbildet. Mit ruhiger Hand (besser: Stativ) und der hohen Auflösung aktueller Kammeras ist es dann kein großes Problem, einen scharfen Ausschnitt von 860 Pixel Breite auszuwählen.

Vielen Dank für den Tipp mit der Werkzeugkiste - so gesehen steht sie natürlich eindeutig verkehrt herum!

@ Viktor: Unter uns beiden hoffentlich höchst diskreten Herren: gibt es denn auch noch andere Groupies?



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1940 von Ermel , 05.09.2017 22:53

Zitat
Spaß beiseite: Bei Werkzeugkisten scheint man sich früher den Luxus von Zinken eher nicht geleistet zu haben?


Ich kann bezeugen, daß die Kisten auf den Ladeflächen der Unimogs, mit denen ich in den 90ern Kalk gestreut habe, an den Ecken einfach auf innenliegende Vierkanthölzer genagelte Bretter hatten und keine Zinken. Die Unimogs waren da so 15-20 Jahre alt, also waren wohl auch die Kisten Epoche-4-Produkte. Inhalt: Werkzeug, Ersatzteile, vor allem aber Spritkanister.

Ansonsten nach wie vor sprachlos speicheltriefende Grüße, Ermel.


Öfter mal was Neues:
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1941 von notbremse , 05.09.2017 23:10

@ Ermel: Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht, du bist ein hervorragender Entlastungszeuge!

Zitat
Ansonsten nach wie vor sprachlos speicheltriefende Grüße, Ermel.


Dass du mich aber ja nicht frisst! Deine Zeile erinnert nämlich zwingend an den allerersten Alien-Film, wo dieser Typ sich im Raumschiff duscht, bis der Betrachter endlich bemerkt, dass das keine Dusche ist, sondern das speicheltriefende Alien...



Liebe Grüße

Karl


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#1942 von notbremse , 08.09.2017 14:04

.

Der Fluch der Akribik, Teil 196

IGITTIGITT - HOLZRUNGEN!!!

Diese Woche ging es wieder recht unspektakulär, wenn nicht sogar objektiv recht langweilig, voran.

Sorry. Güterwagen sind nicht irgendetwas, worüber ich einen separaten Thread schreiben wollte. Güterwagen sind mir ein wichtiger Teil meiner Anlage. Ist der Güterwagen nicht glaubhaft, wirkt der ganze Zug spielzeughaft. Daran können viel Geld für wunderschöne Lokomotiven, viel Zeit für die Auswahl des „richtigen Schotters“ oder wunderschön elektrostatisch aufgerichtetes Gras nichts ändern. Ich will, dass bei meiner Anlage alles zusammenpasst. Auch die Güterwagen müssen ihr Scherflein zum Gesamteindruck der späteren Anlage beitragen.

Nicht nur Zurüstteile und Farben sollen das bewirken, auch die Zusammensetzung der Güterzüge soll dem Vorbild nahe kommen. Nicht bunte Bierwagen sollen dominieren, sondern geschlossene und offene „Brot und Butter-Wagen“. Dazu kommt eine überschaubare Anzahl weniger häufig anzutreffender Wagengattungen. Rungenwagen zum Beispiel.

So wurden diese Woche die österreichischen Varianten eines R10 (Roco)…




…und eines Rmms 31 (Fleischmann)…




…farblich behandelt. Wieder sollen es sichtlich beanspruchte, aber keineswegs heruntergekommene Fahrzeuge sein. Kaum Rostspuren, kein abgeblätterter Lack. Der Lack ist lediglich schon recht matt. Der Rmms 31 hat deutliche Spuren verschiedener Ladungen innen an der Bordwand. Zwei Holzklötze, die auf dem Wagen liegengeblieben sind, machen ihn ein wenig interessanter.

Beide Wagen haben noch ihre Holzrungen. Anders als bei der DB waren Holzrungen bei den ÖBB bis weit in die 70er Jahre anzutreffen. Vielleicht, weil geeignetes Holz in der Alpenrepublik stets in ausreichenden Mengen und zu günstigen Preisen zu bekommen war? Wie auch immer, auch die Rungen haben Abnutzungsspuren – manche wurden mit dem Messer behandelt, und nicht alle haben die gleiche Farbe.

Beide Wagenböden wurden recht unterschiedlich lackiert. Da aber bei beiden Wagen die Grundfarbe (Beige) dieselbe ist, harmonieren sie gut miteinander. Auch der Flugrost, den ich abschließend in Form von echtem Roststaub aufbrachte, trägt dazu bei, dass die beiden Wagen im Zugverband gut zueinander passen werden.

Und so wandern auch diese beiden zu meinem endgültigen Wagenpark:




Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1943 von volvospeed ( gelöscht ) , 08.09.2017 14:18

Hallo Karl,

Deine Philosophie gefällt mir sehr, ich sehe das genauso. Leider bin ich jedoch noch nicht ganz soweit wie Du. Ich kann das allerdings bestätigen, denn ich habe auch einige Wagen schon gealtert und wenn dann mal ein Ladenfrischer dazwischen hängt, sieht das in der Tat seltsam aus. Ich finde auch jedes noch so kleine Detail wirkt sich auf die Gesamtwirkung aus. Weniger im rollenden Betrieb, aber umso mehr auf Bilder, vor allem Großaufnahmen. Deine Arbeiten sind wie immer richtig Klasse. Wenn man nicht selbst einmal so einen Wagen patiniert hat, kann man die Mühen kaum nachvollziehen.
Viele übertreiben es auch mit der Patina und versauen dabei mehr, als das es gut ist. Du hast hier genau den Dreh raus, nicht zu viel und nicht zu wenig. Für mich gibt es auf dieser Plattform nur 2 große Künstler in diesem Bereich. Pierre mit seinen Dampfloks und Du sind meiner Meinung nach hier die absoluten Profis.


volvospeed

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1944 von jwk ( gelöscht ) , 08.09.2017 17:15

Seht toll aus Karl. Habe mir 4 EAOS gekauft und werde auch mal versuchen die zu altern. Danke für alle infos dazu.


jwk

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1945 von Trapeztafel , 08.09.2017 17:21

Hallo Karl!

Diesmal habe ich keinen "Senf" dazu abzugeben, ich kann mich nur absolut der Meinung von Manuel anschließen!
Und langweilig ist´s bei Dir sicher nicht, sei ganz unbesorgt

LG Rene


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1946 von Ermel , 08.09.2017 20:27

Ich liebe Holzrungen ... aber damit bin ich im Fremo auch ein Einzelschicksal

Liebe Grüße, Ermel, trotz nach wie vor vermehrten Speichelflusses kein Freßfeind


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1947 von Viktor , 08.09.2017 21:37

Hallo Karl,

Du hast recht, der Fahrzeugpark prägt den Gesamteindruck einer Anlage. Und dieser wird nur zufriedenstellend sein, wenn alles - egal ob Gleis, Wagen, Oberleitungsmast, Haus oder Auto - patiniert ist. Ein wahrlich hehres Ziel.

Außerdem erlaube ich mir höchst diskret anzumerken: ein Mann - ein Groupie.

Lieber Gruß
Viktor


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1948 von Der Dampfer , 08.09.2017 22:34

Hallo Karl
Deine letzten zwei Mandanten haben Dein Aw mit einem herrlichen Outfit verlassen.Die beiden Rungenwagen sehen prächtig aus.Seht gut gefällt mir Deine Überlegung und Durchführung,die Wagen nur mit dem Pinsel zu bearbeiten.
Ich denke nur so erhalten Sie den üblichen Güterwagen Look. Alles gespritzt wäre viel zu gleichmäßig und akkurat. Wird sicher klasse aussehen ,wenn auf diese Wagen erstmals ein Jeep oder Dodge des damaligen Bundesheeres verladen wird.
Klasse Modellbau
Grüße sagt Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1949 von notbremse , 09.09.2017 09:41

@ Manuel:

Zitat
Wenn man nicht selbst einmal so einen Wagen patiniert hat, kann man die Mühen kaum nachvollziehen.


Man wird allerdings immer schneller und immer besser dabei. Wer nur zwei, drei Fahrzeuge bearbeitet, braucht viel länger, als jemand, der schon zwanzig, dreißig hinter sich hat. Auch die Qualität erfährt eine Steigerung. Ich werde wahrscheinlich ein paar Fahrzeuge aus der Anfangszeit dieser Waggonserie noch ein wenig überarbeiten.

@ Jan Willem: Bitte zeigen!

@ Rene: Jetzt sitz ich armes Würstel da und habe keinen Senf dazu...


@ Ermel: Holzrungen im Fremo - igittigitt, was für ein Frevel! Gib bloß acht, die sagen "Einzelschicksal" zu dir, damit du nicht merkst, dass sie dich fressen wollen!

@ Viktor: Schaut nur am Anfang so grauslich hehr aus - man wird mit fortschreitender Übung immer schneller. Auch beginnen manche Anbieter, perfekt gealterte Artikel zu liefern, z.B. Artitec.

@ Willi: Das Bundesheer trat 1955 sehr wahrscheinlich noch nicht öffentlich in Erscheinung. Fotos von Bundesheer-Fahrzeugen kenne ich erst ab 1956. Es werden eher Fahrzeuge der B-Gendarmerie oder der Briten werden. Oder ganz einfach zivile Kfz. Oder Baumaschinen.

Spritzen hat auch Vorteile. Die Spritzpistole kann einige Dinge, die der Pinsel nicht kann, und umgekehrt. Nur wenn Bretter bemalt werden oder unregelmäßige Flecken oder Streifen auf glatten Oberflächen gefragt sind, ist der Pinsel im Vorteil.

Euch allen vielen Dank "für die Blumen" und fürs Vorbeischaun!

Liebe Grüße

Karl


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Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1950 von notbremse , 15.09.2017 12:26

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Der Fluch der Akribik, Teil 197

ITALIENER, JUNG UND ALT

Mein Güterwagenpark enthält jetzt deutsche, französische und österreichische Wagen. Stammleser dieses Threads wissen, dass da irgendwo noch ein paar "Italiener" hergerichtet wurden – drei von Brawa und einer von MGM.

Beginnen wir mit den beiden Tipo „F“ aus dem Brawa-Set 48558. Sie sehen einander zum Verwechseln ähnlich - bis auf die Lüfter. Diese Lüfter waren ein charakteristisches Merkmal der im Obst- und Gemüsetransport eingesetzten Wagen der FS. Einer meiner beiden Wagen besitzt doppelte Lüfter, der andere einfache. Die Version mit den doppelten Lüftern wurde 1937 bis 1946 gebaut, die mit den einfachen von 1942 bis 1946. Eine der kriegsbedingten Stahlknappheit geschuldete Einsparungsmaßnahme, vermute ich.

Wir haben schon früher einmal festgestellt, dass um 1955 noch recht viele italienische Güterwagen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in anderen Staaten unterwegs waren, ohne mit „EUROP“ beschriftet zu sein. Für die Obst- und Gemüsewagen habe ich kürzlich eine plausibel klingende Erklärung gefunden. Sie sollen großteils ganz bewusst nicht dem EUROP-Park zugeordnet worden sein, weil sie, am Bestimmungsort eingelangt, anschließend eben nicht dem EUROP-Gedanken entsprechend für fremde Bahnverwaltungen freizügig kreuz und quer durch Europa gondeln sollten, sondern rasch wieder beim italienischen Absender gebraucht wurden. Einer der beiden Brawa-Wagen ist dennoch mit „EUROP“ beschriftet.

Ich entscheide mich, die Wagen so herzurichten, dass sie auf den ersten Blick deutlich unterschiedlich wirken. Der EUROP-Wagen soll so aussehen, als ob er kürzlich eine Ausbesserung hinter sich gebracht hatte:




Er büßte lediglich sein von Brawa wunderhübsch „verchromtes“ Dach ein – bei mir ist es schon ein wenig korrodiert und daher hellgrau. Der Wagen dürfte überwiegend auf elektrifizierten Strecken unterwegs gewesen sein, daher ist er nicht sonderlich verrußt. Bei diesem Wagen habe ich – abgesehen vom Dach - nur die Pufferhülsen angepasst und die schwarzen Teile des Fahrwerks neu lackiert. Die Gitter vor den Öffnungen habe ich ein wenig abgedunkelt – nicht mit Schwarz, sondern mit einem nur ganz wenig dunkleren, rötlicheren Braun. Die Anschriftenfelder erhielten Kreidespuren, der Zettelkasten erhielt Zettel. Der Wagenkasten blieb ansonsten unbehandelt. Er ist, so wie er aus der Schachtel kommt, sehr schön matt und zeigt keinerlei Plastikglanz.

Der andere Wagen hingegen sollte schon einige Jahre auf dem Buckel haben:




Italienische Pufferhülsen waren bekanntlich nicht schwarz, sondern in der Farbe des Wagenkastens gestrichen. Die einfachste Methode, Meister Weimanns hervorragende italienische Federpuffer an italienische Wagenkästen anzupassen ist daher, man lackiert den Wagenkasten neu. Ich habe den älteren Wagen also in einem etwas dunkleren Braun komplett neu gestrichen. Dach, Wagenkasten, Fahrgestell – alles.

Aber natürlich nicht wegen der Pufferhülsen, sondern weil er sich von vom anderen auch durch die Farbe deutlich unterscheiden sollte...



Da ein etwas fleckiger Anblick erwünscht war, habe ich für Wände dieses Wagens den Pinsel genommen und nicht die Airbrush. Glatte Flächen sind allerdings nicht so einfach zu streichen wie Bretter. Hier kommt es in besonderem Maße auf den Grad der Verdünnung an, damit die Farbe nicht plastisch aufträgt und Pinselhiebe sichtbar werden. Zu dünn darf die Suppe auch wieder nicht sein, weil die Farbe sonst nicht haftet. Man muss ein wenig probieren.

Gute Fotos italienischer Wagen aus den 50er Jahren sind rar – vielleicht, weil seinerzeit auf italienischen Bahnanlagen ein Fotografierverbot gegolten haben soll? Die wenigen Fotos, die mir zur Verfügung stehen, zeigen durchwegs Wagen in recht gutem Zustand. Auch meine Wagen sollen nicht heruntergekommen aussehen. Der ältere bekommt daher nur ganz zarte Rostspuren oberhalb der Türen. -

Beim EUROP-Wagen war die Sache mit den Puffern schon etwas schwieriger. Der Wagenkasten wurde nicht lackiert. Die Puffer mussten dennoch die gleiche Farbe bekommen wie der Wagenkasten. Es waren Mischübungen angesagt.

Ein Problem meiner Acrylfarben ist, dass sie in feuchtem Zustand ganz anders aussehen als später, wenn sie trocken sind. Mischübungen gestalten sich langwierig, weil man jedes Mal warten muss, bis die Farbe trocken ist, um zu sehen, ob man den gewünschten Farbton getroffen hat.

Ich habe vorzeitig aufgegeben und einfach die Stirnwände im unteren Bereich ein wenig „beilackiert“. Die Farbe der Puffer ist ein wenig zu dunkel geraten und könnte um eine Idee rötlicher sein. Da die Stirnwände untenrum ebenfalls diese Farbe erhielten, ist ein harmonischer Übergang gegeben und es sieht nun so aus, wie von Anfang an geplant.

Ein wenig Zeit kostete der Umstand, dass sich Kleinteile wie Haken, Bremsdreiecke und Griffe bei diesen beiden Wagen benahmen, als wären sie aus Resin, und recht leicht abbrachen. Kein großes Problem, da mit Essigesther leicht zu beheben, aber es kostete eben etwas Zeit.^

Und so wandert auch diese Woche ein Güterwagen-Pärchen in meinen endgültigen Fuhrpark – zwei nun schon auf den ersten Blick recht unterschiedliche Geschwister:




Liebe Grüße

Euer Karl


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