Hallo zusammen,
nun will ich auch mal endlich unsere Anlagen vorstellen. Ich will hier jetzt aber nicht mit großem Technikgeschwafel anfangen sondern einfach eine Geschichte erzählen bei der man über die Anlage reist und dabei hier und da Kleinigkeiten und Hintergrundwissen erfährt. Die Geschichte, wie die kleine Julia mit Ihrer Mutter zu den Verwandten ins Ardeygebirge nahe der Ruhr fährt.
Und los geht es...
"Wir starten zuhause, zu Fuß zur Straßenbahnhaltestelle. An der Leopoldstraße steigen wir in einen Zug der Linie 3, die 3 fährt hier noch mit Aufbauwagen aus den Nachkriegszeiten. Vor zwei Jahren fuhr hier auch die 4, nur die verschwindet nun mit modernen Wagen als U44 unter der Erde.
Nun geht es aber los, der Wagen rappelt und klappert über die Weiche und durch die Kurve. Vor der Kurve in den Zechenweg sehe ich aus dem Fenster ein Filmteam am Straßenrand. Den Sprecher habe ich schon mal sonntags mit Opa zusammen im SWR gesehen, ich komme aber jetzt nicht mehr auf den Namen…
Wir fahren mit der 3 bis zum S-Bahnhof Dortmund-Hoesch. Hier sind wir auch schon öfters Samstags in den Bus zum Wertkauf eingestiegen. Aber heute geht es in die andere Richtung, rauf zum Bahnsteig.
Hier vom Bahnsteig kann man immer viel Betrieb beobachten. Große Züge sieht man hier nur vereinzelt, sie brausen dann ohne Halt durch den Bahnhof. Fahrplanmäßig halten hier die S 21 und einige wenige Bummelzüge. Dafür geht morgens früh schon der Rangierbetrieb los, gegenüber die Brauerei, hinten in der Ferne das Hoesch Röhrenwerk und der Schrotthändler. Da sieht man nicht nur die Rangierloks der Bundesbahn mit dicken Backen, auch die grünen der DE haben immer ordentlich was zu schleppen.
Aber nun fährt unsere S-Bahn ein. Die Türen pfeifen und fallen mit einem Knall zu und mit einem Ruck geht es los.
Wir fahren bis Harkorten (Ruhr), hier müssen wir umsteigen.
Die S-Bahn fährt weiter über die mittlere Ruhrtalbahn noch bis nach Hagen (Westf.). Unser Anschluss steht auch schon bereit. Drüben auf Gleis 31 steht der „Steckdosen IC“ wie Papa immer sagt. Einmal in der Stunde fährt er von hier über Schnöttentrop, Bommern-Höhe, Wengern-West, Albringhausen nach Gevelsberg. Das Signal springt auf grün und mit einem heulen setzt sich der Triebzug in Bewegung.
Kurz nach der Ausfahrt zweigt die Strecke eingleisig über ein Viadukt ab. Unter uns die Ruhr. Nach einer kurzen Fahrt durch ein Wäldchen überqueren wir erneut die Ruhr, von dieser Brücke hat man einen schönen Blick hinunter ins Ruhrtal und auf die mittlere Ruhrtalbahn.
In diesem Moment rauscht ein eleganter Schnellzug vorbei, die Wagen sahen aus wie Salonwagen. Abends aus den Nachrichten erfuhren wir, dass Willy Brandt mit der Bahn auf Wahlkampftour war.
Nach der zweiten Ruhrüberquerung rumpelt es noch einmal durch den Triebwagen, und die Motoren verstummen. Langsam rollt er am Bahnsteig aus.
Wir sind in Schnöttentrop angekommen. Unserem Ziel. Bevor wir unseren Weg weiter zu Fuß nehmen, müssen wir noch die Zugkreuzung aus Ennepetal abwarten. Einmal in der Stunde ist hier richtig großer Bahnhof dann wird der sonst recht beschauliche Bahnhof fast schon großstädtisch, ehe er wieder in einem Dornröschenschlaf versinkt.
Als nun die Züge wieder weiter ihren Endzielen entgegen eilen, können wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hof unsere Bekannten machen. Vorbei an Shortys Dorfkrug, den davor stehenden Traktoren und der Schmiede auf einem kleinen Sträßchen im Ardey zum Hof der Verwandten....
Das war die kleine Reise über unsere Anlage. Wir sind auf dem Weg durch 2 Keller gefahren, über drei Bahnstrecken und eine Straßenbahnlinie.
Wenn ein Interesse besteht würde ich weiter unsere Anlage vorstellen. Da vieles jetzt noch nicht erwähnt, oder zu sehen war.