Hallo in die Runde,
auch ich möchte meine Erfahrungen nach 18 Monaten des Druckens und Teilewegschmeissens einmal Kund geben. Da ich hier schon länger mitlese gibt es wohl Informationsbedarf bei der CAD-Erstellung und dem Drucken. Deshalb gebe ich auch mal mein gesammeltes Halbwissen zum besten,
ich hab ja gerade Zeit.
Drucken
Ich schraube wenig bis gar nicht an den Druckparametern rum. Ich versuche eher die Konstruktion anzupassen, auch benötigter Brim oder Support sind bei mir Teil der Konstruktion. Gedruckt wird alles mit 20% fill und skirt. Mein grösster Feind sind die Toleranzen, und schon das Fill zu verändern,
verändert das Teil. Hier hat CURA mich schon in den Wahnsinn getrieben: Gitterwand Dicke 1,5 mm wurden bei 100% fill satte 2mm dick.
Das einzige, was ich von Hand ändere ist das stl-file. Meine CURA / Druckerkombination hat dieses Problem, das am Ende eine Furche
in die Oberfläche gezogen wird (Z-Schmisse). Und dagegen ist mir nur die Lösung mit dem stl-file bekannt.
Aus Neugierde habe ich Gerhards (altesel) Zechenzaun mit dieser Methode gedruckt und ich war überrascht wie gut der mit 0.4er Düse wurde, ohne das ich feintuning gemacht habe. Sicher ist dann der Gitterstab 0.4 dick, aber der Zaun wirkt schon sehr filligran gegenüber dem, was man so kaufen kann.
CAD
Meine Bauten werden in openSCAD gemacht, bei komplexen Sachen habe ich einen selbstgebauten Precompiler, der z.B. beliebige Ziegelmuster kann. openSCAD ist beim Rechnen in Schleifen halt sehr begrenzt. Leider geht es dann auch schonmal "in die Knie", d.h. es wird so langsam, das es nerft. Bestimmte Teile gehen dann nur noch als Einzelteil. Ein Gesamtmodell anzeigen macht keinen Sinn. Das DEMO-Haus ist im orginal Fachwerk. Wenn alle Wände "verfachwerkt" sind, kann man es nicht mehr rotieren lassen. OK - ist hier auf Laptop, das ist halt keine CRAY.
Das war auch der Grund fürs Demo-Haus. Die meisten meiner CAD-Sachen sind Einzelteile und die zu zeigen macht keinen Sinn.
Da ich in erster Linie "Häuslebauer" bin, hat sich für diese Aufgabe eine große Menge an Basis-Konstrukten angesammelt, sodass
ein Gebäude in sehr kurzer Zeit entstehen kann. Deshalb hier nur zum Zeigen, wie einfach es mit einer Datenbasis ist, ein ganzes Haus zu bauen.
Das gilt auch für Fenster:
Type,Position und Abmaße in einem Datenarray lassen das Fensterloch entstehen und den dazu gehörende Fensterrahmen.
Hier mal eine Demo für das Modul "wand":
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// 2 - MASSE
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wd=1;//Wanddicke
wdf=2; //Wanddicke fachwerk
ftol=0.2; //Toleranz furs Fenster,damit es ins Loch passt
fatol=0.2; //Fachwerkfeldtoleranz
// Parameter für eine wand
// tpye,x,y,b,h,wd,45l,45r,loff,lw,roff,rw
wand1a=[0,0,0,38,25.001,wd,1,1];
wand1b=[0,-1,25,40,6.001,wd,0,0,0,50,0,50];
wand1c=[0,4,31,30,14,wd,0,0,0,30,0,30];
wand2a=[0,0,0,42,25,wd,1,1];
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// 3a - KONSTRUKTION MODELL
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module hauswand1() //Giebelwand
{
wand(wand1a);
wand(wand1b);
wand(wand1c);
}
module hauswand2() //Seitenwand
{
wand(wand2a);
}
Das ist schon alles, was es braucht um mit Modulen ein Haus zu bauen.
Das gleiche gibt es dann für Fenster(eine Tür ist CAD gemäß auch nur ein Fenster am Boden), Mauern, Fachwerk usw. Der Einbau eines Fensters ist so nur ein Zweizeiler. Und der Rahmen (also das Ding, was ins Loch geklebt wird) kommt gleich mit.
Nur Fachwerk ist halt eine Fleisaufgabe.
Grüße in die Runde
Ulli
...und immer schön Gesund bleiben !