N'abend zusammen,

ich fahre zwar 3-Leiter und war daher noch nie mit dem "Problem" konfrontiert. Aber was mich interessiert ist, wie man Kehrschleifen oder Gleisdreiecke in 2-Leiter Systemen behandelt?
Meine Vorstellung ist, dass in analogen Systemen eine spezielle elektronische Schaltung zum Einsatz kommt, und irgendwann zwischendurch, wenn die Lok in der Schleife ist, muß am Trafo umgepolt werden. Korrekt soweit? Muß die Lok zwischendurch anhalten?
Ist so etwas Aufwändiges im digitalen System auch notwendig?

Ich frage nur mal so, habe noch nicht konkret vor umzusteigen, aber man weiß ja nie.....

Danke für ein paar Antworten und Gruß
Peter

Hallo peter,

es gibt dafür automatische Umschalter. Die schalten die Versorgung um und zwar teilweise, ohne dass angehalten werden wird. Wenn du allerdings die Geschwindigkeit mit dem Trafo regelst, dann muss angehalten werden.

Vor allem bei den digitalen Anlagen sind diese Umschalter sehr in Mode, weil da eben nicht mit dem Trafo geregelt wird (Tams hat so was auch im Programm). Der Zug hält dabei wirklich nicht an. Wenn der Alzheimer-Lopi eingestzt ist, dnan allerdings schon, weil eine Unterbrechung von knapp 2ms ist schon klar, denn sonst hast du ja den Kurzschluß in Relais.

Es gibt da auch für analog Schaltungen mit Dioden, die ich allerdings noch nie eingesetzt habe.

Wolfgang

Hallo,

bei analogem Betrieb gibt es mehrere Möglichkeiten : Allen gemeinsam ist die elektrische Trennung des Kehrschleifenabschnittes von der Hauptstrecke durch Isolierschienenverbinder.

Bei der Diodenlösung kommt es in der Schleife zu einem Zwangshalt. Man polt den Trafo um und der Zug setzt sich wieder in Bewegung.

Man kann auch die Kehrschleife durch einen zweiten Trafo versorgen. Während der Zug, vom zweiten Trafo gespeist, in der Schleife ist polt man den ersten Trafo um. Kein Zwangshalt aber eventuell in der Hauptstrecke zusätzlich fahrende Loks wechseln die Fahrtrichtung. Stehen dort Loks in isolierten Abschnitten wechseln sie bei erneutem Stromfluß die Fahrtrichtung.

Diese Lösung ist auch mit einem Trafo, einem zweipoligem Umschalter und Gleiskontakten machbar aber auch mit den gleichen Einschränkungen.

Bei Digitalbetrieb wird es einfacher da die Polarität nicht mehr die Fahrtrichtung beeinflußt. Ein Elektronikbaustein sorgt dafür daß beim Ein- und Ausfahren die Polarität entsprechend gewechselt wird. Diese Lösungen sind aber nicht für konventionellen Betrieb geeignet da das auch wieder zu einem Fahrtrichtungswechsel führt.

Die stets symmetrische Stromzuführung und die polaritätsunabhängige Fahrtrichtungsfestlegung sind die ganz großer Vorteile von Märklin H0.

Wie hieß es doch früher ? In Märklin H0 Lokomotiven ist der Lokführer schon eingebaut. Die Fahrtrichtung wird in der Lok festgelegt und nicht am Gleis.

Hallo Wolfgang, hallo Karlheinz,

danke für eure Antworten. Es ist also so, wie ich es mir vorstellte. Kurz gesagt, im analogen ist 2-Leiter bei solchen Gleisfiguren mit Nachteilen behaftet, beim digitalen nicht mehr. Das heißt auch, dass es den digitalen Decodern grundsätzlich egal ist, welche Polarität anliegt.

Gruß
Peter

> Das heißt auch, dass es den digitalen Decodern grundsätzlich egal ist, welche Polarität anliegt.

Hallo Peter,

so ist es. Falls Du eventuell an eine Straßenbahn denkst gibt es noch die Möglichkeit die Außenschienen zu verbinden und den anderen Pol über die Oberleitung einzuspeisen. Dann wird es wieder einfacher.

Zitat von Karlheinz Hornung

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> Das heißt auch, dass es den digitalen Decodern grundsätzlich egal ist, welche Polarität anliegt.

Hallo Peter,

so ist es. Falls Du eventuell an eine Straßenbahn denkst gibt es noch die Möglichkeit die Außenschienen zu verbinden und den anderen Pol über die Oberleitung einzuspeisen. Dann wird es wieder einfacher.

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Hallo Peter,

vergiß diese Idee gaaaanz schnell wieder, so schlau war ich auch mal und hab mich wund geärgert.

Das Problem sind nicht die regulären Trambahnen sondern eben die Arbeitsfahrzeuge. Mal eben so ein kleines Deutz-Diesel-Tuckerchen mit einer Lore losschicken ist dann nicht weil ja Deutzchen kein Panto hat. Oder eine Gleisstopfmaschine, oder ein Rottenkraftwagen, oder, oder, oder.

Auch wenn die Strecke zunächst nur im Wohngebiet durch die Häuserschluchten führt (so war es bei mir), irgendwann kommt die Karlsruher Bahn dazu und die ganze Geschichte wird Überlandbahnartig aufgeweitet, so richtig quer durch die Felder und schon fehlen die Möglichkeiten auch Pantolose Fahrzeuge einsetzten zu können.

Dumm ist das es dann nicht so einfach ist via Dremel die Gleise wieder zu trennen...die Tramgleise liegen tief in der Straße und sind mit viel Herzblut zugespachtelt und dann mit eingeritzen Steinfugen versehen worden. Und dann so ganz brutal mit dem Dremel, das sah nicht aus, ließ sich nicht reparieren, also was das Anlagenkonzept gestorben. Module standen im Keller und sind beim Umzug den Weg ins Pressmüllauto gegangen.

Fazit:
Beim Bau einer Anlage immer an das Morgen denken, was man heute noch nicht will, aber irgendwann mal wollen könnte. Wenn dann baue die Anlage als 2-Leiter aber führe die Anschlußdrähte unter der Anlage (gut zugänglich) zusammen. Vergiß im Gleis die Trennstellen nicht. Wenn irgendwann der Wunsch nach Pantolosen Fahrzeugen kommt ist es nur eine Frage der Verdrahtung und nicht des totalen Umbaus.