@minimax13, Speedy12105, Ralf Franke:: zwar kann ich mit dem "Vatertags"-Quatsch überhaupt nix anfangen (ich wittere hier nur wieder Beutelschneiderei ...), aber meine Mädels hatten sich das gestern in den Kopf gesetzt. Und welches Exil wählt der Modellbahner lieber, als sich in den Keller verbannen zu lassen? Großen Spaß hat es gemacht, die diversen Züge durch Mühlfeld donnern zu lassen. Und alles lief entgleisungsfrei ab - bestens! Hin und wieder wurde das "Stellwerk" eingefroren und Feinjustagen an TrainController vorgenommen. Aber so ist das: wenn man intensiv mit Zugfahrten auf der Anlage beschäftigt ist, bemerkt man die kleinen "Haken und Ösen" eher, als wenn man nach getaner Bastelarbeit noch mal schnell einen Zug auf die Reise schickt. Das hat einfach Laune gemacht.
@E 03: der 3D-Druck wird in der industriellen Produktion, vor allem aber in der Ersatzteilhaltung, eine Revolution darstellen, deren Tragweite noch gar nicht absehbar ist. In unserer Firma wird mit Hochdruck an Verfahren gearbeitet, knifflige Spezialteile, deren Herstellung mit traditionellen Verfahren nur unter extremem Aufwand möglich ist, per 3D-Druck herzustellen. Hinsichtlich Ersatzteilhaltung erwartet man hier einen Durchbruch: weg von großen Teile-Lagern, in denen Ersatzteile möglicherweise über Jahre hinweg eingelagert werden, zum "print on demand". Die Zukunftsmusik, die hier weltweit gedacht und an der heftig geforscht wird, könnte z. B. die sein: Für Dein Auto wird ein Keilriemen als Ersatzteil gebraucht. Anhand der Daten im Fahrzeugschein wird ermittelt, welcher Typ Keilriemen hier genau verbaut wurde. Zugriff auf die Datenbank des Auto-Herstellers liefert die Rohdaten, auf deren Basis ein 3D-Drucker der Tankstelle das Ersatzteil gleich vor Ort herstellen kann. Versand- und sonstige Wartezeiten sind damit überflüssig, Lagerhaltung des Teils wird überflüssig.
Für die Herstellung von Modellbahn-Artikeln könnte der 3D-Druck die Hersteller aus der Klemme der teuren Formkosten bei ständig sinkenden Auflagen befreien. Wenn die Auflösung solcher 3D-Drucker zu erschwinglichen Preisen einmal hoch genug sein wird, dann ist anzunehmen, dass die Hersteller von Rollmaterial dieses auch per 3D-Druck herstellen werden. Eventuell auch in einer Kombination aus Laser- und 3D-Druck-Verfahren. Das das sich anbahnt, sieht man daran, dass Firmen wie SB-Modellbau bereits Motorisierungen für im 3D-Druck hergestellte Loks anbieten.
Ich betrachte das nicht mit Sorge, sondern sehe darin eine Möglichkeit, dieses Hobby an den Stellen anzureichern, an denen dem Gros der Modellbahner die Grenzen der eigenen Fingerfertigkeiten einen Strich durch die Rechnung machen. Meinen Ziergiebel am neuen EG Mühlfeld habe ich per 3D-Druck in der Firma hergestellt, das Ergebnis finde ich sehr erfreulich. Sicherlich hätte ich das auch "von Hand" hinbekommen, z.B. mit per Hitze weichgemachten Kunststoff-Profilen. Aber als Übungsbeispiel hat es getaugt, und jetzt kann ich den Aufwand zur Erstellung eines 3D-Drucks sowie die Qualität des Ergebnisses besser einschätzen. Meine nächsten Telegraphenmasten, deren Bau in den kommenden Monaten angepeilt ist, werden dennoch nicht im 3D-Druck hergestellt, denn das ist schlicht Quatsch: die wenigen Rundhölzer sind schnell und einfach zugeschnitten und maßstabsgetreu zusammengeklebt, da muss man nicht mit Kanonen nach Spatzen schießen. Und aus eben diesem Grunde kann ich mir auch nicht vorstellen, so ein Ding im eigenen Keller stehen zu haben - für die stark eingeschränkte Zahl von Teilen, für die so ein Druck erforderlich sein würde, kann man auch einen Auftrag vergeben, statt sich "noch so'n Trumm" in den Keller zu stellen. Dennoch steht mit dem 3D-Druck ein Herstellungsverfahren zur Verfügung, welches fallweise die kostengünstige Einzelfertigung auch komplexer Teile erlaubt. Ich bin mir sicher, dass das Gros der Modellbahner diese Möglichkeiten ganz pragmatisch und mit Augenmaß benutzen wird. Denn in vielen Fällen sind Lineal und Zirkel, Bleistift und Reißnadel sowie der unentbehrliche Cutter nicht nur die völlig ausreichenden, sondern auch die unterm Strich schnelleren Werkzeuge und Methoden.
Grüße, Randolf