So, nach erfolgreichem Pfingsturlaub geht's hier weiter ...
Alexander und Friedl, danke für Eure netten Worte - und Alexander für den "reparierten" Link.
Zunächst müssen aber die Basteleien warten, mit denen geht es in den kommenden Wochen weiter. Dafür war mal wieder eine Runde Digitalitis angesagt. Zickende Weichenantriebe Im Untergrund führen immer mal wieder zu hässlichen Havarien, und das Herausklauben der Züge geht zwar, macht aber nicht wirklich Spaß. Ich wusste schon länger, dass der TrainController TC8 eine Möglichkeit hat, die Weichenstellung per Rückmelder zu überwachen. Und die von mir verwendeten Lenz Weichendecoder LS100 haben netterweise gleich solche Rückmelder eingebaut, die per RS-Bus ausgewertet werden. Wenn man nach dem elektrischen Schalten eine Weiche per Hand umschaltet, wird das denn auch von TC so angezeigt.
Allerdings ist zur Überwachung der Weichenstellung schon einiges mehr zu tun. Man kann TC8 nicht einfach sagen, dass er die Weichenstellung gemäß der Anzeige im Stellpult auswerten soll - das wäre zu einfach Statt dessen gibt es im Dialog für die Konfiguration einer Weiche eine weitere Einstellung, mit der das zu bewerkstelligen ist:
Im Dialogfeld "allgemein" ist zunächst die Checkbox "Überwachung aktivieren" anzukreuzen. Im Dialogfeld "Prüfung der Weichenstellung" aktiviert man die Checkbox "Rückmeldeadressen auswerten". Im Dialogfeld "Fehlerbehandlung" habe ich eingestellt: "Blockausfahrt sperren" sowie im Dialogfeld "optionale Aktionen" sowohl "Weiche stillegen" (hier noch nicht "angehakt") als auch "Makro ausführen". Das Makro ruft ein von mir erstelltes Batch-Skript auf, welches ganz schlicht eine fette Meldung "Weichenantrieb funktioniert nicht ordnungsgemäß. Bitte kontrollieren" anzeigt.
Es dauert ein wenig, bis man verstanden hat, wie "Rückmeldeadressen auswerten" zu konfigurieren ist. Wenn man das falsch macht, werden falsche Alarme ausgelöst und ordnungsgemäß arbeitetende Weichen fälschlich stillgelegt. Beim Lenz LS100 ist die Weichenadresse (hier: 175) mit der Rückmeldeadresse (hier: Adresse 22, Eingang 7) verknüpft. Allerdings hilft hier die Anleitung von Lenz nicht weiter, denn dort sind die Rückmeldeeingänge in Vierergruppen zusammengefasst, während TC sie in Achtergruppen darstellt. Das lässt sich aber ganz einfach ausrechnen.
Dividiert man 175 durch 8, erhält man als Ergebnis 21,875. Addiert man 1 zum ganzzahligen Anteil des Ergebnisses, erhält man 22 - also die von TC benötigte Rückmeldeadresse. Den "Eingang" erhält man, indem man die Nachkommastellen (also hier die 0,875) mit 8 multipliziert - Ergebnis: 7. Einen Sonderfall hat man, wenn die Weichenadresse (z.B. 176) glatt durch 8 teilbar ist: 176/8 = 22. Hier gibt das Ergebnis - ohne Addition von 1 - unmittelbar die Adresse an, der "Eingang" ist hier "8".
Bleibt noch zu berücksichtigen, wie der "Rückmeldestatus" bezogen auf die Weichenstellung ist. Im Beispiel des Dialogs ist die Weichenstellung "Abzweig" verknüpft mit dem "roten" Rückmeldestatus. Dementsprechend ist die Stellung geradeaus verknüpft mit dem "schwarzen" Rückmeldestatus. Das ist in dieser Form gültig, wenn bei der Anschlussbelegung der Weiche (siehe den Weichen-Haupfdialog im Hintergrund) "geradeaus" dem "-"-Anschluss entspricht und "Abzweig" dem "+"-Anschluss. Wenn man im Weichen-Hauptdialog diese Anschlussbelegung "umgepolt" hat, um vertauschte Anschlussleitungen der Weichenantriebe zu korrigieren, ist auch der Rückmeldestatus "vertauscht": geradeaus = rot, Abzweig = schwarz.
Es ist etwas langweilig, diese Einrichtung für den gesamten Schattenbahnhof durchzuführen - eine gute Stunde Beschäftigung war gesichert, bis das fehlerfrei konfiguriert war. Lohn der Mühe: Fehlstellungen aufgrund "klemmender" Antriebe werden jetzt sicher erkannt und damit Zugfahrten, die unweigerlich zu einer Havarie im Untergrund führen würden, vermieden. Prima!
Grüße, Randolf