Urbanmania: H0 Kleinste Aanlage mit Großstadt-Flair auf nur 110x140 cm

#1 von memento , 17.02.2024 22:09

Hallo zusammen,

auf irgendeiner meiner ganz alten Festplatten habe ich diese Planung gefunden, die ich in den Jahren 2006 + 2007 gemacht habe. Tatsächlich hab ich damals sogar ein Modell in 1:10 aus Papier gefertigt.

Aus irgendwelchen Gründen war ich zu der Zeit noch größenwahnsinnig und hatte die Idee, alle Gleise selbst zu bauen – und zwar in einem 3-Schienen-System auf 2,5 mm Profil mit Holzschwellen und mit "Universalweichen", die für alle Spurkränze von Trix Express über Märklin bis NEM und RP25 einwandfrei zu befahren wären. Die Idee war, daß auf der Anlage vor allem alte Modelle verkehren, aber es völlig egal wäre, ob ein Modell Märklin, Trix Express oder eben ein Zweileiter DC (oder DCC) Modell wäre. (Solange nicht mehrere Züge gleichzeitig auf einem Gleisabschnitt fahren, natürlich ...). Übrigens hat es so ein Gleis, was wirklich für JEDES H0 Fahrzeug uneingeschränkt tauglich ist, tatsächlich mal gegeben, für kurze Zeit in den 1960ern, in Großbritannien: Das "Wrenn 3-Rail" System!

Aus dem Grund hab ich auch einige sehr extreme "Gleisfiguren" da eingezeichnet, die man so ohne weiteres sicher gar nicht bauen kann: Hosenträger in der Kurve und dergleichen. Aber okay, 18 Jahre später sag ich nur: Träumen darf man ja mal.

Ich erinnere mich tatsächlich, daß ich mal eine Probeweiche für dieses Dreischienengleis zusammengelötet habe. Danach habe ich leider das Projekt aber auch gestoppt, weil: Es war einfach viel zu viel Arbeit, bis man zu einer wirklich auf Dauer betriebssicheren Lösung gekommen wäre. Und ich habe ungefähr zu der Zeit auch gelernt, daß mir Löten und sowas überhaupt gar nicht liegt.

Aber egal. Mit einigen Abstrichen oder etwas mehr Platz in der Länge kann man es vielleicht ja auch mit modernem Industriegleis planen:

Abmessungen: ca. 110x150 cm,
Spurweite: H0,
Kleinste Radien: nach meiner Erinnerung etwa R2 bzw. 40 cm.
Thema: Ein möglichst nach Großstadt / Vorort aussehender Bahnhof mit Lokbehandlung und mit einem Industrieanschluß. 4-5gleisiger Schattenbahnhof in der unteren Ebene.
Epochen I bis III
Einschränkungen: Keine Oberleitung (kein Platz in der Höhe); einige Weichen müssen Antriebe auf der Oberseite haben (weil eben falls kein Platz in der Höhe) ...

Variante 1 (110x140, Selbstbaugleis)

Die fertige Variante der Anlage, die ich tatsächlich damals wirklich bauen wollte, war auf 110x140 cm geplant und war eine zweigleisige Durchgangsstrecke mit einem Vorstadt-Bahnhof.

Daran angeschlossen war eine Lokbehandlung mit großer Bekohlung und einem Lokwartegleis, wo man sich dann vorstellen würde, daß der eigentliche Lokschuppen außerhalb der Anlage (oben links ...) am anderen Ende der Bekohlungsanlage stehen würde ... also "auf dicke Hose machen" so daß fette Dampfer glaubwürdig wären, ohne wirklich den Platz dafür zu haben.

Sowie eine Stichstrecke, die zu einem Fabrikanschluß geführt hat. Auch hier würde (ganz oben links) angedeutet, daß die Industriebahn noch außerhalb der Anlage weitergeht, so daß es glaubwürdig wäre, eine eigene Industrielok zu haben!



Wie man sieht, sollte das ganze schon nach "Großstadt" aussehen. Daher hatte ich in einer freien Ecke auch ein paar angeschnittene Gleise eingeplant, auf denen man z.B. einfach einen Kurswagen hätte aufstellen können, was andeutet, daß insgesamt eben ein viel größerer Bahnhof vorhanden wäre.

Dann steht da noch die Bemerkung "Einrichtungsbetrieb". Das liegt einmal daran, daß das Gefälle zum Schattenbahnhof in einer Richtung wirklich sehr extrem geplant war, ich glaube 8%. Naja da sollte man auch noch mal bei ... zum zweiten würden die Loks auf beiden Streckengleisen immer am "richtigen" Ende stehen, so daß man einfach abkuppeln und zur Lokbehandlung umsetzen kann. Und die Rangierlok von der Industriebahn könnte direkt ans andere Zugende fahren und dort Güterwagen vom Zug ab- oder ankuppeln.

Da die ganze Geschichte eh nur ein Ausschnitt eines viel größeren Bahnhofs darstellen sollte, wäre es ja auch einigermaßen glaubhaft, daß eben hier zwei Gleise nur in eine Fahrtrichtung befahren werden. Ausnahme, der Wendezug. Der würde natürlich von seinem Abstellgleis im Schattenbahnhof direkt zum Bahnhofsgleis einfach nur hin- und herpendeln.

So kann man glaubhaft auf sehr kleiner Fläche trotzdem so etwas wie Großstadt-Flair zaubern und große Fahrzeuge vorsehen ...

Das große Problem an dieser Planung, abgesehen von den Steigungen, ist natürlich die Kreuzung in der Kurve, sowas gibt's halt nicht und müßte man selbst bauen. Ich weiß, daß das bei Straßenbahnen (auch im Modell) schonmal gemacht wurde. Aber bei einer Eisenbahn?

Variante 2 (100x150, Märklin K)

Und offenbar war mir das auch nicht alles ganz so geheuer, es gibt nämlich auch eine Variante, die ganz stinknormal mit Märklin K-Gleis geplant war. Das wäre sicher viel einfacher umzusetzen. Hier ist aber in der unteren Ebene der Schattenbahnhof noch nicht eingeplant. Außerdem ist die Hauptstrecke nur eingleisig! Da fehlen auch einfach die 10 cm Tiefe, weil ich hier auf 100x150 cm war. Allerdings ist der Gleisverlauf hier insgesamt noch lange nicht so durchdacht wie bei dem oberen Entwurf, die drei Abstellgleise da sind irgendwie recht unmotiviert und liegen alle in engen Kurven, was ja auch alles andere als optimal war ... und der Lokschuppen auch sehr "reingequetscht":



LG
Thomas


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RE: Urbanmania: H0 Kleinste Aanlage mit Großstadt-Flair auf nur 110x140 cm

#2 von memento , 17.02.2024 22:28

Variante 3+4: Märklin K, 102x160 cm

Von der Märklin-Variante gibt es noch eine Weiterentwicklung. Hier ist der eigentliche Bahnhof mit drei Durchgangsgleisen geplant und an einer Seite geht es eingleisig weiter, an der anderen Seite ist die Ausfahrt zweigleisig. Der Schattenbahnhof liegt in der unteren Ebene, so wie im allerersten Entwurf ganz oben auch schon:



Dazu gab es sogar ein Mockup, was ich aus Styrodur und Papier gebaut hatte in 1:10, damit man sich alles auch räumlich irgendwie vorstellen konnte. Hier habe ich die Schattenbahnhofsebene zuerst aufgebaut. Da sind einige Knicke im Gleisverlauf in den Höhen, aber da hab ich mir wohl dann auch irgendwelche Gedanken zu gemacht, sonst wären da nicht die roten Pfeile und Markierungen im Bild. Das scheint also im Endeffekt für die tatsächliche Planung keine Rolle gespielt zu haben!



Der Schattenbahnhof hat hier übrigens 3 Stumpfgleise (für Wendezüge, Triebwagen usw.) und 3 durchgehende Gleise. Die Stumpfgleise liegen allerdings nur so semi-praktisch relativ in der Mitte. Klar, es ist alles halt auf engstem Raum ... da müßte man aus heutiger Sicht auch noch 2x überprüfen, ob es so praktikabel wäre ...





Ich denke, daß es rein von der Atmosphäre her durchaus alles schön und stimmig anzusehen wäre!

Eine Zeichnung hab ich damals auch gemacht:



Momentan juckt's mich ein bißchen in den Fingern, den Plan mal mit "echtem" Gleismaterial umzusetzen, also entweder die Märklin-Variante weiterentwickeln oder ein modernes Gleissystem nutzen und schauen, ob das überhaupt alles einigermaßen so machbar wäre!


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RE: Urbanmania: H0 Kleinste Aanlage mit Großstadt-Flair auf nur 110x140 cm

#3 von Alfred61 , 18.02.2024 00:39

sehr spannende Pläne, erinnern mich an Pit Peg aus Anfang der 70er Jahre, bin gespannt was Du daraus weiter entwickelst.

lG
Alfred


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