Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#1 von basiszug , 04.10.2023 10:06

Hallo zusammen,

meine Anlage (L-Form, Zweileiter) ist 7 m lang, 2,50 m tief und im L-Bereich 5 m tief. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwende ich für die Gleiseinspeisungen ein Kabel mit 1,5 mm² Querschnitt. Alle Kabel treffen sich zentral in der Mitte der Anlage bei den S88 Rückmeldern. Das Problem ist nun, dass die S88-Rückmelder an ihren Schraubklemmen nur einen Kabelquerschnitt von 0,75 mm² erlauben. Ich habe deshalb die bereits verlegten 1,5 mm² Kabel am Ende etwas "ausgedünnt", bis sie in die Klemmen passen. Nun meine Frage:

Ist der Widerstand, also der Verlust in längeren Zuleitungen mit 1,5 mm² Kabel trotzdem noch geringer als wenn ich komplett 0,75 mm² Kabel verwende? Also anders gefragt, macht es Sinn das teuere und starrere 1,5 mm² Kabel mit ausgedünntem Ende zu verwenden oder ist das völlig dämlich was ich da mache?


Gruß Andreas

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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#2 von vikr , 04.10.2023 10:25

Hallo Andreas,

EDIT 12:45: hatte beim Verfassen leider das "Zweileiter" übersehen.

Zitat von basiszug im Beitrag #1
Alle Kabel treffen sich zentral in der Mitte der Anlage bei den S88 Rückmeldern.
ein Problem bei der Verwendung von Massemelder ist, dass sich der Strom - bei plötzlich auftretendem großem Strombedarf - den Weg durch die (analoge Seite der) S88-Module sucht und dort die Pegel zu stark schwanken. Die Masse(Ringleitung) muss daher bis zu den Modulen niedrig ohmig sein, so daß ein großer Strom (z. B. auch ein plötzlicher, ganz kurzer, Kurzschluss, der aber nicht zum Abschalten von Zentrale/Booster führt) "normalerweise an den S88-Leitungen.vorbei fließt".
Zitat von basiszug im Beitrag #1
habe deshalb die bereits verlegten 1,5 mm² Kabel am Ende etwas "ausgedünnt", bis sie in die Klemmen passen.
durch das "ausgedünnte" Kabel sollten nur noch wenige Milliampere fließen müssen.
Zitat von basiszug im Beitrag #1
macht es Sinn das teuere und starrere 1,5 mm² Kabel mit ausgedünntem Ende zu verwenden
aus meiner Sicht ja!
Es gibt aber noch etliche andere Probleme, (auf der Busseite der S88-Module) die die S88-Rückmeldung beeinträchtigen können und die ja - bei der Verwendung von Massemeldern - u.A. auch mit Masse verbunden ist....

MfG

vik


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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#3 von tomholzwurm , 04.10.2023 10:28

Zitat von basiszug im Beitrag #1
Um auf Nummer sicher zu gehen, verwende ich für die Gleiseinspeisungen ein Kabel mit 1,5 mm² Querschnitt

Nach meinen Erfahrungen völlig überdimensioniert. Ich verwende für meine Anlage, die noch deutlich größer ist, verdrillten Kupferdraht 2x0,8mm² auch Klingeldraht genannt. 100m Ring ca. 35€.
Meine längsten Zuleitungen sind um die 8m lang, der Widerstand ist dabei ~ 0,34Ohm, den Spannungsabfall von 340mV bei 1A als Beispiel kannst du vernachlässigen, beispielsweise ist der Übergang von Schiene zu Rad wesentlich kritischer !
Man sollte auf ausreichende Einspeisepunkte achten, bei mir so alle 2-3m hat sich als ausreichend erwiesen.
Und ich habe mit Messwagen nachgemessen, die Gleisspannung schwankt bei der Fahrt über die Anlage um wenige 100mV, das gleichen die Decoder locker aus.
1,5mm² verwende ich nur für die Versorgungsspannungen z.B. Netzteil zu den Boostern, immer unter der Annahme du fährst digital. Bei Analogbetrieb ist das noch unkritischer.
Gruß Thomas


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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#4 von vikr , 04.10.2023 12:02

Hallo Thomas,

Zitat von tomholzwurm im Beitrag #3
Man sollte auf ausreichende Einspeisepunkte achten, bei mir so alle 2-3m hat sich als ausreichend erwiesen.
ist das eine Mittelleiter Anlage?
Aber Du verwendest Stromfühler zur Rückmeldung?

MfG

vik


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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#5 von E 44 , 04.10.2023 12:14

Moin Andreas,


da du eine Sternförmige Einspeisung hast, muss der Querschnitt auch höher sein, als bei einer Ringleitung.
Denn die gesamte Last geht von der "Verteilung" zur Zentrale und genau das Stück sollte in deinem Fall durch aus 1,5mm² betragen.
Dabei ist es Egal ob Litze oder Starrdraht.
Aber der Verteilung zu den einspeisepunkten kannst du dann dünner werden.
Bei kurzen strecken unter 0,5 m etwa 0,5mm² darüber sollte es dann auch schon 0,75mm² sein.

Ausdünnen von Aderleitungen sollten unterbleiben. Da wird der Widerstand unter Umständen dann zu hoch. Dabei spielt es keine Rolle ob 230 V~ oder Kleinspannung unter 24 V.

Unterschätze niemals die Kraft von Spannung und Strom.


Liebe Grüße aus der Südheide
Raimund

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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#6 von 8erberg , 04.10.2023 12:24

Zitat von tomholzwurm im Beitrag #3

Ich verwende für meine Anlage, die noch deutlich größer ist, verdrillten Kupferdraht 2x0,8mm² auch Klingeldraht genannt. 100m Ring ca. 35€.
Meine längsten Zuleitungen sind um die 8m lang, der Widerstand ist dabei ~ 0,34Ohm, den Spannungsabfall von 340mV bei 1A als Beispiel kannst du vernachlässigen, beispielsweise ist der Übergang von Schiene zu Rad wesentlich kritischer !
Man sollte auf ausreichende Einspeisepunkte achten, bei mir so alle 2-3m hat sich als ausreichend erwiesen.
Und ich habe mit Messwagen nachgemessen, die Gleisspannung schwankt bei der Fahrt über die Anlage um wenige 100mV, das gleichen die Decoder locker aus.
1,5mm² verwende ich nur für die Versorgungsspannungen z.B. Netzteil zu den Boostern, immer unter der Annahme du fährst digital.
Gruß Thomas


Bitte nicht verallgemeinern: wenn die Strippen kurz sind mag das gehen. Aber schon bei 3-4 mtr. zwischen Booster und Gleisanschluß würde ich auf 1,5 qmm gehen. Die Elektronik muss jederzeit absolut sicher einen Kurzschluß erkennen können! Ebenso wichtig: vernünftige Verbinder. Ich nutze nur noch WAGO-Klemmen.

Das meiste was als "Klingeldraht" bezeichnet wird hat erheblich geringeren Querschnitt, Die "üblichen" Strippen im Handel sind 0,14 qmm, das ist für 4 Ampere viel zu wenig! Daher schon richtig der Hinweis auf ausreichende Querschnitte.

Ich hab schon schmelzende Kunststoff-Herzstücke gesehen weil die Zentrale den Kurzschluß "nicht mitbekommen" hat.

An 5-10 Euro mehr für vernünftige Kabel ist noch kein Modellbahner Pleite gegangen.

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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#7 von supermoee , 04.10.2023 12:34

Hallo

lernt doch erstmal richtig lesen. Er schreibt von einer 2L Anlage, dann sind schon mal alle Punkte von wegen Massekontakte erstmal für die Katz.

eins meiner Lieblingsthemen hier. Gleich kommen alle rausgekrochen, die am liebsten Vollkupferstangen unter der Anlage montieren würden.

Wenn Andreas die Steuerung mittig platziert, dann sind schon 1,5 qmm völlig überdimensioniert und unnötig. Denkt an unsere endlichen Ressourcen auf der Welt. Wenn das gesamte Kupferaufkommen unter Mobaanlagen verbaut wird, bleibt nichts für die anderen übrig

Meine Anlage hat eine ähnliche Grösse und ist sternförmig verdrahtet. Ich habe zwischen den Hauptverteilern 0.75 qmm verbaut, von Haupt- zum Nebenverteiler 0.5 qmm und von den Nebenverteilern zum Gleis 0.14qmm, die übliche Moba Litze halt. Alles schaltet im Kurzschlussfall sauber ab und die mfx Lokomotiven melden sich aus jeder Ecke sauber an.

Durch strategischer Verteilung der s88 und sonstige Dekoder vor Ort, kann man sich dicke Zuleitung auch dort sparen. Ich habe neulich auf Youtube ein Video eines 3L Fahrers gesehen, der bis zu 50m lange s88 Zuleitungen bis zu den Dekodern verlegt hatte, nur weil er die Dekoder zentral an einem Ort haben wollte. Das ist Wahnsinn und dabei beklagte er sich noch über Geisterschaltungen. Wem wundert's? Der hatte riesige Kabelrollen im Hintergrund.
Bei meiner N Anlage habe ich die Stromfühler auch vor Ort platziert. Die Leitung vom Dekoder zum Gleis sind maximal 1m lang. Da reicht max. 0,25qmm Litze völlig.

Überall den selben Querschnitt einzubauen bringt nix. Was soll man mit 1,5 qmm am einzelnen Gleisanschluss? Schwer zu Löten, optisch grauenhaft und technisch unnötig.
Bei der Wasserversorgung arbeitet man auch nicht mit einem Rohrquerschnitt, sondern wird hin bis zum Endverbraucher immer dünner. Mit Strom verhält es sich ähnlich, auch wenn das hier ein Zusammenspiel von Querschnitt und Spannung ist.

Mein bestes Beispiel ist diese Schauanlage:

https://www.kaeserberg.ch/de/

Hier hat man laut eigener Aussage mit 0,5qmm Litzen gearbeitet und siehe da, da funktioniert alles. Aber für eine im Vergleich popelige Heimanlage werden hier Kupferstangen empfohlen.

Gruss

Stephan


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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#8 von JörgBehrens , 04.10.2023 12:42

Moin,

Zitat von supermoee im Beitrag #7


eins meiner Lieblingsthemen hier. Gleich kommen alle rausgekrochen, die am liebsten Vollkupferstangen unter der Anlage montieren würden.

Gruss

Stephan


Klasse Formulierung!

Die dickste Leitung ist nicht immer die Beste. Im Zweifel erwischt es das schwächste Glied im ‘Leitungsnetz’ - die Zentrale!

Viele Grüße
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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#9 von vikr , 04.10.2023 12:43

Hallo Andreas,

Zitat von basiszug im Beitrag #1
meine Anlage (L-Form, Zweileiter)
SORRY das "Zweileiter" habe ich leider übersehen Dank an Stephan!
Dann handelt es sich bei den S88-Modulen um Stromfühlermodule bei denen jeder Rückmelderabschnitt direkt über ein ggf. sogar verdrilltes Kabelpaar versorgt werden sollte. Da reicht bei H0 0,8er Klingeldraht auf jeden Fall für den Weg vom Modul zum Gleis dicke aus. Wenn mehrere Module über dasselbe Kabel versorgt werden, macht es Sinn dies evt. stärker auszulegen.

MfG

vik

Sorry, mein Fehler. Entschuldigung noch mal für die Verwirrung in 2#, dort beschriebene Probleme bei der Verkabelung der Masse gelten für Massemelder!


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RE: Frage zum Kabelquerschnitt für Gleiseinspeisung

#10 von a-zett , 04.10.2023 13:48

Da ich eine Rundum-Anlage mit Zungen habe, deren Unterseite wegen des Schattenbahnhofs spiralförmig überlappend ansteigt, ist die Ringleitung rund 30m lang. Dafür habe ich Litze 2,5qmm mit der Hand verdrillt. Von da läuft Litze 1,5qmm zu den Rückmeldern, von dort 0,5qmm zum Gleis und weil es Spur Z ist haben die letzten 10cm nur noch 0,14qmm. Wegen des viergleisigen Verlaufs der Berliner Stadtbahn gibt es das insgesamt vier Mal für vier Boosterkreise.


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Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#11 von basiszug , 05.10.2023 09:51

Danke für Eure Hinweise. Bisher habe ich die Verdrahtung folgendermaßen angelegt:

Zentrale --> diverse "Digitalstrom-Zapfstellen" unter der Anlage (Wago-Klemmen): 2,5 mm², längste Strecke ca. 7-8 m
Zapfstellen --> Weichendecoder: 1,5 mm², alles kurze Verbindungen < 1m
Zapfstellen --> S88-Module: 0,75 mm², alles kurze Verbindungen <1m
S88 Module --> Gleiseinspeisungen: 1,5 mm² mit einem ausgedünnten Ende, längste Strecken ca. 5-6 m

Die Gleiseinspeisungen finden ca. alle 2 Meter statt, hierzu noch eine Frage: Ist es nötig, die Schienenverbinder (Roco Line) zusätzlich durch Kabelbrücken zu überbrücken? Hab ich bisher nicht gemacht.


Gruß Andreas

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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#12 von JoWild , 05.10.2023 12:53

Hallo
Kupferkabel mit 1,5mm² verträgt poblemlos als Dauerlast 16 A. Welcher Booster für eine H0-Bahn gibt das an einem einzelnen Bahnstromausgang ab. Und welcher versorgte Abschnitt der Anlage zieht das im Betriebsfall?
Maßgebend bei der Modellbahn ist für den Betriebsfall also einzig der Spannungsfall. Für den Kurzschlussfall ist das Ansprechen des Kurzschluss-/Überlastschutzes maßgebend. Und da sollte schon bei ca. 3 A eigentlich Schluss sein, außer man will bei einer Entgleisung ohne satten Schluss Lichtbogenschweißen.

Der Widerstand pro Meter Kupferkabel mit 1 mm² betrögt 0,0171 Ohm mm²/m.

Mancher sollte eher mal daran denken, was er an seine Steckdose über eine handelsübliche Haushaltsteckerleiste mit 0,75 mm² oder 1 mm² Anschlusskabel anschließt.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#13 von a-zett , 05.10.2023 13:26

Sowohl das Ingenieurbüro, dass meine frühere Steuerung entwickelt hat als auch die für Niedervolt-Halogenlampen üblichen Querschnitte sagen was anderes.

Hier z.B.

https://www.mein-onlinerechner.com/onlin...te.php?pid=1991

kommt für meine Konfiguration 2,68qmm heraus.

Lichtbogenschweißen habe ich auch schon erlebt bei weniger als 3A. Da waren die einseitig isolierten Achsen in einem geätzten Metallfahrgestell gegeneinander verdreht und zwischen Spitzenlager und Achsspitze leuchtete es weiß und das Lager schmolz. Ursache: Es gab keine moderne Kurzschlusserkennung sondern eine früher verbreitete Strombegrenzung.


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#14 von silz_essen , 05.10.2023 13:27

Hallo zusammen,

die Dauerbelastbarkeit ist das eine Kriterium, dass beachtet werden sollte. Man sollte aber auch den Spannungsabfall in der Leitung nicht ganz außer Acht lassen. Dabei geht es weniger darum, dass im normalen Betrieb an der Lok zu wenig "Saft" ankommt. Wenn es aber zu einem Kurzschluss kommt (aus welchem Grund auch immer) und ein zu kleiner Kabelquerschnitt (für die zu überbrückende Länge) gewählt wurde, dann kommt es aufgrund des recht hohen Kurzschlussstroms zu einem merklichen Spannungsabfall in der Leitung. Es kommt dann ggf. dazu, dass der Booster nicht zuverlässig abschaltet.

Gruß
Martin


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#15 von a-zett , 05.10.2023 13:32

Anders als nun digital gab es vorher auch eine gemeinsame Masse als Ringleitung für mehrere Stromquellen. Deren Spannungsabfall wurde dann auch immer thematisiert, wenn Fehler gesucht wurden.


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#16 von supermoee , 06.10.2023 11:50

Hallo

Eine Ringleitung mit 2.5 qmm hat defacto einen Querschnitt vom bis 5 qmm, denn wenn z.B. an der am weitesten entfernten Stelle ein Kurzschluss passiert, wird die eine Hälfte des Kurzschlussstroms im "Uhrzeigersinn" im Ring fliessen und die andere Hälfte wird "gegen dem Uhrzeigersinn" im Ring zur Zentrale/Booster zurückfliessen. Praktisch je nach Position des Kurzschlusses wird sich der Strom immer aufteilen, bis kurz vor der Zentrale.

Ich weiss nicht, wie hoch der Kurzschlussstrom in der Spur Z ist, vermutlich irgendwo bei 2A, bei 14V Spannung. Jetzt soll man das mal im Verhältnis sehen:

Modellbahn Ringleitung bis zu 5 qmm effektiv für 2A Maximalstrom, sprich für 28W Leistung
Hausverdrahtung 1.5 qmm für 16A Maximalstrom, sprich für 3680 W (16A x 230V) Leistung

Und ich habe nicht den Eindruck, dass meine FI Schalter im Haus im Kurzschlussfall nicht ansprechen.

Gruss

Stephan


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#17 von Langsamfahrer , 06.10.2023 12:49

Hallo!

Ganz grundsätzlich wird der minimale Querschnitt einer Leitung von zwei Faktoren bestimmt:
1) Sie muss so stark sein, dass sie durch den maximal möglichen Strom nicht überhitzt und dadurch schmilzt (vgl. Schmelzsicherung) oder ihre Umgebung schädigt (Feuer auslöst, ...).
2) Sie muss so stark sein, dass trotz des Spannungsabfalls (Länge * Stromstärke * spez. Widerstand je m) auch bei der höchsten zulässigen Belastung beim Verbraucher (am hinteren Ende) noch die geforderte Spannung ankommt.

Darum kann im Haushalt ein 16A-Stromkreis (übliche Sicherung) mit 1,5 mm² verlegt werden, wenn er (räumlich) klein genug ist, aber bei großer Leitungslänge muss 2,5 mm² benutzt werden.
Und während im Haushalt bei 230V ein Verlust von 5V sicher noch zu verschmerzen wäre, kann man sich den bei den 12 .. 20V der Modellbahn nicht leisten.

Zum FI-Schalter: der spricht nicht wegen Kurzschluss an (egal, wie hoch die Stromstärke ist), sondern wegen eines Fehlerstroms (F = Fehler, I = Strom). Auf den Kurzschluss reagiert (hoffentlich!) der LS-Schalter (LeitungsSchutz).
Die können in einem Gehäuse kombiniert sein (heißt dann FI-LS), bleiben aber zwei separate Auslöse-Mechanismen.

Gutes Bauen und Fahren!
Jörg


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#18 von supermoee , 06.10.2023 13:41

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #17
Hallo!
Darum kann im Haushalt ein 16A-Stromkreis (übliche Sicherung) mit 1,5 mm² verlegt werden, wenn er (räumlich) klein genug ist, aber bei großer Leitungslänge muss 2,5 mm² benutzt werden.
Und während im Haushalt bei 230V ein Verlust von 5V sicher noch zu verschmerzen wäre, kann man sich den bei den 12 .. 20V der Modellbahn nicht leisten.
Jörg


Hallo

wie lang sind im Haushalt normalerweise die Leitungen, also vom Zähler bis zur letzten Steckdose? Kenne mich bei der Auslegung von Heimnetzen nicht so aus, aber ich habe den Zähler im Keller und mein Haus geht bis zum 2 OG hoch. Unterm Strich wahrscheinlich 3.5 Mal die Deckenhöhe von 2.6m plus noch ein bisschen Rumkurven in den Wänden und zusätzlich noch die maximale Hauslänge wären bei mir auch so um die 20-25m

Der Spannungsverlust hängt ja auch bekannterweise mit der Stromstärke zusammen. Je geringer der Strom, umso kleiner der Spannungsverlust. Wenn mit 16A der Spannungsverlust z.B. 5V beträgt, sinkt dieser bei gleicher Leitung mit 2A auf 0.625V ab (Pi mal Daumen).

Gruss

Stephan


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#19 von a-zett , 06.10.2023 14:24

Wenn meine Digitalspannung 16 oder 18V beträgt, werden mir 0,625V Spannungsabfall egal sein. Bei 12V und ggf. noch Sounddecoder dagegen nicht.


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#20 von Lexx , 06.10.2023 15:56

Das Thema bzgl. Querschnitt ist interessant und wichtig. Dabei; Achtung Klugsch…-Modus; muss man zwischen den Begriffen Kabel, Leitung und Ader unterscheiden.
Lui von N-Thusia MoBa hat sich sehr akribisch mit dem Thema beschäftigt. Seine YT-Videos dazu sind sehr interessant. Auch hat er in einem seiner Videos auf eine Seite verwiesen, wo man den Querschnitt berechnen lassen kann (und hat auch einiges dazu erklärt).
Video von N-Thusia MoBa

Vielleicht ist der Link hilfreich:
Querschnitt berechnen


Viele Grüße
Lexx

Vorstellung von mir und meiner Gleisplanidee


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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#21 von Railwolf , 06.10.2023 16:14

Hallo Stephan,

Zitat von supermoee im Beitrag #16
Hausverdrahtung 1.5 qmm für 16A Maximalstrom, sprich für 3680 W (16A x 230V) Leistung

das stimmt so nicht.

Zitat
Als Faustregel für den Leitungsquerschnitt Strom gilt:

1,5 mm² für die Beleuchtung und schwach belastete Steckdosen
2,5 mm² für stark belastete Steckdosen, an denen z. B Wäschetrockner, Geschirrspüler oder Heizkessel angeschlossen sind.
4 mm² für Elektroherde und stärkere Maschinen, z.B. in der Hobbywerkstatt oder Garage


(Quelle: https://www.intratec-shop.de/kabelquerschnitt-berechnen)
Dort gibt es auch noch weitere Erklärungen zum Thema, die zwar schwerpunktmäßig die Hausinstallation betreffen, aber für uns ebenfalls interessant sind.

Allerdings ist es generell sehr hemdsärmelig, mit den Leitungsstärken für eine 230V-Wechselstrom-Anlage zu argumentieren, wenn wir von 16V-Gleichstrom reden.

Zitat von supermoee im Beitrag #16
Eine Ringleitung mit 2.5 qmm hat defacto einen Querschnitt vom bis 5 qmm, denn wenn z.B. an der am weitesten entfernten Stelle ein Kurzschluss passiert, wird die eine Hälfte des Kurzschlussstroms im "Uhrzeigersinn" im Ring fliessen und die andere Hälfte wird "gegen dem Uhrzeigersinn" im Ring zur Zentrale/Booster zurückfliessen. Praktisch je nach Position des Kurzschlusses wird sich der Strom immer aufteilen, bis kurz vor der Zentrale.

Das stimmt theoretisch, aber: wer hat eine Ringleitung? Ich gehe davon aus, daß viele Anlagen eher eine stern- oder baumförmige Stromversorgung haben. Dies besonders bei großen Anlagen mit mehreren Booster-Stromkreisen.

Und nun mal eine Berechnung: https://electronicbase.net/de/leitungsquerschnitt-berechnen/ (das ist der Link von @Lexx , wir sind unabhängig voneinander darauf gekommen)
Ich bin von einer gar nicht mal so großen Anlage ausgegangen, mit Leitungslänge (Hin- plus Rückweg!) 8 Meter, 4 A Maximalbelastung bei 16V und einem Maximalverlust von 5% Spannung.
Dann gibt der Rechner aus, (Trommelwirbel) 1,38mm² notwendigen Leitungsquerschnitt.
4 Meter vom Booster bis zum weitesten Punkt der Anlage, das ist gar nicht mal so weit weg, wenn der Booster nicht in der Mitte der Anlage steht. Bei Leitungslänge 4 Meter (also 2 Meter Länge Hin- und 2 Meter Länge Rückleiter) kommst du dagegen mit 0,69mm² aus. Das wäre also eine Nullfünfundsiebziger Leitung, quasi die Anschlußleitung für Rasierapparate und Nachttischlampen.
Geräte, die bei 230V meist auf 40 Watt oder so begrenzt sind und für die der Leitungsstärkenrechner eine Stärke von 0,22 mm² für ausreichend erklärt - selbst die Kaffeemühle mit ihrem 300W-Motor hat dagegen schon eine dickere Leitung mit dreipoligem Stecker... Man fragt sich, warum.
Ja, warum? Weil es ein Sicherheitsfaktor ist, nicht an der Grenzlast zu laufen.
Aus eben diesem Grund wird ja auch die Leitung für eine Waschmaschine, die rund 3300W zieht (also etwas unter 15A) mit 2,5mm² bemessen und nicht mit 1,5mm², obwohl rechnerisch die dünnere Leitung reichen würde.
Aber die dünnere Leitung wird eben wärmer. Und ich kann dir sagen, wenn du bei einer Altinstallation auf einmal merkst, daß die Wände warm werden, weil der Staubsauger läuft, da wird dir anders!

Modellbahn-Leitungen liegen auch nicht frei, sondern unterm Holz (nach oben isoliert), teilweise auch zwischen zwei Holzplatten (nach oben und einer Seite isoliert) oder gar im Kabelkanal (kaum bis keine Luftzirkulation, also keine Kühlung), so daß man hier ebenfalls lieber größer dimensioniert, als nachher den Feuerlöscher bemühen zu müssen - oder gar die Jungs mit dem großen roten Auto.

An ein paar mm² Leitungsstärke für eine Modelleisenbahn wird die Weltwirtschaft nicht in Schieflage kommen; da sind ganz andere Mengen in anderen Geräten verbaut, die niemand hinterfragt. Weltweit werden 17 Millionen Tonnen Kupfer jährlich verbraucht.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


a-zett hat sich bedankt!
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RE: Auflistung Querschnitte, Frage Schienenverbinder

#22 von a-zett , 06.10.2023 17:38

Ich habe sogar noch den Fehler gemacht, Gleichstrom anzugeben. Bei Wechselstrom kommen beide Rechner mit 12V, 2A, 0,9 (der Default Wirkungsgrad im von mir verlinkten Rechner, davon verstehe ich nix), 3% Spannungsabfall für meine 30m-Ringleitung auf 5qmm! Ringleitung, weil Rundum-Anlage mit Zungen und Überlappung der sichtbaren Ebene mit einer darunter liegenden. Die Leitungen können ja nicht über die Gänge gespannt werden. Und die Ringleitung ist verdrillt. Vier solcher Leitungen, aber eben halb so dick, laufen gemeinsam durch die Holz-Unterkonstruktion. Trotz Digital gemeinsam mit einem dicken Bündel anderer Leitungen von 0,5 oder 0,25qmm. Fernbahn außen, Fernbahn innen, Stadtbahn außen und Stadtbahn innen. Der Schattenbahnhof und der Wendel mit Rampen ist extra.

Für 1,5qm müsste ich mir mehr als 1,2V Spannungsabfall von den 12V leisten und bei jedem Problem rechtfertigen, dass der nicht die Ursache ist. Mit dem Spannungsabfall kommen sie dann immer. Und für Z wurden lange 12V als Grenze genannt. Neuerdings 14V. Dann aber muss ich alle Fahrzeuge neu einmessen. Eine Stunde pro Lok geht da locker drauf.

Mein Schattenbahnhof zieht 0,7A wenn kein Fahrzeug fährt und alle Lichter aus sind (macht Traincontroller automatisch). Mit dem BW wird das ähnlich, wenn dort digitalisiert ist. Das ist nur der Verbrauch der Decoder und der Stromfühler. Bleiben 1,3A bis zur im TAMS B4 programmierten Höchstlast.


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zuletzt bearbeitet 06.10.2023 | Top

   

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