Hallo Stephan,
Zitat von supermoee im Beitrag #16
Hausverdrahtung 1.5 qmm für 16A Maximalstrom, sprich für 3680 W (16A x 230V) Leistung
das stimmt so nicht.
Zitat
Als Faustregel für den Leitungsquerschnitt Strom gilt:
1,5 mm² für die Beleuchtung und schwach belastete Steckdosen
2,5 mm² für stark belastete Steckdosen, an denen z. B Wäschetrockner, Geschirrspüler oder Heizkessel angeschlossen sind.
4 mm² für Elektroherde und stärkere Maschinen, z.B. in der Hobbywerkstatt oder Garage
(Quelle: https://www.intratec-shop.de/kabelquerschnitt-berechnen)
Dort gibt es auch noch weitere Erklärungen zum Thema, die zwar schwerpunktmäßig die Hausinstallation betreffen, aber für uns ebenfalls interessant sind.
Allerdings ist es generell sehr hemdsärmelig, mit den Leitungsstärken für eine 230V-Wechselstrom-Anlage zu argumentieren, wenn wir von 16V-Gleichstrom reden.
Zitat von supermoee im Beitrag #16
Eine Ringleitung mit 2.5 qmm hat defacto einen Querschnitt vom bis 5 qmm, denn wenn z.B. an der am weitesten entfernten Stelle ein Kurzschluss passiert, wird die eine Hälfte des Kurzschlussstroms im "Uhrzeigersinn" im Ring fliessen und die andere Hälfte wird "gegen dem Uhrzeigersinn" im Ring zur Zentrale/Booster zurückfliessen. Praktisch je nach Position des Kurzschlusses wird sich der Strom immer aufteilen, bis kurz vor der Zentrale.
Das stimmt theoretisch, aber: wer hat eine Ringleitung? Ich gehe davon aus, daß viele Anlagen eher eine stern- oder baumförmige Stromversorgung haben. Dies besonders bei großen Anlagen mit mehreren Booster-Stromkreisen.
Und nun mal eine Berechnung:
https://electronicbase.net/de/leitungsquerschnitt-berechnen/ (das ist der Link von
@Lexx , wir sind unabhängig voneinander darauf gekommen)
Ich bin von einer gar nicht mal so großen Anlage ausgegangen, mit Leitungslänge (Hin- plus Rückweg!) 8 Meter, 4 A Maximalbelastung bei 16V und einem Maximalverlust von 5% Spannung.
Dann gibt der Rechner aus, (Trommelwirbel) 1,38mm² notwendigen Leitungsquerschnitt.
4 Meter vom Booster bis zum weitesten Punkt der Anlage, das ist gar nicht mal so weit weg, wenn der Booster nicht in der Mitte der Anlage steht. Bei Leitungslänge 4 Meter (also 2 Meter Länge Hin- und 2 Meter Länge Rückleiter) kommst du dagegen mit 0,69mm² aus. Das wäre also eine Nullfünfundsiebziger Leitung, quasi die Anschlußleitung für Rasierapparate und Nachttischlampen.
Geräte, die bei 230V meist auf 40 Watt oder so begrenzt sind und für die der Leitungsstärkenrechner eine Stärke von 0,22 mm² für ausreichend erklärt - selbst die Kaffeemühle mit ihrem 300W-Motor hat dagegen schon eine dickere Leitung mit dreipoligem Stecker... Man fragt sich, warum.
Ja, warum? Weil es ein Sicherheitsfaktor ist, nicht an der Grenzlast zu laufen.
Aus eben diesem Grund wird ja auch die Leitung für eine Waschmaschine, die rund 3300W zieht (also etwas unter 15A) mit 2,5mm² bemessen und nicht mit 1,5mm², obwohl rechnerisch die dünnere Leitung reichen würde.
Aber die dünnere Leitung wird eben wärmer. Und ich kann dir sagen, wenn du bei einer Altinstallation auf einmal merkst, daß die Wände warm werden, weil der Staubsauger läuft, da wird dir anders!
Modellbahn-Leitungen liegen auch nicht frei, sondern unterm Holz (nach oben isoliert), teilweise auch zwischen zwei Holzplatten (nach oben und einer Seite isoliert) oder gar im Kabelkanal (kaum bis keine Luftzirkulation, also keine Kühlung), so daß man hier ebenfalls lieber größer dimensioniert, als nachher den Feuerlöscher bemühen zu müssen - oder gar die Jungs mit dem großen roten Auto.
An ein paar mm² Leitungsstärke für eine Modelleisenbahn wird die Weltwirtschaft nicht in Schieflage kommen; da sind ganz andere Mengen in anderen Geräten verbaut, die niemand hinterfragt. Weltweit werden 17 Millionen Tonnen Kupfer jährlich verbraucht.