Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#1 von RBL , 26.07.2023 09:21

Hallo zusammen

Ich habe dass Jahr begonnen Loks Digital um zubauen, habe dieses Jahr schon ca 13 bis 15 Loks umgebaut.
Fragte mich was aber fand keine Antwort auf Google.

Meine frage wäre, warum tut man eine AC Lok einen DC Motor einbauen?
Wenn man die Lok von Analog auf Digital umbaut.?

Liebe Grüsse
RBL


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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#2 von digitalo , 26.07.2023 09:37

Moin

Einfach deshalb, weil es bei den Digital-Decoder keine Ansteuerung für die alten Märklin Allstrommotoren (Motoren mit Feldspule) zur Richtungsumstellung des Modells vorgesehen ist.
Märklin hat zwar seit einiger Zeit wieder so einen Decoder ... zB. hier https://www.menzels-lokschuppen.de/Model...pulenmotor.html ... im Angebot, aber dessen Regeleigenschaften sind ... sagen wir mal suboptimal.
Wenn Du ein optimales Regelverhalten des Modells möchtest, kommst Du auf den Umbau des Motors vom Märklin-Modell mit Feldspule nicht herum, sobald Sound hinzu kommen soll eh nicht, aber Du kannst ja gern den oben verlinkten Decoder ausprobieren ... vielleicht sagt er Dir ja zu.

bis dahin


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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#3 von WMaerker , 26.07.2023 09:41

Hallo RBL,
es klingt zwar blöd, vor allem wenn Du Märklin Gleise hast und demnach ursprünglich mit Wechselstrom (AC) fährst. Aber: Alle Digitalloks - auch die von Märklin - fahren mit Gleichstrm (DC). Unter anderem deshalb nutzt Märklin bei aktuellen Loks kaum noch die früher eingebauten Scheiben- bzw. Trommelkollektor Motoren sondern echte DC-Motoren so wie Roco, Piko und alle Anderen.
Wenn Du einen der alten drei Motortypen von Märklin hast, mußt Du den zumindest durch Ausbau der Spule und Einbau eines Dauermagneten (HAMOmagnet) zum DC-Motor machen...
Lg
Walter


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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#4 von WMaerker , 26.07.2023 09:42

... das, was aus den Decodern aller Hersteller zum Motor geht ist DC!


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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#5 von RBL , 26.07.2023 09:51

Hallo WMaerker

Achso weg der Decoder ist es.
Klar wenn diese nicht mit AC Arbeiten bzw nicht mit AC arbeiten können und mit DC schon, dass somit klar der Motor DC muss sein.

Danke für die Info...

Liebe Grüsse


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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#6 von Michael Knop , 26.07.2023 09:51

Zitat von digitalo im Beitrag #2
Moin

Einfach deshalb, weil es bei den Digital-Decoder keine Ansteuerung für die alten Märklin Allstrommotoren (Motoren mit Feldspule) zur Richtungsumstellung des Modells vorgesehen ist.
Märklin hat zwar seit einiger Zeit wieder so einen Decoder ... zB. hier https://www.menzels-lokschuppen.de/Model...pulenmotor.html ... im Angebot, aber dessen Regeleigenschaften sind ... sagen wir mal suboptimal.
Wenn Du ein optimales Regelverhalten des Modells möchtest, kommst Du auf den Umbau des Motors vom Märklin-Modell mit Feldspule nicht herum, sobald Sound hinzu kommen soll eh nicht, aber Du kannst ja gern den oben verlinkten Decoder ausprobieren ... vielleicht sagt er Dir ja zu.

bis dahin



Hi,

es hat nix mit der "Richtungsumkehr" zu tun - dass ließe sich einfach lösen (einfach zwei antiparallele Dioden an die Feldspulenanschlüsse).

Es hat mit der heute gewünschten Motorreglung zu tun - sie ist bei Motoren mit Feldspule (Allstrommotoren) ungleich aufwendiger zu realisieren wie bei Motoren mit Feldmagnet (DC-Motoren). Daher ist heute (fast) jeder Dekoder (der eine Reglung besitzt) auf DC-Motoren "angewiesen".

Und der genannte 60906 hat gar keine Regelung!


Es gab mal Dekoder für Feldspulenmotoren mit Regelung (vielleicht gibt es sie ja auch jetzt noch), z.B. Uhlenbrock 75200/76200, aber die Regelung war längst nicht so gut wie die bei Dekodern für DC-Motoren.



Viele Grüße, Michael


DiegoGarcia und Dölerich Hirnfiedler haben sich bedankt!
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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#7 von Stahlblauberlin , 26.07.2023 11:47

Immerhin gibt es noch eine Handvoll Decoder die mit Allstrommotoren umgehen können, z.B. den TAMS LD-W-42, bei Verzicht auf die Lastregelung lässt sich praktisch jeder Decoder mit zwei zusätzlichen Dioden mit den Allstrommotoren verwenden. Die Lastregelung wird gerade bei älteren Modellen meiner Meinung nach auch etwas überbewertet. Zum einen lässt sich mit den "normale" Parametern für Anfahrspannung und Beschleunigung/Bremsverzögerung schon ein ordentliches Fahrverhalten erreichen, zum anderen passt ein zu perfektes Fahrverhalten nicht so richtig zu älteren Modellen. Habe inzwischen diversen älteren Märklinmodellen ohne jeglichen Motorumbau sehr manierliche Fahreigenschaften anerzogen.
Der größte "Aufwand" war dabei eine ordentliche Reinigung und Wartung sowie bei entsprechendem Verschleiß das Schleifen des Kollektors. Der Allstrommotor hat zudem den Vorteil praktisch kein Rastmoment zu kennen und so auch ohne Schwungmasse schon ein recht dynamisches Fahrverhalten zu ermöglichen.
Dazu kommt der Aufwand: mit ein paar Stunden Arbeit und ca. 100,- Euro Kosten ein "altes" Modell umbauen muss sich auch lohnen, für den Sammlerwert, soweit relevant, ist es fatal sofern nicht spurlos rückbaubar. Der Austausch des Relais gegen einen Tams LD-W-42 ist in 10 min. erledigt, die Grundreinigung einer Lok (so oder so vor einer Digitalisierung angesagt) dauert vielleicht 30 min, bei harten Fällen und komplexen Modellen (also nicht die von Märklin) auch mal eine Stunde.


willi48 hat sich bedankt!
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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#8 von Langsamfahrer , 26.07.2023 12:08

Hallo!

Zur Lastregelung von Märklin-Motoren gibt es umfangreiches Material von Stephan-Alexander Heyn (hier: SAH), der dafür einen Lastregel-Adapter ("LRA") entworfen und ausgewertet hat.

Wie wichtig die ist, kommt wohl auf die Benutzung an: Bei der normalen Fahrt würde es mich kaum stören, wenn der Zug bergauf langsamer und bergab schneller wird.
Aber die Lastregelung basiert darauf, dass der Motor als Generator wirkt, und nur daraus kann der Decoder die Geschwindigkeit und damit die Strecke berechnen, das wiederum ist die Voraussetzung für "konstanten Bremsweg" und damit für punktgenaues Anhalten (wenn man nicht sehr viele Sensoren und PC-Steuerung benutzen will).
Anders formuliert: Ohne DC-Motor (oder LRA) kein ABC-Bremsen (Lenz, auch ESU, Zimo und weitere, aber nicht bei Märklin-Decodern).

Gute Fahrt!
Jörg


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RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#9 von vikr , 26.07.2023 12:22

Hallo RBL,

Zitat von RBL im Beitrag #1
Meine frage wäre, warum tut man eine AC Lok einen DC Motor einbauen?
Wenn man die Lok von Analog auf Digital umbaut.?
um einen Motor wirklich automatisiert feinfühlig steuern zu können, benötigt man eine zuverlässige Rückmeldungsmessung über den Zustand des jeweiligen Magnerfeldes. Genau diese Messung führen die Decoder intermittierend durch, während der Motor läuft. Der Decoder kann dadurch feststellen, ob der Motor die gewünschte Drehzahl hält und ggf. nachregeln.
Das magnetische Feldist kann bei einem DC-Motor mit seinem Permanentmagneten (mit seinem stabilen Feld-Beitrag) viel, viel einfacher gemessen werden (er läuft quasi dabei jeweils ganz kurz für Sekundenbruchteile als Dynamo). Bei einem AC-Motor mit seiner Feldspule, bei dem das Feld praktisch sofort zusammenbricht, wenn der Strom unterbrochen wird, ist das viel schwieriger. Stephan-Alexander (SAH) hat hier im Forum allerdings mal gezeigt, dass es prinzipiell mit Zusatzaufwand gelingt, auch die EMK eines AC-Motors brauchbar zu bestimmen. Kein Decoder Hersteller hat jedoch m. W. eine ausgereifte Decoder-Firmware zur Lastregelung für AC-Motore entwickelt.
Deshalb erreicht man mit üblichen DC-Motoren und passenden Decodern als Modellbahner einfach und preiswert sehr gute Fahrleistungen

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


Petz1 und Uegloff haben sich bedankt!
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zuletzt bearbeitet 26.07.2023 | Top

RE: Warum wird der Motor von AC auf DC umgebaut beim Digital

#10 von Stahlblauberlin , 26.07.2023 13:42

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #8
Anders formuliert: Ohne DC-Motor (oder LRA) kein ABC-Bremsen

Genauer: Präzises Bremsen auf den Punkt, grundsätzlich ist es bei ABC völlig egal wie der Motor angesteuert wird oder ob der Decoder die exakte Geschwindigkeit kennt. Bei automatisiertem Betrieb nicht unwichtig, aber z.b. mit Railcom und passender Steuersoftware einfach lösbar. Da weiß die Software dank Railcom welche Lok genau in welcher Fahrstufe und welchen Eigenschaften auf das Signal zufährt und kann entsprechend agieren.
Bei dem ganzen Lastregeltheater via Gegen-EMK ist mir ohnehin schleierhaft warum nicht inzwischen mit einer echten Drehzahlerfassung ohne Umwege gearbeitet wird. Dafür reicht eine winzige Reflexlichtschranke und im einfachsten Fall ein schwarzer Strich auf der Schwungmasse oder einem anderen drehenden Teil. Mit höherer Auflösung (z.B. 32 Impulse/Umdrehung) könnte ein Decoder dann selbst einen einfachen Dreipoler so in die Zange nehmen das der ohne jedes Ruckeln im Zeitlupentempo dreht. Bei Sounddecodern die via Hallsensor die Radstellung erfassen ist diese Information im Prinzip ja sogar vorhanden.
Bei niedrigen Geschwindigkeiten und damit niedrigen EMK-Spannungen ist die Lastregelung eine Herausforderung die nicht mit jeder Kombination aus Lok/Motor/Decoder klappt. Gerade ältere Konstruktionen mit eher langsam laufenden Motoren (Märklin/Fleischmann/HAG/Lima..) sind da immer mal haarig.
Das ganze geht aber langsam an der eigentlichen Fragestellung vorbei. Grundsätzlich ist ein Umbau des Märklin-Allstrommotors bei der Digitalisierung nicht notwendig, nur im Kontext Lastregelung die einfachste Lösung. Dabei ist das Verhältnis Aufwand-Nutzen im Auge zu behalten. Wer einfach nur manuell fährt und eher einfache, ältere Modelle hat kommt super ohne den großen Umbauaufwand und Lastregelung klar, wer vollautomatisiert unterwegs ist kann sich das aber auch sparen, da steckt dann so viel Geld in der Steuerung das die paar hundert € für aktuelles Rollmaterial auch nicht mehr so ins Gewicht fallen.
Man kann Umbauen was man will (HLA mit Magnet und Kugellagern..) aber z.b. an eine Roco-Lok mit schräggenutetem Fünfpoler und Schwungmasse wird eine älterer Märklin-Lok nie herankommen, egal wie gut Lastregelung etc. funktionieren. Kommen Glockenankermotoren zusammen mit modernen Getrieben ins Spiel erst recht nicht.


Uegloff, Langsamfahrer und HGD haben sich bedankt!
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