Hallo!
Zum Mitschreiben:
1) Beide Signale stehen auf Halt, die Weiche am linken Rand auf gerade. Die Stellung des Relais ist unwichtig.
2) Zug mit führender Lok kommt von links. Die Lok bekommt auf der Weiche und dem Schaltgleis noch Strom.
3) Der Schleifer betätigt das linke Schaltgleis, verbindet dessen rechte Buchse (Fahrt nach rechts) mit Masse.
4) Die linke Spule des Relais bekommt Strom, die Kontakte werden nach links bewegt (wenn sie nicht schon da waren).
5) Der Relaiskontakt verbindet die rote Leitung vom Mittelabschnitt des Gleises (der führt immer Spannung) mit der zum Halte-Abschnitt A.
6) Die Lok ist immer weiter gefahren, der Schleifer wechselt vom Schaltgleis in den Halteabschnitt A. Dort liegt Spannung an, die Lok fährt weiter.
7) Der Schleifer wechselt vom Halteabschnitt A in den Mittelabschnitt, die Lok fährt weiter.
8) Der Schleifer wechselt vom Mittelabschnitt in den Halteabschnitt B. Dieser Abschnitt wird weder über das Signal noch über das Relais mit Spannung versorgt, die Lok bleibt stehen.
9) Irgendwann wird Signal B auf Fahrt gestellt, der Signalkontakt leitet Spannung in den Halteabschnitt B, die Lok fährt los.
Wenn der nächste Zug wieder von links kommt, wiederholt sich das alles. Falls allerdings Signal B noch (oder wieder) auf Fahrt steht, fährt der Zug durch.
Wenn der nächste Zug von rechts kommt, ist der Ablauf spiegelbildlich. In den Schritten 1 bis 9 muss "A" gegen "B" und "links" gegen "rechts" getauscht werden, dann stimmt es wieder.
Die Schaltung funktioniert unabhängig davon, ob die Züge einzeln abwechselnd von links und rechts kommen, gruppenweise, oder alle aus einer Richtung: Jedesmal betätigt der führende Schleifer das Schaltgleis auf seiner Einfahrt-Seite und sorgt so dafür, dass das in Gegenrichtung stehende Ausfahrt-Signal (genauer: dessen Bahnstrom-Kontakte) vom Relais überbrückt wird.
Die Schaltung versagt, wenn die Oberleitung angeschlossen wird, die Lok daraus gespeist wird und
- die Lok überhaupt keinen Schleifer hat oder
- der Schleifer das Schaltgleis nicht erreicht, bevor der Stromabnehmer im Halteabschnitt der Oberleitung ist.
Das ganze Konzept von kurzen Halteabschnitten versagt, wenn die Lok hinten am Zug ist und schiebt.
Das gilt z.B. auch für eine geschobene Kombination aus Steuer- und Triebwagen ohne Schleiferumschaltung, also z.B. ESA 150 + ETA 150 (815 + 515) oder VS 98 + VB 98 (998 + 798). Nein, ich suche die Märklin-Nummern jetzt nicht raus.
Schon für einen einzelnen ETA 150 (515) kann es kritisch sein, wenn das Drehgestell mit dem Schleifer hinten ist, ebenso bei großen Dampfloks mit Schleifer am Tender. Mit Drehgestell-Loks wird es wohl noch gehen, wenn der Halteabschnitt lang genug ist. Also Fahrzeugpark anschauen und frühzeitig testen, wie lang die Halteabschnitte sein müssen!
Viel Erfolg!
Jörg