RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#401 von aschenz , 10.04.2019 12:38

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Modellbahnhersteller stellen sicher keine Ausnahme dar, wenn sie behaupten: es gibt immer welche, die ihre Modelle kaufen. Das betrifft alle Erzeuger von Luxus. Es handelt sich inzwischen nicht mehr "soziale" Marktwirtschaft, sondern um das Überleben des Reicheren. Das Bewusstsein, dass ein Drittel der Bürger durch das gesellschaftliche Sieb fällt und dass es den Verantwortlichen egal ist, zeigt sich nun beim Wohnungsmarkt. Jeder ereifert sich, aber tatsächlich passiert fast nichts. Für die Hersteller von Luxusgütern fällt immer mehr ab, weil der Anteil für Luxus unverhältnismäßig stark wächst. Ich meine, eine Million Jahresgehalt kann man nicht verfressen. Also wirft man es zum Fenster hinaus. Yachten, Eisenbahnmodelle und Privatjets kann man eben nie genug haben. Die Zielgruppe für Modelleisenbahn sind nicht mehr die Steppkes in gebrauchten Schuhen, die sich am Schaufenster die Nase platt drücken. Für die bleibt nur ein Schulterzucken.
Natürlich sind im Forum nicht nur Millionäre. Aber in gewissem Maße betucht müssen wir schon sein, sonst gäbe es kein Modellbahnklientel. Ich habe das mit Bedauern in den letzten Jahren gemerkt, als die Preisentwicklung an mir vorbeigerauscht ist.



Was für ein Gefasel !
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass Deine Probleme ganz woanders liegen. Frei nach der
Devise "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann dann ist die Badehose schuld".

Du haderst ja offensichtlich nicht nur mit zu hohen Preisen für Neuware und Gebrauchtware,
sondern mit der Tatsache, dass es Menschen gibt, die mehr Geld als Du verdienen. Nun, das war
aber schon immer so - daran solltest Du Dich doch langsam gewöhnen.

Und mal so unter uns: ich verdiene überdurchschnittlich. Aber weder habe ich einen Privatjet, noch
eine Luxusyacht. Was ich habe ist eine glückliche Familie, der es materiell ganz ordentlich gut geht.
Wir sind mit unserem bisherigen Leben zufrieden, weil wir anerkennen, dass uns zu unserem Glück nichts fehlt.
Wir wissen, dass die Yacht, das Flugzeug oder 381 te Lok uns nicht glücklicher oder zufriedener machen würde.
Im Umkehrschluss: es gibt so manchen Luxus, den ich mir zwar leisten könnte, den ich aber nicht unbedingt
brauche,und dehalb auch nicht zulege. Das ist vielleicht eine Frage der Reife und des Charakters !

Nota bene:
- Die wenigsten Steppkes meiner Generation standen "in gebrauchten Schuhen" vor irgend einem
Schaufenster.
- Ich kenne mehrere Millionäre. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von Ihnen sich in diesem
Forum entblöden würde.
- Die Behauptung "Es handelt sich inzwischen nicht mehr "soziale" Marktwirtschaft, sondern um das Überleben des Reicheren. Das Bewusstsein, dass ein Drittel der Bürger durch das gesellschaftliche Sieb fällt und dass es den Verantwortlichen egal ist", ist einfach nur hanebüchen.
So etwas hört man eigentlich in letzter Zeit nur aus einer ganz bestimmten Ecke .......


Grüße
Andreas


 
aschenz
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#402 von Erich Müller , 10.04.2019 15:09

Hallo Andreas,

es liegt mir fern, Position zu beziehen zwischen politischen Parteien und Gruppierungen. Oder auch nur im Hinblick auf die Anteile und Bruchteile, die der eine oder andere da nennen mag.
Ich habe auch keine belastbaren Zahlen zur Hand, aber ich würde subjektiv schon sagen, in den letzten etwa 30 Jahren, plusminus x, hat sich das Gleichgewicht zwischen sozial und Markt in (West-)Deutschland merklich verändert. (Erstaunlicherweise war es die DDR, die mehr als der Westen das Pauluswort "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" umgesetzt hat...) Wem dazu die Verantwortung obliegt, und ob ein anderer Weg im weltweiten Gefüge überhaupt denkbar ist, mögen andere entscheiden; ich kann es nicht.

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

- Die wenigsten Steppkes meiner Generation standen "in gebrauchten Schuhen" vor irgend einem
Schaufenster.


Mag sein. Mit Baujahr 55 oder 56 bist du ja auch geboren, als die Bundesrepublik wirtschaftlich aus dem Gröbsten raus war. Wenn du mal zehn bis fünfzehn Jahre weiter zurückgehst, da sah die Sache anders aus. Die erste Eisenbahn in der Müller-Familie kam Weihnachten 1948 aus Nürnberg und hatte ein Federwerk. 1949 gab es dann Märklin (eine Lok und zwei Wagen für zwei Brüder! man stelle sich das heute vor!) - da wohnten aber immer noch zwei Familien (zwei Mütter, zwei Väter, fünf Buben) in der Vierzimmer-Dienstwohnung des Onkels. 1948 gab es auch noch Hosen, die aus alten Uniformen geschneidert waren. 1954 war dann das Eigenheim bezogen und vier der fünf oben genannten Buben hatten ein Musikinstrument, 1957 kam das erste eigene Automobil - du siehst, Müllers gehörten auch nicht zu den Ärmsten. Es wäre allerdings vermessen zu glauben, dass Vater Müller mit dem Auto einen Umweg am Gymnasium vorbei gefahren wäre auf dem Weg ins Büro!

Ohne hier am Wortsinn von Jochens Ansichten kleben zu wollen, stimmst du vermutlich doch zu, dass eine Kindheit in den Sechzigern auch in einer eher wohlsituierten Familie wenig vergleichbar ist mit einer Kindheit in den zweitausendzehner Jahren. Die Bedingungen sind einfach zu verschieden. Die Verfügbarkeit von "Müll ab Werk" aus Ein-Euro-Läden und Vier-Buchstaben-Kaufläden sicher auch, gemessen an den Spielwaren, die es vor 50 oder 60 Jahren gab. Dafür gab es damals auch schnell mal was hinter die Ohren, und wer vom Nachbarn eine Ohrfeige bekommen hatte, tat gut daran, sich darüber nicht zuhause zu beschweren...

Mit anderen Worten: die Zeiten sind anders. Andere Zeiten, andere Sitten. Und zu jeder Zeit wurde gejammert. Nur nicht über dieselben Dinge. Und immer wurde dabei auch auf "die anderen" gezeigt, denen es vermeintlich besser geht. Identität geht auch über Abgrenzung; das ist ärgerlich, aber menschliche Natur.
Modelleisenbahn war schon zu Kaisers Zeiten ein Spielzeug für Bürgerliche und in Arbeiterhäusern nicht zu finden. Daran hat sich bis heute ein wenig geändert, aber die Tendenz ist gleich geblieben. Nur das Alter der Spielbuben nicht...


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#403 von aschenz , 10.04.2019 15:47

[quote="Erich Müller" post_id=1962243 time=1554901768 user_id=26147]
Mit anderen Worten: die Zeiten sind anders. Andere Zeiten, andere Sitten. Und zu jeder Zeit wurde gejammert. Nur nicht über dieselben Dinge. Und immer wurde dabei auch auf "die anderen" gezeigt, denen es vermeintlich besser geht. Identität geht auch über Abgrenzung; das ist ärgerlich, aber menschliche Natur.
Modelleisenbahn war schon zu Kaisers Zeiten ein Spielzeug für Bürgerliche und in Arbeiterhäusern nicht zu finden. Daran hat sich bis heute ein wenig geändert, aber die Tendenz ist gleich geblieben. Nur das Alter der Spielbuben nicht...
[/quote]

Lieber Erich,

diese zwei Sätze nehme ich gerne so auf, und unterstreiche auch den ersten.

Deswegen habe ich ja auch vorhin Stellung bezogen. Ich leide körperlich, wenn ich dieses Wehklagen
höre. Auch in meinem persönlichen Umfeld. Zu viele unter uns sind nach der Art gestrickt, ihre persönlichen
Defizite, gleich welcher Natur, auf ihre Mitmenschen zu projizieren.

Modelleisenbahn war, zumindest in meiner Jugend, nicht ein Spielzeug nur für "Bürgerliche". Nein, auch in den
Kinderzimmern meiner Spielkameraden aus dem "Arbeitermilieu" wurde gut und gerne Eisenbahn gespielt.

Ich habe vier Jahre lang mit einem Freund ein Modelleisenbahn Geschäft geführt. ( Damit habe ich mein Zweit-Studium
finanzieren können ). Schon damals ( 1985 - 1990 ) konnte ich auf dieser Basis erkennen, dass in der Zielgruppe
ein demographischer Wandel stattfand. Dieser war aber keinesfalls durch die hohe Preispolitik der Hersteller zu begründen,
sondern durch das sich wandelnde Interesse der Kinder an Spielsachen an sich. Auch bei meinen eigenen Söhnen konnte ich
dies feststellen und erkennen. Ich habe mich aber deswegen nicht aus dem Kellerfenster gestürzt.
Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen.

Im übrigen stimme ich Dir zu, dass sich die Schere zwischen "Arm und Reich" in den letzten Jahren aufgetan hat. Aber dieses
Thema sollten wir nun wirklich nicht hier extemporieren.

Auf jeden Fall danke ich Dir für Deine, im großen und ganzen, sachlichen Gedanken !

Grüße
Andreas


Grüße
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#404 von Andreas Poths , 10.04.2019 17:04

Jetzt wird's psychologisch, meine Herren.



(Aus:"Das Boot")


Scnr


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
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https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#405 von aschenz , 10.04.2019 17:08

[quote="Andreas Poths" post_id=1962274 time=1554908655 user_id=898]
Jetzt wird's psychologisch, meine Herren.
[/quote]

Keine Sorge, das wird es sicher nicht !


Grüße
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#406 von Jandrosch ( gelöscht ) , 10.04.2019 18:50

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

...............................
gut und gerne
...............................




Dafür wird es jetzt politisch .........


Jandrosch

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#407 von aschenz , 10.04.2019 19:29

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

...............................
gut und gerne
...............................




Dafür wird es jetzt politisch .........



Oder albern ........


Grüße
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#408 von Jandrosch ( gelöscht ) , 10.04.2019 19:30

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

...............................
gut und gerne
...............................




Dafür wird es jetzt politisch .........



Oder albern ........



Ach Andreas, albern ist es schon länger


Jandrosch

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#409 von aschenz , 10.04.2019 19:46

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller



Dafür wird es jetzt politisch .........



Oder albern ........



Ach Andreas, albern ist es schon länger



Stimmt !
Manchmal sogar zum Schmunzeln .......


Grüße
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#410 von Analogbahner , 10.04.2019 20:40

Jedesmal, wenn ich Überlegungen zur Preispolitik äußere, wird davon ausgegangen, dass ich jammere. Ich stelle nur Fakten fest. Und dass nicht jeder eine Yacht zuhause ankert, ist auch klar. Aber Luftbilder von Yachthäfen lassen mich schon fragen, warum es so viele davon gibt und wer bloß diese Leute sind, die eine haben. Ich jammere nicht und ich bin weder neidisch noch griesgrämig darüber. Aber hier geht es um die Preispolitik der Modellbahnhersteller (oder nicht?). Diese kann man nur im gesellschaftlichen Kontext sehen. Möglich, dass ich gerne extreme Formulierungen und Bilder wähle, aber anders scheint es nicht zu gehen, um Leute aufzurütteln. Wenn ich also feststelle, dass sich ein bestimmter Teil der Bevölkerung überhaupt keine Modellbahn leisten kann, so ist das immer noch eine Feststellung, kein Gejammer. Wenn ich etwas schreibe, scheuche ich grundsätzlich die ewigen Widersprüchler aus ihren Löchern, als ob ich behauptet habe, die Erde sei nicht rund, sondern flach... Wer noch an die „soziale“ Marktwirtschaft glaubt, in der von den Arbeitgebern eine soziale Verantwortung und Eigenleistung verlangt wird, gehört zu denen, die nicht hinschauen. Wer mit Lebensmitteln, mit Wasser und Boden spekuliert, wer sich eigene Fehler von den Kunden bezahlen lässt, wer zulässt, dass Menschen 18-Stunden-Schichten schieben, wer ganze Städte nur für Besserverdiener hochzieht, ist ganz bestimmt nicht sozial. Oder habe ich „soziale Marktwirtschaft“ falsch verstanden?


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#411 von Andreas Poths , 10.04.2019 21:15

Warum willst du Leute aufrütteln?
Siehst du das als deine missionarische Lebensaufgabe?

Welche Leute willst du aufrütteln?
Die, die hier zufrieden sind mit dem was sie haben UND - oh Wunder - sogar zufrieden sind mit dem was sie nicht haben???

Wer oder was gibt dir das Gefühl, uns, die mit unserem Mobaschicksal zufrieden sind, während unserer Beschäftigung mit der Moba auf die Missstände der Gesellschaften dieser Welt aufmerksam machen zu müssen - wo wir doch vom ersten Augenaufschlag morgens bis zum sanften Einschlummern abends UNS SELBST ALLE EIN EIGENES URTEIL ÜBER DIE ZUSTÄNDE Dank tausender Medien machen können?
Leider - oder zum Glück - wird es dir nie vergönnt sein, nur einen Tag im Körper von Menschen zu sein, denen es wirklich dreckig geht; egal ob sozial oder gesundheitlich. Selbst die sind zufriedener als so mancher.....


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#412 von Badaboba , 10.04.2019 21:23


Liebe Grüße
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#413 von Analogbahner , 10.04.2019 21:27

Wem es dreckig geht, kann nur zufrieden sein, wenn er die Zustände so akzeptiert, wie sie sind. Dann braucht man sie nicht zu ändern und alles ist gut. Ich glaube nicht, dass du das willst. Und „dreckig“ so weit, wie es in Deutschland möglich ist (ich musste keine Giftmetallreste auf Müllhalden einsammeln...), ging es mir auch schon.


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#414 von aschenz , 10.04.2019 22:22

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Jedesmal, wenn ich Überlegungen zur Preispolitik äußere, wird davon ausgegangen, dass ich jammere. Ich stelle nur Fakten fest. Und dass nicht jeder eine Yacht zuhause ankert, ist auch klar. Aber Luftbilder von Yachthäfen lassen mich schon fragen, warum es so viele davon gibt und wer bloß diese Leute sind, die eine haben. Ich jammere nicht und ich bin weder neidisch noch griesgrämig darüber. Aber hier geht es um die Preispolitik der Modellbahnhersteller (oder nicht?). Diese kann man nur im gesellschaftlichen Kontext sehen. Möglich, dass ich gerne extreme Formulierungen und Bilder wähle, aber anders scheint es nicht zu gehen, um Leute aufzurütteln. Wenn ich also feststelle, dass sich ein bestimmter Teil der Bevölkerung überhaupt keine Modellbahn leisten kann, so ist das immer noch eine Feststellung, kein Gejammer. Wenn ich etwas schreibe, scheuche ich grundsätzlich die ewigen Widersprüchler aus ihren Löchern, als ob ich behauptet habe, die Erde sei nicht rund, sondern flach... Wer noch an die „soziale“ Marktwirtschaft glaubt, in der von den Arbeitgebern eine soziale Verantwortung und Eigenleistung verlangt wird, gehört zu denen, die nicht hinschauen. Wer mit Lebensmitteln, mit Wasser und Boden spekuliert, wer sich eigene Fehler von den Kunden bezahlen lässt, wer zulässt, dass Menschen 18-Stunden-Schichten schieben, wer ganze Städte nur für Besserverdiener hochzieht, ist ganz bestimmt nicht sozial. Oder habe ich „soziale Marktwirtschaft“ falsch verstanden?



Du faselst ja schon wieder.
Mein Eindruck verfestigt sich, dass Du schreckliche Probleme haben musst.
Und irgendwie kommt dann bei mir ein leises Gefühl des Bedauerns hoch, weil Du hier
ganz offensichtlich das falsche Forum für die Erörterung Deiner Probleme gewählt hast.


Grüße
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#415 von Jandrosch ( gelöscht ) , 10.04.2019 22:26

Von albern zu Weltthemen .......

Nee, jetzt hört mal langsam auf.

Jochen, Deine Weltanschauung ist schon eine ganz spezielle Sache für sich - komm Du bitte damit mal ins Reine. Hat übrigens nichts mit der Modellbahn zu tun sondern ist etwas, was Dir irgendwie quer liegt.

Das Geld liegt nicht auf der Straße sondern wird verdient und nicht jeder bekommt, was er verdient.
Es ist völlig egal, ob man jammert oder nur seinen Frust äußert, akzepiere Deine Situation, ob nun sozial oder monetär, nur Du kannst es ändern.


Jandrosch

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#416 von uhx , 11.04.2019 00:43

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Ich stelle nur Fakten fest.


Soso. Reine Feststellung von Fakten, ohne Bewertung also...

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Wer noch an die „soziale“ Marktwirtschaft glaubt,


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#417 von Erich Müller , 11.04.2019 08:43

So.
Nun mal fillosofisch.
Fakten kann man, wo es über schlichte Zahlen hinausgeht, nicht beschreiben, sondern nur seine Sicht auf die Dinge. Das ist nun einmal so. Objektivität ist ein Mythos.
Die Sache mit reich oder arm ist übrigens ein Paradebeispiel für Subjektivität. Das wird nämlich am Vergleich mit den anderen definiert! Und das bedeutet, wer in Görlitz links der Neiße arm ist, muss nur nach Görlitz rechts der Neiße (ich kann den polnischen Namen nicht schreiben) umziehen, um reich zu sein. Ohne einen Cent mehr auf dem Konto.
Oder von Luxemburg nach Nordlothringen.
Da geht es nicht darum, ob es ihm am Lebensnotwendigen fehlt oder nicht, sondern nur um seinen Platz innerhalb seiner Klasse. Hat nicht dieser Tage erst ein Politiker den "Ferienflieger für alle" (sprich: alle Deutschen) gefordert? flaster:

À propos, reich kann man sein, ohne wohlhabend zu sein. Manche erinnern sich vielleicht noch an unseren verstorbenen Kameraden Geri Weber. Rollstuhl und chronisch krank, die Modellbahn nicht größer als ein Esstisch, kaum genug zum Beißen. Aber ein großes Herz. Er hat gern was verschenkt, was einem anderen Freude machte. Und er ist immer wieder beschenkt worden.

Und Jochens Sicht der Dinge ist nun mal die seine. Es wäre erst mal nachzuweisen (inhaltlich und nicht mit abwertenden Beurteilungen...), wo er Unrecht hat. Ich habe so ein wenig den Eindruck, dass die vehementen Reaktionen auf seine Texte gerade dadurch begründet sind, dass er mehr recht hat, als einige wahr haben wollen...

Aber, Jochen, für politische Aktion und Agitation ist ein Forum für Modellbahn der falsche Ort. Wenn du wirklich was bewirken willst, dann engagier dich in einem Verein oder Organ der Wohlfahrt. AWo, Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Tafel, ... Helfende Hände und denkende Köpfe sind gern gesehen.
Oder in einer politischen Partei. Von AfD bis SED-Erben ist ein weites Spektrum vorhanden.
Da kannst du was bewegen. Nebenbei auch deine eigene Sicht der Dinge...
Die Preispolitik der Modellbahnhersteller dagegen ändert gar nichts an der Gesellschaft, nicht mehr als das Preisgefüge bei McLaren oder Bugatti.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#418 von aschenz , 11.04.2019 09:16

[quote="Erich Müller" post_id=1962472 time=1554964995 user_id=26147]
So.
Nun mal fillosofisch.
[/quote]

Guten Morgen Erich !

Gut gewählte Worte, auch wenn ich nicht in allem mit Dir übereinstimme, aber das
ist jetzt gar nicht so entsccheidend.

Danke Dir !


Grüße
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#419 von PhilippJ_YD , 11.04.2019 11:49

Das wirtschaftliche Klassendenken ist leider auch allzu ausgeprägt in Deutschland und es wird dem Anderen die Butter unter der Wurst nur selten gegönnt. Leider ertappe ich mich selbst auch ab und an bei solchen Gedankengängen. Ein Beispiel aus dieser Woche: Vor einem Gebäude des öffentlichen Dienstes steht ein Audi R8, der vermutlich einem Mitarbeiter gehört. Gleich kam der Gedanke auf, wie zum Belzebub er sich denn sowas leisten könne. Wenn man dann ein bisschen weiter denkt kommt man aber eigentlich schnell darauf, dass in den meisten Fällen gar nicht die absolute Summe riesig sein muss, sondern die Verteilung. Der jenige hat sich halt das Auto gegönnt, andere wären davon in Urlaub geflogen, hätten sich eine Wohnung gekauft, oder eine Modelleisenbahn mit allen Schikanen. Es ist nicht an einem Selbst zu urteilen, ob Jemand sich etwas leisten kann.


Gruß, Philipp


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#420 von Djian , 11.04.2019 13:04

Moin,

ein Satz von Erich Müller ist mir besonders hängen geblieben, denn ich verwende ihn auch gern. Vermutlich liegt da auch ein Teil dessen drin begründet, was mir als "Selbstgefälligkeit" zugeschrieben wurde: es gibt einen Unterschied zwischen wohlhabend und reich.
Ich habe auch 44 Jahre gebraucht den zuerkennen und die Bedeutung zu verstehen. Und nicht zu vergessen, bis dahin gab es vom Leben auch immer mal wieder eine voll ins Gesicht. Egal was ist, wie viel oder wie wenig du hast, du wirst nie zu-Frieden sein, wenn du nicht mit dir selbst Frieden geschlossen hast. Dann weißt du was du kannst und wovon du besser die Finger lässt (weil es nicht deinen Fähigkeiten entspricht). Daraus entwickelt sich dann ein Standpunkt ... und zwar ein stabiler. Für mich gesprochen: ich kenne meinen Platz im Leben und ob ich nun etwas mehr oder weniger Geld zur Verfügung habe, dieser Platz ist nicht gefährdet. Aus dieser Warte heraus fällt es mir leicht, meinen Standpunkt zu vertreten und ebenso zu akzeptieren, dass es auch andere Standpunkte gibt. Es macht mich als Person gewissermaßen unangreifbar, wenn man mit meiner Haltung nicht einverstanden ist. Ich reagiere da einfach nicht mehr so emotional drauf und weiß, dass das einige echt auf die Palme bringen kann. Mich hätte das vor gut 10 Jahren auch noch aufgeregt, wenn auf eine Provokation meinerseits nicht Detonation und Druckwelle meines Gegenübers erfolgten. Wenn mit "Selbstgefälligkeit" gemeint ist, dass meine Reaktionen (wenn man mich z.B. aus "der Reserve" locken will) mitunter nicht einem üblicherweise erwarteten Muster folgen verstehe ich das, muss dann jedoch (wieder so selbstgefällig) sagen: der Umgang mit eurer Erwartungshaltung ist euer Problem, das dürft ihr behalten. Diese grundsätzliche Einstellung (muss sich ja nicht bei jedem so äußern, wie bei mir ) kann man nicht verordnen, oder mit einem "nu gib' ma endlich Ruhe" abtun. Es braucht um dahin zu kommen; bei mir war's ein halbes Leben. Manche sind da schneller, andere schaffen es nie.

Gut zurück zum Thema der (extra in Anführungszeichen) "gefühlten Verteuerung: mir ist da nur ein Gedanke gekommen, aber den möchte ich gerne mal mit in die Diskussion einbringen: kann das möglicherweise auch damit zu tun haben, dass wir uns die Sachen heute von unserem eigenen Einkommen selber kaufen (müssen)?
Ich habe festgestellt, dass die Verweise auf "Früher" nicht viel bringen, weil unterm Strich immer die Gleichung "entbehrungsreich, aber glücklicher" stehen bleibt. Wir kennen zwar auch die Geschichten, dass Väter das Jahr über Geld beiseite gelegt haben und Mütter der Weihnachtsgeschenke der Kinder wegen putzen gegangen sind, und können sicher auch das Geleistete ehrlich wertschätzen, doch wir können es nicht nachfühlen. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass in der Woche die Suppe gestreckt wurde, aber das Gesparte nicht angefasst wurde und dass das Gewissen dann einen Kampf zwischen dem Grundbedürfnis gutes Essen und dem Luxus Modelleisenbahn durchgestanden hat. Wie gesagt, ich kann mir das vorstellen, nachfühlen kann ich es nicht, da mir die Sorge und Ängste der Zeit fremd sich, bzw. ich die Begrifflichkeiten dafür nicht mit Gefühlen füllen kann.
Jetzt, heute, 2019 ist es unser Portemonnaie und wir sind diejenigen die feststellen müssen, dass wir zwar einerseit noch die Kinder sind, die vor einem zerlesenen Katalog liegen und sich vorstellen, dass sie sich das alles wenn sie mal groß sind später mühelos kaufen, andererseits aber möglicherweise einer kindlichen Vorstellung erlegen sind und diese nicht mit der Realität übereinstimmt. Wir machen die Erfahrung, dass es im Prinzip leider immer noch so ist, wie zu Vaters/ Großvaters Zeiten, dass man mitunter sparen muss, Moba nicht immer und in den gewünschten Mengen drin ist und es leider auch andere Notwenigkeiten gibt, die Geld fressen, die uns als Kinder jedoch nicht tangierten.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

Sagau: Ländliches an der Magistrale viewtopic.php?f=64&t=139007


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#421 von Analogbahner , 11.04.2019 13:50

Ich habe mir für die BR03 (irgendwas um die 120 DM, glaub ich) ausgerechnet, wie lange ich Edeka-Werbezettel verteilen muss. Am Ende wurde ich zwar ein wenig beschissen, so dass das Geld nicht reichte, aber ab da kaufte ich mir meine Loks selbst. Da war ich vierzehn.


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#422 von Y-Weiche , 11.04.2019 15:30

Tach zusammen,

ich bin kein großer Statistiker, ich betreibe einfach mal empirische Forschung im Vorbeisurfen.

Wenn ich hier im Forum unterwegs bin, sehe ich Vitrinen, deren Böden sich unter der Last hochwertigster Modelle biegen. Ringlokschuppen mit 20 digitalgerüsteten Loks davor. Schattenbahnhöfe, in denen locker zwei Facharbeiter-Monatsgehälter auf ihre Reise in die Oberwelt warten. Raumfüllende Anlagen, die komplette Dachböden oder Keller einnehmen.

Ich sehe aber auch winzige Fensterbrettchen-Bahnhöfe mit nur zwei Gleisen. Uralte Blech- oder Trix-Dreileitergleise eingebettet in phantastisch detaillierte Landschaften, durch die typische Brot-und-Butter-Loks aus dem Katalog von 1966 schnaufen. Manchmal auch einfach nur Dioramen mit ein paar Bahnbauten aus Karton und Kleber und einem vergammelten Waggon auf dem Abstellgleis.

Was für ein großartiges Hobby!

SCNR
Andreas


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#423 von Rollnitz , 11.04.2019 19:12

Hallo,

wo ist eigentlich das (größere) Problem... Ich lese hier von Anfang mit, die nichtssagenden Beiträge, hier auch Trollbeiträge genannt, überlese ich , denk mir kurz meinen Teil und weiter geht es. Ich finde es eher merkwürdig, auf Schließung des ganzen Themas "hinzuarbeiten"... Warum liest der Betreffende denn hier weiter?

Ich finde viele Beiträge interessant, auch wenn es halbe Lebensgeschichten- und ansichten sind, na und? Das macht es doch gerade spannend.
Wir sind auf Seite 18 mit über 21000 Zugriffen - Ich fände eine Löschung schade. Außerdem, wer liest denn schon die ganzen Beiträge noch mal vorne an?

Dieser Beitrag kann natürlich auch gelöscht werden, denn er trägt nichts zum eigentlichen Thema bei...

Gruß Roland


 
Rollnitz
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#424 von Francesco , 11.04.2019 19:23

Wahrer Reichtum ist Zufriedenheit.

Gruß

Francesco


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#425 von caseyjones , 11.04.2019 19:26

Et jifft interessantere Beiträge als die hier im Thread.
Aber man muss nicht alles lesen. @ Ralf - OK! - Uli


 
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