Zitat von gaulois im Beitrag #1029
Hallo Bernd,
ja, der Schürzenwagen ist sehr elegant, ist aber ein anderer als ich sie kenne, der hat ja außen Doppeltüren... kannte ich so auch noch nicht, die Schürzenwagen, die ich von Märklin habe (erstmals herausgekommen für den Loreley-Express und danach in verschiedenen Farb- und Epochenvarianten) sehen ganz anders aus. Ich glaube, die Doppeltürer von Roco, die ich habe, sind keine Schürzenwagen. Das mit der Gewichtsersparnis habe ich zwar vermutet, aber nicht gewusst, dass das das Ziel der Wannenkonstruktion war. Wieder was gelernt :D
Die Schürzenwagen (Schnellzug, in H0 von Liliput und Märklin) und Schürzeneilzugwagen (in H0 Piko) sind grundsätzlich unterschiedliche Konstruktionen.
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ABüe 334, 50 80 38-40 105-6, Liliput 831 8 (ein älteres Modell aus den 1980ern)Die Schürzenwagen waren im Original und im Modell zuerst da. Die ersten Wagen kamen im Original 1938 (größere Serie ab 1939) und von Liliput in den späten 70er oder 80er Jahren heraus. Märklin hat dann nachgezogen.
Dieses Schnellzugwagen sind als Reaktion auf die Stromlinienzüge anderer Nationen entstanden. Eigentlich hatte der Reichsbahn mit den Wagen der späteren Verwendungsgruppe 35 ausgereifte, aktuelle Fahrzeugkonstruktionen. Aber die sahen nicht so elegant aus, wie z.B. amerikanische Streamliner. Daher wollten die damaligen Machthaber auch so was haben.
In relativer Eile hat man dann, die bestehenden Konstruktionen (Verwendungsgruppe 35) umgebaut. Am deutlichsten war die Änderung an den Einstiegen, die nun nicht mehr zurückgesetzt waren. Insgesamt gab es wohl eine ganze Reihe weiterer Änderungen. Aber das Gesamtkonzept des Vorgängerwagens (Einteilung der Abteile, etc.) blieb bestehen.
Die Schürzen sind abnehmbar montiert, wie z.B. auch bei den meisten Wagen der DB mit Seitenschürzen. Und einzelne Versuchs-„Schürzenwagen“ hatten auch gar keine Schürzen.
Bei der maximalen Reisegeschwindigkeit (140 km/h, teilweise auch nur 120 km/h) der Standard-Schürzenwagen hatten die Schürzen auch eher einen optischen Effekt.
Die Eilzugwagen haben eine ganz andere Entwicklung genommen. Das Grundkonzept hat die DRG Ende der 1920er Jahre definiert: Durchgangswagen, Großraum, Doppeleinstiege an der zweiten Klasse, Einsatz auch D-Zügen bei Bedarf. Von dieser Basis wurden dann erst mal noch genietete Wagen gebaut, dann folgten geschweißte Wagen (mit einigen Anpassungen, die Sitzplätze kosteten). Und dann kam die Idee mit einem Leichtbauwagen in Anlehnung der selbsttragenden Rümpfe aus der Luftfahrt. Daher wurde der wannenförmige Rahmen gebaut, mit dem Gewicht gespart wurde. Und man ist wieder auf die ursprüngliche Sitzeanzahl gegangen. Da die Schürzenwagen damals als bereits als Luxuswagen bekannt waren (die ganzen großen Nazibonzen ließen sich darin fahren), wurde aus den Eilzugwagen dann Schürzeneilzugwagen. Klingt eingängig. Nur war am Wagen halt keine abnehmbare Schürze, sondern nur ein fester Wannenrahmen. Ja, und der Wannenrahme ist natürlich nach unten durchbrochen, z.B. damit die Drehgestelle eingepasst werden können.
OK, genug, jetzt reicht's hier.
In dem hier verlinkten
Eilzugwagen der DRG/DR Thread gibt es mehr davon:
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Zitat von gaulois im Beitrag #1029
Das mit der Farbe ist in der Tat nicht so, denn die ausländischen TEN-Wagen (die deutschen waren rot), sind von Märklin in einer Zeit rausgekommen, als es dort noch keine Kurzkupplungen gab (daher auch der große Abstand Lok-Wagen), die 110 ist aber frisch aus dem Laden und 2019 herausgekommen. Dabei dürfte Märklin kaum an eines ihrer älteren Produkte gedacht haben. Die großen Bahnen vielleicht schon eher, um ein geschlossenes Zugbild zu ermöglichen.
Gleichwohl haben die beiden Kasten-E-10 unterschiedliche Farben. Ich müsste mal die Bügelfalten E-10er daneben stellen bzw. Zugbegegnungen ermöglichen, um zu vergleichen, wie sich die Farben auf die verschiedenen Maschinen verteilen. Braucht aber...
Das Modell der E10 dürfte ein dunkleres Blau haben (stahlblau) und ab Mitte der 1960er Jahre gab es dann das hellere Kobaltblau. Aber hier muss Bart, ak lokpaint übernehmen.