Seit meiner Vorstellung hier im Forum ist doch schon über ein Jahr vergangen. Ich hatte damals die alte Eisenbahn aus der Jugend wieder entdeckt und wollte mir selbst eine Anlage bauen. Auch, um mit meinen zwei kleinen Nichten und dem Neffen spielen zu können, wenn sie bei uns zu Besuch sind.

Die Anlage ist jetzt in einem spielbaren Zustand - weit entfernt von der Fertigstellung. Da ich voll berufstätig bin und noch ein anderes Hobby sehr intensiv betreibe ist auch nicht immer viel Zeit da. Glücklicherweise habe ich Platz im Hobbykeller und kann immer mal wieder ein wenig an der Bahn basteln.

Ich will ein wenig von meinen Erfahrungen als absoluter Neuling berichten und welche Kompromisse man eingehen kann, wenn die Ansprüche nicht zu hoch sind. Ein wenig frustriert war ich am Anfang nämlich schon. Die Gleisplanung hatte ich mir z.B. sehr viel einfacher vorgestellt. Ein wenig hilft das Planungstool von Märklin - es kam dann aber doch anders.

"Die Platte"

Ich habe nicht viel Werkzeug zu Hause, geschweige denn eine Werkbank. Sicher kann man sich in Eigenbau etwas günstigeres herstellen. Im Internet bin ich bei einem Schreiner aus Hessen fündig geworden, der Holzmodule anbietet, die man fast beliebig zusammenstellen kann. Man muss sie nur noch verleimen und verschrauben. Eine gute Entscheidung war, die Tischbeine auf Rollen zu setzen. So ist die Platte von allen Seiten zugänglich beim Basteln und kann dann wieder an die Wand geschoben werden.

https://up.picr.de/29937852ue.jpg" border=0>

Die Querbretter unter der Platte sind mit Bohrungen erhältlich, sodass man sauber verkabeln kann. Da ich keinen Rollrasen wollte - sowas hatte früher irgendwie jeder - aber man auf jedenfall etwas auf das Holz legen muss, um den Schall zu dämpfen, habe ich mich für dünnen Rollkork entschieden. Die Bahnen zugeschnitten und auf der ganzen Fläche aufgeklebt - was ein Fehler war! Unter den Schienen ist das prima, ansonsten neigt der Rollkork aber zur Wellenbildung, sobald man mit Acrylfarbe etc. darauf bastelt.

Der Gleisplan

Viele schöne Anlagen habe ich mir hier anschauen können, die viel Inspiration bieten. Gleispläne im Internet studiert, mit dem Märklin Planungstool herumprobiert. Irgendwann kam ich zum Schluss, ich muss jetzt einfach mal anfangen. Der nächste Besuch der Nichten stand an und deren Vorfreude aufs Eisenbahnspielen war groß. Was sollte meine Anlage haben? Berge wollte ich, ein kleines Fachwerkdorf, Tunnel, eine Brücke. Da ich mir die Schienen und Züge aus den Einsteigerpackungen von Märklin zusammengekauft habe, hab ich dann einfach von dort einen Gleisplan genommen und den etwas modifiziert.



Wie man sieht ist er "unlogisch". Was soll z.B. der Bahnübergang dort, wo er steht? Ich kam aber zu dem Punkt: Das ist die erste Anlage. Es geht auch darum, Erfahrungen im Modellbau zu sammeln. Ich kann jederzeit alles wieder einreißen und von vorne anfangen. Wenn ich aber zu viel Zeit mit Planung vertrödel von einer Sache, bei der ich absoluter Anfänger bin, dann wird das nie was und nur frustrierend.

Der Fuhrpark

Es sind dann doch schon einige Loks geworden. Das war u.a. auch dem geschuldet, dass ich z.B. die Central Station 2 nirgends bestellen konnte. Mein Spielwarenhändler vor Ort hatte sie nur noch im Komplettpaket mit Dampf- und Diesellok. Die BR 012 ist jetzt aber meine absolute Lieblingslok.



Ziemlich viele Schienen - was ja normal nicht so gewünscht ist - und zu viele Züge. Zudem ein Oval. Aber bedenkt auch den Einsatz: Für zwei kleine Mädchen im Alter von 6-9 Jahren ist es ganz hilfreich, wenn jede eine Lok in einem unabhängigen Kreis fahren kann. Sonst gibt's Unfälle.

Fachwerkdorf

Viele Häuschen hab ich gebastelt. Es sollte auch ein wenig stimmig sein, d.h. das Dorf hat einen Bäcker, eine Metzgerei, eine Kirche, Wohnhäuser, ein Bauernhaus - Mais- und Weizenfeld kommen noch. Dann natürlich einen Personenbahnhof und einen Güterbahnhof.



Die Straßen zum Aufkleben gefallen mir nicht so - Versuche, damit eine sauber verlegte Kurve hinzubekommen schlugen fehl. Straßen aus Pappkarton sind auch nicht so schön. Das kam wieder weg. Die Straße durch's Dorf soll ja auch nicht bolzengrade sein. Ich find's schön, wenn man bei Dunkelheit in die Straße schauen kann mit der Straßenbeleuchtung und es kurvig ist.

Trassenbau

Für die Trassen habe ich mir wieder von oben genanntem Schreiner fertig zugesägte Holzplatten besorgt. Auf diese dann auch zur Dämpfung Kork aufgebracht. Das funktioniert sehr gut.



Die einzelnen Trassenstücke kann man mit Holzplättchen verleimen. Für jemanden, der nicht das nötige Werkzeug zur Holzbearbeitung hat sicher eine Alternative - teurer halt.



Die Standard-Tunnelbögen passen dann auch prima auf die Holztrassen.

Berge und Begrünung

Weiter ging es dann mit dem Bergbau. Hilfreich war, sich die Berge erstmal mit Pappkartons hinzustellen. Im Zeitalter des Onlinehandels hat man ja meist ein paar Kartonagen im Haus. Die Berge hab ich dann mit Pappkartons zusammengestellt, Fliegengitter drüber und dann mit Gipsband, das man in Wasser tränkt verschlossen. Das Gestein ist aus Gesteinsmörtel aus dem Modellbauladen. Mit dem Mörtel zu arbeiten hat viel Spaß gemacht. Tolles Produkt.



Nun bin ich am Begrünen und Bäume pflanzen für die Dorf- und Bergidylle. Das Begrünen mit Grasleim und Sprühdose klappt wunderbar und sieht wie ich finde um Längen besser aus als der Rollrasen zum Aufkleben.

Motiviert und Spaß dabei

Es ist sicher nur eine Einsteigerbahn und ich bin absoluter Anfänger. Anfangs recht frustrierend, aber sobald man mal losgelegt hat und was ich ganz wichtig finde: eine spielbare Bahn hat, macht es richtig Spaß. Meine Nichten und mein Neffe haben auch ihre Freude daran. Ein paar Fehler hab ich natürlich gemacht, das würde ich bei der nächsten Bahn anders machen. Aber wie heißt es so schön: Versuch macht kluch!

Digital ist toll, da man mehrere Züge steuern kann. Wenn man ein paar Weichen mehr hat ist die Central Station klasse mit der Möglichkeit, über den Gleisplan die Weichenstellung vorzunehmen. Ich hab mir auch per Powerline-Adapter LAN und WLAN in den Hobbykeller gelegt. Für das Smartphone gibt es eine App, mit der man die Bahn steuern kann. Mit den Mobile Controllern und der Central Station macht es mehr Spaß. Aber die Bahn steht ja auf Rollen und wenn man mal von der anderen Seite spielen möchte geht das gut mit dem Handy. Teilweise hab ich auch das iPad da liegen, um dort die Weichen zu schalten.

Viele Grüße an das tolle Forum hier. So viele Anregungen und Tipps, vielen Dank dafür.

David

Hallo David,

Herzlich willkommen im Forum, ich bin sicher auch dir kann geholfen werden, wenn du deine Bilder nicht über Photobucket einstellst, denn die können einige, mich eingeschlossen, nicht sehen.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen

Hi David,

da Du erst zwei Beiträge erstellt hast begrüß ich dich nochmal ganz recht lich bei den Stummis.

Der Bericht liest sich gut. Leider kann ich die Bilder nicht sehen.

Versuch mal per picr.de oder Ähnlichem die Bilder einzustellen.

Gruß

Hab die Bilder mit picr.de aktualisiert.

Hallo David,

auch von mir ein unter den aktiven Mobahnern. Aus Deinen Worten spricht die Begeisterung für's Bauen und Fahren. Deine Anlage ist der Beleg dafür, wie auch mit wenig Werkzeug, einfachen Materialien und der Hilfe von Leuten mit der notwendigen Ausstattung - sprich Schreiner - ein Fahrbetrieb möglich ist. Auch wenn Du von einer Anfängeranlage sprichst, ist das 100% mehr als viele Bedenkenträger jemals besitzen werden. Der Rest kommt mit der Zeit ... einmal infiziert werden Werkzeugpark und Fähigkeiten sicher wachsen. Das Wichtigste an unserem Hobby ist und bleibt völlig unabhängig von der Anlagenart der Spaß an der Freude.

LG
Hubert

Moin David,

der schwierigste Schritt ist immer der erste und den hast du längst getan: Anfangen!
Der Gleisplan erfüllt seine Aufgabe um Spielen doch vollkommen, gerade dann, wenn der Nachwuchs an den Reglern ist, empfiehlt sich ein Gleisplan, der sofort nachvollziehbar ist und wo man immer weiß, wo "seine" Lok gerade ist.
Und deine erste Landschaftsbauergebnisse sind doch nun wirklich vielversprechend.

Irgendwann wist du dann auch eine Anlage bauen, die in erster Linie für dich selbst ist (die jetzige kann, so fern das Interesse des Nachswuchses bestehen bleibt ja so bleiben). Ich würde mir an deiner Stelle dafr dann allerdings einen Grundstock an Werkzeug zulegen. Mit Stichsäge und Akkubohrer kannst du da schon einiges selbst beschicken und in brauchbarer Heimwerkerqualität liegst du für beides noch unter 200,-€. Wie auch immer, ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit deiner MoBa!

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias

Hi David,

Danke für die Bilder. Jetzt kann man sich quasi ein Bild deiner Anlage machen .

Anfänger hin oder her. Jeder fing mal klein an. Und das was man sieht schaut gut und übersichtlich aus.

Die Hauptsache ist, dass Du und die Zwerge Spass dabei haben. Und das ist offensichtlich der Fall.


Gruß

Bisschen weitergebastelt. So sieht die Anlage jetzt in der Draufsicht aus.



Der Bahnhof mit "Bergpanorama" im Hintergrund.



Mit dem Bauernhaus muss ich noch was machen. Da sollen noch irgendwie Weizen- und Maisfelder sowie Feldwege hin.



Die ersten Fahrgäste warten bereits auf ihre Züge.

Hallo David,

aaaber Hallo, das sieht doch alles sehr gut und übersichtlich aus .

Die Anlage, bzw. der Gleisplan erinnert mich an meine Kindheit und Jugendzeit Anfangs der 70er des vergangenen Jahrtausends. Gefühlt sahen damals alle Anlagen so oder so ähnlich aus . Nostalgie in modernem Gewand mit zeitgemäßer Technik sozusagen.

Auch ein gewisser Anklang von Fertiganlagen ist zu sehen. Das Schöne dabei ist doch aber: Du hast alles selbst gemacht

Für dich und deine Nichten und Neffen doch mehr als ideal. Ich denke die haben immer noch ihren Spass und Freude dran wenn sie dich besuchen.

Gerne mehr Bilder.

Grüße

Hallo !
Von wegen Anfänger .
Die Anlage , Gleisplan ist doch super für die " kleine Platte " .
Fahren und Rangieren ist auch möglich .
Wenn man bedenkt das so mancher extrem unschlüßig ist , ich gehöre auch dazu , solches nicht in dieser Zeit bewerkstelligt .
Großes Lob , mir gefällt es , wie auch andere auch schon sagten übersichtlich . Es überfordert nicht .
In weiterer Phase kannst ja mit einer Demo-Softwear bzw. Gratis Softwear auch Deine Weichen stellen . Sowie Einiges Automatisieren . ( WinDigipet als Beispiel .) Demo ohne Zeitbeschränkung , jedoch zum einlernen super .
Die Kinder spielen und Du programmierst . Wirst sehen man ist bald Up-Date .
Viel Spaß noch .

Märklin hat ne neue Lok rausgebracht, die BR058.10-21. Hab mich auf Anhieb verliebt.



Mit Rauchsatz ausgerüstet und gleich ausprobiert:

https://youtu.be/w_MAjtyXmoQ

Im Duett mit der BR12:

https://youtu.be/ZV1copYhFQ8

Morgen,
gefällt mir sehr deine Anlage.

Du Anfänger!
Im Ernst: Toll gemacht. Vielleicht magst Du ja noch ein paar längere Videos einstellen.