... und weiter geht es :-)
Schon lange wollte ich meine Arnold BR 18 201 mit Sounddecoder ausstatten und alle mir bis dahin bekannten Soundumbauten waren entweder nur in einem Zusatztender möglich oder mit vielen Kompromissen (Kohlenaufsatz wegfräsen usw.) behaftet. Als nun SB Modellbau einen neuen Glockenankermotor-Umbausatz für die Arnold bereitstellte, wollte ich diesen nur 8 mm Motor einmal ausprobieren. Laut SB sollte damit der Soundumbau gelingen und die digitale Endgeschwindigkeit von 140 km/h erreichbar sein.
Als Decoder kam ein Zimo MX649 mit Hennig-Projekt und ein Lautsprecher mit dem Abmessungen 16x9 mm zum Einsatz. Der 15x11mm passt zwar auch in den Kohlenaufsatz aber dann bekommt man die Öl-Attrappe nicht mehr aufgesetzt, da diese einen innenliegenden Bund hat, der in den Kohlenaufsatz eingreift. Auf LED Beleuchtung musste ich die Lok nicht umbauen, da es sich schon um ein neues Modell mit Schnittstelle handelt.
Als erstes wurde der alte Motor ausgebaut und die Platine mit Sekundenkleber im Bereich der alten Motorhalterung fixiert, damit die Feder der Stromabnahme zu den Drehgestellen diese nicht mehr anheben. Da sich unter dem alten Motor die Kontaktflächen für die Stromabnahme befinden, mussten diese erste einmal von der Stromversorgung abschnitten werden - man möchte ja keinen Kurzschluss durch den neuen Glockenankermotor und dessen Halterung erzeugen. Da sich auf der Platine ein Polyswitch befindet, wurde dieser ausgelötet. An den Kontakt, welcher zu den Decoderanschlüssen geht, wurde dann die rote Litze vom Motor angelötet. Für die schwarze Litze vom Motor wurde die Leiterbahn von der Kontaktfläche unter dem alten Motor hin zum Kondensator C2 durchtrennt und an diesen Kondensator dann die schwarze Motorlitze angelötet.
Der Motor selbst wurde mit 2K Kleber eingeklebt. Der auf der Welle befindliche Silikonschlauch kann entfernt werden. Die Welle hat mit der Messinghülse den gleichen Durchmesser von 1,5 mm wie die Welle des alten Motors. Somit passt auch der Kardan straff auf die Welle.
Den Zimodecoder habe ich gegen den Motor und die Innenseite des Tendergehäuses isoliert und dann ebenfalls mit 2K Kleber seitlich stehend auf die Platine geklebt. Somit ist sichergestellt, dass dieser später nicht die Schwungmasse gerührt. Da die Originallitzen zwischen Lok und Tender von Arnold sehr steif sind und bei der Demontage schon zwei Litzen an den Lötpunkten unter dem Tender abgebrochen waren, tauschte ich diese gleich gegen dünne hochflexible mit aus.
Die Breite des Zimo MX649 beträgt 9 mm, die Innenseite des Tendergehäuses hat zwar 10 mm Höhe aber da das Gehäuse komplett über den Rahmen des Tenders gestülpt wird, fehlen 3 mm innen, welche weggefräst werden müssen (schräge Innenfläche). Desweiteren sind kleine Erhöhungen an der Innenwand, welche den seitlichen Platz des Decoders einschränken, auch diese müssen weg. Aber Achtung mehr als 13 mm (gemessen vom Tendergehäuseboden Richtung Kohlenaufsatz) dürfen in der Tiefe nicht weggefräst werden, ansonsten stößt man durch den Tenderrahmen, der hat lediglich 14 mm in der Höhe!
Den Innenbereich habe ich dann nach dem Fräsen mit Lack versiegelt und dann das Tendergehäuse aufgesetzt.
Den Schallkörper des Lautsprechers habe ich bis auf 3 mm Resthöhe reduziert, damit die Öl-Attrappe noch auf den Kohlenaufsatz montiert werden konnte. Da die Schwungmasse im Durchmesser etwas größer als der Durchmesser des Motors ist, kommt noch ein Stück dickeres Doppelseitiges Klebeband zwischen Motorgehäuse und Lautsprecher.
Am Ende ist der Umbau fertig und die Lok kann eingemessen werden.
Beim Einmessen in TrainController dann die Überraschung.
Die von SB angegebene max. Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h kann nicht erreicht werden. Ich komme nur auf 112 km/h und eine weitere Erhöhung des entsprechenden CV's über 255 ist nicht möglich. Ich werde die Tage mal SB kontaktieren und fragen, mit welchem Decoder und mit welchem Messverfahren sie die 140 km/h erreicht haben. Für mich stellen die 112 km/h kein Problem dar, da meine Schnellzugdampfloks auf der Anlage höchsten mit 120 km/h unterwegs sein werden.
Grundsätzlich muss ich aber feststellen, dass die neuen "günstigeren" Glockenankermotoren nicht mit den Maxon Motoren mithalten können.
So ist das Geräusch bei hohen Drehzahlen höher und auch das Drehmoment im unteren Bereich weniger. Dies zeigt sich gerade bei sehr langsamer Fahrweise, da dann die Lok ab und zu ganz wenig ruckelt.
Grüße und schönen Abend
Christian