Hallo Leute,
also ich hätte da noch _sehr_ viele Wünsche!
Das hier wird garantiert ein langer Roman.
Aber, es hatte ja jemand nach den Digital-Wünschen gefragt. Vielleicht ist es auch ein Tante-M* oder ESU-Mitarbeiter, der einfach mal wissen will, was denn die Leute so an Wünschen haben? Hoffentlich liesst da auch jemand mit, der solche Wünsche eventuell erfüllen könnte?
Fangen wir mal bei einem ganz gewöhnlichen Signal an.
Beim Vorbild wird das Signal in der Regel von einem Stellwerk aus gestellt. Gut, das ist heute auch schon so in Miniatur. Das kann auch im Computerbetrieb der PC sehr gut, und in der Regel ohne Fehler. Nur, was muss denn jetzt bei den meisten Digitalsystemen gemacht werden, bzw. wird so gemacht? Man benützt die Zentrale in einer Art und Weise, wie es nicht sein sollte! Ein Signal zeigt oder wird rot und der Zug soll davor anhalten. Ich spreche jetzt nicht von der genauen Position. Das ist ein eigenes Thema für die Nieten- und Zentimeter-Zähler. Nun geht der Mo-Bahner her, dreht an seinem Poti, oder der PC rampt vor dem roten Signal runter. Was passiert dabei? Auf dem Gleis wird ein ganzer Strauss von Loksteuerbefehlen genau für diese eine Lok mit fallender Speed versendet. Wenn es nur eine Lok auf dem Gleis einer übersichtlichen Anlage ist, geht das ja auch problemlos in Ordnung. Man bekommt in der Regel für eine Lok auch noch genügend solcher Speedbefehle übers Gleis. Sobald es aber mehr als 5 - 10 Loks werden, die gleichzeitig auf diese Art und Weise abbremsen oder losfahren sollen, wird es mit der Bandbreite auf der Schiene langsam eng. Alle mir bisher bekannten Protokolle haben leider nur eine begrenzte max. mögliche Befehlsanzahl pro Sekunde auf der Schiene. Sie ist netto, denke ich zumindest, bei reinem mfx derzeit am höchsten und liegt so bei max. ca. 500 Befehle pro Sekunde. Das, so könnte man meinen, sollte eigentlich reichen, mehrere Loks gleichzeitig hoch- und runter zu rampen. Bei reinem mfx derzeit ja, bei den anderen eher nein, weil es da doch wesentlich weniger sind. Bei einer MS z. B. kann es unter Umständen schon sein, dass da nur noch ca. 10 - 20 Befehle übers Gleis huschen! Nun, auf was ich eigentlich raus will ist folgendes: Beim Vorbild ist es nicht so! Wenn das Signal rot ist, dann geht der Lokführer selber her und bremst den Zug ab. Da hat das Stellwerk oder das Energieversorgungsunternehmen seine Finger nicht im Spiel! Der Lokführer, in unserem Fall der Lokdecoder, ist allein dafür verantwortlich. In gewissem Mass ist das ja mit den Bremsstrecken mehr schlecht als recht irgendwie gelöst, und doch wird in den meisten Fällen doch wieder per PC oder bei nur einer Lok vielleicht auch mit dem Fahrregler angehalten. ESU hat da seinen eignen Bremsmodus, der die Lok innerhalb einer bestimmten Strecke (und nicht Zeit) runterrampt, die anderen haben eine DC-Bremsstrecke, Zimo hat was eigenes usw. Das ist irgendwie unbefriedigend. Und das, was eigentlich elegant wäre, einen einen Befehl "Anhalten oder Langsamfahrt" zu versenden, gibt es im Schienenprotokoll entweder nicht, oder, wenn er schon vorhanden wäre, wird er oft nicht benützt.
Wie sollte es eigentlich sein? Das Vorsignal zeigt rot und eine Lok fährt daran vorbei. Jetzt sollte der Decoder vom Signal und nicht von der Zentrale aus, irgendwie benachrichtigt werden und schon mal die Speed etwas drosseln, weil ja Halt erwartet wird. Vor dem roten Signal sollte der Decoder den Zug anhalten und zwar so, dass er an einer bestimmten Stelle zum Halten kommt, am besten so, dass der Zug dann immer mittig am Bahnsteig steht, unabhängig davon ob nun geschoben oder gezogen wird. Ebenso sollte von der Zentrale aus dafür kein Aufwand spendiert werden, und es wäre sogar noch wünschenswert, wenn ich dabei auch keine extra Bremsstrecke mit allen Abschnitten die dazu nötig sind, benötigen würde. Zimo hat da was. Aber es ist nicht allgemeingültig. Das ist von technischen Seite her schon eine nicht ganz einfach zu lösende Aufgabe, die ich bisher nicht ohne sehr viel technischem Aufwand gelöst bekomme, es sei denn ich setze wieder den PC ein, was aber dann wiederum den grossen Strauss von Loksteuersignalen auf der Schiene verursacht, was ja eigentlich vermieden werden soll, denn der Lokdecoder soll das Rampen und Anhaltem am Bahnsteig selber machen (können).
Ebenso denke ich, sollten Langsamfahrstrecken völlig unabhängig ganz ohne Zentrale oder PC vom Lokdecoder selber durch eine geeignete Mitteilung der Strecke/Signal an den Decoder vor Ort lösbar sein. Man denke nur an die InDuSi vom Vorbild. So ähnlich könnte ich mir das auch bei der MoBa vorstellen. Das Signal zeigt rot oder Lamgsamfahrt, und durch ein geeignetes Magnetfeld mit entsprechender Frequenz wird dies dem Decoder mitgeteilt, der sich dann entprechend verhält. Mit einer kleinen Spule unterm/neben dem Gleis vom Signal angesteuert, und ein Hallsensor unter der Lok zum Anschluss an den Lokdecoder könnte das rein technologisch gelöst werden. Dabei könnte man das Ganze bei entsprechender mechanischer Auslegung sogar noch richtungsabhängig machen (rechte oder linke Seite vom Gleis). Natürlich gibt es dafür auch jetzt schon technische Lösungen, aber wiederum nur durch Auftrennen asymmetrische Digitalspannung usw. Wie wäre es mit eine LED in Reihe zu der Signalled, die mit einer relativ hoher Frequenz vom Signaldecoder angesteuert wird, welche auch von der Lok (richtungsabhängig) ausgewertet werden kann (Fototransistor auf einer Lokseite oder so und IR-LED oder Magnetspule neben dem Gleis nach oben scheinend)? Dann kann der Lokdecoder selber rampen, langsam fahren, anhalten, ohne dass die Zentrale da reingreifen muss, eben ganz so, wie beim Vorbild auch, Lok sieht rot, -> anhalten, ohne Schienenunterbrechungen, Digitalsignalmodifikation usw..
Das war nun der erste Wunsch.
Nun habt ihr schon mal was zum Diskutieren.
Ich habe noch nicht begonnen, was ich damit meine, um _logisch_, und nicht physikalisch wie vor der mfx-Ära, _Züge_ und nicht nur Loks zu steuern. Das ist ein recht großes Thema, was sich dahinter verbirgt. mfx hat damit _begonnen_, Loks logisch zu steuern, aber noch nicht Züge.
Weiterhin fehlt mir noch ein Steuerpult und Rückmelder, wo ich echt _logische_ Steuerbefehle absenden kann. Lissy macht damit schon ein wenig was im Rückmelderbereich, jedoch auf physikalischer Ebene, aber das ist nur der Anfang. Das muss man weiter ausbauen, wenn auch nicht unbedingt auf diese Art und Weise!
Das sind aber jetzt hier nur Stichworte. Wenn ich das weiter beschreiben würde, dann geht der ganze sichtbare Bereich eines Threads drauf!
Dann ist da noch das intelligente Fahrpult, bei dem ich nicht nur Weiche Nr. x schalten kann und Lok Nr. y fahren, sondern wo ich z. B. einen Rangierermodus habe, bei dem ich eine Lok am Regler habe, und, je nach dem, wo ich gerade hinfahre, die Weichen und Signale in meiner Nähe dynamisch auf die Schalttasten des Fahrpults gelegt werden, damit ich mir keine Weichennummer mehr merken brauche. So wäre es z. B. denkbar, immer die in Fahrtrichtung nächste Weiche/Signal zum meinem Lokstandort auf der Taste 1 zu haben, die nächste Weiche auf der Taste 2 usw. Somit brauche ich mir keine einzige Weichennummer mehr merken und habe trotzdem alle Weichen, die ich zum Rangieren benötige, auf meinem Fahrpult immer auf den gleichen Tasten z. B. 1 - 4 verfügbar. Das ist so wie wenn auf dem PC die Lok fährt und das Gleisbild langsam auf dem Monitor vorüberzieht. Immer die Weichen, die in meiner Nähe sind, kommen ins Bild, also quasi eine GBS-Lupenfunktion, wobei der Lupenbereich mit der Lok mitwandert und die Weichen automatisch auf dem Fahrpulttasten gelegt werden. Weichennummern beim Rangieren ade! Allerdings, und das bin ich mir bewusst, benötigt das eine super funktionierende Rückmeldung mit genauer Positionsbestimmung, das ist klar! Vom Aufwand will ich hier mal nicht sprechen, nur den Wunsch nach einem Rangiermodus im Fahrpult. Wie das gelöst werden kann, das ist eine ganz andere Sache.
Dann wäre ein Fahrpult mit einem Stellwerksmodus interessant. Was meine ich damit?
Z. B. Eine CS oder ECoS soll einen Bahnhof steuern. Der PC oder andere Teilnehmer von einer Modulbaugruppe machen Betrieb, und haben mehrere Bahnhöfe. An jedem Bahnhof ist ein Teilnehmer, der immer, wenn er einen Zug zum nächsten Bahnhof lossendet, auch immer zu seinem Nachbarn diesen Zug weitermeldet. Gerade dieses Weitermelden ist lästig und sehr fehlerträchtig. Dann ist da vielleicht jemand dabei der wegen dem Krach noch schlecht hört, und schon geht es los. Er hat den herannahenden IC nicht im Griff, und das Ding fährt ungebremst auf seinen Bahnhof zu, wo er momentan kein freies Gleis hat. Was tun? Nothalt, wenn man den Kopf noch dazu hat. Das ist einfach nicht zielführend. Also, mein Fahrpult (MS, CS oder ECoS, IB, Tamse, oder 6021, was immer man zum Steuern dieses Bahnhofs hat, sollte intelligent sein, und den Stellwerksmodus beherrschen. Angenommen, ich habe eine IB, CS oder ECoS mit zwei Reglern, dann sollte immer, egal welcher Zug nun daherkommt, automatisch der Zug von links bei der Einfahrt / Übergabe vom bisherherigen Teilnehmer / Bahnhof rechzeitig auf dem linken Regler drauf sein. Ich brauche mir dann keine Loknummern, Loknamen oder Zugnamen mehr merken. Wenn der Zug ankommt, habe ich ihn automatisch am Regler. Die Nummern sind mir egal. Verstanden? Ist der Zug eingefahren, angehalten oder durchgefahren, dann wandert er automatisch auf den anderen Regler, und der vorherige Regler ist für die Übergabe des nächsten Zuges wieder frei. Damit habe ich den Bahnhof besser im Griff, als mit zurufen/Übergabe der Zugnamen oder Loknummern. Dabei kann ein PC oder Blockstrecken dazwischen die Züge steuern, eben so, dass es dabei nicht kracht. Am Bahnhof ist der Bahnhofsvorsteher der Boss und hat mühelos alles im Griff, ohne ein Superhirn haben zu müssen.
Man könnte das auch so formulieren, dass ich mit meinem Regler auf dem Fahrpult immer gerade die Lok, die sich auf einem bestimmten Streckenabschnitt befindet, automatisch im Griff habe. Der Regler funktioniert also für einen bestimmten Streckenabschnitt, so wie früher bei Analog, wo ich einen Trafo für einen bestimmten Streckenabschnitt hatte. Jede sich dort befindliche Lok auf diesem Abschnitt hat diesem Regler gehorcht. Ich brauchte nur einen Regler und hatte automatisch immer die richtige Lok am Regler. Nur bei Digital hat das keine Nebenwirkungen zu den anderen Loks, wie bei Analog. Und mit entsprechenden Tasten (Cursor, Weichen- oder Funktionstasten) kann ich meinen digitalen Fahrpultregler auf andere Teilstrecken/Bahnhofsgleise/Nachbarloks weiterschalten. Also Stellwerksmodus ist das Stichwort.
Diese hier vorgestellten Features des Rangiermodus und Stellwerkmodus eines Fahrpultes bedingen aber allesamt, dass man logisch schaltet und fährt. Ich fahre/schalte mit dem Fahrpult eine logische Lok/Weiche, die je nach Situation auf eine andere real existierende Lok/Weiche umgeleitet wird. Die dahinter stehende notwendige Logik und Steuerungstechnik habe ich jetzt bewusst mal aussen vor gelassen und nur mein Endziel beschrieben.
So, jetzt höre ich aber mal auf, denn derjenige, der bis hier wirklich mitgelesen hat, und noch nicht ausgestiegen ist, dem brummt jetzt zumindest mal der Kopf.
Weitere Wünsche können wir später mal ansprechen, wenn dieses Thema hier ausdiskutiert ist.
Gruss
est2fe